"Pastoraltiger", ja da haben Sie sicher zum großen Teil
recht - viele Priester fühlen sich auf verlorenem Posten.
Wenn jeder, der Kritik übt, auch gleich etwas zur Besserung
beitragen müsste, sähe es bald viel besser in der Kirche aus.
In der Firmvorbereitung haben wir dazu zwei
beeindruckende Geschichten erzählt, die ich nie vergessen
werde:
www.luellemann.de/txt-199.htmwebcache.googleusercontent.com/searchABER AUCH DAS GIBT ES:
Manche Pfarrer sehen sich als Hahn auf dem Mist und
dulden keine "Konkurrenz". Ein Freund von mir, ein angesehener
Arzt und Psychologe, machte im PGR immer wieder Vorschläge,
die viel Beifall fanden.
Als er darum bei der nächsten Wahl PGR-Vorsitzender wurde,
verschlechterte sich das Verhältnis mit dem Pfarrer binnen
Jahresfrist zusehends. Während es anfangs Tradition war,
alle 14 Tage ein vertrauliches Gespräch zwischen Pfarrer und
PGR-Vorsitz im Pfarrhaus zu organisieren, reagierte der Pfarrer
nach einiger Zeit immer ausweichender auf entsprechende
Bitten meines Freundes.
Als dieser schließlich nach dreimaliger Terminbitte immer noch
keinen Termin beim Pfarrer bekam, sprach er diesen ganz
konkret an und sagte: "Sie WOLLEN wohl nicht mehr mit mir
sprechen?"
Darauf der Pfarrer wörtlich: "Stimmt. Sie sind mir einfach zu
mächtig geworden!"
Mein Freund tat dann das einzig Richtige, um noch zu retten,
was zu retten war: Er trat als PGR-Vorsitzender zurück, wobei
er öffentlich zum Schein "gesundheitliche Gründe" angab!