Was tun mit Bischöfen, die sich nicht an den Glauben halten?

Interview mit Prof. Dr. Manfred Hauke,
Lugano. Juni 2015
Familiensynode

Was tun mit Bischöfen, die sich nicht an den Glauben halten?

Viele Bischöfe scheinen die kirchliche Lehre auf die leichte Schulter zu nehmen. Wie muß ein Katholik, dem der Glaube wichtig ist, sich ihnen gegenüber verhalten?

Ein Bischof ist ungefähr wie ein Vater. Es gibt gute Väter, es gibt schlechte Väter. Jeder Vater, ob gut oder schlecht, verdient den Respekt der Kinder. Das ist ganz klar. Aber, wenn Bischöfe sich nicht so verhalten, wie es ihrem Amt entspricht, was tun wir dann?

Ich denke, ein Punkt ist die Stärkung des eigenen Glaubens. Ein ganz einfaches Mittel für alle Leute, die lesen können, ist das Studium des „Katechismus der Katholischen Kirche“ und auch deren Kurzformen, also des Kompendiums und des Youcat, wo wir die wichtigsten Leitplanken dargelegt bekommen. Auch Veröffentlichungen, welche die Glaubensüberlieferungen verteidigen, gibt es viele.

Ein weiterer Pol ist sicherlich, daß wir für unsere Bischöfe immer wieder auch beten sollten. Ich denke, es ist vorbildlich bei Papst Franziskus, der bei jeder Audienz in Rom sagt: "Betet für mich!" Ich denke, daß sollten wir für unsere Bischöfe tun, auch wenn sie darum nicht bitten. Wir dürfen auch ungebeten für unsere Bischöfe beten. Das ist ja nicht verboten. Es kann auch unter Umständen sinnvoll sein, Bischöfen zu schreiben. Wenn all das nichts hilft, kann es unter Umständen im Einzelfall sogar geraten sein, Bischöfe auch zu kritisieren. Das sagt schon der heilige Thomas von Aquin. Es kann Situationen geben, in denen es notwendig ist, Prälaten, das heißt, Bischöfe, einschließlich des Bischofs von Rom, auch entsprechend den Dienst der Zurechtweisung zu leisten.

Vielleicht dazu ein Beispiel: Es gab schon in der alten Kirche den sogenannten antiochenischen Zwischenfall, wo der heilige Petrus in Antiochien erst mit den Heiden gegessen hat, ohne sich an die jüdische Speisevorschrift zu halten. Als Leute aus Jerusalem kamen, denen das nicht gefiel, hat er das nicht mehr unternommen. Da hat der heilige Paulus ihn korrigiert, das heißt: Er widerstand ihm ins Angesicht. Ich denke, Petrus hat die brüderliche Zurechtweisung des heiligen Paulus auch angenommen. Selbst wenn der Papst ähnliche Dinge unternehmen sollte, dürfen auch wir notfalls wie Paulus uns ähnlich verhalten wie der Völkerapostel.

What to do with bishops who do not adhere to the faith?

Many bishops seem to take the teaching of the Church lightly. How must a Catholic for whom the faith is important, behave towards them?

A bishop is like a father. There are good fathers and there are bad fathers. Every father, whether good or bad, deserves the respect of his children. That is very clear. But if bishops do not behave as it corresponds to their office, what do we do then?

I think a first point is: strengthening of our own faith. A very simple remedy for all people who can read, is the study of the "Catechism of the Catholic Church" and its short forms, the Compendium and the Youcat where we are offered the main guidelines of your faith. There are further many publications that defend the faith and its contents.

Another point is certainly that we should also always pray for our bishops. I think Pope Francis is exemplary when he says at every audience in Rome: "Pray for me". I think we should do this for our bishops, even if they do not ask for it. We should also pray for them without being asked to do so. This is not prohibited. Under certain circumstances it can also be useful to write to the bishops. If all these things do not help, then there may exist individual cases and certain circumstances when we also need to criticize bishops. St. Thomas Aquinas says this. There may be situations where it is necessary that we offer to the prelates, this means to the bishops, including the Bishop of Rome, the service of fraternal correction.

Here an example: Already in the ancient Church there was what is called the incident of Antioch where St. Peter ate with Gentiles without keeping to the Jewish dietary law. When people who did not like this, came down from Jerusalem, he refrained from doing it any longer. But St. Paul corrected him, that is to say: He withstood him to the face. I think St Peter accepted the fraternal correction of St Paul. If the Pope would do things like St Peter did, we must also, if necessary, act like the Apostle of the Gentiles.