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Philosoph Spaemann gegen Strafen für Holocaustleugner

(gloria.tv/ KNA) Die Leugnung des Holocaust sollte nach Meinung des Philosophen Robert Spaemann (85) nicht strafbar sein. Wer den Massenmord an den Juden leugne, stelle zwar eine falsche Tatsachenbehauptung auf. «Für Wahrheitsfragen aber ist der Staat nicht zuständig», schreibt Spaemann in einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Donnerstag). Erst die Verhöhnung der Opfer wäre dagegen eine objektive Beleidigung, die mit Recht nicht straffrei bleiben dürfe.

«Der Völkermord an den Juden in Europa ist seit den 70er Jahren in eine quasi sakrale Ebene erhoben worden», kritisiert der Philosoph. Einige, wie der frühere Außenminister Joschka Fischer, wollten im Holocaust sogar den «Gründungsmythos» der Bundesrepublik sehen. Doch ein pures Verbrechen zum Gründungsmythos eines Staates zu erklären, «das kann nicht gutgehen», so Spaemann.
St.Richard
Ich frage mich ernsthaft, warum dieses Thema immer wieder so groß diskutiert und filetiert werden muss... Jeder von uns trägt die Gedanken daran in sich. Reicht das nicht aus???
Iacobus
Stellt man die Leugnung des 'Holocausts' unter Strafe, so muß/müßte man konsequenterweise auch die Leugnung aller anderen Morde und Massenmorde unter Strafe stellen...
...andernfalls konstituiert man eine Unterteilung in Morde/Opfer erster und zweiter Klasse - eine völlig inakzeptable Diskriminierung.Mehr
Stellt man die Leugnung des 'Holocausts' unter Strafe, so muß/müßte man konsequenterweise auch die Leugnung aller anderen Morde und Massenmorde unter Strafe stellen...

...andernfalls konstituiert man eine Unterteilung in Morde/Opfer erster und zweiter Klasse - eine völlig inakzeptable Diskriminierung.
Blaues Licht
Massenmord bleibt Massenmord, egal wer getötet wurde in der Vergangenheit. Der Holocaust stellt kein größeres Unrecht dar, als ein anderer Massenmord. Warum sollte denn im Vergleich der Massenmord an den Juden mehr Unrecht sein, als ein anderer? Jeder Mord ist Unrecht, da kommt es nicht auf die Höhe der Zahl an oder auf eine spezielle "Volksangehörigkeit".
Ist der Mord z.B. an der Jüdin Edith Stein …Mehr
Massenmord bleibt Massenmord, egal wer getötet wurde in der Vergangenheit. Der Holocaust stellt kein größeres Unrecht dar, als ein anderer Massenmord. Warum sollte denn im Vergleich der Massenmord an den Juden mehr Unrecht sein, als ein anderer? Jeder Mord ist Unrecht, da kommt es nicht auf die Höhe der Zahl an oder auf eine spezielle "Volksangehörigkeit".

Ist der Mord z.B. an der Jüdin Edith Stein unrechter als an einem namenlosen „Zigeuner“ oder Indianer? Ich denke nicht.
Bonifatius-Franz
Hinsichtlich der Tauglichkeit des Verbrechens als Gründungsmythos muss man genau hinschauen.
Was steht denn am Anfang der Katholischen Kirche ?
Je nachdem, wann man den verortet, ist es immer wieder ein Verbrechen: Sündenfall, Brudermord Kains, Kreuzigung.
(alles reale Verbrechen, die man nicht als "Mythos" bezeichnen sollte, aber dieses Wort verwenden die Ethnologen und Kulturanthropologen an …Mehr
Hinsichtlich der Tauglichkeit des Verbrechens als Gründungsmythos muss man genau hinschauen.
Was steht denn am Anfang der Katholischen Kirche ?

Je nachdem, wann man den verortet, ist es immer wieder ein Verbrechen: Sündenfall, Brudermord Kains, Kreuzigung.
(alles reale Verbrechen, die man nicht als "Mythos" bezeichnen sollte, aber dieses Wort verwenden die Ethnologen und Kulturanthropologen an dieser Stelle nun mal und so meint es ja auch Joschka Fischer).

Johannes Paul der II. hat sich hier mit einer abscheulichen Häresie blamiert, da er schrieb, dass wir unsere Erlösung der Gewalt der Kreuziger verdanken.

Die "Gründung" der Katholischen Kirche erfolgte eben ausnahmsweise nicht durch Gewalt, sondern durch einen Akt der Duldung von Gewalt. Alles verdanken wir dem, der für uns darauf verzichtet hat, seinen Vater zu bitten, zwölf Legionen Engel zu schicken und ihn der Gewalt zu entziehen.
Galahad
Da stehe ich voll und ganz auf der Seite von Herrn Spaemann. Sehr gute Erklärungen und Begründungen von ihm. Hoffentlich zeigt es einmal öffentliche Wirkung um mehr Nüchternheit in Deutschland zu erzeugen. Wie er schon sagte: Auf eine sakrale Ebene gehört der Mord an den Juden wirklich nicht. Was meinte Herr Fischer übrigen mit GründungsMYTHOS? Ob er sich da nicht selbst schon der "Holocaustleugnung …Mehr
Da stehe ich voll und ganz auf der Seite von Herrn Spaemann. Sehr gute Erklärungen und Begründungen von ihm. Hoffentlich zeigt es einmal öffentliche Wirkung um mehr Nüchternheit in Deutschland zu erzeugen. Wie er schon sagte: Auf eine sakrale Ebene gehört der Mord an den Juden wirklich nicht. Was meinte Herr Fischer übrigen mit GründungsMYTHOS? Ob er sich da nicht selbst schon der "Holocaustleugnung" verdächtig macht? Ein "Mythos" gilt doch gemeinhin "nicht als historisches Faktum" oder? 😉 🤨
Außerdem wenn sich die BRD auf solches aufbaut, dann ist das für sie nicht gerade eine positive Werbung. Auch da hat Spaemann recht. Ein System, daß sich auf Mord begründen soll? 🤦 😲

@Unitate

ganz genau. Und solche Menschen (Nazis, Kommunisten, Holocaustleugner, etc.) muß man zwar im Auge behalten, damit sie keinen Schaden anrichten, darf aber nicht für sie werben, damit sie nicht noch gewissermaßen Aufmerksamkeit kriegen oder womöglich sogar in eine "Martyerrolle" kommen.
Bonifatius-Franz
Richtig:
Verhöhnung der Opfer oder auch nur öffentliche Billigung des Mordes kann man bestrafen.
Schiere Leugnung eben nicht.Mehr
Richtig:

Verhöhnung der Opfer oder auch nur öffentliche Billigung des Mordes kann man bestrafen.

Schiere Leugnung eben nicht.