Kölner Dom Meisner: Richter-Fenster würde besser in Moschee passen

Köln (RPO). Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat erstmals öffentlich Kritik an dem neuen Dom-Fenster des Künstlers Gerhard Richter geäußert. Das Fenster passe "eher in eine Moschee oder ein anderes Gebetshaus" als in die gotische Kathedrale, so Meisner.

Das neue Richter-Fenster im Kölner Dom
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Das neue Richter-Fenster im Kölner Dom

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"Wenn wir schon ein neues Fenster bekommen, soll es auch deutlich unseren Glauben widerspiegeln. Und nicht irgendeinen", sagte der Kardinal dem Kölner "Express".

Am Festgottesdienst zur Einweihung des Kunstwerks im Kölner Dom am Samstag hatte Meisner nicht teilgenommen, weil er sich in Polen aufhielt. Beobachter werteten dies als Ablehnung des abstrakten Fensters im Südquerhaus.

Das Domkapitel hatte auf der 113 Quadratmeter großen Fläche ursprünglich Märtyrer des 20. Jahrhunderts darstellen lassen wollen. Dafür fand sich nach den Worten von Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner kein geeigneter Entwurf, so dass sich das Domkapitel für die Arbeit von Richter entschied.

Das neue Fenster misst 19 Meter in der Höhe und 9,50 Meter in der Breite. Gestaltet ist es aus 11.263 Quadraten in 72 Farbtönen. Als Vorbild diente Richter sein eigenes abstraktes Bild "4.096 Farben" aus dem Jahr 1974.

Der international renommierte Künstler hatte den Entwurf der Kirche geschenkt. Die Kosten für Herstellung und Einbau in Höhe von 370.000 Euro waren durch Spenden von rund 1.200 Stiftern aus dem In- und Ausland aufgebracht worden.

(afp)
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