Streit um Ökumene :
Sakrament und Kirche

Von Helmut Hoping
Lesezeit: 3 Min.
Eucharistie-Feier in Frankreich (Symbolbild)
Der ökumenische Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen behauptet, es gehe in ihrem Votum nicht um die Interkommunion. Letztlich will sie aber genau eine solche Mahlgemeinschaft. So kommt man ökumenisch nicht voran.

Die historische Rekonstruktion der biblischen Ursprünge der Eucharistie, detailreich und auf aktuellem Forschungsstand, ist sicherlich der stärkste Teil des Votums „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK). Gelegentlich wird freilich mehr an Gewissheit beansprucht, als tatsächlich zu erzielen ist, wenn etwa mit einem nicht nur unter Liturgiehistorikern beliebten Argumentum e silentio behauptet wird, die Einsetzungsworte hätten erst im vierten Jahrhundert Eingang in die über Brot und Wein gesprochenen Danksagungsgebete gefunden, was angesichts des gottesdienstlichen Kontextes, in dem Paulus den Einsetzungsbericht überliefert, wenig wahrscheinlich sein dürfte. Anachronistisch ist es, wenn der ÖAK Unterschiede in der Feiergestalt des Herrenmahls in neutestamentlicher Zeit mit späteren konfessionellen Differenzen in Verbindung bringt.

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