Theologe Söding kritisiert Kirchenreformpapier

(gloria.tv/ KNA) Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding kritisiert das Reform-Memorandum seiner Professoren-Kollegen. Zugleich mahnte er am Donnerstag in einem Gespräch mit dem Münsteraner Onlineportal kirchensite.de ein offensiveres Vorgehen der Bischofskonferenz an.

«Das Memorandum ist seiner Form und seinem Inhalt nach problematisch», sagte der Söding. Der Kern des Problems, die Krise des Glaubens, werde nicht erfasst.

Zwischen Bischöfen und Unterzeichnern dürfe aber jetzt nicht «die große Sprach- und Ratlosigkeit» ausbrechen, so Söding. Er beklagte, dass von den Bischöfen zwar ein Dialogprozess angekündigt worden sei, doch es an konkreten Schritten mangele. «Ein Dialog hinter verschlossenen Türen ist keiner», kommentierte er. Das Lehramt müsse auf die theologischen Fakultäten zugehen und in «einen offenen Prozess» einsteigen. Auch die innerkirchliche Vernetzung der Debatte etwa mit Foren im Internet wie Facebook und Twitter wäre hilfreich, damit sich nicht nur Establishment äußern könne, so Söding.

Auch Söding mahnte einen Erneuerungsprozess der Kirche an. Als Problemfelder nannte er unter anderem die Amtstheologie, die Rolle von Frauen und die «Charismenlehre». Söding wandte sich gegen eine linientreue Theologie. Noch nie habe es «so viel Freiheit gegeben wie heute». Es gebe allerdings Gegenkräfte, die nicht verstünden, dass «die Freiheit der Theologie für die ganze Kirche lebensnotwendig» sei. «Gegen Betonköpfe hilft nur bessere Theologie», betonte Söding.

In ihrem Anfang Februar veröffentlichten Memorandum «Kirche 2011:
Ein notwendiger Aufbruch» plädieren die Autoren für mehr Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern, die Priesterweihe auch von Verheirateten, eine bessere kirchliche Rechtskultur und mehr Respekt vor individuellen Lebensentscheidungen. Das Memorandum haben inzwischen rund 250 Professoren unterzeichnet, darunter etwa 20 aus dem nicht deutschsprachigen Ausland. Die Deutsche Bischofskonferenz nahm die Forderungen bisher zurückhaltend aufgenommen. Kritiker wie die Initiatoren der «Petition Pro Ecclesia» rufen die Bischöfe auf, entschieden gegenzusteuern.
Paul M.
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