Rudolf Robin: „Bisher noch nie dagewesen“

Seit acht Tagen stehen viele freiwillige Feuerwehrleute im Unwetterdauereinsatz. Die Dimension ist beachtenswert, jeder und jede Vierte der insgesamt 19.000 Aktiven ist zu einem der rund 1.300 Einsätze ausgerückt. Insgesamt waren rund 5.200 Feuerwehrleute im Einsatz.

Nach mehr als einer Woche Dauereinsatz zieht die Kärntner Feuerwehr eine Zwischenbilanz. Laut Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin kämpften die Feuerwehrleute und die Einsatzkräfte der anderen Organisationen mit einer Fülle von verschiedenen Herausforderungen. „Wegen des Sturms mussten die Kameradinnen und Kameraden in der Nacht teilweise den Rückzug antreten. Aber auch mit Starkregen, Zivilschutzalarme und -warnungen mussten die Einsatzkräfte zusammen mit den Bewohnern umgehen“, so Robin.

So viele Einsätze wie noch nie

Von den Unwettern der letzten Tage waren viele Bezirke betroffen, von Spittal über die südlichen Bezirke bis nach Wolfsberg. „In dieser Wucht des Einsatzgeschehens und der Einsatzanforderungen in so wenigen Tagen ist es bisher noch nicht dagewesen. Es gab zwei Bezirke, St.Veit und Feldkirchen, die uns noch weitere Kräfte schicken hätten können, alle anderen Bezirke waren im Einsatz und haben mit den Behörden, den Gemeinden und den Katastropheneinsatzstäben tolle Arbeit geleistet“, so Robin.

Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin

ORF

Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin zieht ein Zwischenfazit

Aufräumarbeiten gefährlich

Die Arbeit der Feuerwehr und der weiteren Einsatzkräfte ist aber noch lange nicht zu Ende, besonders gefährlich sind die Aufräumarbeiten, wie ein Felssturz im Lesachtal zeigte - mehr dazu in Soldaten entgingen nur knapp einer Katastrophe. „Wir sind speziell im Bereich des Katastropheneinsatzes sehr gut, aber wahrscheinlich noch nicht ausreichend vorbereitet. Wir sind laufend in Ausbildungen und Schulungen, wo vielfältige Szenarien geübt werden, aber die Gefahr spielt immer mit“, sagt Robin.

Bonussystem für freiwillige Helfer soll kommen

Die Arbeit der freiwilligen Helfer wird völlig unentgeltlich und in der Freizeit oder oftmals sogar während der Arbeitszeit erledigt. Seitens der Politik gibt es Vorstöße, dass diese Zeit abgegolten werden soll. Laut Landesfeuerwehrkommandant Robin ist man hier auf einem guten Weg. „Speziell für öffentlich Bedienstete soll es ja einen Bonus geben für fünf Tage, die Sonderurlaub dafür bekommen sollte. Nächste Woche haben wir die Landesfeuerwehrreferenten zusammen mit den Landesfeuerwehrkommandanten hier. Wir müssen in diesem Bereich für die Privatbeschäftigen Bonussysteme herausbekommen“, so Robin.