Situation in Umkleidekabine eskaliert: Trans-Frau im Spa löst Unruhen in Los Angeles aus

Ausschreitungen in Los Angeles – der Auslöser ist ungewöhnlich

Ausschreitungen in Los Angeles – der Auslöser ist ungewöhnlich

Foto: ZUMAPRESS.com / MEGA
Von: Timo LOkoschat

Straßenschlacht in Los Angeles, bewaffnete Polizisten schreiten ein, Rauchschwaden und Tränengaswolken liegen in der Luft!

Hier geht es aber nicht um Polizeigewalt, sondern um eine Trans-Frau in der Frauen-Umkleidekabine eines Wellness-Centers!

Auslöser der Unruhen war ein Video, das eine Kundin im Internet auf Instagram geteilt hatte: Darin regt sie sich auf, dass die Trans-Frau in der Umkleidekabine des Spa ihren Penis vor anderen Frauen und Mädchen entblößt habe. Ob und wie dies wirklich der Fall war, ist unklar.

Fest steht: Die Spa-Leitung stellt sich auf die Seite der Trans-Frau und betont, dass sie rechtlich gesehen die Umkleidekabine nutzen dürfe. „Aber er ist ein Mann! Er hat einen Penis!“, ruft die aufgebrachte Kundin in dem Video. Eine andere fordert ihr Geld zurück.

Gewalt statt Wellness: Verstörende Szenen vor dem Spa

Gewalt statt Gesichtsbehandlung: Verstörende Szenen vor dem Spa

Foto: Chelsea Lauren/Shutterstock

Wenige Tage später protestieren Menschen mit religiösen und teilweise rechtsradikalen Parolen vor dem Spa-Gebäude in Koreatown. Gegendemonstranten kommen dazu, darunter auch schwarz gekleidete Vermummte. QAnon gegen Antifa. Die Situation eskaliert.

Es kommt zu wüsten Beschimpfungen und Schlägereien. Ein Mann, der ein „Gehorche Jesus“-Shirt trägt, wird mit Farbe besprüht und geschubst – er attackiert daraufhin eine Frau. Dann wird ihm ein Skateboard auf den Kopf geschlagen. Ein Müllcontainer brennt. Die Straße ist blockiert. Ein Polizeihubschrauber kreist über der Szenerie.

Die Polizei von Los Angeles tritt in Kampfausrüstung auf den Plan – und kann die wütenden Gruppen nur mit Mühe trennen.

Jahrelange Streitigkeiten

Die Diskussion um Transgender-Rechte in Umkleidekabinen und Toiletten wird in den USA seit vielen Jahren geführt – teilweise erbittert vor Gericht. Erst vor einer Woche gewann der 22-jährige Gavin Grimm einen Justiz-Streit vor dem Obersten Gerichtshof. Grimm, der im Körper eines Mädchens geboren wurde, sich aber als Mann identifiziert, hatte jahrelang darum gekämpft, die Jungen-Toilette an seiner Schule im Bundestaat Virginia benutzen zu dürfen. Auf der anderen Seite verweisen manche Frauen darauf, dass eine Person mit männlichem Genital sie in der Umkleidekabine in ihrem Sicherheitsgefühl beeinträchtige – auch wenn es weltweit fast keine dokumentierten Fälle über sexuelle Belästigungen gibt. Manche Experten schlagen bauliche Lösungen vor.

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