Tina 13
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Hl. Makarius. Hl. Makarius der Ägypter (der Ältere) Einsiedler, Priester * um 300 in Ägypten † um 390 im Kloster Abu Makar in der Sketischen Wüste in Ägypten Makarius stammte aus einem Ort im Nildelta …Mehr
Hl. Makarius.

Hl. Makarius der Ägypter (der Ältere)

Einsiedler, Priester
* um 300 in Ägypten
† um 390 im Kloster Abu Makar in der Sketischen Wüste in Ägypten

Makarius stammte aus einem Ort im Nildelta in der Nähe des heutigen Kairo. Schon früh hatte er sich zurückgezogen und im Alter von etwa 30 Jahren eine Höhle in der Sketischen Wüste in Oberägypten bezogen, wo er 60 Jahre lang mit zwei Brüdern und mit Gott lebte und betete. Seine Vollkommenheit, sein Glaube und seine Weisheit sprachen sich herum, sein Verständnis, sein Mitgefühl und seine Milde waren sprichwörtlich. Seine Einsiedelei wurde Mittelpunkt hilf- und ratsuchender Menschen, auch viele Mönche suchten in seiner Nähe zu leben. Um ihnen zu entkommen, grub er eigenhändig eine verzweigten Stollen und eine Höhle, damit ihn niemand finde.

Sein Bischof nötigte Makarius, Priester zu werden, weil das Licht nicht unter den Scheffel gehöre. Er wurde ein viel geachteter Prediger, galt als Wunderheiler und mit der Fähigkeit der Weissagung begabt. Das um 360 von ihm gegründete Kloster in der Sketischen Wüste zog bald schon über 4000 Mönche an. Einem Priester, der die Armenkasse des Bischofs stehlen wollte, drohte er schwere Krankheit an; der ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und erkrankte tatsächlich an Lepra. Als ein Besucher die Auferstehung Christi anzweifelte, erweckte Makarius einen Griechen namens Miles von den Toten. Eines Tages fand er in der Wüste den Schädel eines heidnischen Priesters: auf Makarius' Frage erzählte der ihm, dass die Menschen in der Hölle durch ein Gebet zu Gott Erleichterung bekommen könnten. Einer von einem lüsternen Mann in eine Stute verwandelten Frau gab er das menschliche Aussehen zurück.

Makarius lebte in einer Zeit, in der sich das Christentum einerseits stürmisch durch das ganze römische Reich ausdehnte, andererseits aber auch im beginnenden Mönchswesen eine geistige Vertiefung erlebte. Seine Regeln für das Mönchtum hatten Einfluss weit über Ägypten hinaus, er wurde schon zu Lebzeiten der Große genannt.

In der Überlieferung wurden die Nachrichten über Makarius zum Teil mit denen über andere gleichnamige Mönche vermischt. Die Tradition schreibt ihm 50 Homilien zu.

Die Koptische Kirche feiert am 3. Januar die Weihe der Kirche des nach Makarius benannten Klosters in der sketischen Wüste, des Klosters Abu Makar, durch Patriarch Benjamin von Alexandria und am 12. August die Rückführung der Reliquien dorthin zur Zeit von Michael V., dem 71. Patriarchen von Alexandria.
Tina 13
Gedenktag: 19. Januar
Der Heilige Ehrwürdige Makarios der Große(oder der Ägypter, um 300 - um 390) war einer der Begründer des christlichen Mönchstums, Asket und geistlicher Vorkämpfer. Er war mit den Gaben der Heilung, der Vorsehung und des Wunderwirkens ausgestattet und soll auch mehrere Homilien hinterlassen haben. Unter anderem betonte er, dass die Bedeutung des irdischen Lebens nur relativ …Mehr
Gedenktag: 19. Januar

Der Heilige Ehrwürdige Makarios der Große(oder der Ägypter, um 300 - um 390) war einer der Begründer des christlichen Mönchstums, Asket und geistlicher Vorkämpfer. Er war mit den Gaben der Heilung, der Vorsehung und des Wunderwirkens ausgestattet und soll auch mehrere Homilien hinterlassen haben. Unter anderem betonte er, dass die Bedeutung des irdischen Lebens nur relativ sei, nämlich die Seele zur Wahrnehmung des Himmelreiches vorzubereiten und zu befähigen.

