Tina 13
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Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer. Der hl. Justin wuchs in einer heidnischen Familie auf und studierte in seiner Jugendzeit Philosophie. Er beschäftigte sich mit vielen verschiedenen …Mehr
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer.

Der hl. Justin wuchs in einer heidnischen Familie auf und studierte in seiner Jugendzeit Philosophie. Er beschäftigte sich mit vielen verschiedenen philosophischen Strömungen, besonders mit Platon und den Stoikern. Er stieß schließlich bei einem Spaziergang am Strand auf einen alten Mann, der ihn auf Christus aufmerksam machte und erkannte schließlich das Christentum als die ihn einzig wahre Philosophie. Im Alter von 30 Jahren ließ sich der hl. Justin taufen und wurde Prediger, Missionar und einer der ersten großen Theologen. Als erster christlicher Theologe versuchte er, die christliche Glaubenslehre mit der griechischen Philosophie zu verbinden und legte damit einen Grundstein für die weitere christliche Theologie. Bei ihm taucht zum ersten Mal in der Kirchengeschichte der theologische Begriff "Taufe im Heiligen Geist" auf.

Nach seiner Bekehrung stellte er sein philosophisch geschultes Denken in den Dienst eines klaren Glaubensbekenntnisses. Sein besonderer Eifer bestand darin, die Lehre Christi zu verteidigen und Argumentationen für den christlichen Glauben zu finden, die auch Zweifler von der Wahrheit des Evangeliums überzeugen sollten. Nachdem er lange predigend umhergezogen war, gründete er in Rom eine philosophische Schule. Dort verfasste er die ersten Schriften über die römische Liturgie überhaupt. Ihm verdanken wir die ältesten Zeugnisse frühchristlicher Liturgie. Er setzte er sich für die Beendigung der Christenverfolgungen ein, weshalb er dem Senat, sowie Kaiser Antonius Pius eine "Schutzschrift der christlichen Religion" vorlegte.

Zusammen mit seinen sechs Schülern Chariton, Charito, Euelpistos, Hierax, Paion und Liberianus wurde er daraufhin verhaftet und eingesperrt. Wegen seiner Verweigerung, heidnische Opfer darzubringen, ließ ihn Kaiser Mark Aurel durch das Schwert hinrichten.

Der hl. Justin gilt als einer der ersten Theologen und wird in der Ostkirche als altkirchlicher Kirchenvater verehrt. Von ihm sind zwei Apologien, also Argumentationen für die christliche Religion und gegen das Heidentum vor.
Tina 13
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
Abhandlung über die Auferstehung, 2.4.7-9
„Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches“ (Credo)
Wer sich im Irrtum befindet, sagt: Es gibt keine Auferstehung des Fleisches; es ist unmöglich, dass Fleisch seine Unversehrtheit wiedererlangt, nachdem es vorher verwest und zu Staub zerfallen ist. Auch sind solche Leute der Ansicht, dass die Rettung des …Mehr
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer

Abhandlung über die Auferstehung, 2.4.7-9

„Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches“ (Credo)

Wer sich im Irrtum befindet, sagt: Es gibt keine Auferstehung des Fleisches; es ist unmöglich, dass Fleisch seine Unversehrtheit wiedererlangt, nachdem es vorher verwest und zu Staub zerfallen ist. Auch sind solche Leute der Ansicht, dass die Rettung des Fleisches nicht nur unmöglich, sondern sogar von Schaden ist: sie kritisieren das Fleisch, zeigen seine Fehler auf, machen es für die Sünden verantwortlich. So sagen sie: Wenn Fleisch auferstehen darf, dann werden auch seine Schwächen auferstehen [...] Dabei hat der Retter gesagt: „Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten, sondern sind wie Engel im Himmel.“ Die Engel aber, so sagen sie, haben kein Fleisch, sie essen nicht und heiraten nicht – also gibt es keine Auferstehung des Fleisches [...]

