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Mit jeder neuen Bibelausgabe stellt sich die Frage, wozu diese angefertigt worden ist. Um es in drei Sätzen zu sagen: 1) Ich wollte eine Bibel haben, in welcher die sprachlichen Betonungen und Hinweisungen Gottes enthalten sind, also sozusagen nicht Luthers Fettdruck, sondern Gottes Fettdruck zu lesen ist. 2) Ich wollte eine Bibel haben, deren Grundtext weder innere noch äußere Widersprüche und Fehler hat. 3) Ich wollte, so weit wie möglich, die Bibel haben, die dem Apostel Johannes seit der Fertigstellung des Neuen Testamentes vorlag. Die folgenden Absätze sollen diese drei Aussagen stichprobenartig erläutern. Wer aber weitere und tiefergehende Informationen zu diesem Thema lesen möchte, der kann sie im Anhang „Argumente für die FBÜ“ finden.
 Der Übersetzungsstil der FBÜ ist inspirationsbewahrend, was bedeutet, dass die von Gott inspirierten Eigenschaften, insoweit sie erkannt worden sind, bei der Übersetzung bewahrt wurden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das Wort Gottes nicht gekürzt, verwässert, mit Menschenworten ersetzt oder mit Menschenworten erweitert wird. Wer nun den griechischen Grundtext, insbesondere der Evangelien, liest, wird viele für den Griechen befremdliche Eigenheiten wahrnehmen, sei es der Gebrauch des Artikels, seien es die Partizipialkonstruktionen, seien es die gehäuften Betonungen, seien es die zahlreichen Hebraismen, weshalb es aufgrund der Inspirationstreue in der FBÜ viele für den Deutschen befremdliche Eigenheiten gibt. Des Weiteren werden auch die drei Befehlsgrade unterschieden: modaler Futur (du musst dies tun), Imperativ (tue dies) und Konjunktiv (du sollst dies tun).
 Der Grundtext für das Neue Testament ist „The New Testament in the Original Greek - Byzantine Textform 2018“ von Robinson und Pierpont. Der Nestle-Aland-Text, der identisch mit dem United-Bible-Societies-Text ist, wurde abgelehnt, weil dieser auf wenigen Handschriften beruht, die ständig voneinander abweichen und auch etliche nachweisliche Fehler enthalten, womit sie keine zuverlässigen Quellen zur Textrekonstruktion darstellen können. Erschreckenderweise hat Bruce Metzger, ein Herausgeber des Nestle-Aland, zugegeben, dass sie in Lukas 4:44 absichtlich die Lesart gewählt haben, die im Widerspruch mit Markus 1:39 ist, weil sie Fehler und Widersprüche begünstigt haben. Offenkundig ist der Nestle-Aland-Text ein bibelkritischer Kunstgriff, um die Vertrauenswürdigkeit der Heiligen Bibel zu untergraben. Der Textus Receptus wurde ebenfalls abgelehnt, weil dieser nicht fehlerfrei ist, da sich in ihm Matthäus 10:9f und Markus 6:8 widersprechen, und er stellenweise ahistorisch ist, da in allen griechischen Textzeugen in Offenbarung 22:19 „Gehölz des Lebens“ steht, und in keiner so wie in ihm „Buch des Lebens“. Der gewählte Grundtext von Robinson und Pierpont hat keine nachweislichen Fehler oder Widersprüche, hat keine ahistorischen Stellen und basiert auf Hunderten von Handschriften, die sich über die Jahrhunderte hinweg durch ihren bewahrenden Charakter auszeichneten. Da die Prophetien der Bibel kein Zufallsprodukt aus Menschenhand sein können, muss die Bibel göttlich inspiriert und somit ursprünglich fehlerlos sein.
 Der Grundtext für das Alte Testament ist eine eigene Rekonstruktion auf Basis des Textzeugen-Apparates aus „Vetus Testamentum Graecum cum variis Lectionibus“ von Holmes und Parsons. Der Masoretische Text wurde abgelehnt, weil dieser etliche nachweisliche Fehler, bspw. 1.Mose 49:10, Josua 15:21-32, Richter 20:15,35,46f, und auch Widersprüche zum Neuen Testament enthält. In einer Qumranrolle, der Septuaginta und der Vetus Latina steht in 5.Mose 32:43 die Prophetie, dass alle Engel dem Herrn Jesus huldigen werden, wie es in Hebräer 1:6 zitiert wird, doch im Masoretischen Text ist diese Prophetie nicht enthalten, womit dieser offenkundig von Gott inspirierte Aussagen ausgelassen hat und keine treue Wiedergabe des Originaltextes sein kann. Leider ist es so, dass viele Stellen, die in der Septuaginta klare Prophetien über Jesus sind, im Masoretischen Text dunkel und entstellt erscheinen. Die bibelkritischen Fassungen der Septuaginta, sei es die von Ralphs oder eine andere, haben dieselben Mängel wie der Nestle-Aland-Text, weshalb ich auch diese abgelehnt habe. Nur die byzantinische Fassung der Septuaginta hat keine Widersprüche zwischen den alttestamentlichen Passagen und den neutestamentlichen Zitaten derselben und hat keine nachweislichen Fehler. Auch wenn die Forschung hier noch in ihren Kindsschuhen steckt, so ist der für die FBÜ verwendete Grundtext des Alten Testamentes dennoch gut.
 Gemäß Epheser 2:2 ist in den Kindern des Ungehorsams der Geist des Bösen wirksam, während in den Kindern Gottes bekanntlich der Geist Christi wirksam ist. Um nun zu verhindern, dass in der Bibel, die du liest, Einflüsse des Bösen und damit Gift für den Glauben verborgen liegen, müsste man verhindern, dass die Ungläubigen Einfluss auf den Inhalt gehabt haben. Aber ebenso müsste man verhindern, dass Christen, die unkritisch die Irrtümer der Ungläubigen übernommen haben, Einfluss auf den Inhalt gehabt haben. Den Masoretischen Text haben pharisäische Juden überliefert, die den Heiland Jesus Christus verleugnet und verachtet haben. Die alexandrinischen Handschriften sind uneinheitlich von allerlei Leuten erstellt worden. Den byzantinischen Text des Neuen und Alten Testamentes haben Urchristen, Paulikaner, Bogomilen und Orthodoxe einheitlich überliefert und davor haben uns die vorchristlichen Juden den byzantinischen Text des Alten Testamentes überliefert. Welcher Text wurde uns von Kindern Gottes und welcher von Ungläubigen überliefert? Die einen rekonstruieren den Grundtext unter der Annahme, dass das Original fehlerhaft sei, und die anderen unter der Annahme, dass das Original Gottes unfehlbares Wort sei. Welche dieser Annahmen beruht auf den Einflüssen des Geistes des Bösen und welche ist im Einklang mit dem Geist Christi? Selbiges gilt auch für die Übersetzungsweise. Viele missachten den Befehl des Herrn: „Prüft aber alles; das Schöne haltet fest!“ Hast du ihn dir schon zu Herzen genommen bei diesem so wichtigen Thema?

