Santiago_
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Die Behauptung „nach dem Konzil sei alles neu, ist ein anarchischer Utopismus"

Man müsse jeden „spiritualistischen und anarchischen Utopismus" meiden, war die Maxime des hl. Bonaventura. So denkt auch Benedikt XVI., der heute davon sprach, das gerade diese extreme Position unter denen verbreitet sei, die behaupteten, dass „nach dem Konzil alles neu ist". Nach dem Konzil seien einige der Überzeugung gewesen, dass eine andere Kirche kommen werde, dass die „vorkonziliare Kirche am Ende sei, so der Papst während der heutigen Generalaudienz.

Johannes Paul II. und Paul VI. hätten dagegen die Weisheit besessen, einerseits die Neuheit des Konzils und gleichzeitig die Einzigkeit und Kontinuität der Kirche zu verteidigen.

Benedikt XVI. heute von seinem Manuskript ab, als er während der heutigen Generalaudienz vor rund 9.500 Pilgern und Besuchern die Lehre des großen mittelalterlichen Franziskaners in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stellte. Besonders lag dem Oberhaupt der Katholiken die Interpretation des II. Vatikanischen Konzils am Herzen. Er setze da auf die „Hermeneutik der Kontinuität".

Schon im Mittelalter habe es gewisse „spiritualistische Konzeptionen" gegeben, wie die eines Denkers im Stile von Joachim von Fiore. "Joachim von Fiore hatte die Hoffnung erweckt, dass der Beginn der neuen Zeit einem neuen Mönchstum entspringen sollte. Es ist somit begreiflich, dass eine Gruppe von Franziskanern dachte, im heiligen Franziskus von Assisi den Gründer der neuen Zeit und in seinem Orden die Gemeinschaft des neuen Zeitalters zu erkennen - die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, welche die hierarchische Kirche hinter sich ließ, um eine neue Kirche des Geistes zu gründen, die nicht mehr an die alten Strukturen gebunden ist".

Bonaventura aber haben sich von der Lehre des Joachim von Fiore und seiner Idee eines "Zeitalter des Heiligen Geistes" distanziert. In Christus, dem ultimativen Wort Gottes, „indem er sich geschenkt und ausgesagt hat" hat Gott sich selbst gegeben:„Es gibt kein anderes Evangelium, keine andere Kirche, auf die wir jetzt warten könnten", so der Papst.

Mit seinen Werken habe sich Bonaventura einem „spiritualistischen Utopismus" widersetzen wollen. So habe er dem Franziskanertum eine Ordnung gegeben und der Kirche eine missionarische Dynamik verliehen.

Von Bonaventura könne man lernen „einen nüchternen Realismus" und „eine Öffnung zu neuen, von Christus der Kirche im Heiligen Geist geschenkten Charismen" miteinander zu verbinden.

Hier weiterlesen: www.zenit.org/…/die-kirche-und-…
Santiago_
elisabethvonthüringen
<<Dem stimmt auch Florian Müller vom Dekanat Allgäu-Oberschwaben zu. „Viele Menschen sind nicht mehr liturgiefähig. Manche können nicht einmal mehr das Vaterunser beten.“ <<