Wie blind sind doch die Augen des nackten Intellekts! Denn sie haben auf Erden nicht erkannt, dass durch das Wort des Heilands „Blinde sehen und Lahme gehen“ (vgl. Mt 11,5 (Vulg.)) [...] damit wir glauben, dass bei der Auferstehung das Fleisch vollständig auferstehen wird. Wenn er schon auf Erden die Krankheiten des Fleisches geheilt und dem Leib die Unversehrtheit wiedergegeben hat – um wie viel mehr wird er das bei der Auferstehung tun, damit das Fleisch ohne Fehler und uneingeschränkt auferstehe [...] Solche Leute, so scheint mir, verkennen das göttliche Handeln insgesamt, im Anbeginn der Schöpfung und bei der Erschaffung des Menschen. Sie wissen nicht, warum die irdischen Dinge geschaffen worden sind.

Der Logos hat gesagt: „Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich!“ (Gen 1,26) [...] Der nach dem Bild Gottes geformte Mensch war ganz offensichtlich aus Fleisch. Wie absurd ist es also, das von Gott nach seinem Bild geformte Fleisch für verachtenswert, für völlig wertlos anzusehen! Dass das Fleisch in den Augen Gottes kostbar ist, ist offenkundig, weil er es ja gemacht hat. Und weil sich darin das Prinzip seines Planes für die restliche Schöpfung findet, gibt es in den Augen des Schöpfers nichts Kostbareres.
Tina 13
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
Das erste geschichtliche Zeugnis für eine christliche Taufe in Rom in der Mitte des 2. Jahrhunderts
Wir werden euch darlegen, wie wir uns nach der Erneuerung in Christus Gott weihen [...] Jene, die der Wahrheit unserer Lehre und unseres Wortes glauben, versprechen, nach diesem Gesetz zu leben. Wir unterweisen sie darin, zu beten und von Gott die …Mehr
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer

Das erste geschichtliche Zeugnis für eine christliche Taufe in Rom in der Mitte des 2. Jahrhunderts

Wir werden euch darlegen, wie wir uns nach der Erneuerung in Christus Gott weihen [...] Jene, die der Wahrheit unserer Lehre und unseres Wortes glauben, versprechen, nach diesem Gesetz zu leben. Wir unterweisen sie darin, zu beten und von Gott die Vergebung ihrer vergangenen Sünden durch das Fasten zu erbitten, und wir selbst beten und fasten mit ihnen. Dann führen wir sie an einen Ort, wo es Wasser gibt, und dort werden sie, in der gleichen Art wie wir selbst es wurden, wiedergeboren [im Wasser der Taufe]. Im Namen Gottes, des Vaters, des Herrschers über das Weltall, unseres Erlösers Jesus Christus und des Heiligen Geistes werden sie im Wasser reingewaschen.

Christus nämlich sagte: „Wenn ihr nicht wiedergeboren werdet, werdet ihr in das Himmelreich nicht eingehen“. Es ist allgemein bekannt, dass diejenigen, die einmal geboren wurden, nicht mehr in den Schoß ihrer Mutter zurückkehren können. Der Prophet Jesaja lehrte, wie die bekehrten Sünder ihre Sünde tilgen können. Er sagte es folgendermaßen: „Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! [...] Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee“ (Jes, 1,16ff.) [...] Hier die Lehre, die die Apostel uns in dieser Sache hinterlassen haben. Wir wurden zum erstenmal geboren, ohne es zu wissen und aufgrund der Notwendigkeit, durch die Vereinigung unserer Eltern [...] Damit wir aber keine Kinder der Notwendigkeit und der Unwissenheit bleiben, sondern vielmehr der freien Wahl und der Erkenntnis, und damit wir im Wasser die Vergebung unserer vergangenen Sünden erlangen, ruft man im Wasser über dem, der wiedergeboren werden will und von seinen Sünden umkehren will, den Namen des allherrschenden Vaters, unseres Gottes und Herrn, an, wobei der, welcher den Täufling zum Bade führt, nur eben diese Bezeichnung gebraucht, denn niemand ist fähig, Gott einen Namen beizulegen, da er über jedem Wort steht [...]

