Der Islam im Zeugnis von Heiligen und Bekennern

 

Inhaltsverzeichnis

1. Vorläufer des Antichristen.

2. Der Glaube des Tieres.

3. Der hl. Johannes von Damaskus.

4. Bischof Theodoros, Abu Qurra.

5. Der hl. Petrus Venerabilis.

6. Der selige Papst Urban II. (um 1042 bis 1099) und der erste Kreuzzug.

7. Geschichte der Grabeskirche.

8. Der hl. Bernhard von Clairvaux (1090 bis 1153) und der zweite Kreuzzug 

9. Die Tempelritter

10. Der hl. Franziskus von Assisi

11. Die ersten Märtyrer des Franziskanerordens.

12. Die hl. Klara von Assisi

13. Dominikaner-Missionare. 14. Loskauf der Gefangenen.

15. Papstschreiben an Sultane und Emire.

16. Der sei. Raimundus Lullus.

17. Der hl. Thomas von Aquin.

18. Dante Alighieri

19. Wilhelm von Tripolis.

20. Papst Calixtus III.

21. Papst Pius II.

22. Nikolaus von Kues.

23. Papst Hadrian VI.

24. Der hl. Papst Pius V. 25. Der hl. Franz von Sales. 26. Äbtissin Maria von Agreda.

27. Der sei. Marco d’Aviano (1631 bis 1699) und seine Siege über die Türken  P

28. Die erste deutsche Koranübersetzung.

29. John Henry Kardinal Newman.

30. Zeugnis ehemaliger Muslime im 20. Jahrhundert

31. Nahed Metwalli,

32. Der Schleier zerriß.

33. Zeugnis verfolgter Christen im 20. Jahrhundert

34. Revolution der Apostaten.

35. Zeugnis der Konzilien.

36. Literatur- und Quellenverzeichnis.

 

 

Kindlein, hütet euch vor den Götzen!

1. Joh 5,21

1. Vorläufer des Antichristen

Und wie ihr gehört habt, daß der Anti-Christ kommt, so sind auch jetzt viele Anti-Christen erstanden (1. Joh 2,18).

Johannes mahnt in seinem ersten Brief vor falschen Propheten, die sich gegen JESUS CHRISTUS erheben und Seine Göttlichkeit leugnen. Der Brief endet mit der Warnung: Kindlein, hütet euch vor den Götzen!

Äußerlich gut getarnt, können die Anti-Christen im Dienste des Friedens der Welt und der Menschen auftreten, Werte des Christentums anerkennen, Gemeinsamkeiten betonen, so daß, wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten irregeführt würden (Mt 24,24).

Nur das Herz des christlichen Glaubens, die Göttlichkeit JESU CHRISTI und Sein Erlösungswerk am Kreuz, müssen die Anti-Christen verwerfen.

Die Muslime bekennen:

Es gibt keinen Gott außer Allah! Mit Jesus ist es vor Allah wie mit Adam. Er schuf ihn aus Erde, dann sagte er zu ihm: ,Sei!’ und er war! (Koran-Sure 3,59). Ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‚Christus ist Gott’, wo doch Christus gesagt hat: ‚O, ihr Kinder Israels, dienet Allah, meinem Herrn und eurem Herrn. Wer Allah einen Sohn beigesellt, dem verwehrt Allah das Paradies. Seine Heimstätte ist das Feuer’ (5,72).

Und ausdrücklich betont der Koran, Jesus habe sich bei Allah entschuldigt. Er habe nie gesagt, daß er göttlich sei. Dazu habe er kein Recht (5,116).

Die Christen sagen: ‚Christus ist der Sohn Gottes’. So etwas wagen sie offen auszusprechen. Diese gottverfluchten Leute. Allah schlage sie tot. Wie können sie nur so verschroben sein! (9,30). Sie haben ihn nicht gekreuzigt, sondern es erschien ihnen eine ihm ähnliche Gestalt. Und sie haben ihn mit Gewißheit nicht getötet, sondern Allah hat ihn zu sich erhoben. (4,157/58).

Erst nach seiner Wiederkunft werde Jesus sterben, nachdem er - so die islamische Überlieferung - 40 Jahre gelebt, geheiratet, alle Kreuze zerschlagen, alle Schweine vernichtet und alle Christen zum Islam bekehrt hat.

Wer die Göttlichkeit CHRISTI leugnet, wer Sein Erlösungswerk leugnet, ist ein Anti-Christ:

Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der da leugnet, daß JESUS der CHRISTUS (Messias) ist?

Das ist der Anti-Christ, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht (1. Joh 2,22f).

Seit der Verkündigung des Islam durch den Heiden Muhammad (um 570 bis 632 n.CHR. in Arabien) haben bekennende Christen, Heilige, Märtyrer, Päpste und Bischöfe die ihnen heilige Pflicht erfüllt, über das wahre Wesen des Islam aufzuklären, Muhammad als falschen Propheten zu enttarnen, die Göttlichkeit CHRISTI, Seinen Erlösungstod am Kreuz und die Dreieinigkeit GOTTES zu verteidigen, den Muslimen das Evangelium zu predigen und ihrem Eroberungswillen Widerstand entgegenzusetzen.

