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Schweigsamkeit. Schweigsamkeit Die Schweigsamkeit ist eine besondere Tugend. Sie ist eine Tugend, mit der viele Menschen es schwer haben, weil es dem Menschen nun einmal eigen ist zu sprechen. Sprechen …Mehr
Schweigsamkeit.

Schweigsamkeit

Die Schweigsamkeit ist eine besondere Tugend. Sie ist eine Tugend, mit der viele Menschen es schwer haben, weil es dem Menschen nun einmal eigen ist zu sprechen. Sprechen ist der wichtigste Kanal für Kommunikation mit unserem Mitmenschen. Dennoch ist die Schweigsamkeit nicht ohne Grund eine der großen Regeln des klösterlichen Lebens. Gottes Geist spricht nur in der Stille des Herzens.

Die Stille kommt nicht nur in das Herz, indem wir uns Geräuschen von außerhalb verschließen (siehe Punkt 31), sondern auch, indem wir uns selbst von dem Fieber der Gedanken leer mache. Um zu sprechen, müssen wir erst denken, und Denken bedeutet, unseren Geist aktiv halten. Ein aktiver Geist behindert aber das Öffnen unseres Herzens. Genau aus diesem Grunde ist religiöse Erfahrung nur eine Sache des Herzens, nicht des Geistes. Ich könnte es auch so sagen: Nicht mit dem Verstand, sondern nur mit dem Gefühl verdient man das ewige Leben.

Gott lässt Seine Mysterien übrigens nur (bis zu einem gewissen Grad) mit dem Herzen, mit dem Empfinden ergründen und niemals mit dem Verstand. Menschen, welche die Dinge Gottes kaputt argumentieren und bis in ihre Fasern analysieren, entheiligen diese dadurch. Auch daher dankte Jesus dem Vater, weil Er „diese Dinge den Klugen und Weisen verborgen, aber den Kindern offenbart hat“. Ein Kind nimmt ohne weiteres an. Es stellt sich schon einmal Fragen, doch beginnt nicht, sich endlos den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die es doch nicht begreift. Für ein Kind ist nur wichtig, dass schöne Dinge da sind, nicht, wie es kommt, dass sie da sind. Mit anderen Worten: Es genießt davon im Herzen, aber überlegt nicht zu viel darüber.

Schweigen wird von der Welt oft als eine Äußerung von Schwäche oder Feigheit betrachtet, doch in Wirklichkeit ist es eine der heldenhaftesten Tugenden. Stillschweigen im Sinne von „Nicht-Reagieren“ auf Geschehnisse und Aussagen aus unserer Umgebung ist mehr als „Nicht-Sprechen“. Stillschweigen ist im Grunde genommen totale Weihe und Gehorsam; denn es ist ein Unterlassen von Protest oder Aufsässigkeit gegen Gottes Regeln und Verfügungen, zu Seiner Zeit und auf Seine Weise in Zustände einzugreifen. Es drückt unser Vertrauen in Gottes Wirken aus.

Wenn wir die Neigung zeigen, auf alles zu reagieren, bedeutet dies im Grunde genommen, dass wir uns verpflichtet fühlen, selbst die Zügel in die Hand zu nehmen, um „Fahrt in die Sache“ zu bringen und die Sache so zu regeln, wie wir wollen, dass sie abläuft, aber wir beleidigen dadurch Gott durch Ungeduld mit Seinen Plänen. Ich sage bewusst „beleidigen“, wie wir dadurch eigentlich Gottes Weisheit in Zweifel ziehen.

Stillschweigen ist oft eine Äußerung von Demut, nicht den Eindruck erwecken zu wollen, dass wir es besser wissen und können. Durch Stillschweigen gehen wir außerdem Konflikten aus dem Weg, die letztendlich der gehätschelte Bereich Satans sind. In Gottes Augen ist es Gold wert, wenn wir den Mut aufbringen können, Dinge, die wir als negativ erfahren, geschehen zu lassen und sie in Stille Gott (Maria) aufzuopfern, um sie zu reinigen und aufgrund dieses Opfers zu helfen, denjenigen, der sie getan hat, zur Bekehrung zu bringen.

Ist es nicht bemerkenswert, dass Jesus, als Er am Abend vor Seinem Kreuzestod vor den Hohen Priester geführt wurde, mit gebundenen Händen schweigsam sich allerlei falsche Beschuldigungen anhörte? Dennoch besaß Er alle Weisheit, um zu sprechen, und beruhten alle Beschuldigungen gegen Ihn auf Lügen. Außerdem besaß Er die Göttliche Macht, alle falschen Zungen zum Schweigen zu bringen. Dennoch hat Er geschwiegen; denn „es musste vollbracht werden“. Stillschweigen gegen alle Ungerechtigkeiten kann einen immensen Wert haben, den wir nicht immer sehen, weil er noch im Göttlichen Mysterium verborgen ist. Jesus kannte diesen Wert.

