Erste Urnengrabstätte in einer Bischofskirche eröffnet
Bild: Rabanus Flavus, Wikipedia, Creative Commons.
(gloria.tv/ KNA) Im Hamburger katholischen Sankt Marien-Dom ist am Mittwochabend die erste Urnengrabstätte in einer deutschen Kathedralkirche eröffnet worden. Mit dem Kolumbarium für 1.560 Grabstellen in der Krypta des Doms reagiere das Domkapitel auch darauf, dass in Hamburg ähnlich wie in anderen Großstädten 70 Prozent der Verstorbenen eine Feuerbestattung erfahren, sagte Erzbischof Werner Thissen im Gottesdienst zum Fest Mariä Himmelfahrt. «Wir holen auf diese Weise unsere Toten vom Rande der Stadt wieder ins Zentrum», so der Erzbischof.
Zudem werde ein Zeichen gesetzt gegen die vielen anonymen Bestattungen, die es heute gebe. «Wir holen die Verstorbenen aus der Anonymisierung heraus, und sie haben einen Namen», unterstrich der Erzbischof im voll besetzten Marien-Dom.
Auch werde der frühkirchliche Brauch wiederbelebt, die Messe über den Gräbern zu feiern. «Das ist nicht nur ein Dienst an den Verstorbenen. Das ist auch ein Dienst an den Trauernden. Denn wer den Tod nicht verdrängt, der gibt dem Leben Raum», sagte Thissen.
Eine Feuerbestattung sei katholischen Christen heute ausdrücklich erlaubt, betonte der Erzbischof. Dennoch sei die Frage berechtigt, da es Zeiten gegeben habe, in denen die Urnenbeisetzung verboten war. Damals sei die Feuerbestattung «als Kampfmittel gegen die Kirchen eingesetzt, als faktische Leugnung von Auferstehung und ewigem Leben». Diese Konfrontation spiele heute keine Rolle mehr. «Folglich gibt es auch heute nicht mehr das kirchliche Verbot der Feuerbestattung», so der Erzbischof.
Am Ende des Gottesdienstes segneten Erzbischof Thissen und das gesamte Domkapitel das neue Kolumbarium. Anschließend besichtigten zahlreiche Gottesdienstbesucher die Beisetzungsstätte, die sich direkt unter dem Chorraum in der Krypta der 1893 erbauten Bischofskirche befindet. Die Liegezeit ist auf 20 Jahre festgelegt, kann aber um zehn Jahre verlängert werden. Danach werden die Aschekapseln auf dem Friedhof neben dem Dom beigesetzt. Bislang gibt es etwa 100 Interessenten für eine Bestattung in dem Kolumbarium.
Die Kosten für eine Urnengrabstätte betragen rund 3.500 Euro. Über die Baukosten wollte das Erzbistum Hamburg keine Angaben machen. Mit dem Kolumbarium sollen auch die Kosten der 2008 abgeschlossenen Domsanierung in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro mitfinanziert werden. Bundesweit gibt es rund 20 Urnen- oder Grabeskirchen.
(gloria.tv/ KNA) Im Hamburger katholischen Sankt Marien-Dom ist am Mittwochabend die erste Urnengrabstätte in einer deutschen Kathedralkirche eröffnet worden. Mit dem Kolumbarium für 1.560 Grabstellen in der Krypta des Doms reagiere das Domkapitel auch darauf, dass in Hamburg ähnlich wie in anderen Großstädten 70 Prozent der Verstorbenen eine Feuerbestattung erfahren, sagte Erzbischof Werner Thissen im Gottesdienst zum Fest Mariä Himmelfahrt. «Wir holen auf diese Weise unsere Toten vom Rande der Stadt wieder ins Zentrum», so der Erzbischof.
Zudem werde ein Zeichen gesetzt gegen die vielen anonymen Bestattungen, die es heute gebe. «Wir holen die Verstorbenen aus der Anonymisierung heraus, und sie haben einen Namen», unterstrich der Erzbischof im voll besetzten Marien-Dom.
Auch werde der frühkirchliche Brauch wiederbelebt, die Messe über den Gräbern zu feiern. «Das ist nicht nur ein Dienst an den Verstorbenen. Das ist auch ein Dienst an den Trauernden. Denn wer den Tod nicht verdrängt, der gibt dem Leben Raum», sagte Thissen.
Eine Feuerbestattung sei katholischen Christen heute ausdrücklich erlaubt, betonte der Erzbischof. Dennoch sei die Frage berechtigt, da es Zeiten gegeben habe, in denen die Urnenbeisetzung verboten war. Damals sei die Feuerbestattung «als Kampfmittel gegen die Kirchen eingesetzt, als faktische Leugnung von Auferstehung und ewigem Leben». Diese Konfrontation spiele heute keine Rolle mehr. «Folglich gibt es auch heute nicht mehr das kirchliche Verbot der Feuerbestattung», so der Erzbischof.
Am Ende des Gottesdienstes segneten Erzbischof Thissen und das gesamte Domkapitel das neue Kolumbarium. Anschließend besichtigten zahlreiche Gottesdienstbesucher die Beisetzungsstätte, die sich direkt unter dem Chorraum in der Krypta der 1893 erbauten Bischofskirche befindet. Die Liegezeit ist auf 20 Jahre festgelegt, kann aber um zehn Jahre verlängert werden. Danach werden die Aschekapseln auf dem Friedhof neben dem Dom beigesetzt. Bislang gibt es etwa 100 Interessenten für eine Bestattung in dem Kolumbarium.
Die Kosten für eine Urnengrabstätte betragen rund 3.500 Euro. Über die Baukosten wollte das Erzbistum Hamburg keine Angaben machen. Mit dem Kolumbarium sollen auch die Kosten der 2008 abgeschlossenen Domsanierung in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro mitfinanziert werden. Bundesweit gibt es rund 20 Urnen- oder Grabeskirchen.