Dieses Bad der Taufe wird „Erleuchtung“ genannt, weil der Geist jener, die diese Lehre empfangen, von Licht erfüllt ist. Auch im Namen Jesu Christi, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde, und im Namen des Heiligen Geistes, der schon vorher durch die Propheten all das verkündet hat, was sich auf Jesus bezieht, auch in ihrem Namen wird der getauft, der das Licht empfängt.

1. Apologie
8 weitere Kommentare von Tina 13
Tina 13
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
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„Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht“
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Ich verwende mich bei Kaiser Hadrian, dem Caesar Augustus, bei seinem Sohn, dem Philosophen Verissimus, bei dem Philosophen Licius, beim Senat und beim ganzen römischen Volk für Menschen aller Rassen, die zu Unrecht gehasst und verfolgt werden und zu denen auch ich, …Mehr
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
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„Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht“
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Ich verwende mich bei Kaiser Hadrian, dem Caesar Augustus, bei seinem Sohn, dem Philosophen Verissimus, bei dem Philosophen Licius, beim Senat und beim ganzen römischen Volk für Menschen aller Rassen, die zu Unrecht gehasst und verfolgt werden und zu denen auch ich, Justinus aus Neapolis (Neblus) im palästinensischen Syrien, gehöre [...]
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Man hält uns entgegen, dass der, den wir Christus nennen, nur ein Mensch ist, von einem Menschen geboren; dass die Wunder, die wir ihm zuschreiben, auf der Kunst der Magie beruhen und dass es ihm gelungen ist, als Sohn Gottes zu gelten. Unsere Beweisführung stützt sich nicht auf bloßes Gerede, sondern auf Prophetien, die vor dem Auftreten Jesu gegeben wurden und denen wir notwendigerweise Glauben schenken müssen; denn wir haben es erlebt und erleben es immer noch, dass Wirklichkeit wird, was vorhergesagt worden ist [...]
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Es gab bei den Juden Propheten Gottes, durch die der Geist der Prophetie kommende Ereignisse im voraus ankündigte. Ihre Prophetien wurden, so wie sie ausgesprochen worden waren, von Königen Judäas in ununterbrochener Folge sorgfältig aufbewahrt, und zwar in Büchern, die in hebräischer Sprache von den Propheten eigenhändig geschrieben worden waren [...]
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Nun lesen wir in den Büchern der Propheten, dass Jesus, unser Christus kommen wird, dass er von einer Jungfrau geboren werden wird; dass er zum Mann heranwachsen wird; dass er alle Krankheiten und Leiden heilen wird; dass er von den Toten auferstehen wird; dass er, verkannt und verfolgt, gekreuzigt werden wird; dass er sterben, auferstehen und in den Himmel aufsteigen wird; dass er Sohn Gottes ist und als solcher erkannt werden wird; dass er Menschen aussenden wird, die all dies der ganzen Welt verkünden werden, und dass vor allem die Heiden an ihn glauben werden. Diese Prophezeiungen wurden fünftausend, dreitausend, zweitausend, tausend, achthundert Jahre vor seinem Erscheinen gemacht, denn die Propheten folgten aufeinander von Generation zu Generation.
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Erste Apologie, 1.30-31
Tina 13
Hl. Justin, Philosoph, Märtyrer, Kirchenvater
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* 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts in Flavia Neapolis, heute Nablus in Palästina (?)
† um 165 in Rom
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Justin stammte aus einer griechisch-heidnischen Familie; er wurde um 100 in Nablus, dem biblischen Sichem, in Samarien geboren. Bei allen Philosophen suchte er die Wahrheit, wurde aber von allen enttäuscht. Schließlich fand er in der christlichen Lehre …Mehr
Hl. Justin, Philosoph, Märtyrer, Kirchenvater

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* 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts in Flavia Neapolis, heute Nablus in Palästina (?)
† um 165 in Rom

