Ein Patmos-Pilgereindruck von Pfarrer Heinrich Wild, (Pfarrvikar zu Küssnach), verfasst 1840. Auszug aus „Der Christliche Pilger. Morgenländische Bilder und Erinnerungen aus alter und neuer Zeit ... Kleinasien“. Hw. Wild berichtet von seiner Seereise zu griechischen Inseln.
Am äußersten Rande des Gesichtskreises nach Westen hin, erblickte ich bald einen schwarzen Punkt, dem wir uns mit großer Schnelligkeit näherten. Es war der Berg der Insel Patmos. Der Gipfel dieses steinigen und dürren Berges trägt eine ziemlich wohlgebaute Stadt [Chora]; in ihrer Nähe steht das Kloster Sankt Johann, das einer Festung nicht unähnlich ist. […]
Der griechische Steuermann, der lange auf Patmos gewohnt hatte, gab mir einigen Aufschluss über den jetzigen Zustand der Insel. Sie hat zwei Seehäfen, woraus jedoch ihre Einwohner nur' den Nachteil ziehen, sich häufig von Seeräubern belästigt zu finden.
Fast alle Insulaner bewohnen die Stadt [Chora]; sie find arm, leben aber im Frieden; die Luft ist so gesund, …Mehr