Sinn und Zweck der menschlichen Lebens
Heiliger Johannes vom Kreuz über Sinn und Zweck des menschlichen Lebens: "Nachdem die Seele bezüglich ihrer Lebensaufgabe ins Reine gekommen, sieht sie ein, dass das Leben kurz, der Pfad zum ewigen Leben schmal sei, und selbst der Gerechte kaum gerettet werde. (1, Petr 4,18) Es wird ihr klar, dass die irdischen Dinge trügerisch und eitel seien (Eccl 1,2), dass alles ein Ende nehme und vergehe wie zerrinnendes Wasser (2 Kön 14,14), dass die Zeit ungewiss, die Rechenschaft streng, der ewige Untergang leicht möglich und das ewige Heil nur mit grossen Schwierigkeiten zu erreichen sei.
Andererseits ist sie sich der grossen Schuld bewusst vor Gott, der sie einzig für sich erschaffen hat und dem sie aus diesem Grunde zu weihen verpflichtet ist, der sie einzig um ihretwillen erlöst, weswegen sie auch alles darangeben und ihm mit rückhaltloser Gegenliebe erwidern müsse.
Sie nimmt ferner unzählige andere Wohltaten wahr, für die sie ihren Gott schon vom Tage ihrer Geburt an verbunden ist, sie sieht ein, dass ein grosser Teil ihres Lebens in Eitelkeit dahingeflossen und sie über dies alles vom ersten bis zum letzten , ja bis zum geringsten Heller Rechenschaft geben müsse, wenn Gott Jerusalem mit Laternen durchforschen werde (Soph 1, 12).
Sie erkennt, dass es schon spät an der Zeit und vielleicht die letzte Stunde des Tages sei (Matth 20, 6), um soviele Uebel und Verluste wieder gutzumachen, und das umso mehr, da sich Gott, wie sie fühlt, sich von ihr entfernt und zurückgezogen habe, weil sie nahe daran gewesen durch den Umgang mit den Geschöpfen seiner ganz vergessen. Ergriffen von Furcht und Seelenschmerz über diesen gefahrbringenden Verlust entsagt sie allen Geschöpfen und beginnt mit Sehnsucht und unter Seufzen ihres Herzens, das schon von Liebe zu Gott verwundet ist, ihren Gott zu suchen.
Quelle: Lebendige Liebesflamme, Joh. v. Kreuz.
Andererseits ist sie sich der grossen Schuld bewusst vor Gott, der sie einzig für sich erschaffen hat und dem sie aus diesem Grunde zu weihen verpflichtet ist, der sie einzig um ihretwillen erlöst, weswegen sie auch alles darangeben und ihm mit rückhaltloser Gegenliebe erwidern müsse.
Sie nimmt ferner unzählige andere Wohltaten wahr, für die sie ihren Gott schon vom Tage ihrer Geburt an verbunden ist, sie sieht ein, dass ein grosser Teil ihres Lebens in Eitelkeit dahingeflossen und sie über dies alles vom ersten bis zum letzten , ja bis zum geringsten Heller Rechenschaft geben müsse, wenn Gott Jerusalem mit Laternen durchforschen werde (Soph 1, 12).
Sie erkennt, dass es schon spät an der Zeit und vielleicht die letzte Stunde des Tages sei (Matth 20, 6), um soviele Uebel und Verluste wieder gutzumachen, und das umso mehr, da sich Gott, wie sie fühlt, sich von ihr entfernt und zurückgezogen habe, weil sie nahe daran gewesen durch den Umgang mit den Geschöpfen seiner ganz vergessen. Ergriffen von Furcht und Seelenschmerz über diesen gefahrbringenden Verlust entsagt sie allen Geschöpfen und beginnt mit Sehnsucht und unter Seufzen ihres Herzens, das schon von Liebe zu Gott verwundet ist, ihren Gott zu suchen.
Quelle: Lebendige Liebesflamme, Joh. v. Kreuz.