FFP2-Masken sind seit Montag Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Für mehr Diskussionen sorgt die Impfstoff-Beschaffung.
Covid-Impfstoff

Die Probleme mit AstraZeneca

Lieferschwierigkeiten, Unsicherheiten bei der Zulassung: Österreich wird seinen Fahrplan beim Impfen nicht einhalten können.

Die schlechten Meldungen über den AstraZeneca-Impfstoff, auf den Österreich in seiner Impfstrategie massiv setzt, reißen nicht ab. Zwar wurde Anfang der Woche bekannt gegeben, dass AstraZeneca ab 7. Februar erste Dosen liefern wird – die Zulassung soll am Freitag erfolgen. Doch kann AstraZeneca wie angekündigt bis Ende März um 60 Prozent weniger Impfdosen liefern als die EU und damit auch Österreich bestellt hat. Sein Unternehmen sei vertraglich nicht zur Lieferung bestimmter Mengen Impfstoff verpflichtet, sagte Firmenchef Pascal Soriot in einem Interview. Weiters häufen sich Meldungen, dass der Impfstoff bei älteren Menschen schlecht wirke oder er für diese Altersgruppe gar nicht zugelassen werden könnte.

All diese Faktoren führen dazu, dass Österreichs Impfplan nicht mehr hält. Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte angekündigt, alle über 65-Jährigen im ersten Quartal impfen zu wollen. Als Voraussetzung nannte er eine rasche Zulassung von AstraZeneca durch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) sowie die volle Lieferung. Insgesamt brauchte es Dosen für rund 1,7 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe. Dabei sind aber die Impfdosen für das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich, das ebenfalls in der Phase 1 geimpft werden sollte, noch nicht eingerechnet. Derzeit kalkuliert Österreich mit 1.243.765 Impfdosen der mRNA-Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech. Mit der angekündigten AstraZeneca-Lieferung sind es bis Ende Februar um 343.547 Dosen mehr. Insgesamt aber zu wenige.

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