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Weihbischof Max Ziegelbauer - ein Freund der Alten Messe - verstorben

(pba) Gestern Abend ist Weihbischof em. Max Ziegelbauer in Memmingen verstorben. Der 93-Jährige hatte seinen Ruhestand in seiner Heimatstadt verbracht, deren Ehrenbürger er seit 1993 war. „Weihbischof Ziegelbauer hat sein ganzes Leben in den Dienst des Herrn gestellt. Mit großer geistiger Wachheit hat er bis zuletzt die Entwicklungen in der Kirche wahrgenommen und begleitet. Er hat sein priesterliches Wirken dabei stets auf die Heilige Messe ausgerichtet. Die würdige Feier der Liturgie war ihm ein Herzensanliegen. Dabei hat er aber nie den Blick auf die Sorgen und Nöte der Gläubigen vergessen“, würdigt Bischof Dr. Konrad Zdarsa den Verstorbenen. „Der Herr möge ihm seine treuen Dienste für die Kirche von Augsburg vergelten. Ich bitte alle Gläubigen um ihr Gebet für den Verstorbenen.“

Weihbischof Ziegelbauer zählte zu den ältesten Priestern der Diözese Augsburg. Im Mai vergangenen Jahres konnte er ein ganz besonderes Jubiläum begehen: den 65. Jahrestag seiner Priesterweihe. Bischof Konrad hatte ihm aus diesem Anlass für sein Zeugnis gedankt, das er sein ganzes Leben lang gegeben habe. „Du, lieber Mitbruder, hast Deine Berufung angenommen und getan, was Dir aufgetragen war“, richtete sich Bischof Konrad damals an den Jubilar. Gegenüber der Pressestelle des Bistums Augsburg sprach Weihbischof Ziegelbauer von vielen schönen Momenten, die er dank Gottes Hilfe in seiner Zeit als Priester habe erleben dürfen. Seinen Dienst als Priester habe er stets als Gottes- und Menschendienst verstanden. Ihm sei es darum gegangen, die Menschen mit Gottes Hilfe zu einem sinnvollen Leben zu führen. „Mein innigster Wunsch ist es deshalb auch, dass sich die Menschen nicht von Gott verabschieden“, sagte er. „Wir meinen, alles selber zu können. Aber dabei sind wir ja auf die Hilfe Gottes angewiesen.“

Geboren am 6. September 1923 in Memmingen wurde Max Ziegelbauer am 21. Mai 1950 zum Priester geweiht. Es folgten Jahre als Kaplan und Domvikar in Augsburg sowie als Sekretär von Bischof Joseph Freundorfer, bevor er ab 1956 die Memminger Pfarrei Mariä Himmelfahrt aufbaute. 1965 wechselte er als Dompfarrer nach Augsburg, wo er ab Dezember 1966 das Bischöfliche Seelsorgeamt leitete und 1968 Domkapitular wurde. Am 2. August 1983 wurde Max Ziegelbauer von Johannes Paul II. zum Weihbischof in Augsburg und Titularbischof von Lapda ernannt. Bischof Dr. Josef Stimpfle weihte ihn am 22. Oktober 1983 in der Stadtpfarrkirche St. Anton in Augsburg zum Bischof. Als Leitwort gab sich Weihbischof Ziegelbauer „Fundata supra petram“ (Auf Fels gegründet). 1984 wurde er Bischofsvikar für Kirche und Kultur, Dompropst wurde er 1989. Seine altersbedingte Emeritierung als Weihbischof erfolgte am 7. September 1998.

Weihbischof Ziegelbauer war auch Autor verschiedener Bücher. 1971 erschien „Der Kirche auf der Spur“, es folgten „Jugend, willst du noch katholisch sein?“ (1983), „Johannes Eck – Mann der Kirche im Zeitalter der Glaubensspaltung“ (1986) und „Vom christlichen Glauben geprägt. Katholischer Kulturkongress in Augsburg“ (als Herausgeber, 1992).

Das Pontifikalrequiem für den Verstorbenen wird Bischof Dr. Konrad Zdarsa feiern. Es findet am Freitag, 25. November, um 10.00 in der Stadtpfarrkirche St. Josef in Memmingen statt. Anschließend wird Weihbischof Ziegelbauer um 12.30 Uhr auf dem Waldfriedhof in Memmingen beigesetzt.