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Justin stammte aus einer griechisch-heidnischen Familie; er wurde um 100 in Nablus, dem biblischen Sichem, in Samarien geboren. Bei allen Philosophen suchte er die Wahrheit, wurde aber von allen enttäuscht. Schließlich fand er in der christlichen Lehre „die allein zuverlässige und wahre Philosophie“. Nach seiner Bekehrung arbeitete er unermüdlich als Lehrer des christlichen Glaubens, aber auch als Vermittler zwischen der griechischen Philosophie und dem Christentum. Von Justin haben wir einen Bericht über den Verlauf des sonntäglichen Gottesdienstes, wie er in Rom ums Jahr 165 gefeiert wurde. Unter Mark Aurel erlitt er um 165 in Rom das Martyrium.
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Jesus der Kyrios

Justin: „Ich folge der Lehre der Christen mit fester Überzeugung.“ Der Stadtpräfekt: „Was ist denn das für eine Überzeugung?“ Justin: „Wir verehren den Gott der Christen und beten ihn an. Wir sind überzeugt, dass da ein einziger Gott ist, der am Uranfang die sichtbare und die unsichtbare Welt geschaffen und gestaltet hat. Wir glauben an Jesus als den Kyrios (den Herrn); wir glauben, dass er von den Propheten im Voraus verkündet wurde als der kommende Bringer der Heilsbotschaft und als Lehrer der selig machenden Wahrheit.“ (Aus dem Gerichtsverhör des Märtyrers Justin)
Tina 13
Herr, unser Gott,
du hast uns mit dem Brot des Lebens gespeist.
Gib, dass wir den Mahnungen des heiligen Justin folgen
und dir allezeit für diese Gaben danken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen
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du hast uns mit dem Brot des Lebens gespeist.

Gib, dass wir den Mahnungen des heiligen Justin folgen

und dir allezeit für diese Gaben danken.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen
Tina 13
TAGESGEBET
Gott,
du hast den heiligen Märtyrer Justin
in der Torheit des Kreuzes
die erhabene Weisheit Jesu Christi erkennen lassen.
Hilf uns auf seine Fürsprache,
dass wir nicht falschen Lehren folgen,
sondern im wahren Glauben feststehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen
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TAGESGEBET

Gott,

du hast den heiligen Märtyrer Justin

in der Torheit des Kreuzes

die erhabene Weisheit Jesu Christi erkennen lassen.

Hilf uns auf seine Fürsprache,

dass wir nicht falschen Lehren folgen,

sondern im wahren Glauben feststehen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Amen
Tina 13
Justin stammte aus einer griechisch-heidnischen Familie; er wurde um 100 in Nablus, dem biblischen Sichem, in Samarien geboren. Bei allen Philosophen suchte er die Wahrheit, wurde aber von allen enttäuscht. Schließlich fand er in der christlichen Lehre „die allein zuverlässige und wahre Philosophie“. Nach seiner Bekehrung arbeitete er unermüdlich als Lehrer des christlichen Glaubens, aber auch …Mehr
Justin stammte aus einer griechisch-heidnischen Familie; er wurde um 100 in Nablus, dem biblischen Sichem, in Samarien geboren. Bei allen Philosophen suchte er die Wahrheit, wurde aber von allen enttäuscht. Schließlich fand er in der christlichen Lehre „die allein zuverlässige und wahre Philosophie“. Nach seiner Bekehrung arbeitete er unermüdlich als Lehrer des christlichen Glaubens, aber auch als Vermittler zwischen der griechischen Philosophie und dem Christentum. Von Justin haben wir einen Bericht über den Verlauf des sonntäglichen Gottesdienstes, wie er in Rom ums Jahr 165 gefeiert wurde. Unter Mark Aurel erlitt er um 165 in Rom das Martyrium.

