a.t.m
Die Tempelreinigung, ein Klassiker. Glaub mir, das ist durchaus eine Richtschnur, an der ich mich ausrichte bei meinen Betrachtungen eines Themas. Ja, der Tempel sollte nicht missbraucht werden um seine Geschäftchen zu machen. Deshalb sage ich ja, dass ich keineswegs mit allem einverstanden bin was in der Votivkirche passiert. Egal wie ich zur Emanzipationsbewegung stehe, aber das von dir …Mehr
a.t.m
Die Tempelreinigung, ein Klassiker. Glaub mir, das ist durchaus eine Richtschnur, an der ich mich ausrichte bei meinen Betrachtungen eines Themas. Ja, der Tempel sollte nicht missbraucht werden um seine Geschäftchen zu machen. Deshalb sage ich ja, dass ich keineswegs mit allem einverstanden bin was in der Votivkirche passiert. Egal wie ich zur Emanzipationsbewegung stehe, aber das von dir angesprochene Plakat hat dort nix zu suchen, da bin ich völlig deiner Meinung, denn das hat mit dem Protest und den Forderungen der Asylwerber nichts zu tun und ist ein "eigene Geschäfte"-Machen.
Aber du schriebst ja selbst wie die Tempelreinigung weiterging: "Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er machte sie gesund." Die Barmherzigkeit hat also durchaus einen Platz im Tempel. Nichts anderes fordere ich auch für die Asylwerber in der Votivkirche.
Dass es durchaus Aktionen gab, welche der Heiligkeit des Tempels nicht entsprachen, ist zwar bedauernswert, aber muss wohl toleriert werden. Ich weiss ja auch nicht, was in einer Moschee, einer synagoge, einem buddhistischen Tempel getan oder vermieden werden sollte, woher sollten dann die Asylwerber das wissen? Völlig klar ist natürlich, dass wir danach trachten sollten, dass die Heiligkeit des Tempels und der Kirche erhalten bleibt, also dass wir die Schutzsuchenden darauf aufmerksam machen. Wie ich schon schrieb müssen wir, wenn wir uns den Sündern zuwenden sollen, damit rechnen, dass sie wie Sünder handeln. Also müssen wir auch damit rechnen, dass Asylsuchende etwas tun, das uns nicht gefällt. Das bedeuten dann aber nicht, dass wir ihnen die Barmherzigkeit versagen, sondern, dass wir versuchen, sie auf den rechten Weg zu bringen.
Also nochmal vereinfacht: Menschen die unserer Barmherzigkeit bedürfen sollen Barmherzigkeit erfahren, die sollen reichlich kommen. Menschen die mit den berechtigten Forderungen eigene Geschäftchen machen sollen rausgeworfen werden aus dem Tempel, also aus der Votivkirche.
Zur Gestzesthematik nur so viel, dass es hoffentlich allgemein klar ist, dass Göttliches Gesetz über weltlichem Gesetz steht.
Bezüglich dem Schicksal Abgeschobener habe ich zwar keinen Link zur Hand, aber vor einigen Wochen war in den Medien zu lesen, dass aus Ö abgeschobene Tschetschenen in Russland ermordet wurden. Weiterführende Infos können dir Amnesty International, UNHCR oder falls du über die Seriosität besorgt bist CSI, also Christian Solidarity International (die christliche Version von Amnesty International) geben.
sieghild
wie ich a.t.m oben schrieb, halte ich Instrumentalisierung für verwerflich. Ich hoffe es genügt um klarzustellen, dass wir in diesem Punkt ähnliche Ansichten haben. Vielleicht können Sie mir sogar in anderen Punkten folgen. Gott ist es wahrscheinlich lieber, wenn sich jemand nicht so ganz richtig in seinem Haus verhält, aber diesem geholfen wird. Ich liebe Gott auch durch meinen Nächsten (geringster meiner Brüder und so). Indem ich den Asylwerbern in der Votivkirche Zuflucht gewähre, ihnen also helfe, und versuche sie auf den rechten Weg zu bringen, ihnen also die Heiligkeit des Ortes und Gottes näherbringe, halte ich die beiden Gebote, die Sie an den Beginn ihres Posts gesetzt haben. Wenn ich ihnen die Zuflucht verwehre breche ich sie jedoch.
Der Vorwurf, dass es sich um " fast ausschließlich (!) junge arbeitsfähige Männer!!!" handelt, läuft ins Leere, da sie ja gerade fordern, arbeiten zu dürfen.
Die Kirche ist kein Sozialverein, sie ist auch ein Sozialverein (...hätte aber die Liebe nicht...) Eben diese Liebe ist Bestandteil des Glaubens, für dessen Bewahrung und Weitergabe die RKK glaubt, allein zuständig zu sein. Wenn Sie jetzt hellhörig wurden, dann gestehe ich, dass ich zwar nicht protestantisch bin, vielleicht bin ich Modernist (keine Ahnung was das sein soll), jedenfalls bin ich Gläubiger und kein Mitglied der römisch katholischen Kirche, wie Shuca und andere Menschen mit gutem Gedächtnis mittlerweile wissen.