@Klaus Elmar Müller : Ich weiß nicht, was das soll. Zu Pius XII. habe ich Ihnen bereits geschrieben, was mein Bild von ihm ist: Licht und Schatten!
Dann Ihre Vermutungen bezüglich der Meinung vieler Theologen, die Sie eher im Arianismus als im Nestorianismus wähnen: Wie kommen Sie eigentlich darauf? Haben Sie sich eingehend damit beschäftigt? Welches Credo wurde und wird denn von den Nestorianern in deren Liturgie benutzt?
Genau jenes von Nizäa und Konstantinopel, nicht wahr? Man kann also als Nestorianer ohne weiteres dieses Credo im nestorianischen Sinne verstehen, wenn man böswollig ist. Weswegen gibt es denn viel längere Bekenntnisse, welche aber wegen ihrer Länge in der Liturgie keinen Platz haben können? Weil das Glaubensbekenntnis der Sonntagsmsse kurz und damit nicht erschöpfend ist. Wie die von Ihnen als katholisch bezeichneten Priester das Credo verstehen, ob nestorianisch oder nicht, können Sie adoch erst dann wissen, wenn sie deren Position zur zeitgenössischen Geist-Christologie erfragen. Betet Walter Kasper, der überall sein Gemächt einer
"pneumatologisch fundierten Christologie" anpreist, etwa nicht das Credo? Aber wie versteht er es? Googeln Sie doch mal auf Google-Books zur
"Spirit Christology", da werden Sie Legionen von Einträgen finden. Um Ihnen das zu erleichtern, schlüsselt Karl-Heinz Menke in seinem Artikel, enthalten in der Festschrift zum 80. Geburtstag Kaspers, die hauptsächlichen Richtungen auf:
Die "Verdienste" Kardinal Kaspers um die Geist-ChristologieNatürlich muß diese Lobhudelei an Kasper darin münden, daß er die ausgereifteste Form der Geist-Christologie präsentiert. Mal ganz ehrlich, Kasper bekennt sich in seinem Buch "Jesus der Christus" offen zur vorgeblichen Rechtgläubigkeit des Nestorius. P. Martin Lugmayr von der FSSP tat das ebenfalls als eingeladener Redner auf einem Symposium, welches vor Jahren von Dr. Heinz-Lothar Barth zur Frage der Validitätserklärung zugunsten der nestorianischen Anaphora von Addai und Mari abgehalten wurde. Sie erinnern sich: Am 17.1.2001 erklärte Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongragation diese Anaphora ohne Wandlungsworte für gültig.
Lugmayrs Erklärung war ein Skandal, aber er sagte das, was alle diese Stubengelehrten heute denken. Also, fragen Sie Ihre "Priester" nicht nach dem Nestorianismus, sondern nach seiner zeitgenössischen Erscheinungsform, der Geist-Christologie!