Liberaler US-Kardinal soll pädophile Priester gezielt geschützt haben
(gloria.tv/ KNA) Der US-amerikanische Kardinal Roger Mahony soll kircheninternen Akten zufolge pädophile Priester gezielt vor Strafverfolgung geschützt haben. Laut den Dokumenten von 1986 und 1987, aus denen die Zeitung «Los Angeles Times» (Montagnachmittag Ortszeit) zitierte, entwarfen Mahony als damaliger Erzbischof von Los Angeles und der für Missbrauchsfälle zuständige Referent Thomas Curry eine Strategie, um drei Priester, die der Kirchenleitung sexuellen Missbrauch von Kindern gestanden hatten, polizeilichen Ermittlungen zu entziehen.
Curry, heute Weihbischof für Santa Barbara, riet dem Bericht zufolge seinem Vorgesetzten Mahony, die pädophilen Geistlichen von Besuchen bei Therapeuten abzuhalten, aus Angst, dass diese die Behörden verständigen könnten. Zudem hätten sie den straffälligen Priestern Aufgaben außerhalb Kaliforniens übertragen, um Nachforschungen der bundesstaatlichen Behörden zu verhindern.
Als Beispiel führt «Los Angeles Times» den Fall eines Priesters an, der eingeräumt haben soll, seit seiner Weihe 1966 zahlreiche Jungen sexuell missbraucht zu haben. Das Blatt zitiert einen auf Juli 1986 datierenden Brief Mahonys an den Leiter einer Therapieeinrichtung für pädophile Kleriker im US-Bundesstaat New Mexico. Darin wende er sich gegen eine Rückkehr des betreffenden Geistlichen in sein Erzbistum, weil dann «sehr wahrscheinlich irgendwelche juristischen Schritte sowohl im strafrechtlichen als auch zivilrechtlichen Bereich» zu erwarten seien.
Im Mai 1987 warnte Curry laut der Zeitung seinen Erzbischof vor einer erneuten Beschäftigung des Priesters. «Zahlreiche, vielleicht zwanzig» Opfer könnten den Mann wiedererkennen, argumentierte Curry.
Der beschuldigte Geistliche sei im Lauf des Jahres zwar nach Los Angeles zurückgekehrt, habe aber keine seelsorgliche Aufgabe erhalten, weil er sich geweigert habe, seine Medikamente zur Kontrolle des Sexualtriebs zu nehmen. Er habe seinerseits der Kirchenleitung versichert, die Gefahr gerichtlicher Klagen sei gering, da seine Opfer illegale Einwanderer seien. Der Zeitung zufolge schied der Mann 1989 aus dem Priesterdienst aus und starb 2009.
Mahony, seit 1991 Kardinal und seit 2011 im Altersruhestand, entschuldigte sich laut «Los Angeles Times» am Montag erneut bei den Opfern. Zudem verwies er auf seine Begegnungen mit rund 90 von Klerikern Missbrauchten. Er bete täglich für sie. Curry, seit 1994 Weihbischof, war nach Angaben der Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die vertraulichen Aufzeichnungen zu über 75 des Missbrauchs beschuldigten Priestern sollen dem Bericht zufolge in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Ein Gericht hatte Mitte Dezember die Herausgabe an die Justiz verfügt. Ihre Publikation ist laut «Los Angeles Times» Teil einer Vereinbarung des Erzbistums mit mehr als
550 mutmaßlichen Missbrauchsopfern. Sie hatten 2007 Entschädigungszahlungen in der Rekordhöhe von insgesamt 660 Millionen US-Dollar durchgesetzt. Das Erzbistum geriet dadurch an den Rand der Zahlungsunfähigkeit.
Curry, heute Weihbischof für Santa Barbara, riet dem Bericht zufolge seinem Vorgesetzten Mahony, die pädophilen Geistlichen von Besuchen bei Therapeuten abzuhalten, aus Angst, dass diese die Behörden verständigen könnten. Zudem hätten sie den straffälligen Priestern Aufgaben außerhalb Kaliforniens übertragen, um Nachforschungen der bundesstaatlichen Behörden zu verhindern.
Als Beispiel führt «Los Angeles Times» den Fall eines Priesters an, der eingeräumt haben soll, seit seiner Weihe 1966 zahlreiche Jungen sexuell missbraucht zu haben. Das Blatt zitiert einen auf Juli 1986 datierenden Brief Mahonys an den Leiter einer Therapieeinrichtung für pädophile Kleriker im US-Bundesstaat New Mexico. Darin wende er sich gegen eine Rückkehr des betreffenden Geistlichen in sein Erzbistum, weil dann «sehr wahrscheinlich irgendwelche juristischen Schritte sowohl im strafrechtlichen als auch zivilrechtlichen Bereich» zu erwarten seien.
Im Mai 1987 warnte Curry laut der Zeitung seinen Erzbischof vor einer erneuten Beschäftigung des Priesters. «Zahlreiche, vielleicht zwanzig» Opfer könnten den Mann wiedererkennen, argumentierte Curry.
Der beschuldigte Geistliche sei im Lauf des Jahres zwar nach Los Angeles zurückgekehrt, habe aber keine seelsorgliche Aufgabe erhalten, weil er sich geweigert habe, seine Medikamente zur Kontrolle des Sexualtriebs zu nehmen. Er habe seinerseits der Kirchenleitung versichert, die Gefahr gerichtlicher Klagen sei gering, da seine Opfer illegale Einwanderer seien. Der Zeitung zufolge schied der Mann 1989 aus dem Priesterdienst aus und starb 2009.
Mahony, seit 1991 Kardinal und seit 2011 im Altersruhestand, entschuldigte sich laut «Los Angeles Times» am Montag erneut bei den Opfern. Zudem verwies er auf seine Begegnungen mit rund 90 von Klerikern Missbrauchten. Er bete täglich für sie. Curry, seit 1994 Weihbischof, war nach Angaben der Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die vertraulichen Aufzeichnungen zu über 75 des Missbrauchs beschuldigten Priestern sollen dem Bericht zufolge in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Ein Gericht hatte Mitte Dezember die Herausgabe an die Justiz verfügt. Ihre Publikation ist laut «Los Angeles Times» Teil einer Vereinbarung des Erzbistums mit mehr als
550 mutmaßlichen Missbrauchsopfern. Sie hatten 2007 Entschädigungszahlungen in der Rekordhöhe von insgesamt 660 Millionen US-Dollar durchgesetzt. Das Erzbistum geriet dadurch an den Rand der Zahlungsunfähigkeit.