Vered Lavan
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Christen in Mauretanien

Christen in Mauretanien

Bildquelle: upload.wikimedia.org/…/Bareina,_Maurit…

OpenDoors - Christen in Mauretanien
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weist in ihrem Jahresbericht 2010 besonders auf unverhältnismäßige Gewalt und systematische Folter gegen Demonstranten, Häftlinge und die Zivilbevölkerung hin. Bei Amnesty International gingen auch 2009 Berichte über harte und willkürlich verhängte Strafmaßnahmen ein. Die Gefängnisse sind überfüllt.“ (Quelle: Artikel bei Wikipedia; aufgerufen am 19.1.15)

Mauretanien - Todesstrafe für Konvertiten
Gemäß Verfassung ist in Mauretanien der Islam als einzige Religion vorgeschrieben; entsprechend wird die Scharia als Quelle und Grundlage der Gesetzgebung angesehen. Mauretanier, die sich zum Christentum bekehren, werden mit dem Tod bestraft. Die Blasphemiegesetze des Landes verstärken die Wirkung des islamischen Extremismus, da sie gegen jede Aktivität von Nicht-Muslimen gerichtet sind. Von jeglicher Gemeinschaft mit Nicht-Muslimen wird – den entsprechenden kulturellen Normen folgend – auf Schärfste abgeraten. Mauretanien ist eine der weltweit nur vier offiziellen ‚Islamischen Republiken‘.
Aus: OpenDoors: www.christenverfolgung.de/2015-01/christen-in-mau…

Kirche in Not - Mauretanien
Das Islamische Recht, die Scharia, kommt im ganzen Land zur Anwendung. Es sieht Höchststrafen für jene vor, die vom Islam abfallen (Apostasie). Muslimen, die zu anderen Religionen konvertieren, droht nach Artikel 306 des Strafgesetzbuchs die Todesstrafe wegen des Delikts der Apostasie (Ridda), auch wenn diese Strafe bis heute nicht verhängt wurde. Nach offiziellen Angaben sind die traditionellen Nomaden Mauretaniens zu 100 % Muslime (fast durchwegs Sunniten) [3].
Dennoch gibt es im Land eine kleine Gruppe von einigen Tausend Christen, meistens Katholiken.

In Wirklichkeit sind sie kaum wahrnehmbar, da das Gesetz jede äußere Form nichtislamischer Religion verbietet; die öffentliche Ausübung würde zweifelsohne heftige Proteste seitens der muslimischen Fundamentalisten hervorrufen. Zur selben Zeit nehmen die staatlichen Behörden und der Oberste Rat der Islamischen Gerichte Mauretaniens ihre Rolle als Wächter des allgegenwärtigen Islams sehr ernst. Der Grund dafür findet sich in Artikel 5 der Verfassung, der besagt: „Der Islam ist die Religion des Volkes und des Staates.“ Auch wenn der Text an sich es nicht ausdrücklich vorsieht, hat diese Bestimmung eine besonders einschränkende Wirkung, da sie allgemein als ein Gebot ausgelegt wird, Nichtmuslime daran zu hindern, ihren Glauben frei zu bekennen.

Es ist wahr, dass es katholische Kirchen in der Hauptstadt Nouakchott, in Atar, Zouérate, Nouadhibou und in Rosso gibt. Es existiert auch eine Diözese Nouakchott, dem der deutsche Bischof Martin Albert Happe vorsteht, ein „Weißer Vater“ der Gesellschaft der Missionare von Afrika. Doch ist jede Form von christlicher Missionierung streng verboten.

Unter diesen Umständen sind die Möglichkeiten für die kleine christliche Minderheit, ihren Glauben auszuüben, beschränkt, wenn auch nicht unwirksam. Die Katholische Kirche in Mauretanien ist vor allem in sozialen und humanitären Projekten aktiv. So widmet sich zum Beispiel Bischof Happe – der wegen seiner offenen und unvoreingenommenen Einstellung dem Islam gegenüber bekannt ist – den afrikanischen Flüchtlingen, die in den Kirchen Mauretaniens aufgenommen werden, und der Bestattung ertrunkener „Boat People“, deren Leichname oft an die Küsten Mauretaniens angeschwemmt werden. Er berichtet, dass es in Mauretanien „Muslime mit Scheuklappen gibt, die niemals daran denken würden, in Freundschaft mit einem katholischen Bischof zu sprechen; [sie] blicken ganz bewusst in die andere Richtung oder äußern sich nicht gerade freundlich“.

Dennoch betont der Bischof, dass er in seinen 17 Jahren Erfahrung im Land gesehen habe, dass die meisten Einwohner generell der christlichen Religion mit Respekt begegnen.[4]
Dennoch hat dies bislang nicht zu mehr Freiheit oder zu zusätzlichen Rechten für die nichtislamische Bevölkerung geführt. Das Verteilen von Bibeln und anderen nichtislamischen religiösen Büchern ist weiterhin verboten; der islamische Religionsunterricht ist in den Schulen Pflichtfach, die Scharia, das islamische Recht, findet allgemeine Anwendung in familien- und zivilrechtlichen Fragen.

