Es gibt Schriftsteller, die ihn lieben. Er geistert durch die Essays von Botho Strauß, der späte Ernst Jünger hat sich auf ihn berufen, George Steiner kennt ihn, Martin Mosebach hat ihn besucht. Gabriel García Márquez soll gesagt haben, wenn er nicht Kommunist wäre, würde er denken wie Nicolás Gómez Dávila. Manche Augen leuchten, wenn die Rede auf ihn kommt; es gibt aber auch Menschen, die schon seine bloße Erwähnung für ein halbfaschistisches Bekenntnis halten. Alles in allem sind die Spuren, die der kolumbianische Philosoph hinterlassen hat, nicht viel deutlicher als die Krallenzeichen eines sehr kleinen Vogels im Schnee. Er selbst hat von sich gesagt: "Meine Überzeugungen sind die eines alten Weibes, das im Winkel der Kirche seine Gebete murmelt."