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Jesus der Kyrios

Justin: „Ich folge der Lehre der Christen mit fester Überzeugung.“ Der Stadtpräfekt: „Was ist denn das für eine Überzeugung?“ Justin: „Wir verehren den Gott der Christen und beten ihn an. Wir sind überzeugt, dass da ein einziger Gott ist, der am Uranfang die sichtbare und die unsichtbare Welt geschaffen und gestaltet hat. Wir glauben an Jesus als den Kyrios (den Herrn); wir glauben, dass er von den Propheten im Voraus verkündet wurde als der kommende Bringer der Heilsbotschaft und als Lehrer der selig machenden Wahrheit.“ (Aus dem Gerichtsverhör des Märtyrers Justin)
Tina 13
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
„Hier ist einer, der mehr ist als Salomo“
Lasst mich einen Psalm zitieren, der David vom Heiligen Geist eingegeben worden ist. Ihr sagt, er beziehe sich auf Salomo, euren König; aber er bezieht sich vielmehr auf Christus [...] „Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König“ (Ps 71,1). Weil Salomo König geworden ist, sagt ihr, spreche dieser Psalm von …Mehr
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer

„Hier ist einer, der mehr ist als Salomo“

Lasst mich einen Psalm zitieren, der David vom Heiligen Geist eingegeben worden ist. Ihr sagt, er beziehe sich auf Salomo, euren König; aber er bezieht sich vielmehr auf Christus [...] „Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König“ (Ps 71,1). Weil Salomo König geworden ist, sagt ihr, spreche dieser Psalm von ihm – während doch die Psalmworte sehr klar einen ewigen König bezeichnen, das heißt Christus. Denn Christus ist uns angekündigt worden als König, Priester, Gott, Herr, Engel, Mensch, Oberhaupt, Fels, als ein Wiegenkind, als ein Mensch der Schmerzen, der später in den Himmel aufsteigen und wiederkommen wird in Herrlichkeit mit ewiger Königswürde [...]

„Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königssohn gib dein gerechtes Walten! Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit und deine Armen durch rechtes Urteil [...] Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen“ [...] Salomo war ein großer und berühmter König. Unter ihm wurde das Haus errichtet, das man den Tempel von Jerusalem nennt; aber es ist klar, dass nichts von dem, was im Psalm gesagt ist, auf ihn zutrifft. Nicht alle Könige haben ihn angebetet, er hat nicht mehr bis an die Enden der Erde geherrscht, seine Feinde sind nicht länger vor ihm niedergefallen, um Staub zu lecken [...]

Salomo ist nicht „der König der Herrlichkeit“ (Ps 23,10), Christus ist es. Als er, auferstanden von den Toten, in den Himmel aufgefahren ist, wurde den von Gott im Himmel eingesetzten Fürsten geboten, „nach oben zu heben die Tore“ des Himmels, damit eintrete „der König der Herrlichkeit“ und sich zur Rechten des Vater setze, bis dieser ihm seine Feinde als Schemel unter die Füße lege“, wie es weiter in den Psalmen heißt (Ps 23,109). Aber weil die Fürsten des Himmels ihn gesehen hatten, als „er keine schöne und edle Gestalt hatte“ (Jes 53,2), haben sie ihn nicht erkannt und fragten: „Wer ist der König der Herrlichkeit?“ (Ps 23,8). Und darauf antwortet ihnen der Heilige Geist: „Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit.“ Wahrhaftig, das ist nicht Salomo, so herrlich er auch in seinem Königtum gewesen sein mag [...] so dass man sagen konnte: „Wer ist dieser, der König der Herrlichkeit?“

Dialog mit dem Juden Tryphon (34-36)
Tina 13
Hl. Justinus
„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe“
Wenn der Geist der Prophetie die Zukunft vorhersagt, dann spricht er so: „[...] von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, …Mehr
Hl. Justinus

„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe“

Wenn der Geist der Prophetie die Zukunft vorhersagt, dann spricht er so: „[...] von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg“ (Jes 2,3f).

Diese Worte haben sich auf überzeugende Weise bestätigt. Zwölf Männer haben Jerusalem verlassen, um in alle Welt zu gehen. Es waren einfache Leute und sie waren nicht redegewandt. Doch durch Gottes Macht haben sie allen Menschen verkündigt, dass sie von Christus gesandt seien, um allen das Wort Gottes zu bringen. Und wir, die wir früher nichts anderes vermochten, als uns gegenseitig umzubringen, nicht nur, dass wir nicht mehr unsere Feinde bekämpfen, sondern um nicht zu lügen oder unsere Richter irrezuführen, verkünden wir voll Freude Jesus als den Christus und sterben als Märtyrer...