Hunderttausende Christen sind bis heute von Muslimen umgebracht worden. Auch heute noch gilt der Koran als absolut verbindliche Offenbarung Allahs. Auch heute noch ist jeder einzelne Muslim den Anweisungen des Koran zu absolutem Gehorsam verpflichtet. Der Koran wird immer bleiben, was er seit seiner Festlegung war, unverändert - Wort für Wort.

Diese Dokumentation Der Islam im Zeugnis von Heiligen und Bekennern soll Hilfe sein in unserer Zeit der Verwirrung und des Verrates, die es wagt, den Götzen Allah mit GOTT gleichzusetzen, Irrlehren des interreligiösen Dialogs zu lehren, den interreligiösen Kult zu praktizieren und sich damit schuldig macht am ersten Gebot GOTTES, das den Götzendienst ausdrücklich verbietet.

Diese Dokumentation soll Orientierungs- und Lebenshilfe sein in einer Zeit, die den Absolutheitsanspruch JESU CHRISTI verrät und sich schuldig macht an Seinem Missionsauftrag:

ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und niemand kommt zum Vater als nur durch MICH! (Joh 14,6).

Geht darum hin, und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt 28,19).

Adelgunde Mertensacker

zum Hochheiligen Pfingstfest im Hl. Jahr 2000

2. Der Glaube des Tieres

Schon früh setzten sich die arabisch sprechenden Theologen mit dem Islam auseinander:

Wenige Jahre nach dem Tod Mohammeds nennt Bischof Johannes Nikiu in seiner Weltchronik (um 640) den Islam Glaube des Tieres und verweist damit auf das 13. Kapitel der Apokalypse:

Der Drache verlieh dem Tier seine Macht, seinen Thron und große Gewalt ... Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen ... Und anbeten werden es alle Bewohner der Erde, deren Name nicht eingeschrieben ist im Lebensbuch des geschlachteten Lammes seit Grundlegung der Welt.

Wer ein Ohr hat, der höre!

3. Der hl. Johannes von Damaskus

um 675 bis 749

Ungefähr 40 Jahre nach dem Tod Mohammeds wurde der hl. Johannes um 675 in Damaskus geboren. Er arbeitete zunächst als Finanzminister des Kalifen Abd al-Malik, mußte aber 715 dieses Amt aufgeben, weil er nicht bereit war, zum Islam zu konvertieren und zog sich in das Kloster Mar Saba bei Jerusalem zurück. Dort wurde er zum Priester geweiht.

Schon früh wurde er als Heiliger verehrt. Papst Leo XIII. dehnte sein Fest auf die ganze Kirche aus und erhob ihn 1890 zum Kirchenlehrer.

In glühender Liebe zu CHRISTUS und Seiner Kirche und als unerbittlicher Freund der Wahrheit schrieb der hl. Johannes Streitgespräche zwischen Christen und Muslimen und das angesehene Werk De Haeresibus - Über die Irrlehren. Den Islam nennt er Vorläufer des Antichristen und den Koran Märchenerzählung.

Aus dem Kapitel 100:

Schließlich gibt es auch noch die bis heute einflußreiche Irrlehre der Ismaeliten, ein Vorläufer des Antichristen. Sie leitet sich von Ismael her, der dem Abraham von Hagar geboren wurde: Deshalb werden sie Hagarener oder Ismaeliten genannt. Sarazenen aber nennt man sie nach der Etymologie ,Sara-leer’, weil Hagar zu dem Engel gesagt hat: „Sara hat mich leer fortgeschickt. Um beim Volk den Anschein der Gottesfurcht zu erwecken, verbreitete Muhammad zum Schein das Gerücht, vom Himmel sei eine Schrift von Gott auf ihn herabgekommen. Indem er in dem von ihm stammenden Buch einige Lehrsätze aufstellte, die freilich lächerlich sind, lehrte er sie auf diese Weise die Ehrfurcht <vorGott> ...

Johannes wirft den Muslimen vor: Den Glauben und eure Schrift habt ihr ohne Zeugen: Denn der sie euch übergab, hat von nirgendwoher einen Beweis, noch läßt sich irgendeiner finden, der vorher über ihn Zeugnis abgelegt hätte. Er empfing die Schrift vielmehr im Schlaf...

Woher kommt also eure Märchenerzählung? ...

Dieser Muhammad nun hat sich, wie erwähnt, viele absurde Geschichten zusammengefaselt und jeder von ihnen einen Namen gegeben. Z.B. die Sure „Die Frau“: Darin setzt er fest, daß man sich vier reguläre Frauen nehmen darf und dazu Nebenfrauen, soviele man eben neben den vier regulären Frauen als Untergebene unter seiner Tute (Aufsicht) halten kann. Wenn man aber eine entlassen will, so kann man das nach Belieben tun, und sich eine andere nehmen.

4. Bischof Theodoros, Abu Qurra

um 750 bis 820

Theodoros, mit Beinamen Abu Qurra, um 750 in Edessa geboren, war Bischof von Harran, Mesopotamien. Er selbst nennt sich Schüler des hl. Johannes von Damaskus.

