Irak: In den wenigen verbliebenen Kirchen nur noch zerstörte Bänke

Bild: Es sprachen über die Situation verfolgter Christen: (v.l.) Ramiz Saadalla Ayoob, Gundula Gause, Weihbischof Dr.Ulrich Neymeyr und Karl A. Ammann.

(gloria.tv/ Bistum Mainz) Bei der zentralen Veranstaltung des Bistums Mainz zum diesjährigen Weltfriedenstag ist an die Situation verfolgter Christen – insbesondere im Irak – erinnert worden. „Dort, wo die Religionsfreiheit gefährdet ist, ist der Frieden gefährdet“, sagte der Mainzer Weihbischof, Dr. Ulrich Neymeyr, bei einem Podiumsgespräch am Samstag, 29. Januar, vor rund 75 Zuhörern im Gemeindehaus der Pfarrgemeinde St. Stephan in Mainz- Gonsenheim.

Die Veranstaltung stand – wie die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur Feier des Weltfriedenstages am 1. Januar – unter der Überschrift „Religionsfreiheit, der Weg zum Frieden“. Veranstalter waren das Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat sowie die Bistumsstelle der Internationalen Katholischen Friedensbewegung Pax Christi. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von der ZDFJournalistin Gundula Gause. Weihbischof Neymeyr nannte die Religionsfreiheit, ein „wichtiges und erschütterndes Thema“.

Oft begegne er im Rahmen seiner Visitationsreisen Christen aus anderen Ländern, die aufgrund ihrer Religion verfolgt würden. Neymeyr hob hervor, dass der Papst in seiner Botschaft nicht nur Religionsfreiheit für die Christen, sondern für jeden Menschen eingefordert habe. Er wies darauf hin, dass es immer schwieriger werde, insbesondere mit Vertretern des Islam einen interreligiösen Dialog zu pflegen. Nicht umsonst habe der Papst seinen Appell zur Religionsfreiheit vor allem an die religiösen Führer gerichtet.

Mein Bruder starb im Irak

Ramiz Saadalla Ayoob, ein Christ aus dem Irak, der 2002 nach Deutschland geflohen war, berichtete über die Situation der Christen in seinem Heimatland. Er erzählte unter anderem über die Ermordung seines Bruders, der, weil er Christ war, auf offener Straße erschossen wurde. „Es gibt einen Exodus der Christen aus dem Irak. Es sind so viele geflohen, dass in den wenigen Kirchen, die noch nicht zerstört sind, die Bänke leer sind.“

Ayoob bezeichnete die Christen als die Opfer des vergangenen Irakkrieges. „Vor dem Jahr 2003 war die Situation schlimm, nach dem Krieg ist es noch schlimmer geworden“, sagte er. Ein großes Problem des Irak sei, dass aufgrund fehlender staatlicher Autorität fanatische Minderheiten ungestraft zu Hass und Gewalt aufrufen könnten. Karl A. Ammann von Caritas International, Freiburg, erinnerte daran, dass die Christen im Irak zu den ältesten christlichen Gemeinden zählten. Es sei eine Schwierigkeit, dass viele Muslime im Irak gar nicht mehr wüssten, dass das Christentum schon immer Teil des Nahen Ostens gewesen sei, und nicht erst durch westliche Kolonialisierung in ihre Länder gekommen ist.

Gottesdienst mit Weihbischof Neymeyr

Auch in seiner Predigt im anschließenden Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephan gedachte Neymeyr der verfolgten Christen: „Heute muss ich aber besonders an die Christen denken, die bereit sind, für einen Gottesdienstbesuch ihr Leben zu riskieren. Am 31. Oktober 2010 wurden in der syro-katholischen Kathedrale ,Unserer lieben Frau von der im merwährenden Hilfe’ in Bagdad über 50 Gläubige und zwei Priester, die dort zur Feier der Heiligen Messe versammelt waren, getötet.“ Doch nicht nur im Irak, sondern auch in Nigeria, Nord-Korea oder im Iran müssten Christen um ihr Leben fürchten, „lediglich weil sie Christen sind“.

In vielen muslimischen Ländern sei es ihnen verboten, miteinander Gottesdienst zu feiern, betonte der Weihbischof. Er zitierte in diesem Zusammenhang aus der Botschaft des Papstes zum diesjährigen Weltfriedenstag: „Die Christen sind gegenwärtig die Religionsgruppe, welche die meisten Verfolgungen aufgrund ihres Glaubens erleidet.“
loveshalom
Es ist wirklich zum weinen! Ergreifend spricht eine junge Frau aus Nordkorea über die wohl schwerste Zeit in ihrem Leben.
www.youtube.com/watch
PIUS XIII
Johannes I. alias Flavius Josephus
Ich bin weder beleidigend noch arrogant!
Jeder der lesen kann, wird das feststellen können - er muß nur objektiv und ehrlich sein!
Die WAHRHEIT ist halt schmerzvoll...
Und Einsicht ist schwer, weil das Ego größer ist!Mehr
Johannes I. alias Flavius Josephus

Ich bin weder beleidigend noch arrogant!

Jeder der lesen kann, wird das feststellen können - er muß nur objektiv und ehrlich sein!

Die WAHRHEIT ist halt schmerzvoll...

Und Einsicht ist schwer, weil das Ego größer ist!
PIUS XIII
Natürlich steht auch hier Pius!
Hat nur keiner gesehen.
"...Podiumsgespräch..."
Wo bleibt die Empörung !!! ???Mehr
Natürlich steht auch hier Pius!

Hat nur keiner gesehen.

"...Podiumsgespräch..."

Wo bleibt die Empörung !!! ???
elisabethvonthüringen
Da bin ich wohl auch die einzige, die das liest...ja, ist auch nicht weiter verwunderlich, weil es steht ja nix von Piusbrudern drin...