Der Glaube ist keine rein verstandesmäßige Buchstabenschablone, sondern Gnade. Zum sog. Sedisvakantismus
Der Glaube ist eine bei der Taufe eingegossene theol. Tugend,
eine übernatürliche Gnade, die durch zuvorkommende und helfende Gnaden des Heiligen Geistes angewandt werden will.
St. Thomas v. Aquin schreibt: „die Gewissheit durch das göttliche
Licht ist größer als die Gewissheit durch das Licht der natürlichen
Vernunft“ (Vgl. KKK 157)
Trotzdem beobachtet man in der theologischen Diskussion
immer wieder, dass nur vom Verstand her argumentiert wird.
Ich spiele v.a. auf die sog. Sedisvakantisten an. Sie scheinen
nicht nur gewiefte Kenner theologischer Schriften zu sein,
sondern leider viel zu oft spitzfindige Argumentierer innerhalb
ihres fleißig angeeigneten Gedankensystems, das sie wie eine
Schablone über alles drüber legen, v.a. über die lehramtlichen
Schriften der Nach-Vat.II-Päpste.
Aber warum steht in der Hl. Schrift:
Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (2 Kor 3,6)
Ich stelle bei den Sedisvakantisten eine große Kenntnis der
päpstlichen Schriften fest, ok, gut. Auch haben sie einen
großen Idealismus, was die Erhaltung der Tradition angeht.
Eigentlich auch gut, doch wo steht bitte, dass ein Papst nie
Fehler machen kann? Nirgends steht das, weder in der Bibel
noch sonst wo, im Gegenteil, die Bibel zeigt mit der 3fachen
Leugnung Jesu durch Petrus, nachdem er bereits das Petrus-
amt übertragen bekam, dass er von Jesus nicht aus dem Amt
entfernt wurde. Jesus hat alles erlitten und seinem Petrus
durch die 3fache Frage, ob er Ihn liebt, die Möglichkeit
der Wiedergutmachung geschenkt. Und wenn man meint,
Jesus habe das Petrusamt erst nach der Auferstehung übertragen
mit dem dreifachen "Weide meine Lämmer", wo steht bitte, dass
Petrus nie einen Fehler machen kann? Wenn Jesus für Petrus
gebetet hat, dass sein Glaube nicht wanke, dann heißt das,
dass Er gebetet hat, dass sein und wohl auch implizit der Glaube
aller Päpste nicht wanke. Nicht mehr und nicht weniger, oder ?
Wo steht, dass sie überhaupt keine Fehler machen können ?
Lassen wir uns doch von der Realität und von mystischen
Schriften belehren, wenigstens doch von solchen, die von
Priestern verfasst wurden, z.B. "Glaube ist mehr als Gehorsam"
von DDDr. Albert Drexel oder "Nicht ich, liebe Söhne, habe diese
Stunde gewollt" von Don Ottavio Michelini oder "An die Priester,
die vielgeliebten Söhne der Muttergottes" von Don Gobbi (hat
mehrfaches Imprimatur von Kardinälen). Man kann das nicht
leugnen und einfach zur Seite schieben. Das wäre unseriös und
dem Herrn sicher nicht gerecht. Da dann immer noch zu sagen,
man müsse das erst prüfen, ist so abgedroschen wie selten was.
Bitte aufwachen !!!! Diese Schriften sind bereits geprüft und die
Realität weist sie längst als echt aus ! Daher bitte einfach mal
zur Hand nehmen.
Das Unfehlbarkeits-
dogma gilt nur für ex cathedra-Entscheidungen. Warum
wollen die Sedisvakantisten schon fast bei jeder Buchstabenabweichung
der Nach-Vat.II-Päpste von der gewohnten Lehre eine Häresie
sehen (so der Eindruck) und somit die Päpste als solche verwerfen?
