Politik

Keine Chance mehr für Pipeline? USA: Nord Stream 2 ist "tot"

Wird Nord Stream 2 nie wieder zum Leben erweckt?

Wird Nord Stream 2 nie wieder zum Leben erweckt?

(Foto: REUTERS)

"Es ist ein Stück Metall am Meeresgrund": Mehr ist Nord Stream 2 in den Augen der US-Regierung nicht mehr. Die Erdgas-Pipeline, die lange ein Streitobjekt zwischen den USA und Deutschland war, wird von den Vereinigten Staaten als endgültig "tot" abgetan.

Die US-Regierung stuft das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 angesichts des Ukraine-Kriegs als endgültig "tot" ein. "Ich denke, dass Nord Stream 2 jetzt tot ist", sagte US-Außenstaatssekretärin Victoria Nuland bei einer Kongressanhörung in Washington. "Es ist ein Stück Metall am Meeresgrund, und ich denke nicht, dass es jemals wiederbelebt wird."

Die Bundesregierung hatte das Erdgas-Pipeline-Projekt im Februar kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf Eis gelegt. SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte damit auf die Anerkennung der Unabhängigkeit der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Geopolitisches Machtinstrument

Einen Tag nach dem Stopp des Projekts durch die Bundesregierung - und nur einen Tag vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine - verhängte die US-Regierung dann Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG und deren deutschen Geschäftsführer Matthias Warnig. In der Folge meldete das in der Schweiz ansässige Unternehmen Konkurs an.

Die USA und viele andere Staaten hatten Nord Stream 2 seit langer Zeit als geopolitisches Machtinstrument in den Händen des Kreml angesehen. Als sich die Ukraine-Krise in den vergangenen Monaten angesichts des russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zum Nachbarland zunehmend verschärfte, nahm die Diskussion noch einmal an Fahrt auf.

Nord Stream 2 sollte unter Umgehung der Ukraine russisches Gas unter der Ostsee nach Deutschland bringen. Deutschland und die EU wollen sich angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nun schrittweise von Erdgas und von Erdöl aus Russland unabhängig machen. Zuletzt schloss Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nicht aus, dass Moskau Europa den Gashahn komplett zudrehen können. Gleichzeitig warnte der Grünen-Politiker vor den großen wirtschaftlichen Folgen, die solch ein Schritt hätte.

Quelle: ntv.de, dbe/AFP

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