Bischof verstrickt sich in Widersprüche: St. Pöltner Hochschule "nicht" wegen ökonomischer Gründe geschlossen
Bischof Alois Schwarz von St. Pölten, Niederösterreich, hat die für Sommer 2020 angekündigte Schließung der katholisch-theologischen Hochschule St. Pölten in einem privaten Antwortbrief an einen Kritiker gerechtfertigt.
Das Schreiben vom 5. Juli (Bild) wurde von enttäuschten Studenten der todgeweihten Hochschule über soziale Medien verbreitet.
Schwarz erklärt darin, dass er die Entscheidung „nicht leichtfertig“ getroffen habe. Zugleich betont er, dass es hier "nicht nur um eine ökonomische Entscheidung" gehe: „Da bin ich mir sicher, dass die Ökonomie nicht das letzte Wort haben darf.“ Es handle sich „keinesfalls“ um „einen Kniefall der Theologie vor der Ökonomie.“
Diese Darlegung der Dinge steht im Widerspruch zu früheren Stellungnahmen des Bischofs.
Am 19. Juni begründete die Presseaussendung das Ende der Hochschule mit einer „Empfehlung des [diözesanen] Wirtschaftsrates“. Schwarz unterstrich in der Aussendung, dass die Diözese „verantwortungsvoll mit dem diözesanen Haushalt umgehen“ müsse.
In einer Mitteilung auf der Webseite der Hochschule vom 24. Juni hieß es im gleichen Sinn: „Der Grund für die Stilllegung ist folgender: Die Mittel, die für die Hochschule in Zukunft aufzubringen wären, würden den finanziellen Rahmen des diözesanen Haushalts übersteigen.“
Diese Version präsentierte Hochwürden Josef Kreiml, der Rektor der Hochschule, auch in einem Rundmail an die Studenten und in einem Interview für "Die Tagespost" (28. Juni) als Schließungsgrund.
In dem jüngsten Brief bleibt Schwarz bezüglich des wahren Schließungsgrundes vage und verworren.
Er habe "diese Überlegungen" mit der römischen Bildungskongregation abgesprochen, schreibt er. Nachdem aber ökonomische Gründe offenbar nicht den Ausschlag gaben, bleibt rätselhaft, von welchen "Überlegungen" er spricht.
Er verweist dann, wortreich und stümperhaft formuliert, auf eine Herbst-Tagung, "bei der wir mit den verschiedenen Universitäten des Landes Niederösterreich überlegen, welche Form von theologischer Bildung und Forschung in Niederösterreich notwendig ist, um im verantwortlichen Dialog und Zeitgespräch die theologische und humanwissenschaftliche Position implementieren zu können."
Der Sinn dieser "Tagung" ist ebenfalls rätselhaft, nachdem die Schließung der Sankt Pöltner Hochschule die dort angeblich behandelte Frage bereits beantwortet hat.
Die Aussage von Schwarz, dass die Schließung der Hochschule "ein erster Schritt für weitere Überlegungen, wie Theologie im Zeitgespräch verankert werden kann" sei, kann nicht anders als sarkastisch verstanden werden.
Das Schreiben vom 5. Juli (Bild) wurde von enttäuschten Studenten der todgeweihten Hochschule über soziale Medien verbreitet.
Schwarz erklärt darin, dass er die Entscheidung „nicht leichtfertig“ getroffen habe. Zugleich betont er, dass es hier "nicht nur um eine ökonomische Entscheidung" gehe: „Da bin ich mir sicher, dass die Ökonomie nicht das letzte Wort haben darf.“ Es handle sich „keinesfalls“ um „einen Kniefall der Theologie vor der Ökonomie.“
Diese Darlegung der Dinge steht im Widerspruch zu früheren Stellungnahmen des Bischofs.
Am 19. Juni begründete die Presseaussendung das Ende der Hochschule mit einer „Empfehlung des [diözesanen] Wirtschaftsrates“. Schwarz unterstrich in der Aussendung, dass die Diözese „verantwortungsvoll mit dem diözesanen Haushalt umgehen“ müsse.
In einer Mitteilung auf der Webseite der Hochschule vom 24. Juni hieß es im gleichen Sinn: „Der Grund für die Stilllegung ist folgender: Die Mittel, die für die Hochschule in Zukunft aufzubringen wären, würden den finanziellen Rahmen des diözesanen Haushalts übersteigen.“
Diese Version präsentierte Hochwürden Josef Kreiml, der Rektor der Hochschule, auch in einem Rundmail an die Studenten und in einem Interview für "Die Tagespost" (28. Juni) als Schließungsgrund.
In dem jüngsten Brief bleibt Schwarz bezüglich des wahren Schließungsgrundes vage und verworren.
Er habe "diese Überlegungen" mit der römischen Bildungskongregation abgesprochen, schreibt er. Nachdem aber ökonomische Gründe offenbar nicht den Ausschlag gaben, bleibt rätselhaft, von welchen "Überlegungen" er spricht.
Er verweist dann, wortreich und stümperhaft formuliert, auf eine Herbst-Tagung, "bei der wir mit den verschiedenen Universitäten des Landes Niederösterreich überlegen, welche Form von theologischer Bildung und Forschung in Niederösterreich notwendig ist, um im verantwortlichen Dialog und Zeitgespräch die theologische und humanwissenschaftliche Position implementieren zu können."
Der Sinn dieser "Tagung" ist ebenfalls rätselhaft, nachdem die Schließung der Sankt Pöltner Hochschule die dort angeblich behandelte Frage bereits beantwortet hat.
Die Aussage von Schwarz, dass die Schließung der Hochschule "ein erster Schritt für weitere Überlegungen, wie Theologie im Zeitgespräch verankert werden kann" sei, kann nicht anders als sarkastisch verstanden werden.