Galahad
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Kardinal Kasper und das Naturrecht

Kardinal Kasper und seine Anhänger bei der Bischofssynode über die Familie greifen nicht nur die Lehre der Kirche über Ehe und Familie an. Was sie in Frage stellen, ist das Naturrecht selbst, das nicht …More
Kardinal Kasper und seine Anhänger bei der Bischofssynode über die Familie greifen nicht nur die Lehre der Kirche über Ehe und Familie an. Was sie in Frage stellen, ist das Naturrecht selbst, das nicht eine speziell katholische Morallehre ist, sondern ein universal gültiges Recht, die einzige wahrhaft objektive Morallehre. Ihr Grundlage ist das Wesen des Menschen als animal rationale, als rationales Sinneswesen. Wer das Naturrecht in Frage stellt, stellt damit jede objektive Moral in Frage. Genau dies ist es, was auf der Synode geschieht.
In einem Beitrag für das Internetportal katholisches.info hat Clemens Victor Oldendorf zu dieser Zerstörung des Naturrechts innerhalb der Kirche durch Kardinal Kasper einen sehr instruktiven und lesenswerten Beitrag veröffentlicht, den wir hier wiedergeben. Der Angriff des Kardinals richtet sich damit auch gegen Papst Benedikt XVI., der noch bei seinem Deutschlandbesuch das Naturrecht in seiner Bundestagsrede verteidigt hatte.
Volltext
Prof. Leonard Wessell
Laut Wittgenstein ist Philosphieren (Denken) eigentlich eine Art Wortspielerei. Andere Regeln, anders Denken. Gut, ich will mitspielen. Kdl. Kasper vertritt, nolens/volens, doch ein Naturrecht, nur daß die Natur metaphysisch einen Okkasionalismus voraussetzt. S. "Gender-Mainstreaming", wobei die psychologische Identität einer Person absolut strukturell nichts mit ihrer biophysichen Identität zu …More
Laut Wittgenstein ist Philosphieren (Denken) eigentlich eine Art Wortspielerei. Andere Regeln, anders Denken. Gut, ich will mitspielen. Kdl. Kasper vertritt, nolens/volens, doch ein Naturrecht, nur daß die Natur metaphysisch einen Okkasionalismus voraussetzt. S. "Gender-Mainstreaming", wobei die psychologische Identität einer Person absolut strukturell nichts mit ihrer biophysichen Identität zu tun hat. Man ist, was man für den Tag wählt, bzw., WILL. Das, was die Mannigfaltigkeit zusammenfügt, um ein menschliches Handeln-Universum entsehen zu lassen, ist das Wollen (nicht die Vernunft). Was ist DAS Prinzip des Wollens? "Das ist mir recht" = "Ich stimme zu" findet man im Brochhaus. Wonach sucht das Wollen? Lust!!! Oder auf englisch: "It feels good". Oder, "vitalistisch", d.h., etwas ist mir recht, wenn es mein "feeling good" steigert. Da haben wir es: Das Gute ist einfach das, was mir (bzw., meinem Wollen, meiner Lebenslust) recht ist. Gerechtigkeit wird verwirklicht, wenn mein "feeling good" sein Recht bekommt. Innerhalb einer okkassionalistischen Natur ist die Steigeruing meines "feeling good" das Maß aller menschlichen Dinge, bzw., Moralität.

Ich kann Herrn Oldendorf nicht ganz zustimmen, daß Kasper das Obligatorische (sprich, Moral) in der Natur abstreitet. Im Gegenteil! Kasper ersetzt objektive Regeln in der Natur durch eine Natur, die vitalistisch ist, und Vitalität ist der Inhalt von allem Wollen als das, was dem menschlichen Miteinanderhandeln okkassionalistisch Einheit erteilt. Hier tritt Sexualität verheerend in das Spiel ein.

"Liebe" ist das Maß des Handelns. Was heißt hier Liebe? Nur eine Andeutung. Liebe, Libido und Glauben sind verwandte Wörter. Ich schlage vor -- und nichts mehr -- daß alle drei Abarten von "l--b" hinter der neuen Sexualmoral steht als ihre "deep structure", die Kasper & Co (ich vermute auch den jetzigen Papst) und andere angeblich vertreten. J'accuse Kdl Kasper & Co, daß sie den Weg zurück zu dem Sexualismus oder der Pansexualität des heidnischen Altertums eingeschlagen haben.

Das Spielen hat mich erleichtet. "I feel good now."