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Vatikan erkennt Palästina als Staat an

Vatikan erkennt Palästina als Staat an

Der Vatikan erkennt Palästina in einem neuen Abkommen als Staat an. Gestern trafen sich Unterhändler beider Seiten in Rom, um einen bilateralen Vertrag fertigzustellen. Der müsse nun nur noch unterzeichnet werden, teilte der Vatikan mit. In dem Dokument, das die Details zum Status der katholischen Kirche in Palästina regeln soll, ist ausdrücklich vom „Staat Palästina“ die Rede.

Israel „enttäuscht“

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums reagierte „enttäuscht“. Die hochrangige palästinensische Politikerin Hanan Aschrawi sprach hingegen von einem „Beitrag für Frieden und Gerechtigkeit“.

Inoffiziell spricht der Vatikan seit Längerem von einem eigenständigen Staat Palästina. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas will Papst Franziskus am Samstag in Rom treffen. Anlass des Besuchs ist die Heiligsprechung zweier Ordensfrauen aus Palästina.

Quelle und übernommen von

orf.at/stories/2278669/

Meine Überlegung;

1. diese Gangart könnte unter diesen beiden Politikern abgesprochen sein,

2. die USA kann sich z.Zt. damit nicht zu weit aus dem Fenster legen;

3. nach dem angeblichen interreligiösen Friedensgebet im Vatikan hat sowohl die jüdische als auch die muslimische Seite erklärt, sie könnten sich die Religionen der Welt in einem Dachverband ähnlich der UNO in der Politik vorstellen und Franziskus auch als Präsident in diesem Amt sich wünschen;

4. sollte dies die Weggabelung zur Einheitsreligion von NOVUS Ordo in Religion und Weltpolitik werden?
pacem
Ich zitiere hier Michael Hesemann:
Zwei Falschmeldungen machen in diesen Tagen die Runde:
1. Der Vatikan habe jetzt den Staat Palästina anerkannt. Tatsächlich hat die UNO 2012 Palästina als Staat anerkannt. Der Vatikan versucht seitdem, die Rechte der Christen in dieser Region durch ein Konkordat zu schützen, wie man es bereits 1933 mit Hitlerdeutschland versuchte. Ein Konkordat ist keine Anerkennung …Mehr
Ich zitiere hier Michael Hesemann:
Zwei Falschmeldungen machen in diesen Tagen die Runde:
1. Der Vatikan habe jetzt den Staat Palästina anerkannt. Tatsächlich hat die UNO 2012 Palästina als Staat anerkannt. Der Vatikan versucht seitdem, die Rechte der Christen in dieser Region durch ein Konkordat zu schützen, wie man es bereits 1933 mit Hitlerdeutschland versuchte. Ein Konkordat ist keine Anerkennung, auch kein Freundschaftsvertrag, sondern, im Gegenteil, eine juristische Grundlage, die gerade dann notwendig wird, wenn keine sicheren Rechtsverhältnisse bestehen.

2. Der Papst habe Palästinenserführer Abbas als "Friedensengel" bezeichnet. Wahr ist: Morgen werden zwei christliche Araberinnen, Ordensfrauen aus dem Heiligen Land, die sel. Sr. Mirjam Baouardy und die sel. Sr. Maria Alfonsina Danil Ghattas, heilig gesprochen. Da zu diesem Anlaß auch Politiker aus der Region eingeladen wurden, kündigte Abbas sich an und überbrachte dem Papst Reliquien der Heiligen. Als Dank erhielt er eine päpstliche Medaille, auf der ein Friedensengel zu sehen ist, der "den bösen Geist des Krieges zerstört", mit der Aufforderung: "Ho pensato a lei: che lei possa essere un angelo della pace." "Ich dachte dabei an Sie: denn Sie könnten ein Engel des Friedens sein." In der Überschrift wird das dann abgekürzt als "Seien Sie ein Engel des Friedens!" Aber eben NICHT, wie es FÄLSCHLICH in der deutschen Presse heißt: "Du bist ein Engel des Friedens" (was auf Italienisch hieße: "sei un angelo di pace", aber eben nicht "sia"! ... als ob der Papst Abbas duzen würde!!)
eiss
@Nujaa Danke für Ihre Anmerkung: „Aber warum sollte man den Holocaust überhaupt theologisch deuten?“
Das ist aus meiner Sicht keine Frage des Wollens oder Sollens, sondern diese Deutungen sind ja Teil unserer Lebenswirklichkeit und wirken bereits. Unsere Aufgabe ist es, die damit verbundene Veränderung unserer Kultur zu verstehen, denn „unverstanden“ sind wir Gefangene dieser Veränderungen, die …Mehr
@Nujaa Danke für Ihre Anmerkung: „Aber warum sollte man den Holocaust überhaupt theologisch deuten?“

