Santiago_
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Walter Hoeres: Der veruntreute Thomas - Rahners Fehlstart in Freiburg

Neue theologische Lehrmeinungen und Ansichten des Glaubens, auch Häresien, gründen immer auch in einer ganz bestimmten philosophischen Sicht der Dinge. So zeigt uns die Kirchengeschichte, dass man …Mehr
Neue theologische Lehrmeinungen und Ansichten des Glaubens, auch Häresien, gründen immer auch in einer ganz bestimmten philosophischen Sicht der Dinge. So zeigt uns die Kirchengeschichte, dass man das berühmte Wort, nach dem die Philosophie ancilla philosophiae (Magd der Theologie) ist, allzu oft dahingehend erweitern muss, dass sie ihre seductrix, Verführerin der Theologie gewesen ist – und immer noch ist! In diesem Sinne ist auch das Erdbeben, das Rahner ausgelöst hat und das in der Nachkonzilszeit die Kirche weit über den Kreis der theologischen Fachleute ergriffen hat, schon in dem großangelegten frühen philosophischen Entwurf angelegt, mit dem er 1937 vergeblich bei Martin Honecker (1888–1941) in Freiburg zu promovieren suchte und der dann – „re infecta“ – 1939 in Innsbruck unter dem Titel „Geist in Welt“ als Buch erschien.
Bedenkt man die ungeheure Resonanz und Wirkung Rahners, dann ist die Ablehnung dieses Werkes durch Honecker ein geistesgeschichtliches Ereignis, das ein …Mehr
Klaus Elmar Müller
An @Erich Foltyn: Worum es Professor Hoeres geht, ist doch klar: Gibt es objektive Erkenntnis (wichtig für Christen) oder nur subjektive Anmutungen? Warum werten Sie den Beitrag so ab (man bräuchte einen "Kopf wie ein Elefant")?
Carlus
Gerne denke ich an die Zeit als der Professor und väterliche Freund von mir, mit uns im Arbeitskreis der Katholiken in Frankfurt am Main gearbeitet hat.
Der aus dem Westerwald stammende Professor war ein begnadeter Mensch.
Gott schenke ihm den Frieden und die Freude die er für sich und alle Menschen denen er nahe stand ersehnt hat. R.I.P.
Erich Foltyn
zu dem Artikel braucht man einen Kopf wie ein Elefant. Mir fällt dazu aber ein, daß Papst Benedikt sich sehr viel beschäftigt hat mit der Auseinandersetzung bzw einem Vergleich zwischen allen möglichen Philosophien und dem Glauben. Und er hat sich gewünscht, die Philosophen möchten weiter daran philosophieren und mit ihm in einen Wettstreit treten, was aber zu seiner Enttäuschung niemand gemacht …Mehr
zu dem Artikel braucht man einen Kopf wie ein Elefant. Mir fällt dazu aber ein, daß Papst Benedikt sich sehr viel beschäftigt hat mit der Auseinandersetzung bzw einem Vergleich zwischen allen möglichen Philosophien und dem Glauben. Und er hat sich gewünscht, die Philosophen möchten weiter daran philosophieren und mit ihm in einen Wettstreit treten, was aber zu seiner Enttäuschung niemand gemacht hat. Er hat ein Buch heraus gegeben "Einführung in das Christentum", das habe ich hier. Für mich war es eigenartig, anders als ich als Ing. gewohnt war, daß in dem Text die Schärfe der Logik fehlte wie in der Wissenschaft. Aber der Papst hat hier eine Unmenge von Wissen verarbeitet. Heutzutage interessiert sich niemand für Philosophie, die Menschen leben nicht nach einer Weltanschauung oder Philosophie, sondern nach ihren unmittelbaren Trieben: Geld, Macht, Sex, Konsum, Vergnügen usw. In den politischen Parteien wird ein bisschen etwas von Weltanschauung zu bilden versucht, das ist aber eine mickrige Sache. Es ist der kleinste gemeinsame Nenner und der ist immer fast Null. Abgesehen von den alten Griechen: Das einzige Mal, daß die Menschheit die Gesellschaftsordnung nach einer Philosophie aufbauen wolllte, war der Kommunismus, aber Marx hat gleich am Anfang gesagt, es läßt sich alles erst verwirklichen nach der Revolution. Und die "Philosophie ist dann gescheitert". Das Nächste waren die Berichte an den Club of Rome, man suchte nach einer Philosophie, warum der Mensch Roboter baut. Aber aus dem Club of Rome kam nie ein Ergebnis heraus.
Santiago_