Am Dienstag kommender Woche, 29. November, wird um 7.00 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg ein Requiem für den Verstorbenen gefeiert.

Gläubige, die sich von Weihbischof Ziegelbauer in Augsburg verabschieden möchten, haben die Möglichkeit, sich ab Mittwoch, 23. November, im Hohen Dom am Kreuzaltar in ein Kondolenzbuch einzutragen. Kondolenzbücher liegen in Memmingen auch in der Stadtpfarrkirche St. Josef sowie im Rathaus aus.
cyprian
Ganz besonderes Aufsehen erregte sein 2002 erschienenes Buch "Die 'alte Kirche' ist mir lieber!" Er hat auch eine der ersten tridentinischen Pontifikalämter in der St.-Anna-Basilika in Altötting anläßlich der jährlichen Wallfahrt altritueller Gemeinschaften zelebriert. Auch hatte er keine Berührungsängste mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. Als sie in seiner Heimatstadt Memmingen die Kirche …Mehr
Ganz besonderes Aufsehen erregte sein 2002 erschienenes Buch "Die 'alte Kirche' ist mir lieber!" Er hat auch eine der ersten tridentinischen Pontifikalämter in der St.-Anna-Basilika in Altötting anläßlich der jährlichen Wallfahrt altritueller Gemeinschaften zelebriert. Auch hatte er keine Berührungsängste mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. Als sie in seiner Heimatstadt Memmingen die Kirche St. Josef baute, stiftete er eine Glocke und war auch bei der Kirchenweihe dabei. - Nur hätte er verfügen sollen, im tridentinischen Ritus begraben zu werden. Er hat es wohl um des "lieben Friedens willen" nicht getan. Ob das natürlich die bessere Entscheidung war, und er damit der Kirche einen größeren Dienst getan hat, im Novus Ordo begraben zu werden, ist fraglich. "Trotzdem" hat die deutsche katholische Kirche einen weiteren Lichtstrahl in all dieser geistlichen Finsternis verloren. Seine konsequent katholische Linie war wahrscheinlich auch ausschlaggebend, dass er nur Weihbischof blieb. - Möge Gott das Licht dieses Bekenners auch noch über seinen Tod hinaus leuchten lassen. - R.I.P.!
Libertas Ecclesiae
R. I. P.
RupertvonSalzburg
Das Buch: Die Alte Messe ist mir lieber hab ich auch. Sehr interessant!
Massoulié
S. auch das Interview: jungefreiheit.de/service/archiv
Massoulié
Die Literaturliste ist allerdings in verdächtiger Weise unvollständig. Es fehlen ausgerechnet zwei neuere Titel: das schon von Tesa erwähnte Buch "Die "alte" Kirche ist mir lieber: Ein Plädoyer für die Wiederentdeckung des Katholischen", Buttenwiesen (Stella Maris Verlag) 2002, in erweiterter 3. Aufl. schon 2003 nachgedruckt - ein Beweis für das Interesse, auf welches das Werk gestoßen ist -, …Mehr
Die Literaturliste ist allerdings in verdächtiger Weise unvollständig. Es fehlen ausgerechnet zwei neuere Titel: das schon von Tesa erwähnte Buch "Die "alte" Kirche ist mir lieber: Ein Plädoyer für die Wiederentdeckung des Katholischen", Buttenwiesen (Stella Maris Verlag) 2002, in erweiterter 3. Aufl. schon 2003 nachgedruckt - ein Beweis für das Interesse, auf welches das Werk gestoßen ist -, sowie "Angst vor der Tradition? : die heilige Messe und die Kirche von heute, ebenfalls dreimal aufgelegt im Fe-Medienverl., Kisslegg 2008-2009. Warum ausgerechnet diese beiden? Honni soit qui mal y pense?
Tina 13
🙏 🙏
Carlus
der Herr schenke ihm den ewigen Frieden und die Teilhabe am ewigen Priestertum, dessen unauslöschbares Zeichen er trägt. R.I.P.
Tradition und Kontinuität
Wir denken an ihn in Liebe und Dankbarkeit.
Vered Lavan
🙏 🙏 🙏
a.t.m
R.I.P
Tesa
Ziegelbauer mit seinem Buch: "Die alte Kirche war mir lieber."