All dies schreibe ich an die Sedisvakantisten, damit Sie vielleicht
verstehen können. Meine Einstellung ist die: Dass ich alle Päpste
nach Vat.II respektiere und all das Gute sehe, was sie getan
haben und anerkenne, dass sie es furchtbar schwer hatten
und gewisse Probleme in Liebe erleiden muss. Ich habe also
trotzdem Ehrfurcht und großen Respekt vor ihrer Leistung
und versuche jedes Wort, das sie schrieben, in Liebe zu lesen.
Das ist möglich. Erzbischof Levebvre, dieser große Heilige,
hat es doch genauso gemacht.
*Sonderfall Franziskus immer separat betrachtet: der falsche
Prophet.
Zur Info:
1.) Worte können und dürfen anders formuliert sein als gewohnt.
2.) Häresie ist eine schwere Sünde und schwere Sünde hängt immer
von Wissen u. Willen in einer wichtigen Sache ab. Welcher echte Papst
nach Vat.II wollte schon bewusst häretisch sein? Sicher keiner.
Warum? Weil jeder bis einschließlich Benedikt XVI. Jesus im
Herzen hatte. Zur schweren Sünde gehört auch bei den Päpsten
die subjektive Komponente, nicht jedoch das Urteil der Sedis-
vakantisten darüber.
3.) Falls irgendwo häresieverdächtige Sätze vorliegen, müssen die
Kardinäle den Papst aufmerksam machen. Solange das nicht
geschieht, hat sich der Gläubige so zu verhalten, dass er alles
in einem guten Sinne liest und das ist immer möglich. Evtl.
problematische Aussagen muss man in Mitgefühl und Verständnis
zur Kenntnis nehmen, das Beste draus machen und für den
Papst beten. Er ist auch nur ein Mensch, wenngleich ein besonderer.
4.) Warum wollen die Sedisvakantisten alles nur anhand eines Schriften-
bzw. Buchstabenabgleichs beweisen? Ist es ihnen bewusst, dass
wir keine Buchreligion, sondern eine Religion der Person haben,
einen persönlichen Glauben an einen personalen Gott ? Warum
lehnen sie „Privatoffenbarungen“ des Herrn fast prinzipiell ab?
5.) Haben sie schon mal im Gebet diesen persönlichen Gott befragt,
wie Er zu den Päpsten nach Vat.II steht? Ich sage euch, ihr legt
nur euren Verstand als Argumentationsschablone an, die ihr über
alles drüberlegt.
6.) Gott, der Allmächtige, teilte uns in vielen mystischen Botschaften
und Erscheinungen mit, dass die Nach-Vat.II-Päpste bis einschließ-
lich Benedikt XVI. echte Päpste waren, der jetzige ausgenommen
und unter Paul VI. gab es einen Doppelgänger. Das und nichts
anderes ist die Wahrheit.
Richtige Vorgehensweise:
Die Fehler der Nach-Vat.II-Päpste erleiden+selber in der vollen Wahrheit bleiben: Hl. Tridentinische Opfermesse n. Pius V., in der wahren Lehre aller Zeiten bleiben, den Katechismus beibehalten, die Dogmen beibehalten, keine Pseudoweihen durchführen, die wahren Päpste alle anerkennen und eventuelle Fehler erdulden und für sie beten. Um in der Wahrheit zu bleiben, muss man nicht alle Nach-Vat.II-Päpste verwerfen. Man darf es gar nicht, da dies der Abfall vom apostolischen Glauben ist. Ihr Sedisvakantisten seid ins andere Extrem gefallen und habt euch selbst von der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche getrennt, obwohl ihr gerade das nicht wolltet. Dieses bewusste Abspalten hat euch zum ungerechten Urteilen und Verurteilen verführt. Kehrt wieder zur Kirche zurück im Willen des Dreieinigen Gottes !
Pflichlektüre-->An die Sedisvakantisten
Klarstellung: Ich beziehe mich immer nur auf den Sedisvakantismus, der die Päpste bis einschl. Benedikt XVI. schon verwirft.
Jetzt, ab Franziskus, dem falschen Propheten (mehrere himmlische Botschaften), herrscht wirklich Sedisvakanz in Rom.