„Rente mit 60“ ++ 1100 Euro/Monat pro Berufsjahr: Ex-Minister müsste man sein!

Ein Durchschnittsverdiener müsste dafür 132 JAHRE arbeiten

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Von: Dirk Hoeren

Rente schon ab 60, mehr als 1100 Euro pro Berufsjahr monatlich aufs Konto und Mini-Abschläge bei vorzeitigem Ruhestand!

Klingt wie ein Renten-Schlaraffenland, gibt es aber wirklich: Minister der abgewählten Bundesregierung müsste man sein …

Diese Pensions-Extrawürste gibt es für die scheidenden Minister:

Höhe: Nach vier Amtsjahren gibt es derzeit rund 4500 Euro/Monat als Ruhegeld – also 1100 Euro pro Jahr. Falls der Bundestag vorzeitig aufgelöst wird, gibt es die Pension auch schon nach zwei Amtsjahren!

Zum Vergleich: Ein Durchschnittsverdiener müsste dafür 132 JAHRE arbeiten!

Rentenalter: Offiziell gilt auch für Minister die Anhebung des Ruhestandsalter auf 67 Jahre. Aber: Auf Antrag können sie schon mit 60 Pension kassieren. Zum Vergleich: Arbeitnehmer können erst nach 35 Arbeitsjahren frühestens mit 63 aufs Altenteil.

Von der „Rente mit 60“ könnten neun der derzeit noch amtierenden Minister profitieren. Darunter die Unions-Minister Helge Braun (Kanzleramt), Anja Karliczek (Bildung), Julia Klöckner (Landwirtschaft), Andreas Scheuer (Verkehr) und Jens Spahn (Gesundheit).

Abschläge: Gibt es zwar auch für Minister, aber die sind auf 14,4 % gedeckelt. Würden Minister wie Rentner behandelt, müsste der Abschlag bei um sieben Jahre vorgezogenem Renteneintritt eigentlich 25,2 Prozent bedeuten.

Selbst in der Politik werden die Rentenprivilegien für die Minister kritisch gesehen.

Die FDP beantragte im vergangenen Jahr die Abschaffung einiger Extrawürste, scheiterte damit aber im Bundestag.

Als wahrscheinliche künftige Regierungspartei könnte sie jetzt dafür sorgen, dass auch die Bundesminister in der Renten-Wirklichkeit ankommen.

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