„Eine wahrlich in Christo gläubige Seele soll sich verändern und vom jetzigen verdorbenen Zustand zu einem anderen, guten Zustand, also von der jetzigen erniedrigten Natur zu einer anderen, Göttlichen Natur, umkehren, und sich in eine neue [Seele] umwandeln - mittels der Kraft des Heiligen Geistes“. Dies kann erreicht werden, wenn „wir wahrlich glauben und Gott lieben, und uns in all Seinen Heiligen Geboten bewegen“. Wenn aber eine Seele mit dem Heiligen Geist, dessen Gnade ihr bei der Heiligen Taufe beschert worden ist, nicht zusammenwirkt, setzt sie sich „der Trennung vom Leben“ aus, da sie sich als zu nichts Gutem tauglich und zur Gemeinschaft mit Christus unfähig erweist.
Tina 13
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7 weitere Kommentare von Tina 13
Tina 13
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben
„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt“
Gott ist das höchste Gut. Auf ihn hin mußt du deinen Sinn und deine Gedanken sammeln, du darfst an nichts anderes denken, nur auf ihn mußt du harren und schauen. Darum soll die Seele die von der Sünde zerstreuten Gedanken wie umherschweifende Kinder sammeln und …Mehr
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben

„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt“

Gott ist das höchste Gut. Auf ihn hin mußt du deinen Sinn und deine Gedanken sammeln, du darfst an nichts anderes denken, nur auf ihn mußt du harren und schauen. Darum soll die Seele die von der Sünde zerstreuten Gedanken wie umherschweifende Kinder sammeln und zurechtweisen, sie in das Haus ihres Leibes führen, immerdar in Fasten und Liebe des Herrn harren, bis er kommt und in Wahrheit sie (= die Seele) einsammelt [...]

Wenn wir nicht erschlaffen und den ungeordneten bösen Gedanken keinen Nährboden überlassen, sondern den Verstand mit unserem Willen heranziehen und unsere Gedanken zum Herrn zwingen, dann wird gewiß auch der Herr mit seinem Willen zu uns kommen und uns in Wahrheit zu sich versammeln [...]

Darum bemühe dich, dem Herrn zu gefallen, unablässig harre seiner in deinem Innern, suche ihn mit deinen Gedanken, zwinge und nötige deinen eigenen Willen und Entschluß zur steten Richtung auf ihn. Beachte, wie er zu dir kommt und Wohnung bei dir nimmt.

Homilie 31,1−3 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 10, Kempten; München 1913)
Tina 13
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben
Bis der ganze Teig aufgegangen war
Wenn jemand Weizenmehl knetet, aber keinen Sauerteig dazutut, so mag er noch so sehr sich abmühen, es umwenden und verarbeiten, die Masse bleibt doch ungesäuert und zum Essen unbrauchbar. Kommt aber der Sauerteig hinzu, so zieht er die ganze Mehlmasse an sich und durchsäuert sie vollständig. So hat es …Mehr
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben

Bis der ganze Teig aufgegangen war

Wenn jemand Weizenmehl knetet, aber keinen Sauerteig dazutut, so mag er noch so sehr sich abmühen, es umwenden und verarbeiten, die Masse bleibt doch ungesäuert und zum Essen unbrauchbar. Kommt aber der Sauerteig hinzu, so zieht er die ganze Mehlmasse an sich und durchsäuert sie vollständig. So hat es auch der Herr im Gleichnis vom Reiche [Gottes] gesagt [...] Oder, jemand verwendet auf Fleisch alle Sorgfalt. Allein das Salz [...] lässt er weg. Die Folge davon ist, daß das Fleisch stinkt und fault und für die Menschen ungenießbar wird. Stelle dir nun die ganze Menschheit als Fleisch und ungesäuerte Masse vor. Als das Salz und den Sauerteig [...] aber denke dir die göttliche Natur des Heiligen Geistes. Wird nun in die gefallene Menschennatur nicht [...] der himmlische Sauerteig des Geistes und das gute, heilige Salz der Gottheit gemischt und gelegt, so wird die Seele den Gestank der Bosheit nicht los, sie wird nicht durchsäuert, so daß sie ihre Schwere verliert und vom Sauerteig der Schlechtigkeit frei wird.

