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Erzbischof Johannes Dyba über "importierte Lustknaben"

Zum geplanten rot-grünen Gleichstellungsgesetz äußert sich Erzbischof Johannes Dyba in der neuesten Ausgabe des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL. Wortlaut:

"Recht ist es, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. Gleiches ungleich oder Ungleiches gleich zu behandeln schafft dagegen Unrecht. Das ist der elementare Webfehler des vorgelegten Gesetzesentwurfs. Da eine beliebige Freundschaft oder Partnerschaft sich nämlich von Ehe und Familie mit all ihren Formen, Lasten und Pflichten wesentlich und absichtsvoll unterscheidet, ist es Unrecht, sie gleichzustellen."

"Volker Beck sagt, dass er mit seinen Vorstellungen vor 20 Jahren noch ausgelacht worden wäre. Das stimmt, weil vor 20 Jahren noch jedes Kind wusste, dass zur Ehe Mann und Frau gehören und ein gleichgeschlechtliches Paar, das sich im Standesamt zwecks Eheschließung eingefunden hätte, für geistesgestört erklärt worden wäre. Das heißt aber nicht, dass die natürliche Ordnung der Dinge sich inzwischen geändert hätte, sondern nur, dass die ideologische Vernebelung der letzten 20 Jahre inzwischen allzu vielen Leuten den klaren Blick auf die Schöpfungsordnung entzogen hat."

"Die vorgesehene Gleichstellung widerspricht aber nicht nur der Natur, sondern auch unserer Verfassung. Das Grundgesetz stellt in Artikel 6 Ehe und Familie unter den 'besondern' Schutz des Staates. Das 'Besondere' ist aber offensichtlich das Gegenteil von Gleichstellung."

"Verfassungsrechtlichen Anspruch auf die Fürsorge der Gemeinschaft gibt das Grundgesetz den Müttern. Von importierten Lustknaben zum Beispiel ist hier nicht die Rede, abgesehen davon, dass die Koppelung eines besonderen Zuzugs- und Bleiberechts an eine homosexuelle Liaison jeder Erpressung Tür und Tor öffnet."

"Die besondere Förderung von Ehe und Familie hat unsere Verfassung natürlich nicht ohne Grund vorgesehen, sondern weil von gesunden und glücklichen Familien unser aller Zukunft abhängt. Wenn der Nachwuchs ausbleibt und keine starke neue Generation mehr heranreift, dann sind all die Milliardeninvestitionen für wissenschaftliche und technische Zukunftsprojekte in den Sand gesetzt. Wir haben die Familien bisher eher zu wenig gefördert. Wenn wir jetzt die Weitergabe des Lebens mit all den damit verbundenen Mühen, mit dem Verzicht auf seine Weitergabe gleichstellen, sägen wir den Ast ab, auf dem wir alle einmal sitzen wollen."

"Kurzum: Die Verabschiedung dieses Gesetzes wäre eine Verabschiedung von der Schöpfungsordnung, eine Aushöhlung des Grundgesetzes und ein weiterer fataler Schritt in die Degeneration – im wörtlichsten Sinne des Wortes."

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