Schwule Könige ja, schwule Königspaare nein
Mit einem Antrag wollen Schützen aus Paderborn und Münster erreichen, dass es kein homosexuelles Königspaar mehr gibt. Der Bundesverband muss darüber entscheiden.
Foto: dpa/DPA Schützenkönig Dirk Winter und sein Lebensgefährte Oliver (l.) eröffneten im vergangenen Jahr den Gemeinschaftsball in Münster.
Homosexuelles Königspaar der Schützen in Münster (NRW)
Schwule Könige ja, schwule Königspaare nein: Schützen aus Paderborn und Münster wollen dafür sorgen, dass künftig keine gleichgeschlechtlichen Königspaare mehr auf den Schützenthron gelangen. Über einen entsprechenden Antrag der beiden westfälischen Verbände will der Bund der Historischen Schützenbruderschaften am Sonntag abstimmen. "Es kann und soll auch zukünftig schwule Schützenkönige geben, aber dann bitte mit einer Königin an der Seite. Wir sind der Auffassung, dass das einfach zum traditionellen Rollenverständnis gehört“, sagte ein Sprecher des Schützen-Dachverbandes und bestätigte Medienberichte.
Mit der Abstimmung reagieren die Schützenbrüder auf die Aufregung um einen schwulen Schützenkönig aus Münster im vergangenen Jahr. Er hatte seinen Partner als "Königin“ haben wollen. Damals schlossen beide Seiten einen Kompromiss. Das homosexuelle Paar musste hintereinander statt wie gewöhnlich nebeneinander marschieren.
Königspartner muss vom anderen Geschlecht sein
Nun gehe es darum, eine feste Regelung zu finden, sagte der Schützensprecher. Und die sehe einen Königspartner des jeweils anderen Geschlechts vor, egal ob der König schwul oder die Königin lesbisch sei. "Das ist von unser Historie her so, aber auch von unseren Wurzeln in der katholischen Kirche, das kann man nicht verkennen.“
Dass der Antrag der Schützen aus Münster und Paderborn bei der Bundesvertreterversammlung in Leverkusen angenommen wird – daran bestehe im Verband kein Zweifel, sagte der Sprecher.