Wenn die Seele meint, sie könne von sich aus etwas tun, besorgen und ausrichten und sich nur auf ihre eigene Kraft stützt und glaubt, sie könne durch sich selbst ohne Mitwirkung des Geistes ein vollkommenes Werk zustande bringen, so ist sie in großem Irrtum. Denn nicht geeignet für die himmlischen Räume, nicht geeignet für das Reich ist die Seele, die meint, aus sich und durch sich allein ohne den Geist es zu vollkommener Reinheit bringen zu können. Denn wenn der unter der Einwirkung der Leidenschaften stehende Mensch sich nicht Gott naht, die Welt verleugnet und zuversichtlich und geduldig ein seiner Natur fremdes Gut, das die Kraft des Heiligen Geistes ist, zu empfangen hofft, wenn der Herr nicht von oben göttliches Leben in die Seele träufelt, so wird ein solcher das wahre Leben nicht verspüren [...] Hat er dagegen die Geistesgnade empfangen, wendet er sich in keiner Hinsicht von ihr ab, verspottet er nicht durch Nachlässigkeit und Schlechtigkeit die Gnade, führt er so einen fortwährenden Kampf und „betrübt er nicht den Geist“ (Eph. 4, 30), dann wird er das ewige Leben erlangen können.

Homilie Nr. 24,4−6 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 10, Kempten; München 1913)
Tina 13
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben
Wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Hl. Geist geben?
Um Brot als Nahrung für seinen Leib zu bekommen, hat der Bettler nicht die geringste Scheu, an die Tür zu klopfen und Forderungen zu stellen; wenn er nichts erhält, tritt er näher und verlangt mit noch größerer Ungeniertheit Brot, ein Kleidungsstück oder Sandalen, um so seinem …Mehr
Dem hl. Makarius, dem Ägypter (?-390), Mönch, zugeschrieben

Wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Hl. Geist geben?

Um Brot als Nahrung für seinen Leib zu bekommen, hat der Bettler nicht die geringste Scheu, an die Tür zu klopfen und Forderungen zu stellen; wenn er nichts erhält, tritt er näher und verlangt mit noch größerer Ungeniertheit Brot, ein Kleidungsstück oder Sandalen, um so seinem Leib Erleichterung zu verschaffen. Solange er nichts erhalten hat, geht er nicht weg, selbst wenn man ihn davonjagt. Wir, die wir das himmlische, das echte Brot zu bekommen suchen, das unsere Seele stärkt; wir, die wir uns in himmlisches Lichtgewand kleiden wollen, und, um die unsterbliche Seele zu stärken, danach trachten, die unstofflichen Sandalen des Geistes anzuziehen – wie viel mehr müssen wir unermüdlich und entschieden, mit Glaube und Liebe unverdrossen an das geistige Tor Gottes klopfen und mit größter Beharrlichkeit darum bitten, des ewigen Lebens würdig erachtet zu werden.

So „sagte ihnen Jesus durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten“ (vgl. Lk 18,1); und er fügte hinzu: Wie viel mehr wird unser himmlischer Vater „denen zu ihrem Recht verhelfen, die Tag und Nacht zu Ihm schreien“ (vgl. Lk 18,7). Weiter sagt er im Gleichnis vom bittenden Freund: „Selbst wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht“. Er sagt auch: „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt, wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.“ Und er fährt fort: „Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“ Deshalb fordert uns der Herr eindringlich auf, jederzeit, unermüdlich und hartnäckig zu bitten und ohne Unterlass zu suchen und anzuklopfen. Denn er hat verheißen, denen zu geben, die bitten, suchen und anklopfen, nicht jedoch denen, die nicht bitten. Er will uns ewiges Leben schenken, wenn wir ihn bitten, ihn anflehen und ihn lieben.