Das ist aus meiner Sicht keine Frage des Wollens oder Sollens, sondern diese Deutungen sind ja Teil unserer Lebenswirklichkeit und wirken bereits. Unsere Aufgabe ist es, die damit verbundene Veränderung unserer Kultur zu verstehen, denn „unverstanden“ sind wir Gefangene dieser Veränderungen, die sich gegen uns richten und darauf zielen, die Singularität von Golgatha außer Kraft zu setzen. "Verstehen" ist gefährlich, ja, das ist auch richtig.
eiss
Die Anerkennung des Staates der Palästinenser
durch den Vatikan ist aus meiner Sicht gut und richtig und das in einem sehr viel grundlegenderen Sinne, als dass wir dies von Franziskus erwartet haben.
Das ganze Thema ist mit sehr starken Emotionen besetzt und einer bedrückenden Vergangenheit, die auch unsere Vergangenheit als Deutsche umfasst. Fangen wir deshalb bei den scheinbar einfachen Fakten …Mehr
Die Anerkennung des Staates der Palästinenser
durch den Vatikan ist aus meiner Sicht gut und richtig und das in einem sehr viel grundlegenderen Sinne, als dass wir dies von Franziskus erwartet haben.

Das ganze Thema ist mit sehr starken Emotionen besetzt und einer bedrückenden Vergangenheit, die auch unsere Vergangenheit als Deutsche umfasst. Fangen wir deshalb bei den scheinbar einfachen Fakten an. Die Christen im heiligen Land sind überwiegend Palästinenser, aber letztlich geht es bei der Anerkennung doch um größere Fragen.

Drei Ebenen mischen sich hier und sind ineinander verwoben:

1. Die geopolitischen Gewichte verschieben sich und das betrifft auch den Staat Israel, seine Verbindungen zu den anderen Staaten und Gruppen in Nah Ost. Die USA bereiten sich darauf vor, ihre großen Ressourcen im Pazifik gegen China in Stellung zu bringen und benötigen dazu eine Befriedung der Verhältnisse im Nahen Osten. Das ist der Hintergrund für die Annäherung an den Iran, der letztlich damit wieder in seine alte – bis zum Sturz des Schahs eingenommene – Rolle als regionale Ordnungsmacht möglicherweise eintreten kann.

2. Der Staat Israel ist politisch von dem Wiener Theodor Herzl 1896 in „Der Judenstaat“ und dann als Utopia 1902 in „Altneuland“ ausformuliert worden. Ins Hebräische übersetzt erhält das Buch den Titel „Tel Aviv“, was Hügel des Frühlings heißt und auf einen Ort in Babylonien verweist, an den die Juden umgesiedelt worden waren. Ezechiel 3.15: „So kam ich zu den Verschleppten, [die am Fluß Kebar wohnten,] die in Tel Abib wohnten, und ich saß dort sieben Tage lang verstört mitten unter ihnen.“ Auch wenn mit diesem Verweis auf die Heilsgeschichte Bezug genommen wird, so gehört das Denken Herzls in die Geistesströmungen des nationalrevolutionären Denkens, der Verbindung von nationalen und sozialistischen Denkmustern.

3. Mit der Gedenkstätte Yad Vashem ist die Gründung des Staates Israel unmittelbar mit dem menschheitsgeschichtlichen Kulturbruch des Holocaustums der Moderne verbunden. Franziskus hat dies in seinem Gebet in Yad Vashem angesprochen. Nicht die Theodizee-Frage des „wie konnte Gott das zulassen“, sondern die Anthropodizee-Frage des „wo warst du Adam“ steht im Zentrum unseres Fragens. Staatspolitisch aber geht vom Holocaust eine Sinnstiftung des modernen Menschen als Opfer aus, die sowohl für den Staat Israel als auch für die Bundesrepublik Deutschland zu einer Quelle der Legitimität des Handelns geworden ist und auch individuell zu einer neuartigen säkularen Zivilreligion sich entwickelt hat.

