Prozess gegen Priester, der Jungs 280 Mal missbrauchte: Das Ekel-Geständnis des Sex-Pfarrers

Von: Von JANA GODAU

Braunschweig – Was für eine Schande für die Kirche!

Er zerstörte drei Kinderseelen, verging sich 280 Mal an kleinen Jungen seiner Gemeinde. Doch Unrechtsbewusstsein zeigt der katholische Pfarrer Andreas L. (46) aus Salzgitter nicht.

Bei Prozessbeginn gestern im Landgericht Braunschweig betonte er immer wieder: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Kinder das nicht wollten.“

Unter den rund 70 Zuhörern im Saal sind viele aus der Gemeinde des Sex-Pfarrers, hören fassungslos die Aufzählung der widerlichen Taten.

Eine halbe Stunde lang verliest Staatsanwältin Ute Lindemann (52) die Anklage: Insgesamt 280 Mal verging sich Andreas L. an den drei Jungen. Er schlief mit ihnen in einem Bett, zog sie nackt aus, küsste und betatschte sie, hatte Oralverkehr.

Im Juni 2004 begannen die Übergriffe auf einen damals 9-Jährigen.

Der perverse Pfarrer schenkte dem Kind teure Sachen (Fotokamera, PC, Handy), fuhr mit ihm u.a. in den Urlaub ins Disneyland Paris. Nach zwei Jahren endete das Martyrium.

Die Mutter, die von den Perversitäten nichts ahnte, unterband den Kontakt, weil der Pfarrer sich in die Erziehung einmischte.

Ein Jahr später macht Andreas L. sich wieder an einen 9-Jährigen ran, später an dessen Bruder (damals 13). Als die Jungs sich abwenden, schreibt er einen Brief an sein erstes Opfer.

Der Junge offenbart sich seiner Mutter – Festnahme.

Gestern gesteht der Pfarrer alles – dafür stellt ihm das Gericht eine Haftstrafe von höchstens sechseinhalb Jahren in Aussicht.

Andreas L.: „Es war nicht meine Absicht, mich den Kindern sexuell zu nähern ... irgendwie sind mir die Sicherungen rausgeflogen.“

Das Ganze sei aus „Nähe“ entstanden. Über sein erstes Opfer sagt er: „Er war für mich wie ein Sohn.“

Die Staatsanwältin geht dazwischen: „Glauben Sie, dass Väter das ihren Söhnen antun?“

Doch darauf hat der Angeklagte keine Antwort.

Auf dem Computer des Pfarrers fand die Polizei rund 2800 Fotos mit Kinderpornografie, auch sein erstes Opfers fotografierte Andreas L. nackt.

Fortsetzung am 17. Januar.

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