Belgien: Untersuchungsrichter für Missbrauch legt Amt nieder
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Im Juni 2010 ordnete De Troy die inzwischen gerichtlich als unzulässig eingestuften Durchsuchungen bei der Belgischen Bischofskonferenz und beim Erzbistum Mechelen-Brüssel an. Dabei waren Akten und Computer beschlagnahmt worden, darunter sämtliche vertraulichen Unterlagen der kirchlichen Missbrauchskommission.
Diese trat danach aus Protest zurück. Inzwischen entschieden Prüfungsinstanzen, die Durchsuchungen seien rechtswidrig gewesen.
Das beschlagnahmte Material sei zurückzugeben und dürfe nicht von der Justiz verwendet werden. Im Januar 2012 wurden auf Geheiß De Troys erneut Durchsuchungen in allen belgischen Diözesen sowie bei mehreren Ordensgemeinschaften durchgeführt.
Bereits im September 2011 habe de Troy sein Amt niederlegen wollen, berichten belgische Medien. Dieses habe ihm jedoch Justizminister Stefaan De Clerck verweigert. Grund für seinen jetzigen Rückzug ist demnach, dass einer seiner Mitarbeiterinnen nach ihrem Mutterschaftsurlaub die Rückkehr verweigert worden sei. Das Justizministerium äußerte sich bislang nicht.
Die Vereinigung kirchlicher Missbrauchsopfer bedauerte den angekündigten Rückzug des Untersuchungsrichters. De Troy habe gute Arbeit geleistet. Der Verband befürchtet, die Verantwortlichen innerhalb der Kirche würden nie vollständig zur Rechenschaft gezogen.