Zeitung: Papst bezeichnet Teufel als „besten Theologen“

Der beste Theologe ist nach Worten des Papstes der Teufel: „Der Teufel ist intelligent, er versteht mehr von Theologie als alle Theologen zusammen“, sagte der Papst laut Vatikanzeitung „Osservatore Romano“.

Franziskus verwies bei seiner Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta am Freitag auf die Fangfragen des Satans in den biblischen Erzählungen von der Versuchung Jesu in der Wüste. Damit habe der Erzböse Jesus zu einer vorzeitigen Preisgabe seiner Identität als Messias verleiten wollen; diese habe Jesus jedoch mit Rücksicht auf das Fassungsvermögen seiner Hörer zurückgehalten. In Wirklichkeit könne man „den Erlöser Jesus Christus ohne das Kreuz nicht verstehen“, sagte der Papst.

Tendenz zu theologischen Spitzfindigkeiten

Beim Empfang für Mitglieder der weltweiten Focolare-Bewegung kritisierte Franziskus die Tendenz von Kircheninsidern zu theologischen Spitzfindigkeiten und Einteilung von Lehrmeinungen in ideologische Schemata.

Wörtlich erklärte der Papst in seiner frei gehaltenen Ansprache: „Mir tut das Herz weh, zu sehen, dass trotz so viel Leid und Wunden in der Kirche, in der Welt - moralischen, existenziellen, von Kriegen herrührenden, wie wir es täglich spüren - Christen damit beginnen, philosophische, theologische und spirituelle Byzantinismen zu betreiben. Was wir viel mehr brauchen ist eine Spiritualität, die hinaus zu den Menschen führt.“

religion.ORF.at/KAP