Predigt Nr. 16, 3. Sammlung
Tina 13
Makarius der Ägypter (der Ältere)
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Einsiedler, Priester
* um 300 in Ägypten
† um 390 im Kloster Abu Makar in der Sketischen Wüste in Ägypten
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Makarius stammte aus einem Ort im Nildelta in der Nähe des heutigen Kairo. Schon früh hatte er sich zurückgezogen und im Alter von etwa 30 Jahren eine Höhle in der Sketischen Wüste in Oberägypten bezogen, wo er 60 Jahre lang mit zwei Brüdern und mit Gott …Mehr
Makarius der Ägypter (der Ältere)
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Einsiedler, Priester
* um 300 in Ägypten
† um 390 im Kloster Abu Makar in der Sketischen Wüste in Ägypten
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Makarius stammte aus einem Ort im Nildelta in der Nähe des heutigen Kairo. Schon früh hatte er sich zurückgezogen und im Alter von etwa 30 Jahren eine Höhle in der Sketischen Wüste in Oberägypten bezogen, wo er 60 Jahre lang mit zwei Brüdern und mit Gott lebte und betete. Seine Vollkommenheit, sein Glaube und seine Weisheit sprachen sich herum, sein Verständnis, sein Mitgefühl und seine Milde waren sprichwörtlich. Seine Einsiedelei wurde Mittelpunkt hilf- und ratsuchender Menschen, auch viele Mönche suchten in seiner Nähe zu leben. Um ihnen zu entkommen, grub er eigenhändig eine verzweigten Stollen und eine Höhle, damit ihn niemand finde.
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Sein Bischof nötigte Makarius, Priester zu werden, weil das Licht nicht unter den Scheffel gehöre. Er wurde ein viel geachteter Prediger, galt als Wunderheiler und mit der Fähigkeit der Weissagung begabt. Das um 360 von ihm gegründete Kloster in der Sketischen Wüste zog bald schon über 4000 Mönche an. Einem Priester, der die Armenkasse des Bischofs stehlen wollte, drohte er schwere Krankheit an; der ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und erkrankte tatsächlich an Lepra. Als ein Besucher die Auferstehung Christi anzweifelte, erweckte Makarius einen Griechen namens Miles von den Toten. Eines Tages fand er in der Wüste den Schädel eines heidnischen Priesters: auf Makarius' Frage erzählte der ihm, dass die Menschen in der Hölle durch ein Gebet zu Gott Erleichterung bekommen könnten. Einer von einem lüsternen Mann in eine Stute verwandelten Frau gab er das menschliche Aussehen zurück.
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Makarius lebte in einer Zeit, in der sich das Christentum einerseits stürmisch durch das ganze römische Reich ausdehnte, andererseits aber auch im beginnenden Mönchswesen eine geistige Vertiefung erlebte. Seine Regeln für das Mönchtum hatten Einfluss weit über Ägypten hinaus, er wurde schon zu Lebzeiten der Große genannt.
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In der Überlieferung wurden die Nachrichten über Makarius zum Teil mit denen über andere gleichnamige Mönche vermischt. Die Tradition schreibt ihm 50 Homilien zu.
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Die Koptische Kirche feiert am 3. Januar die Weihe der Kirche des nach Makarius benannten Klosters in der sketischen Wüste, des Klosters Abu Makar, durch Patriarch Benjamin von Alexandria und am 12. August die Rückführung der Reliquien dorthin zur Zeit von Michael V., dem 71. Patriarchen von Alexandria.
Tina 13
Dem hl. Makarius
Das Gemeinschaftsleben: „Ihr alle aber seid Brüder.“
Was auch immer sie tun: Die Brüder sollen sich liebevoll und fröhlich miteinander zeigen. Wer arbeitet, wird also von demjenigen, der betet, sagen: „Der Schatz, den mein Bruder besitzt, den besitze ich auch, denn er gehört uns allen gemeinsam“. Derjenige, der betet, wird von seinem lesenden Bruder sagen: „Der Gewinn, den er aus …Mehr
Dem hl. Makarius