Die Kapitel und Verse sind meistens gemäß der traditionellen Einteilung gesetzt. In dem Fußnotenapparat werden Abweichungen der Verseinteilung zum Textus Receptus und zum Masoretischen Text angegeben, ebenso alternative Lesarten des Grundtextes, alternative Übersetzungen und Hinweise zum Grundtext, welche das Verständnis fördern. In dem Randapparat werden die zu den im Text stehenden Sternzeichen zugehörigen Kapitel und Verse angegeben. Eingerückte Versangaben beziehen sich auf eine Zeile oberhalb.


Abkürzungsverzeichnis

a.L. andere Leseart; das heißt, der griechische Text ist an dieser Stelle nicht eindeutig gesichert, sondern es ist möglich, dass er der angegebenen alternativen Leseart entspricht.
v.L. variante Leseart; das ist eine andere Leseart für den ganzen Vers.
o. oder; das heißt, ein und derselbe Sinn des griechischen Textes wird mit anderen deutschen Worten wiedergegeben.
a.Ü. andere Übersetzung; das heißt, der Sinn des griechischen Textes ist nicht eindeutig und die andere Übersetzung gibt die alternative Bedeutung an.
w. wörtlich
üw. überwörtlich
gr. griechisch
d.i. das ist
d.h. das heißt
eig. eigentlich
s.a.f. so auch folgend bzw. im Folgenden
bes. besonders
bzw. beziehungsweise
bspw. beispielsweise
u.a. unter anderem
vgl. vergleiche

Wenn in einer Fußnote als alternative Leseart ein Strich „-“ vorkommt, so bedeutet dies, dass der genannte Text in der alternativen Leseart fehlt.


Die Übersetzung ist urheberrechtlich geschützt: © 2018-21 Benjamin Fotteler