Donnerstag, 1. November 2012

Heiligkeit

Ebenso hat der Heilige Vater den Verlust der Sakralität der Eucharistie beklagt.
Das Heilige ist das, was Gott ausschließlich gehört. Niemand, der nicht eigens von ihm dazu bestimmt ist, darf ihm nahen, es berühren, mit ihm umgehen. Auch herrscht im Heiligtum das heilige Schweigen. Vor Gott befällt den Menschen eine heilige Scheu, die Ehrfurcht. Er wird demütig, geht in sich, sammelt sich und öffnet sein Ohr.

Gewiss findet sich diese Haltung noch bei einzelnen Gläubigen und Priestern.

Aber seit 50 Jahren fehlen vielerorts die Dämme gegen die Flut der Profanität, ja Banalität.

Der heutige Mensch ist Konsument, er will in die Hand bekommen, er will genießen und verbrauchen. Er will Besitz ergreifen, will alles haben, was er braucht. Er kennt keine Distanz, kein Warten, keine Zurückhaltung.
War das Symbol der alten Messe das Velum, so ist es jetzt die ausgestreckte Hand: „Ich will alles, und zwar sofort.“

Ausschnitt aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche Bilanz, UVK 3-2012

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