Coronavirus: Prognosen sagen eine 60 prozentige Durchseuchung der Menschheit voraus

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In China sind inzwischen mehr als tausend Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie die Regierung in Peking am Dienstag mitteilte, starben binnen eines Tages 108 Menschen an den Folgen der Infektion – ein trauriger Rekord. Angesichts der weiter wachsenden Zahl von Infektionen auch außerhalb Chinas sprach WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus von einer „sehr ernsten Bedrohung für den Rest der Welt“.

Auf dem chinesischen Festland starben bislang 1016 Menschen an dem Erreger der Atemwegserkrankung, zwei weitere Opfer gab es in Hongkong und den Philippinen. Rund 43.000 Menschen steckten sich inzwischen mit dem Virus an, darunter mehr als 400 in rund 25 weiteren Ländern.

Hongkongs führender Epidemiologie Gabriel Leung sieht die Situation sehr kritisch, der Virus könnte 60% der Weltbevölkerung infizieren. Es müsste Entschieden und gezielt gegen den Erreger entgegen gegangen werden.

Unter ihnen ist auch ein Brite, der sich bei einer Konferenz in Singapur infizierte und seinerseits das Virus während eines Skiaufenthalts in den französischen Alpen an mindestens elf weitere Menschen weitergab. Der Fall könnte der „Funke“ sein, der die Epidemie in einen globalen Flächenbrand verwandeln könnte, warnte der WHO-Chef am Montag.

Auf Initiative der WHO beraten seit Dienstag rund 400 Experten und Forscher aus aller Welt, wie sich die Epidemie eindämmen lässt. Themen sind unter anderem neueste Erkenntnisse zu den Übertragungswegen des Virus sowie die beschleunigte Entwicklung eines Impfstoffs. Ab Donnerstag beraten auch die EU-Gesundheitsminister in Brüssel über weitere Schutzvorkehrungen gegen das Virus.

Zum Auftakt der zweitägigen Experten-Konferenz in Genf rief WHO-Chef Tedros alle betroffenen Länder dazu auf, ihre medizinischen und wissenschaftlichen Daten zu teilen. „Das Wichtigste ist, die Ausbreitung aufzuhalten und Leben zu retten“, sagte er. Er hoffe, dass „eines der Ergebnisse dieses Treffens ein gemeinsamer Fahrplan für die Forschung sein wird“, an dem sich Wissenschaftler und Geldgeber weltweit orientieren könnten.

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