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Eröffnungsgottesdienst: „Wir empfinden tiefe Scham“

(gloria.tv/ pdp). Mit einem Bußakt und anschließendem Pontifikalamt wurde am Montagabend im Hohen Dom zu Paderborn die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz eröffnet. Viele Gläubige waren in die Bischofskirche gekommen, um an dem Gottesdienst teilzunehmen. Hauptzelebrant war der Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Zu den Konzelebranten zählte der diesjährige Gastgeber der Vollversammlung, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker.

Der Bußakt, mit dem die gottesdienstlichen Feierlichkeiten im Hohen Dom begannen, nahm Bezug auf die zahlreichen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die im vergangenen Jahr bekannt geworden waren. Wie der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Beauftragter der DBK für Fälle sexuellen Missbrauchs, vorab betonte, wollten die Bischöfe damit ein "Zeichen der Umkehr, der Besinnung und des Willens zur Erneuerung setzen".

Zeichen dieses Erneuerungswillens war bereits der Einzug der rund 70 Bischöfe in den Hohen Dom: Die Bischöfe zogen durch die so genannte „Rote Pforte“ an der Nordseite des Doms ein, deren rote Farbe Symbol für die Hoch- und Blutgerichtsbarkeit ist. Im Anschluss knieten sich die Bischöfe zum Gebet vor einem Kruzifix nieder, das Erzbischof Zollitsch an der Spitze der Prozession in den Dom getragen und im Altarraum aufgestellt hatte. Bei dem Kruzifix handelt es sich um ein so genanntes „Astgabelkruzifix“, das gewöhnlich im Altarraum der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk in Hövelhof steht. Das Kreuz ist als Lebensbaum dargestellt, der daran befestigte Corpus trägt mit den Seitenwunden und den Wundmalen an den Händen und Füßen des Gekreuzigten alle Zeichen des Leidens.

„Wir empfinden tiefe Scham. Männer der Kirche haben junge Menschen, die ihnen anvertraut waren, missbraucht und ihrem Leben schweren Schaden zugefügt. Allzu oft haben die Verantwortlichen weggeschaut.“ Mit Worten wie diesen baten die Bischöfe um Vergebung für die zahlreichen Missbrauchsfälle, bekannten das Versagen der Kirche und baten Gott um seinen Beistand für die Zukunft.

Beim anschließenden Gottesdienst konzelebrierten neben Erzbischof Becker neun weitere Bischöfe, darunter der Apostolische Nuntius in Deutschland Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset sowie die Kardinäle Erzbischof Joachim Meisner (Köln), Bischof Karl Lehmann (Mainz) und Erzbischof Reinhard Marx (München-Freising). Auch die Erzbischöfe Ludwig Schick (Bamberg) und Werner Thissen (Hamburg) zählten zu den Konzelebranten. Als Gäste der Weltkirche konzelebrierten Oswald Kardinal Gracias (Bombay, Indien), Jorge Kardinal Urosa Savino (Caracas, Venezuela) und Bischof Martin Musonde Kivuva (Machakos, Kenia).

In seiner Predigt sagte Erzbischof Zollitsch, ein unterscheidendes Merkmal des christlichen Glaubens sei die Identifikation Jesu Christi mit Menschen in Not: Gott sei dort, wo der Mensch Erbarmen brauche oder Erbarmen erfahre. Ein solcher Gott lade insbesondere den modernen Menschen „inmitten einer Welt, die sich mit dem Erbarmen nicht leicht tut“, zum Glauben ein.
Die katholische Kirche habe im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal ein Gefühl dafür entwickelt, „dass alles auf Barmherzigkeit ankommt“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz weiter. „Es sind nur Zeichen der Reue und die Bitte um Verzeihen möglich“, sagte er. Wo aber Erbarmen und Verzeihen gewährt würden, ereigne sich Göttliches.
Im Fürbittgebet schlossen die Bischöfe zusammen mit den vielen Gläubigen die Opfer der Naturkatastrophen in Japan in ihr Gebet ein.

Am Ende des Gottesdienstes hieß Erzbischof Hans-Josef Becker die Teilnehmer der Bischofskonferenz herzlich in Paderborn willkommen. In seinem Grußwort machte er die Gäste darauf aufmerksam, dass der Hohe Dom oberhalb einer Aue steht, in der gut 200 Quellen entspringen. Dies sei ein faszinierendes Bild für die Kirche als Ganze, die immer da entstehe, „wo die Quellen des Glaubens fließen, von denen sie erst ihre Lebenskraft erhält“. Den Bußakt zu Beginn des Gottesdienstes nannte der Erzbischof ein Zeichen der Bereitschaft, sich ernsthaft diesen Quellen zuzuwenden. „Wir wollen uns nicht durch die mannigfachen Verletzungen des Lebens in Kirche und Gesellschaft entmutigen lassen, sondern uns neu dem Leben zuwenden, gerade dort, wo wir es nicht mehr vermuten“, sagte er. Allen, die in den kommenden Tagen „über die Zukunft der Kirche in Deutschland“ beraten, wünschte er die Zuversicht, dass es mit Gottes Hilfe gelingen könne, zu den Quellen zu gehen.
Die musikalische Gestaltung des Eröffnungsgottesdienstes lag in den Händen von Domkapellmeister Thomas Berning und Domkantorin Gabriele Sichler-Karle, unter deren Leitung es im Hohen Dom zu einer Neu-Aufführung mit historischer Bedeutung kam: Die drei Chöre der Paderborner Dommusik, Domchor, Mädchenkantorei und Domkantorei, sangen gemeinsam Teile der sechzehnstimmigen Messe des römischen Komponisten Antonio Maria Abbatini aus dem 17. Jahrhundert und zwar zum ersten Mal seit der Entstehungszeit der Messe.
elisabethvonthüringen
Gerührt lächelt der deutsche Christdemokrat, wenn der Linke ihn lobt.
Paul M.
Dieser "Bußakt" war ein Riesenfehler, da man damit nur die kirchenhassende Medienmeute gefüttert hat. 🤫
In den Nachrichten wurde wieder nur über die sehr, sehr seltenen Missbrauchsfälle geredet.
Den evtl. betroffenen Leuten geht es doch nur um's Geld, wenn sie frech in die Kamera der weltlichen Medien ihr "5000,- Euro sind zu wenig!" rotzen.
Nee, nee...
Aber die deutschen Bischöfe sind super …Mehr
Dieser "Bußakt" war ein Riesenfehler, da man damit nur die kirchenhassende Medienmeute gefüttert hat. 🤫

In den Nachrichten wurde wieder nur über die sehr, sehr seltenen Missbrauchsfälle geredet.
Den evtl. betroffenen Leuten geht es doch nur um's Geld, wenn sie frech in die Kamera der weltlichen Medien ihr "5000,- Euro sind zu wenig!" rotzen.

Nee, nee...

Aber die deutschen Bischöfe sind super darin sich, und die HEILIGE KIRCHE selbst zu demontieren. 🤬