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Corona, hl. #

Corona

Corona war eine frühchristliche Märtyrin, die im 2. Jahrhundert starb. Wahrscheinlich ist „Corona“ nicht als Name zu verstehen, sondern symbolisch als Kranz oder Krone, ebenso wie „Viktor“ allgemein einen Sieger bezeichnet. 

Nach der Legende wurde sie bei der Hinrichtung des hl. Viktor (nach manchen Quellen ihr Ehemann) selbst verurteilt. Zu dieser Zeit, während der Regierung des Kaisers Antoninus Pius (138-161) war sie 16 Jahre alt. Das besonders grausame Todesurteil wurde in Ägypten (oder Syrien) vollstreckt: Man fesselte sie an die Spitzen zweier zusammengebundener Palmen, die sie beim Zurückschnellen zerrissen. 

Der Kult der hl. Corona und ihre Legende gelten als „uralte Tradition“. Kaiser Otto III. (980-1002) brachte 997 Reliquien nach Aachen, im 14. Jahrhundert erhielt der Prager Dom Gebeine. Besonders in Deutschland und Österreich wurde Corona sehr verehrt. Die Benediktiner förderten den Kult. Das Heiligengedächtnis wurde nicht am 14. Mai oder 18. September (Translation) begangen. Es steht jetzt nicht mehr im Kalender.

Darstellungen zeigen sie mit den beiden Palmen, einem Geldstück oder drei Kronen.

Die hl. Corona ist die Patronin der Fleischhauer, in Geldangelegenheiten, für Glücksspiele und gegen Seuchen.

Bräuche hatten mit dem Gleichklang von Corona und der österreichischen Währung (Krone) zu tun. Sie machen die Heilige zur „Erzschatzmeisterin“ im Himmel. Für Schatzgräber gab es Coronagebete in deutscher und tschechischer Sprache. In Österreich existierten zahlreiche Wallfahrtsvereine ihres Namen. Die Wiener Fleischhauer und Marktfahrer besuchten den Wallfahrtsort St. Corona am Schöpfl in Niederösterreich. Dort bestand schon im 15. Jahrhundert eine Kapelle mit einem Heilbrunnen. Die Legende erzählt, dass ein Priester die Monstranz, um sie vor den Türken zu retten, in diesem versteckt habe. Daraufhin seien die Pferde der Belagerer vor dem Brunnen auf die Knie gefallen. Die Wiener Geschäftsleute besuchten St. Corona am Wechsel, die Neuweihe dieser Wallfahrtskirche nach langer Sperre erfolgte 1833.

2020 bis 2022 litt die Welt unter der "Covid-19"- Pandemie, wegen der Form der Viren auch "Corona" genannt. Mit dem Motto „Bleib xund!“ luden Seelsorge-Einrichtungen in Österreich am 14. Mai 2021, am Tag der heiligen Corona, zu einem Segen mit der Bitte um Gesundheit und Stärkung ein. Die von der Regierung verfügten Maßnahmen, besonders die Lockdowns (März, November und Dezember 2020) wirkten sich stark auf das Brauchgeschehen aus.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 87f.
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 126
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 138
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 200
Helga Maria Wolf: Mythos Wasser: St. Pölten 2009
Heiligenlexikon Corona
2021, publiziert 11.05.2021
Pandemie

Bild: 
Wallfahrtsandenken aus Sankt Corona in Niederösterreich. 19. Jahrhundert. Gemeinfrei