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Martin Mosebach: Atheismus eine Folge Luthers

(gloria.tv/ KNA) Der Büchnerpreisträger Martin Mosebach hält den Atheismus in Ostdeutschland für eine logische Folge der Reformation. «Tatsächlich ist es so, dass der Protestantismus, so wie er sich …More
(gloria.tv/ KNA) Der Büchnerpreisträger Martin Mosebach hält den Atheismus in Ostdeutschland für eine logische Folge der Reformation. «Tatsächlich ist es so, dass der Protestantismus, so wie er sich im Osten entwickelt hat, mit seinem Hang zur Säkularisierung fast notwendig zur Schwächung des Glaubens geführt hat. Sonst hätte der Kommunismus den Glauben dort nicht so nachhaltig zerstören können», sagte Mosebach der Tageszeitung «Die Welt» (Samstag).
Damit reagiert der renommierte Autor und bekennende Katholik auf eine am Donnerstag bekannt gewordene Studie der Universität Chicago, der zufolge Ostdeutschland die atheistischste Region der Welt ist.
Dass ausgerechnet in der Region Deutschlands, in der die Reformation Luthers begonnen habe, immer weniger Menschen an Gott glaubten, «hat seine Logik», so Mosebach. «Deutschland ist immer ein geteiltes Land gewesen. Schon als es in die Geschichte eintrat, bestand es aus einem römisch beherrschten Teil und einem barbarisch gebliebenen Teil», so …More
elisabethvonthüringen
Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!
Veröffentlicht am 20. April 2012
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident Sachsens
Der Osten Deutschlands ist weltweit am weitesten ‚entglaubt’. Das sagt eine Studie der Universität Chicago. Das sei verständlich, sagten mir heute Mittag unisono der Diözesanadministrator des Bistums Dresden Meißen, Michael Bautz, und der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt. …More
Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!
Veröffentlicht am 20. April 2012

Stanislaw Tillich, Ministerpräsident Sachsens
Der Osten Deutschlands ist weltweit am weitesten ‚entglaubt’. Das sagt eine Studie der Universität Chicago. Das sei verständlich, sagten mir heute Mittag unisono der Diözesanadministrator des Bistums Dresden Meißen, Michael Bautz, und der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt. Schließlich sei das Land durch zwei Diktaturen gegangen. Da sei es schwer, als Bischof für alle da zu sein, auch wenn das zur Aufgabe gehöre, so Ipolt.
Christ zu sein sei diskriminiert oder belächelt worden, fügte in einem Pressegespräch der Ministerpräsident Sachsens, Stanislaw Tillich an. Aber gerade dieser Landstrich stellt das Orchester, das ausgerechnet in Rom dem Papst zum Geburtstag ein Konzert ausrichtet. Wie geht das zusammen?
Ministerpräsident Tillich betont den Weg der Kultur. In einem anderen Blogeintrag habe ich ja bereits meine Zweifel an diesem Weg geäußert, aber vielleicht liege ich ja auch falsch:
„Wir hatten unlängst die Ausstellung der Madonna von Foligno und der sixtinischen Madonna in der sächsischen Gemäldegalerie. Allein in vierzehn Tagen sind 200.000 Menschen gekommen, um sich diese zwei Gemälde anzusehen. Jeder, der vor diesen Gemälden steht, fragt sich, was der Künstler mir mit diesem Gemälde sagen will. Ich glaube, dass das ein wunderschönes Signal ist, dass Menschen anders als die Statistiken es sagen sich dafür interessieren, was ihr Leben bestimmt hat. Ich denke, dass der Weg zum Glauben auch durch Kunst beschritten werden kann.“
Genau hierzu leiste das Konzert in Rom einen Beitrag:
„Mendelsohn hilft, 800 Jahre Thomaner in Leipzig helfen. Gerade in der Erinnerung und der Bewahrung dieser kulturellen Traditionien steckt ja eine Stärke, ohne Vergangenheit keine Zukunft. Deswegen glaube ich, dass gerade die Menschen in unserem Landstrich auch von heute von diesem Konzert profitieren werden, dass diejenigen, die an Gott glauben, sich bestärkt fühlen und die anderen neugierig werden.“