Auch alles, was uns geschieht, muss vollbracht werden; denn es passt irgendwie in Gottes Plan. Für uns ist es eine Glaubensprüfung, blind zu vertrauen, dass wir gut daran tun, Jesus darin nachzufolgen. Vergessen wir nie, dass wir dadurch, dass wir nicht auf Unrecht oder negative Zustände reagieren, dem Bösen den Wind aus den Segeln nehmen; denn wir nehmen Satan jede Gelegenheit, Zwietracht oder einen offenen Konflikt zu schaffen.

Ein zweites Beispiel: Maria, der Sitz der Weisheit, in welcher die Eigenschaft als Wohnort des Heiligen Geistes einen absoluten Höhepunkt erreicht hat, war ein Vorbild von Schweigsamkeit. Sie sprach nur, wenn sich dies als notwendig erwies, und jedes Ihrer Worte war reine Weisheit. Ihre Schweigsamkeit war eine Frucht Ihrer unvergleichlichen Heiligkeit.

Das Wesentliche der Schweigsamkeit als Tugend ist zugleich darin enthalten, dass die Seele in einem stillen Gemüt für die Stimme Gottes im Herzen geöffnet ist. Berücksichtigen wir, wie viele inhaltlose Worte gesprochen werden. An sich kann auch ungezwungene Kommunikation zwischen Menschen ein Schmied von Bindungen sein, oft auch eine Äußerung von Liebe, aber seien wir uns dessen bewusst, dass Gott von uns möglichst viel stilles Gebet verlangt.

Gebet heißt, mit Gott sprechen, aber auch, auf Gottes Antworten in unserem Herzen hören. Gott spricht äußerst selten hörbar, aber sagt viel durch Übertragen von Gefühlen in ein Herz, das still, ruhig und friedlich ist und für das „Überweltliche“ offen steht. Beten könne wir daher auch, indem wir still und schweigsam mit unserem Herzen beim Himmel verweilen, aber dies gelingt nicht während hohler Gespräche, so wie sie jeden Tag so oft stattfinden.

Abgeschrieben aus dem Buch „DIE WISSENSSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS“ - FRÜHLINGSBLÜTEN am Lebensbaum
Myriam van Nazareth
www.myriam-van-nazareth.net
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Gott lässt Seine Mysterien übrigens nur (bis zu einem gewissen Grad) mit dem Herzen, mit dem Empfinden ergründen und niemals mit dem Verstand. Menschen, welche die Dinge Gottes kaputt argumentieren und bis in ihre Fasern analysieren, entheiligen diese dadurch. Auch daher dankte Jesus dem Vater, weil Er „diese Dinge den Klugen und Weisen verborgen, aber den Kindern offenbart hat“. Ein Kind nimmt …Mehr
Gott lässt Seine Mysterien übrigens nur (bis zu einem gewissen Grad) mit dem Herzen, mit dem Empfinden ergründen und niemals mit dem Verstand. Menschen, welche die Dinge Gottes kaputt argumentieren und bis in ihre Fasern analysieren, entheiligen diese dadurch. Auch daher dankte Jesus dem Vater, weil Er „diese Dinge den Klugen und Weisen verborgen, aber den Kindern offenbart hat“. Ein Kind nimmt ohne weiteres an. Es stellt sich schon einmal Fragen, doch beginnt nicht, sich endlos den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die es doch nicht begreift. Für ein Kind ist nur wichtig, dass schöne Dinge da sind, nicht, wie es kommt, dass sie da sind. Mit anderen Worten: Es genießt davon im Herzen, aber überlegt nicht zu viel darüber.
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"Die Stille kommt nicht nur in das Herz, indem wir uns Geräuschen von außerhalb verschließen, sondern auch, indem wir uns selbst von dem Fieber der Gedanken leer mache. Um zu sprechen, müssen wir erst denken, und Denken bedeutet, unseren Geist aktiv halten. Ein aktiver Geist behindert aber das Öffnen unseres Herzens. Genau aus diesem Grunde ist religiöse Erfahrung nur eine Sache des Herzens, nicht …Mehr
"Die Stille kommt nicht nur in das Herz, indem wir uns Geräuschen von außerhalb verschließen, sondern auch, indem wir uns selbst von dem Fieber der Gedanken leer mache. Um zu sprechen, müssen wir erst denken, und Denken bedeutet, unseren Geist aktiv halten. Ein aktiver Geist behindert aber das Öffnen unseres Herzens. Genau aus diesem Grunde ist religiöse Erfahrung nur eine Sache des Herzens, nicht des Geistes. Ich könnte es auch so sagen: Nicht mit dem Verstand, sondern nur mit dem Gefühl verdient man das ewige Leben."