Bodenpreise

Boden mit 100-Euro-Scheinen © emola09 / AdobeStock

Boden ist eine nicht vermehrbare Ressource und das wichtigste Betriebsmittel einer flächengebundenen Landwirtschaft. Demzufolge haben die Bodenpreise wesentlichen Einfluss auf die Rentabilität und Intensität der Bewirtschaftung. Boden ist für den Bauern zugleich Bank, Altersvorsorge und natürlich wichtigstes Produktionsmittel. Wie sich Bodenpreise entwickeln, wirkt sich schnell auf sein Betriebsergebnis aus. Vom Bodenpreis hängen die Pachten für Ackerland, Grünland und Forstflächen ab.

Bodenknappheit 
Ein guter Boden ist in der Lage hohe Erträge zu liefern. Hinweise darauf geben die Bodenpunkte beziehungsweise die Ackerzahl. Hierbei geht es nicht nur um die Zusammensetzung des einzelnen Bodens, sondern auch um beispielsweise das Klima vor Ort oder das Gelände. Ein steiler Hang mit wenig Regen ist weniger attraktiv als ein flaches Terrain mit gut wasserversorgter Schwarzerde. Doch die Fähigkeit eines Bodens Erträge zu liefern, ist nur eine Facette in der Preisgestaltung. Ein weiterer Punkt ist die Knappheit des Gutes. Das kann dazu führen, dass selbst schlechtere Böden höhere Preise erzielen, weil sie zum Beispiel in der Nähe einer Großstadt liegen. Oder sich aus anderen Gründen viele Interessenten um den Boden streiten. Das können Betreiber von Gewerbeflächen oder Solarparks sein oder Investoren in der Fläche.

Entwicklung der Bodenpreise
 Landwirte sehen die Verknappung des Angebots mit Sorge: Zum einen verschwinden Böden, die für die Produktion von Getreide oder Milch gebraucht werden könnten. Zum anderen verdrängen Bieter mit größerem Portemonnaie die klassischen Landnutzer. Der Kaufpreis einer Fläche beeinflusst natürlich auch die Pacht für Acker-, Grünland oder Forste. Etwa seit 2007 steigen die Bodenpreise in Deutschland, die zuvor lange Zeit stabil waren, dynamisch an. Allein von 2010 bis 2016 haben sich die Kaufpreise fast verdoppelt. In manchen Regionen kostet der Hektar mittlerweile über 100.000 Euro. Das hat eine Diskussion ausgelöst, den Bodenmarkt stärker gesetzlich zu regulieren, um den Preisauftrieb zu begrenzen und Spekulation zu vermeiden.

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