Ökumenisches Heiligenlexikon

Julian Sabas

deutscher Beiname: der Greis
auch: Chaba
auch: von Mesopotamien, der Berühmte, der Ruhmreiche, der Einsiedler
syrischer Name: ܝܘܠܝܢܐ ܣܒܐ

1 Gedenktag katholisch: 17. Januar

1 Gedenktag orthodox: 18. Oktober

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 8. Februar, 3. Mai, 14. Juni, 26. August, 9. September, 25. September, 5. Dezember
Todestag: 15. Februar

Name bedeutet: aus dem Geschlecht der Julier (latein.)

Mönch, Einsiedler
um 375 am Euphrat bei Edessa, heute Şanlıurfa in der Türkei


Julian lebte als Eremit in einer Höhle in der Wüste bei Edessa. Er lebte asketisch, aß nur einmal in der Woche Brot aus Hirsekleie, betete und sang Psalmen. Immer mehr Schüler schlossen sich ihm an, bald schon waren es über einhundert, darunter ein Perser namens Jakobus, der später im Alter von 104 Jahren starb, und der edle Jüngling Asterius, der später in Gindaros - dem heutigen Cindirêsê‎ - ein Kloster gründete, aber auch von dort aus Kontakt zu Julian hielt und ihm immer wieder Nahrung brachte.

Als Julian einmal mit Jakobus durch die Wüste reiste, tötete er einen bedrohlichen Drachen, der sie verschlingen wollte. Bei einer Wüstenreise mit Asterius ließ er eine Quelle entspringen, um den Durst seines Schülers zu löschen, die noch lange sprudelte. Vor dem Ansturm von Verehrern floh Julian mit Schülern auf den Berg Sinai und baute dort eine Kirche auf dem Felsen, unter dem Mose Gott geschaut hatte.

Als Patriarch Meletios von Antiochia von Kaiser Konstantius II. aus Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - vertrieben wurde, weil der Kaiser nun den Arianismus unterstützte, und die Arianer die Kirche der Stadt übernahmen, behaupteten sie zur Unterstützung ihrer Autorität, dass auch der berühmte Julian sich zu ihrer Lehre bekenne. Der Priester - und nachmalige Bischof - Flavian, der Leiter der Asketenschule und sptere Bischof Diodoros und der Einsiedler-Abt Aphraates von Persien baten deshalb Asterius, zu seinem ehemaligen Lehrer Julian zu gehen und ihn zu bitten, dass er das Volk aufkläre. Julian kam, wohnte in der Petrusgrotte und klärte die Menschen über die Falschbehauptung der Arianer auf. Zudem wirkte er verschiedene Wunder, so heilte er einen hohen Beamten von Krankheit. Schon auf der Anreise hatte er den siebenjährigen einzigen Sohn einer Herbergswirtin unversehrt aus dem Brunnen befreit, in den dieser gefallen war. Auf der Heimreise baten die Christen in Kyrrhos um seine Hilfe, weil ihr Bischof auch zu den Arianern abgefallen war; Julian empfahl Beten und Fasten, was tatsächlich den schnellen Tod des Abtrünnigen bewirkte. Auch den Tod von Kaiser Julian Apostata, dem Abtrünnigen, im Jahr 363 hat Julian vorhergesehen.

Julian leitete mehr als 40 Jahre lang seine Einsiedelei als Vater und starb dann in hohem Alter, deshalb trägt er den Beinamen Sabas, der Greis.

Die Nachrichten und Legenden über Julian stammen vom Kirchengeschichtsschreiber Theodoret von Kyrrhos, besonders aus dessen Philotheus, Gottesfreund; er beruft sich dabei auf das Zeugnis von Acacius, dem Schüler von Asterius und späteren Bischof von Beröa / Veroia. Johannes „Chrysostomus” nannte Julian einen Wundermann und berichtete von seiner Verehrung auch nach seinem Tod. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche nennt Julian den ruhmreiche Greis Mar Julian voller Melodien. Papst Benedikt XIV. erwähnte Julian in seinem Werk De Servorum Dei Beatificatione et Beatorum Canonizatione, Über die Seligsprechung der Diener Gottes und die Kanonisation der Seligen, aus den Jahren 1734 - 1738.

Theodoret von Kyrrhos' Bericht aus dessen Philotheus über Julianus und das Kapitel über ihn in Theodorets Kirchengeschichte gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.12.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://oca.org/saints/lives/2016/10/18/102995-venerable-julian-the-hermit-of-mesopotamia - abgerufen am 29.10.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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