Freie Zeit ohne Feiertage (summorum-pontificum.de)

11. Juni 2018

Mit dem gestrigen 3. Sonntag nach Pfingsten sind wir endgültig in die „grünen Wochen“ eingetreten, in denen das Kirchenjahr anscheinend unspektakulär seinem Ende entgegenfließt. In den Monaten Juni bis November erreichen nur wenige Tage die seit 1962 als „1. Klasse“ und im NO (größtenteils) als „Hochfest“ benannte Kategorie der Festtage „Duplex 1. class.“, die traditionell die hohen Feiertage kennzeichnet:

Die Geburt Johannes d. Täufers am 24. Juni,
Das Fest der hll. Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni,
Das Fest des kostbaren Blutes am 1. Juli und natürlich
Mariä Himmelfahrt am 15. August.
Dann noch am 29. September das Fest der Einweihung der Kirche des Erzengels Michael (Im NO nur noch „Fest“),
am letzten Oktobersonntag Christkönig, das im NO auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres verlegt wurde, sowie
am 1. und 2. November Allerheiligen und Allerseelen – letzteres im NO nur noch „Gedenktag“.

Keines der heute noch gefeierten 6 „Hochfeste“ der 6 Monate Juli – November ist in allen deutschen Diözesen gebotener Feiertag, einige sogar in keiner. Gesetzlicher Feiertag sind Mariä Himmelfahrt und Allerheiligen – in 2 bzw. 5 Bundesländern. Dort werden diese beiden Tage von der Säkulargesellschaft noch in gewissem Umfang im Bewußtsein gehalten – was aber nicht bedeutet, daß ihr Inhalt denen, die den arbeitsfreien Tag genießen, gegenwärtig ist.

Im allgemeinen Bewußtsein reduziert sich die Wahrnehmung des christlichen Festkalenders weitgehend auf den von Advent bis zum 2. Weihnachtsfeiertag begangenen Rummel um den Weihnachtsmann und das Rentier mit der roten Nase sowie die nach Abräumung der Neujahrsdekoration in die Auslagen gestellten Osterhasen und Ostereier.

Die Entchristlichung ist hier weit fortgeschritten. Der Weihnachtsmann hat weder mit dem hl. Nikolaus noch sonst etwas mit dem Festgeheimnis zu tun, sondern geht eher auf einen Werbegag von CocaCola zurück – in den letzten Jahren ist er/sie/es auch noch erfolgreich als Weihnachts*person gegendert worden. Der bereits in 1. Stufe erfolgreich säkularisierte Osterhase samt den Ostereiern mutiert gerade zum Frühlingshasen – fast so schön wie die „geflügelte Jahresendfigur“, als die dem Vernehmen nach erzgebirgische Weihnachtsengel in offiziellen DDR-Dokumenten geführt wurden.

Wäre ja gelacht, wenn wir die christlichen Restbestände auch nicht in der Zeit platt bekämen, in der sie den Kalender – oberflächlich gesehen – noch dominieren.