Justin Welby neuer Primas der Anglikaner: Gegner der Homo-Ehe

(gloria.tv/ KNA) Es spricht für ein außergewöhnliches Talent, wenn ein 21-Jähriger Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft wird. Oder wenn ein junger Entwicklungsingenieur plötzlich in den Aufsichtsrat eines Dax-Konzerns berufen wird. Etwas Ähnliches ist nun an der anglikanischen Staatskirche von England geschehen: Nach nur einem Amtsjahr als Bischof einer nachrangigen Diözese hat Justin Welby alle Favoriten hinter sich gelassen. Der frühere Öl-Manager und Finanzexperte von Elf Aquitaine wird neuer Erzbischof von Canterbury und damit Primas der anglikanischen Staatskirche von England. Von Alexander Brüggemann (KNA).

Einen spannender Typ, den die zuständige «Nominierungskommission der Krone» zum Nachfolger des scheidenden Walisers Rowan Williams (62) erwählt hat. Der bisherige Bischof von Durham, Justin Welby, ist ein echter Quereinsteiger. Der 56-jährige Eton-Absolvent, Jurist, Theologe und Familienvater, wurde erst 1993 zum Priester und erst im Oktober 2011 zum Bischof geweiht. Zuvor war er unter anderem elf Jahre als Finanzmanager im Ölgeschäft.

Management-Qualitäten gingen dem herausragenden Denker und Feingeist Williams als Primas zuweilen ab; er suchte vor allem den Kompromiss im Dialog. Von «Führungsschwäche» sprachen gar seine Kritiker. Für Welby sprechen sein Realitätssinn, die enorme Auffassungsgabe und Weltläufigkeit, die ehemalige Geschäftskollegen und Amtsbrüder ihm bescheinigen. Als Malus brachten argwöhnische Stimmen im Vorfeld eine mangelnde klerikale Leitungserfahrung vor. Aber das kann in der Alten Dame Staatskirche ja durchaus von Vorteil sein.

Welbys Berufsausbildung ist makellos: Schulabschluss in Eton; Jura und Geschichte in Cambridge und Dublin; Managerposten in Paris und London, bei denen es etwa um die Finanzierung von Ölförderprojekten in Nigeria ging. Parallel engagierte sich Welby bereits als Laie in einer anglikanischen Gemeinde im Londoner Stadtzentrum. Der Unfalltod seiner kleinen Tochter - einem von insgesamt sechs Kindern - brachte ihn Gott näher.

1989 dann die radikale Umorientierung: Theologiestudium, Diakonen- und Priesterweihe, Ämter als Pfarrer, Kanoniker in Coventry (seit 2002) und von 2007 bis 2011 als Dekan der Kathedrale von Liverpool. Dabei weist Welbys Karriere als Seelsorger auch Stationen in sozialen Brennpunkten auf. Weggefährten schwärmen von seinem gewinnenden Wesen, von Freundlichkeit und Überzeugungskraft.

Seine Karriere in der Ölindustrie bedeutet offenbar keine ideologische Nähe zum Finanzsektor - im Gegenteil. Im Parlament sitzt er (als Oberhausmitglied) im Ausschuss für Bankenaufsicht. In einer Rede in Zürich kritisierte Welby im Oktober den Umgang mit der Finanzkrise seit 2008. In der Finanzwelt sei ein hektischer Aktivismus ausgebrochen, der aber «keinerlei sozialen Zweck verfolgt» habe. Welby verlangte eine Wiederherstellung des zerstörten sozialen Zusammenhaltes, des Gemeinwohls und der Solidarität. Finanzdienste seien entscheidend für die menschliche Entwicklung; doch als solche könnten sie nur funktionieren, wenn sie wirklich als Dienst verstanden und angeboten würden.

Erst seit einem Jahr Bischof, rückt Welby nun rasch ganz nach vorn ins Rampenlicht. Der 105. Erzbischof von Canterbury ist auch als Sanierer gefragt, was die Frage der Kircheneinheit angeht. Dabei ist zu erwarten, dass er, ein Mitglied des evangelikalen Kirchenflügels, einen konservativeren Kurs steuern wird als der Liberale Williams.

Mehrfach sprach er sich gegen die Einführung der sogenannten Homo-Ehe aus. In der Frage der Bischofsweihe für Frauen vertritt er eine Mittelposition: Er sprach sich zwar dafür aus, will aber auch den Gegnern Wege zum Erhalt der Kircheneinheit ebnen.