Für die Frage nach der Zukunft unseres katholischen Glaubens ist das Entstehen einer neuen säkularen Zivilreligion von besonderer Bedeutung. Die geistesgeschichtlichen Bezüge sind in verschiedenen Texten bereits angesprochen:

- Gebet in Yad Vashem (Das Gebet in Yad Vashem oder von der Theodizee zur Anthropodizee?)

- Die Aufklärungsvision einer assimilierten Menschheit als diesseitiges Paradies ("Aufklärung“ oder die Vertreibung Gottes aus dem Paradies der modernen Gesellschaft)

- Die Sinnstiftung der Moderne aus einem Selbstheiligungs- und Gründungsopfer (Menschenopfer und Selbstheiligung)

Vereinfacht ließe sich das so formulieren, dass in der dem Staate Israel zugrundeliegenden Mythik unsere nachchristliche Kultur sich mit einer älteren Wurzel und mit einer säkularen Heilsgeschichte verbinden möchte. Die Staatsgründung Israels intendiert in diesem Lichte die Wiederkehr des Messias in unsere Zeit und suggeriert so ein Ende der Geschichte. Da sind auch Verweise auf Joachim von Fiore und dessen Drittes Reich angebracht.

Papst Franziskus hat vorsichtig und klug die gefährlichen Stromschnellen von Yad Vashem und dem Heiligkeitsanspruch des Staates Israel umschifft, und kann nun tun, was schon längst hätte geschehen müssen, die Anerkennung des Staates der Palästinenser. Er hat damit auch vermieden, den heutigen Staat Israel mit dem alten Weinstock zu verwechseln, auf den wir aufgepfropft sind und dessen Geschichte wir bis in unsere Zeit fortschreiben. Es bleibt die Frage nach der theologischen Deutung des Holocausts. Die Deutung des Holocausts als einem neuzeitlichen Golgatha läuft auf eine Sinnumkehr des Opfers unseres Herrn auf Golgatha hinaus. Nicht Gott opfert seinen Sohn für uns und um unserer Sünde willen, sondern wir alle sind Opfer und als Opfer erhöht und geheiligt. Diese Selbsterhöhung des modernen Menschen liegt vielen Israel-Schwärmereien zugrunde.

Franziskus ist diesem Weg nicht gefolgt. Danke Herr.
Gerti Harzl
Carlus
und Franziskus nutzt für diesen Gan sicherlich in Absprache mit dem Zirkel NOVUS Ordo für Welt und Religionen die Gunst der Stunde. Es kann vieles umgesetzt werden und hat kein großes Dementie aus Israel zu erwarten. Der Samen der gesät wird, geht auf.
Regierung Netanyahu kommt ins Amt
Ein holpriger Start
www.tagesschau.de/ausland/israel-wahl-113.htmlMehr
und Franziskus nutzt für diesen Gan sicherlich in Absprache mit dem Zirkel NOVUS Ordo für Welt und Religionen die Gunst der Stunde. Es kann vieles umgesetzt werden und hat kein großes Dementie aus Israel zu erwarten. Der Samen der gesät wird, geht auf.

Regierung Netanyahu kommt ins Amt

Ein holpriger Start

www.tagesschau.de/ausland/israel-wahl-113.html
Gestas
Achtet Israel die Rechte der Palästineser?
Was ist mit der "Siedlerbewegung" die immer mehr Siedlungen auf eindeutig palästinensischem Boden errichtet?
Natürlich mit voller Unterstützung der israelischen Regierung. Was ist mit den vielen Toten durch israelische Bomben auf Gaza?
Gerti Harzl
Die Unterzeichnung ist also noch ausständig.
de.euronews.com/…/abkommen-vatika…
Ich bin traurig über diese Entwicklung, wo man auf Israel nicht zu achten scheint.