Hört, was über die, die sein Kommen verkünden sollten, gesagt worden ist. Es ist der prophetische König David, der vom Geist der Prophetie inspiriert, spricht: „Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund, ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde“ (Ps 19,3). In einer anderen Prophetie, kündet der Geist der Prophetie durch den gleichen David an: „Singt dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag! [...] Ihr Nationen frohlocket, denn der Herr hat vom Stamm des Holzes aus Recht gesprochen“ (vgl. Ps 96).

David hat diese Prophetie Fünfzehnhundert Jahre bevor der Mensch gewordene Christus gekreuzigt worden ist, gemacht; und keiner vor ihm und keiner nach ihm wurde zum Heil der ganzen Welt gekreuzigt. Ganz im Gegenteil, zu unserer Zeit wurde Christus gekreuzigt, ist er gestorben, ist er auferstanden von den Toten und ist in den Himmel aufgefahren, wo er herrscht, und diese frohe Botschaft, die in der ganzen Welt durch die Apostel verbreitet worden ist, ist die Freude aller, die die Unsterblichkeit erwarten, die er verheißen hat.

Erste Apologie, 39-42
Tina 13
Hl. Justinus
„Er ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden“
Das Fleisch [d.h. der Mensch] ist kostbar in den Augen Gottes, er zieht es allen seinen Werken vor, weshalb es normal ist, dass er es errettet... Wäre es nicht absurd, wenn das, was mit so viel Sorgfalt erschaffen wurde, was der Schöpfer als wertvoller ansieht, als alles andere, dass dies ins Nichts zurückkehrt? Wenn ein Bildhauer oder …Mehr
Hl. Justinus
„Er ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden“

Das Fleisch [d.h. der Mensch] ist kostbar in den Augen Gottes, er zieht es allen seinen Werken vor, weshalb es normal ist, dass er es errettet... Wäre es nicht absurd, wenn das, was mit so viel Sorgfalt erschaffen wurde, was der Schöpfer als wertvoller ansieht, als alles andere, dass dies ins Nichts zurückkehrt? Wenn ein Bildhauer oder ein Maler wollen, dass ihre Bildwerke bestehen bleiben, die sie geschaffen haben, damit sie ihrem Ruhm dienen, dann erneuern sie sie, sobald sie beschädigt sind. Und Gott soll sein herrliches Werk sehen, seine Schöpfung, wie es ins Nichts zurückkehrt, wie es nicht mehr existiert? Wir würden jemanden „unsinnigen Handwerker“ nennen, der ein Haus baut, um es nachher zu zerstören oder es Schaden nehmen lässt, wenn er es ausbessern könnte. Würden wir nicht in gleicher Weise Gott anklagen, unnützes Fleisch zu erschaffen? Doch nein, der Unsterbliche ist nicht so. Der von Natur aus der Geist des Universums ist, der kann nicht ohne Verstand sein!... Und wirklich: Gott hat das Fleisch berufen, wiedergeboren zu werden und hat ihm das ewige Leben verheißen. Denn dort, wo man das Evangelium vom Heil des Menschen verkündet, dort verkündet man es auch für das Fleisch. Was ist denn der Mensch anders als ein lebendiges, intelligentes Wesen, bestehend aus einer Seele und einem Leib? Macht etwa die Seele allein den Menschen? Nein, sie ist die Seele eines Menschen. Nennt man etwa „Mensch“ nur den Körper? Nein, man sagt, dass es der Leib eines Menschen ist. Wenn also keines dieser zwei Elemente für sich genommen ein Mensch ist, dann ist es die Vereinigung dieser beiden, die man „Mensch“ nennt. Und es ist der Mensch, den Gott berufen hat zum Leben und zur Auferstehung: nicht nur einen Teil von ihm, sondern den ganzen Menschen, das heißt die Seele und den Leib. Wäre es denn nicht absurd, wenn alle beide dieselbe Wirklichkeit teilen, und nur ein Teil würde gerettet, der andere jedoch nicht?

Abhandlung über die Auferstehung, 8