Der neue «Canterbury» hat nun Zeit, die Weichen für die «Lambeth Conference» 2018 zu stellen. Bei diesen alle zehn Jahre stattfindende Treffen aller Bischöfe der anglikanischen Weltgemeinschaft wurden in den vergangenen Jahrzehnten die großen Streitthemen diskutiert. Spätestens dann ist der Manager und Sanierer in Welby gefragt - und der Versöhner.
Rikdag
So kann man's auch sehen ...
Rikdag
Das ist Stürmer-Stil.
Tina 13
"Mehrfach sprach er sich gegen die Einführung der sogenannten Homo-Ehe aus. In der Frage der Bischofsweihe für Frauen vertritt er eine Mittelposition: Er sprach sich zwar dafür aus, will aber auch den Gegnern Wege zum Erhalt der Kircheneinheit ebnen."
Ganz oder gar nicht. Ein Wengele von jedem geht nicht!
Die Straße zu Seinem ewigen Königreich ist mit spitzen Steinen und Felsblöcken übersät. Es …Mehr
"Mehrfach sprach er sich gegen die Einführung der sogenannten Homo-Ehe aus. In der Frage der Bischofsweihe für Frauen vertritt er eine Mittelposition: Er sprach sich zwar dafür aus, will aber auch den Gegnern Wege zum Erhalt der Kircheneinheit ebnen."

Ganz oder gar nicht. Ein Wengele von jedem geht nicht!

Die Straße zu Seinem ewigen Königreich ist mit spitzen Steinen und Felsblöcken übersät. Es ist, als ob ihr barfuß geht, meilenweit, wobei ihr jeden Schnitt, jeden scharfen Schmerz fühlt und wobei ihr bei jedem Schritt, den ihr macht, stolpert. Darum stürzen viele wohlgesinnte Seelen am Straßenrand hin, weil die Reise so mühsam ist.
🙏
Mt 11,28
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Tam-Tam
Bevor Rikdag unnötig und unqualifiziert herummosert, sollte er sich erst einmal informieren.
Wie kommen Sie darauf, dass auf dem Bild Justin Welby (abgeschnitten) dargestellt sein soll?
Vielmehr ist das ein SYMBOL-Foto der Redaktion für höher gestellte "Geistliche" der Anglikaner.
Es ist über zahlreichen anderen Artikeln zu finden, die nichts mit Justin Welby zu tun haben...
Also Rikdag, völlig …Mehr
Bevor Rikdag unnötig und unqualifiziert herummosert, sollte er sich erst einmal informieren.

Wie kommen Sie darauf, dass auf dem Bild Justin Welby (abgeschnitten) dargestellt sein soll?

Vielmehr ist das ein SYMBOL-Foto der Redaktion für höher gestellte "Geistliche" der Anglikaner.

Es ist über zahlreichen anderen Artikeln zu finden, die nichts mit Justin Welby zu tun haben...

Also Rikdag, völlig unnötige Luft verbraucht...
elisabethvonthüringen
Mein Geist besinnt sich auf den Collarkragen...den sieht man heute nur mehr selten, im Gegensatz zu jeder Menge Allerwelts-Kinne in der Rasierer-Werbung... 🙄 ...
UNITATE!
naja ein geistkicher wird wiede rmal nur auf seine einstellung zur homo ehe reduziert!ist er dann ein guter "bischof"?
er ist sicherlich besser als manch anderer aber dafür hat er kein problem mit den zeitgeistlichen neuereungen seiner "kirche"!Mehr
naja ein geistkicher wird wiede rmal nur auf seine einstellung zur homo ehe reduziert!ist er dann ein guter "bischof"?

er ist sicherlich besser als manch anderer aber dafür hat er kein problem mit den zeitgeistlichen neuereungen seiner "kirche"!
Rikdag
Es ist tatsächlich nur das Kinn zu sehen. Mein Geist ist also, im Gegensatz zu dem Deinigen, völlig gesund. Derartige Abbildungen sind inhuman und menschenverachtend. Das ist Nazi-Stil.
elisabethvonthüringen
Es zeugt von einem kranken Geist, nur das Kinn zu sehen... 🙄
Rikdag
Es zeugt von einem kranken Geist, hier das Kinn des Bischofs abzubilden.