Liebe
Eugenia-Sarto,
mir sind die moraltheologischen Präzedenzfallkreationen
schon bekannt, aber meine Antworten haben mehr die
Meinungen Jesu im Blick. Die Scheidungsfrage hatte Jesus
auch mit Blick auf den Ursprung beantwortet. Ich denke,
dass auch hier das 5. Gebot im Vordergrund stehen sollte.
Meine Meinung zum Fall des Gebärmutterkrebs, der in der Moral-
Theologie von Jone, den Sie nennen, erwähnt wird, bleibt trotzdem
dieselbe und zwar aus dem Grund, weil für mich jegliche Tötung des
Fötus nicht als Option zur Rettung gesehen werden kann. Das 5. Gebot
ist durch keinen einzigen sogenannten Präzedenzfall auszuhebeln. Es
ist hieb- und stichfest. Es gilt immer. Wenn ich Mutter wäre und ein Arzt
würde mir sagen, man müsse das Ungeborene töten, damit ich am Leben
bleibe, würde ich sagen: Nein, das machen wir nicht ! Die Moraltheologie
tut oft so, wie wenn es keine andere Möglichkeit mehr gäbe, aber das
ist meiner Meinung nach nicht die Wahrheit ! Die Option einer Fötustötung
steht ganz einfach nicht zur Verfügung, weil das 5. Gebot gilt. Man muss
sich andere Lösungsmöglichkeiten im Glauben suchen. Die Mutter muss
sagen: Wir töten den Fötus nicht, sondern wir betrachten alle anderen
verbleibenden Möglichkeiten und von denen nimmt man die beste. Man
soll beten, dass sich der Krebs nicht weiter ausbreitet, dass das Kind noch
geboren werden kann und dann erst operiert. Das wäre eine gute Lösung.
Moraltheologien, die nicht auf die Kraft des Gebetes hoffen, sind für mich
keine Option ! Und zwar, weil ich sicher bin, dass der Herr andere
Möglichkeiten hat. Gebärmutterkrebs wird ja oftmals erst durch Pille und
Konsorten ausgelöst. Wenn ein Fötus getötet würde, käme vielleicht gleich
die nächste Krankheit hinterher. Es ist nie eine "Option". Das ist meine
Meinung ! (Gestern oder vorgestern hab ich mich noch gegen den angeblichen
Präzedenzfall geäußert, der heute bereits in den Nachrichten aufgedeckt wird.
Das zeigt wieder: Präzedenzfälle werden oft am Grünen Tisch kreiert - nämlich
so schlau wie es geht - und man bemerkt selten die Schliche des Teufels, die
darin steckt.)
Warum sollen die Ärzte überhaupt die letzte Rettung sein ? Der Blick ist hier
verengt. Es gibt andere Heilungsmöglichkeiten: Beichte, Heilwasser, Wunder-
bare Medaille, Gebet, Glaube, Segen eines Priesters, Krankensalbung, etc..
Wenn man diese Mittel anwenden würde, läge man im Willen des Vaters
und Er hat dann alle Macht, um zu retten, wie Er es für gut hält. Die beiden
Bereiche Geburt und Tod liegen in besonderer Weise in der Hand und im
Schutz des Dreieinigen Gottes!