Das Gemeinschaftsleben: „Ihr alle aber seid Brüder.“

Was auch immer sie tun: Die Brüder sollen sich liebevoll und fröhlich miteinander zeigen. Wer arbeitet, wird also von demjenigen, der betet, sagen: „Der Schatz, den mein Bruder besitzt, den besitze ich auch, denn er gehört uns allen gemeinsam“. Derjenige, der betet, wird von seinem lesenden Bruder sagen: „Der Gewinn, den er aus seiner Lektüre erzielt, der bereichert mich ebenso“. Und derjenige, der arbeitet, wird dann sagen: „Es ist im Interesse der Gemeinschaft, dass ich diesen Dienst verrichte“. Die verschiedenen Gliedmaßen bilden zusammen einen einzigen Leib, und sie unterstützen sich gegenseitig, indem jedes seine Aufgaben erfüllt. Das Auge sieht für den ganzen Leib, die Hand arbeitet für die anderen Gliedmaßen; der Fuß trägt alle, indem er läuft; ein Glied leidet, sobald ein anderes leidet. So sollen die Brüder sich untereinander verhalten (vgl. Röm 12,4-5). Der Betende wird nicht den Arbeitenden verurteilen, weil dieser nicht betet... Derjenige, der dient, wird die anderen nicht verurteilen. Im Gegenteil, ein jeder wird, was auch immer er tut, zur Ehre Gottes handeln (vgl. 1Kor 10,31; 2Kor 4,15 )... Somit wird große Eintracht und heitere Harmonie „das Band des Friedens“ (Eph 4,3) bilden, das sie untereinander einen wird, und sie mit Lauterkeit und Einfachheit unter dem wohlwollenden Blick Gottes leben lassen. Das Wesentliche ist, das ist klar, im Gebet nicht nachzulassen. Im Übrigen ist nur eine Sache vonnöten: Jeder sollte in seinem Herzen jenen Schatz, nämlich die lebendige und geisterfüllte Gegenwart des Herrn, hüten. Ob er arbeitet, betet oder liest, jeder sollte von sich sagen können, im Besitz dieses unvergänglichen Gutes zu sein, das der Heilige Geist ist.

Dritte Predigt 1-3
Tina 13
hl. Makarius, dem Ägypter
"Bittet, sucht, klopft an“
Bemühe dich, dem Herrn zu gefallen, erwarte ihn innerlich, ohne müde zu werden, suche ihn mit deinen Gedanken, tue deinem Willen und deinen Entscheidungen Gewalt an, zwinge sie dazu, sich ständig auf ihn hin zu bewegen. Und du wirst sehen, wie er zu dir kommt und bei dir wohnt (Joh 14,23)... Er ist da, schaut auf deine Urteile, deine Gedanken,…Mehr
hl. Makarius, dem Ägypter

"Bittet, sucht, klopft an“

Bemühe dich, dem Herrn zu gefallen, erwarte ihn innerlich, ohne müde zu werden, suche ihn mit deinen Gedanken, tue deinem Willen und deinen Entscheidungen Gewalt an, zwinge sie dazu, sich ständig auf ihn hin zu bewegen. Und du wirst sehen, wie er zu dir kommt und bei dir wohnt (Joh 14,23)... Er ist da, schaut auf deine Urteile, deine Gedanken, deine Überlegungen und prüft die Art und Weise, wie du ihn suchst: ob mit ganzer Seele, oder aber ohne Elan und nachlässig. Und wenn er sieht, dass du ihn mit Inbrunst suchst, wird er sich dir offenbaren, er wird dir erscheinen, dir helfen, dich zum Sieg führen und dich aus der Hand deiner Feinde befreien. Wenn er wirklich gesehen hat, wie sehr du ihn suchst, wie sehr du ständig all deine Hoffnung auf Ihn setzt, wird er dich lehren, wie du beten sollst und wird dir die wahre Liebe schenken, die Er selbst ist. Dann wird Er für dich alles sein: Paradies, Baum des Lebens, kostbare Perle, Krone, Baumeister, Ackerbauer, Leidensmann, den das Leiden aber nicht bricht, Mensch, Gott, Wein, lebendiges Wasser, Lamm, Gemahl, Kämpfer, Rüstung, Christus „über alles und in allem“ (1Kor 15,28).

