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Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…

Sie gehört zu den bekanntesten Erzählungen der Bibel: die wunderbare Brotvermehrung. Doch bei seiner Fronleichnamsfeier im römischen Vorort Casal Bertone hat Papst Franziskus am Sonntagabend auf einen erstaunlichen Umstand aufmerksam gemacht: Vom „Vermehren“ ist in der biblischen Erzählung überhaupt nicht die Rede!

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Es wird also nicht die Vermehrung unterstrichen, sondern das Teilen“, sagte Franziskus zu mehreren tausend Menschen, die an seiner Messe auf dem Hauptplatz des Stadtviertels teilnahmen.

„Es ist wichtig: Jesus betreibt keine Magie, er verwandelt die fünf Brot nicht in fünftausend, um dann zu sagen: ‚Verteilt sie jetzt.‘ Nein. Jesus betet, segnet diese fünf Brote und beginnt sie im Vertrauen auf den Vater zu brechen. Und diese fünf Brote gehen nicht mehr aus. Das ist nicht Magie, es ist Vertrauen auf Gott und auf seine Vorsehung.“

Zum Nachhören

Nicht haben, sondern geben ist das Entscheidende

„In der Welt“ suche man immer „nach Vermehrung des Gewinns, nach Umsatzsteigerung“, fuhr der Papst fort. „Ja, aber zu welchem Zweck? Zum Geben oder zum Haben? Zum Teilen oder zum Anhäufen?“ Nicht haben, sondern geben sei im Christentum das Entscheidende. Darum habe Jesus seine Jünger aufgefordert, den Menschen zu essen zu geben.

„Was wir haben, bringt Frucht, wenn wir es geben – das ist es, was Jesus uns sagen will –; und es macht nichts, ob es wenig oder viel ist. Der Herr tut große Dinge mit unserer Dürftigkeit wie mit den fünf Broten. Er vollbringt Wundertaten nicht mit spektakulären Aktionen, sondern mit bescheidenen Dingen, indem er mit seinen Händen bricht, gibt, austeilt, teilt.“

Liebe tut Großes auch mit kleinen Dingen

Liebe tue Großes auch mit kleinen Dingen, das lehre uns die Eucharistie. „Einfach und wesentlich als gebrochenes und geteiltes Brot vermittelt uns die Eucharistie, die wir empfangen, die Denkweise Gottes. Und sie bringt uns dazu, uns selbst den anderen zu geben.“

Der Papst forderte seine Zuhörer dazu auf, die Denkweise Gottes anzunehmen und ihr Weniges mit ihren Mitmenschen zu teilen. Rom sei eine „nach Liebe und Fürsorge hungernde Stadt, die unter Verfall und Vernachlässigung leidet“ und in der viele einsame Menschen oder Familien in Schwierigkeiten lebten. „Dein Weniges ist in den Augen Jesu viel, wenn du es nicht für dich behältst, wenn du es aufs Spiel setzt.“

(vatican news)

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24. Juni 2019, 09:22