Während des Berichtszeitraums wurden im Zusammenhang mit dem Thema der Religionsfreiheit weder relevante institutionelle Änderungen noch größere Vorfälle verzeichnet. Hervorzuheben ist dagegen die Schließung von 22 US-amerikanischen Botschaften in der islamischen Welt Anfang August 2013 infolge einer Warnung vor möglichen Angriffen seitens des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida [5]. Unter den USA- Botschaften, die geschlossen wurden, war auch die Vertretungsbehörde in Nouakchott, der mauretanischen Hauptstadt.

Flüchtlinge: Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen lebten 2013 in Mauretanien (im Flüchtlingslager Mbéra) rund 75.000 Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg in Mali geflohen waren.
Religionsfreiheit: Sie besteht, wie oben angeführt, in begrenztem Maße. Darin hat sich im Berichtszeitraum 2013 nichts geändert. Nichtmuslimen wird mit unterschiedlich starker Ablehnung begegnet, wenn auch nicht überall.
Christen: Es gibt unterschiedliche Angaben. Die Schätzwerte liegen zwischen 4.500 (Open Doors) und rund 10.000 (Munzinger Archiv, maximal rund 0,3 % der Einwohner).
Aus: Kirche in Not: www.kirche-in-not.ch/index.php

Die Arbeit von Bischof Martin Happe in Mauretanien
Seit dem 1. November 1995 ist Martin Happe Bischof von Nouakchott. Er gehört zur Gemeinschaft der Weißen Väter - Afrikamissionare und ist daher vielen Sendenhorstern als "Pater Martin" bekannt. Am 2. Juni 1973 erhielt er in der Pfarrkirche St. Martin in Sendenhorst die Priesterweihe. Seit dieser Zeit ist er in Afrika tätig: Bis 1995 lebte und wirkte er in Mali; hier zuletzt als Apostolischer Administrator. Ihm war dort bereits die Leitung eines Bistums anvertraut. Für Sendenhorst waren der Tag der Priesterweihe von M. Happe im Juni 1973 und der Tag seiner Bischofsweihe am Allerheiligentag 1995 ganz besondere Tage. Viele Gemeindemitglieder gaben ihm gute Wünsche mit auf den Weg und sind mit ihm eng verbunden.

Die Arbeit in der islamischen Republik
Als Bischof in der Islamischen Republik Mauretanien ist ihm der Dialog zwischen Muslimen und Christen ein besonders großes Anliegen. Die Christen unterstützen Mauretanier in karitativen Aufgaben. Kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daher in vielen sozialen Projekten tätig. Sie bezeugen so die Liebe Gottes unter den Menschen, in dem sie Notleidenden und Hilfsbedürftigen in diesem afrikanischen Land dienen.

Pfarrkirche und Kathedrale
Mitten in der Hauptstadt befindet sich das Gotteshaus der Christen. Die Kirche ist die Bischofskirche (also die Kathedrale) und zugleich Pfarrkirche. Das Gebäude erinnert (farblich) an die Wüste und (von der Form) an ein Zelt. Ein Hinweis auf das "Zelt Gottes bei den Menschen", wie es in der Bibel heißt.

Die Welt ist klein
Aus vielen Ländern der Erde sind Schwestern und Brüder (Ordenspriester) in Mauretanien tätig. So kann es dann zu einem spontanen "Gipfeltreffen" kommen. Mit Bischof M. Happe treffen sich (ohne lange Vorplanung) zwei Generalobere, ferner eine Provinzialobere und schließlich die Schwester Superior einer örtlichen Gemeinschaft.

Hilfe mit Respekt und Phantasie
Christen in Mauretanien sind in vielen Projekten tätig. Sie helfen mit bei der Unterrichtung der Kinder, der Linderung großer materieller Not, bei der Ausbildung der Frauen und Männer. Sie arbeiten in Gesundheitszentren, Krankenstationen und an vielen anderen Orten im Land.

Zeichen der Verbundenheit
Am 4. Adventsonntag 2003 überreichten einige Sendenhorster der Gemeinde in Nouakchott (Hauptstadt von Mauretanien) eine Kommunionschale als Geschenk der Pfarrgemeinde St. Martin, Sendenhorst.

Lebensperspektiven entwickeln
Junge Frauen lernen in einem Zentrum bei Schwester Carmen das Schneidern von Kleidern. In mehrjährigen Kursen erwerben sie wichtige Fähigkeiten, damit sie nach der Ausbildung ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.
Hier der ganze Artikel über Bischof Happe aus Nouakschott in Mauretanien mit Fotos vom Bischof und noch mehr Informationen!: www.st-martinus-und-ludgerus.de/…/mauretanien.html

Hier ein Interview mit Bischof Martin Happe bei Kirche in Not International: www.kirche-in-not.de/…/0030000931

OpenDoors: www.christenverfolgung.de
Kirche in Not: www.kirche-in-not.de
MilitiaAvantgarde
Woanders werden Christen hingerichtet und bei uns haben Bischöfe Angst vor schlechter Presse
Falko
Ich freue mich an jedem Zeichen der Hoffnung.
Vered Lavan
Lasst uns auch beten für die Christen in Mauretanien! 🙏 🙏 🙏
Vered Lavan
✍️ Auch im Album: Verfolgte Christen
Ein weiterer Kommentar von Vered Lavan
Vered Lavan
✍️ "In Wirklichkeit sind sie kaum wahrnehmbar, da das Gesetz jede äußere Form nichtislamischer Religion verbietet; die öffentliche Ausübung würde zweifelsohne heftige Proteste seitens der muslimischen Fundamentalisten hervorrufen." (Ztat oben).