Eugenia-Sarto
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Kein Geschöpf kann unseren Herrn Jesus Christus belehren!

Christus unser König. Dieses Gemälde hängt in der Kirche St. Antonius in Papenburg.

Christus ist wahrer Mensch und wahrer Gott.
Was sagt die Theologie über das Wissen Christi?


Das menschliche Wissen Christi war frei von Unwissenheit und von Irrtum.

Christus bezeichnet sich selbst als das Licht der Welt, das in die Welt gekommen ist, um den Menschen wahre Erkenntnis zu bringen; er nennt sich die Wahrheit und gibt als Zweck seines Kommens in die Welt an, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen;
er lässt sich Lehrer nennen.
Er ist, wie die Hl. Schrift bezeugt, voll der Gnade und Wahrheit, voll der Weisheit, in ihm sind alle Schätze der Weisheit und Wissenschaft
verborgen.
Er weiss um die Vorgänge, die sich in der Ferne abspielen und durchschaut das Herz der Menschen.
Damit ist unvereinbar, dass das menschliche Wissen Christi mangelhaft oder gar irrig war.

Quelle: Ludwig Ott, Grundriss der Dogmatik
Rückkehr-Ökumene
Santiago74 Ich vermute: Es gehörte zu der unvorstellbaren Verdemütigung der zweiten göttlichen Person, dass sie mit der Menschwerdung ihr göttliches Wissen für die Zeit auf Erden einschränkte. Die Hl. Schrift lehrt ja, dass Jesus zunahm, nicht nur an Alter, sondern auch an Weisheit.
Santiago_
Eugenia-Sarto
@Ein einfacher Christ Dies ist eines der schwierigsten Themen, die die Theologie behandelt. Sie sollten sich deshalb in der Dogmatik umsehen. Das Thema ist zu umfangreich für hier.
1. Eine Lehre ( sententia certa) besagt, dass die Seele Christi vom ersten Augenblick ihrer Existenz an die beseligende Gottanschauung besass ( visio beatifica).
2. Die Seele Christi besass auch von Anbeginn eine mit …Mehr
@Ein einfacher Christ Dies ist eines der schwierigsten Themen, die die Theologie behandelt. Sie sollten sich deshalb in der Dogmatik umsehen. Das Thema ist zu umfangreich für hier.

1. Eine Lehre ( sententia certa) besagt, dass die Seele Christi vom ersten Augenblick ihrer Existenz an die beseligende Gottanschauung besass ( visio beatifica).

2. Die Seele Christi besass auch von Anbeginn eine mit der scientia beata umfänglich zusammenfallende Wissenschaft durch göttliche Eingiessung oder die scientia infusa.
(Dogmatik J. Pohle)

Jesus als "Bauhandwerker " zu bezeichnen finde ich schon merkwürdig. Denn Er sagt, dass er gesandt ist, um für die Wahrheit Zeugnis zu geben ( vor Pilatus). Und "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" Ja, ich bin ein König."

Bedenken Sie auch, dass durch die hypostatische Union Jesus Wissen von seiner Gottheit empfing.
Mehr möchte ich jetzt nicht dazu sagen.
Ein einfacher Christ
Kann man das wirklich sagen, dass das menschliche Wissen Christi (ich nehme an, dass hier sein irdisches Leben gemeint ist) frei von Unwissenheit war? Hat Jesus als einfacher Bauhandwerker in Nazareth alle die Dinge gewusst, die die Wissenschaft vielleicht erst im Laufe der nächsten Jahrhunderte erforschen wird?
Ich würde hier drei Punkte zur Diskussion stellen:
1. Markus 13,32: Doch jenen Tag …Mehr
Kann man das wirklich sagen, dass das menschliche Wissen Christi (ich nehme an, dass hier sein irdisches Leben gemeint ist) frei von Unwissenheit war? Hat Jesus als einfacher Bauhandwerker in Nazareth alle die Dinge gewusst, die die Wissenschaft vielleicht erst im Laufe der nächsten Jahrhunderte erforschen wird?
Ich würde hier drei Punkte zur Diskussion stellen:
1. Markus 13,32: Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
2. Lukas 2,52: Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Weisheit und Wissen sind nicht identisch. Aber wäre Jesus frei von Unwissenheit gewesen, dann hätte das zu jedem Zeitpunkt seines irdischen Lebens, beginnend mit der Empfängnis im Schoße Marias, so sein müssen.
Aber Jesus musste als Mensch doch auch Sprechen und Denken lernen, Lesen und Schreiben, ...
3. Philipper 2,7-8: sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;

er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

Heißt das nicht, dass er in seinem irdischen Leben als Mensch alle göttlichen Attribute "hintangestellt" hat, indem Sinn, dass er diese Attribute, zu denen auch die Allwissenheit gehört, als Mensch nicht zur Verfügung hatte, eben, weil er ganz Mensch sein wollte, wie wir? Für mich ist das ein ganz großer Ausdruck seiner unendlichen Liebe, dass er der unendlich Große ganz klein wurde und auf vieles verzichtet hat, was ihm aufgrund seines göttlichen Wesens zusteht.
Er, der Unbegrenzte, hat sich in die Begrenztheit unseres irdischen Daseins hineinbegeben, ganz aus Liebe.