So wie ein kleines Kind sich nicht selbst füttern und auf sich acht haben kann, sondern eben nur auf seine Mutter schaut und weint, bis sie endlich Mitleid hat und sich seiner annimmt, so hoffen die Seelen der Glaubenden immer auf Christus und erwarten von ihm alle Gerechtigkeit. Wie die Rebe verdorrt, wenn sie nicht am Weinstock bleibt (Joh 15,6),
Tina 13
Hl. Makarius
„Bis der ganze Teig aufgegangen war“
Wenn jemand Mehl knetet ohne die Beigabe von Sauerteig, gibt er sich vergebliche Mühe. Er mag sich noch so schinden: Der Teig geht nicht auf und kann nicht zur Nahrung dienen. Wenn aber Sauerteig beigemischt wird, dann zieht dieser den ganzen Teig an sich und bringt ihn zum Gehen, wie es in dem Gleichnis geschieht, das der Herr vom Reich Gottes …Mehr
Hl. Makarius

„Bis der ganze Teig aufgegangen war“

Wenn jemand Mehl knetet ohne die Beigabe von Sauerteig, gibt er sich vergebliche Mühe. Er mag sich noch so schinden: Der Teig geht nicht auf und kann nicht zur Nahrung dienen. Wenn aber Sauerteig beigemischt wird, dann zieht dieser den ganzen Teig an sich und bringt ihn zum Gehen, wie es in dem Gleichnis geschieht, das der Herr vom Reich Gottes erzählt… So ist es auch mit dem Fleisch: Man kann die größte Sorgfalt walten lassen; wenn man es aber unterlässt, dem Fleisch Salz zuzusetzen, um es zu konservieren…, wird es faulig riechen und nicht mehr zum Verzehr geeignet sein. So ähnlich musst du dir die ganze Menschheit vorstellen: als ein Stück Fleisch oder Teig, und nimm an, dass die göttliche Natur des Heiligen Geistes das Salz ist und der Sauerteig, die aus einer anderen Welt stammen. Wenn der himmlische Sauerteig des Heiligen Geistes und das Salz, das gut und göttlicher Natur ist,… nicht der erniedrigten menschlichen Natur eingefügt und mit ihr vermischt werden, wird die Seele nie den üblen Geruch der Sünde loswerden, nie die Schwere und den Makel „des alten Sauerteigs der Bosheit und Schlechtigkeit“ loswerden, (1 Kor 5,7) um „gehen“ zu können. Wenn die Seele sich nur auf ihre eigene Kraft verlässt und glaubt, sie könne aus sich selbst, ohne die Hilfe des Heiligen Geistes den totalen Erfolg erringen, so täuscht sie sich gewaltig. Sie ist nicht für die himmlischen Wohnungen, für das Reich Gottes gemacht.. Wenn der sündige Mensch sich nicht Gott zuwendet, nicht der Welt entsagt, nicht in geduldiger Hoffnung ein Gut erwartet, das seiner eigenen Natur Freund ist, nämlich die Kraft des Heiligen Geistes; wenn der Herr nicht vom Himmel her sein eigenes göttliches Leben in die Seele einsenkt, dann kann der Mensch niemals das wahre Leben verkosten. Wenn er jedoch die Gnade des Heiligen Geistes empfangen hat, sich nicht von ihm abwendet, ihn nicht durch Nachlässigkeit und falsches Tun beleidigt; wenn er auf diese Weise nicht aufhört zu kämpfen, so „beleidigt er den Heiligen Geist nicht“ (Eph 4,30), und hat das Glück, das ewige Leben zu erlangen.

Homilie Nr. 24,4; PG 34,662
Eremitin
👏 Auslegung zum heutigen Ev.