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HerzMariae
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Ganze Generalaudienz. Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch eine Einladung an die Gläubigen ausgesprochen: Wer ein Freund des Herrn sein möchte, solle täglich beten und an den Gottesdiensten teilnehmen …Mehr
Ganze Generalaudienz.

Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch eine Einladung an die Gläubigen ausgesprochen: Wer ein Freund des Herrn sein möchte, solle täglich beten und an den Gottesdiensten teilnehmen. An diesem Mittwoch gedenkt die katholische Kirche der Erzengel Michael, Gabriel und Raffael. An Jugendliche gewandt sagte der Papst, dass sie sich von „diesen himmlischen Wesen führen lassen sollten“. Auch Kranke könnten Hoffnung von den Engeln schöpfen, die ihnen beistehen, so der Papst.

Vor etwa 30.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz setzte der Papst seine Katechesen über große Frauengestalten des Mittelalters fort. Diesmal ging es um die deutsche Mystikerin Mechthild von Hackeborn (1241-1299).

„Mechthild gehört zu den vier großen Mystikerinnen, die das Kloster Helfta in Mitteldeutschland berühmt gemacht haben: Es handelt sich um Gertrud und Mechthild von Hackeborn, Gertrud von Helfta und Mechthild von Magdeburg. Das Zisterzienserinnenkloster zu Helfta wurde etwa 40 Jahre lang von Mechthilds Schwester Gertrud geleitet, die es verstand, der Gemeinschaft eine außergewöhnliche geistliche und kulturelle Prägung zu vermitteln.“

In dieser Umgebung erwarb die jüngere Schwester Mechthild, die schon als Siebenjährige 1248 dem Kloster zur Erziehung anvertraut wurde, eine hohe liturgische und theologische Bildung, die sie dann mit großem Eifer an ihre Mitschwestern weitergab, so der Papst.

„Mechthilds reiche mystische Erfahrungen, von denen sie nur mündlich erzählt hat, wurden von Gertrud von Helfta, ihrer Biographin, aufgezeichnet. Die monastische Liturgie und die Heilige Schrift waren die Quellen ihres geistlichen Lebens. In ihren Visionen ist es immer wieder Christus selbst, der durch das Evangelium zu ihr spricht und sie die Größe seiner Liebe zu den Menschen ahnen läßt. Dies wird ihr besonders in dem Jesuswort deutlich: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt“ (Joh 15,9).“

Mechthild nahm die Worte des Stundengebets und der Messe als eine Art Nahrung in die tägliche Arbeit mit, fügte Benedikt XVI. an. So habe sie Himmel und Erde verbunden.

„In der ständigen Verbundenheit mit Gott ist ihr die konkrete Welt gegenwärtig: die Kirche, die Wohltäter und auch die Sünder. Ihre Biographin berichtet, dass sie im Alter den Herrn gebeten hat, für die Rettung der Seelen noch einige Zeit auf dieser Welt leiden zu dürfen. Jesus erfüllte diesen Wunsch; und noch acht Jahre lang lebte sie mit Gebrechen und Krankheiten, ehe sie 1298 zur Vollendung gelangte.“

Den Pilgern deutscher Sprache sagt der Papst:

„Ganz herzlich grüsse ich die Wallfahrer des Malteserhilfsdienstes aus Österreich. Zudem ist aus den Niederlanden heute eine große Pilgergruppe des Bistums Rotterdam mit ihrem Bischof Adrian van Luyn zugegen. Die heilige Mechthild will uns ein Vorbild sein, im beständigen Gebet mit Gott verbunden zu sein und so den Alltag zu heiligen. Der Herr begleite euch auf allen Wegen.“