Bis zum Jahr 980 herrschten in Mesopotamien die Hamdaniden. Wie in allen islamisch beherrschten Ländern, mußten die Christen eine Sondersteuer, die Kopfsteuer, zahlen, um in Mesopotamien überhaupt leben zu dürfen.

Dionysius von Tellmachre (gest. 845) berichtet, daß den Steuerbeamten Stempel beigegeben wurden, welche jedem den Namen seiner Stadt und seines Dorfes einstempelten. Auf die rechte Hand schrieben sie den Namen der Stadt und auf die linke Mesopotamien.

Jedem hingen sie auch zwei Münzen an den Hals, wovon die eine den Namen der Stadt, und die andere den des Bezirkes trug.

Um sicherzustellen, daß alle Christen ihre Sondersteuer zahlten, ging der Stempler aufs flache Land und ergriff jeden, der ging und kam. Mehr als zwanzigmal durchstreifte er die Gegend und ruhte nicht, als bis er alle Einwohner erwischt hatte, und ihm nicht einer entgangen war.

So geschah, wie der Prophet Daniel und der Apostel Johannes gesagt hatten: Alle Menschen empfingen das Siegel dieses Tieres auf ihre Hände, auf ihre Brust und ihren Rücken.

Konnte ein Christ nicht zahlen, war es üblich, ihn zu schlagen, in die Sonne zu stellen, zu foltern oder Öl auf den Kopf zu gießen.

Christen hatten auch eine vorgeschriebene Kleiderordnung, um sich kenntlich zu machen. So befahl der islamische Herrscher Harun al-Rasid im Jahre 807 strickartige Gürtel und gesteppte Mützen. Christen durften nur mit Esel-, nicht mit Pferdesatteln reiten.

Weil die Hamdaniden alle Obstbäume schlagen ließen und damit die Christen um ihren Besitz brachten, wanderten viele aus. Wer blieb, mußte die Hälfte der Ernte dem Fiskus abgeben.

Dionysius von Tellmachre schildert die Steuereintreiber als gewalttätige, gott- und mitleidslose Leute, boshafter als Schlangen; sie schlugen die Leute, sperrten sie ein, hingen schwere Männer an einem Arm auf, so daß sie fast starben.

Am Ende des 9. Jahrhunderts beschreibt Prinz Ibn el-Mu’tazz die Steuereintreibung des Wesirs Ibn Bulbul:

Wie manchen edlen, ehrwürdigen und ritterlichen Mann sah man, wie er durch die Schergen in die Gefängnisse und ins Steueramt geschleift wurde.

Wie man ihn in die Hölle der Mittagssonne stellte, bis sein Kopf wie ein brodelnder Topf wurde.

Um die Hand legten sie hänfene Stricke, die die Gelenke durchschneiden. Und hingen ihn an den Wandhaken auf wie eine Kühlkanne.

Und schlugen ihn auf den Kopf wie auf eine Trommel, tückisch, mit dem Auge eines Schadenfrohen.

Wenn er um Hilfe rief gegen die Sonnenglut, dann antwortete ihm ein Steuereintreiber mit Tritten, und ein Kerkerwärter goß Öl auf ihn, so daß er aus einer Bizzah ein.........wurde.

Doch als ihm die Pein zu lange ward, und er dem Verlangen der anderen nicht mehr entrinnen konnte, sprach er: „Verstattet mir, daß ich die Kaufleute um ein Darlehen bitte, wo nicht, daß ich ein Stück Land verkaufe. Und gebt mir fünf Tage Frist, so umkettet ihr mich mit Gefälligkeit.“

Aber sie bedrängten ihn und gaben ihm nur vier, und vom Reden war da weiter nichts zu hoffen.

Da kamen zu ihm die frevlerischen Helfer und liehen ihm Geld, eins für 10 (d.h. 1000%), schrieben einen Kaufbrief über den Verkauf und ließen ihn den Verkauf seid schwören. Dann bezahlte er, was er schuldig war, ging fort und begehrte nicht, sich in der Nähe aufzuhalten.

Und die Schergen kamen zu ihm und bettelten ihn an, als ob sie ihn im Bade massiert hätten. Und wenn er sich weigerte, nahmen sie ihm seine Kopfbinde ab und zerkratzten ihm Nacken und Schädel.

In dieser für Christen lebensgefährlichen Situation führt Bischof Theodoros öffentlich Streitgespräche mit Muslimen. Auf dem Marktplatz verteidigt er die christlichen Grunddogmen gegen den Islam. Seine Dispute gab er später in überarbeiteter Fassung als Opuscula heraus.

Abu Qurra wurde gefeiert als unbesiegbarer Disputierer und Held im Widerstand gegen den Islam. Seine muslimischen Gesprächspartner treten als selbstsichere Gegner auf, die aber den christlichen Argumenten unterlegen sind und sich schließlich geschlagen geben.

Abu Qurra enttarnt Mohammed als besessenen Lügenpropheten und den Islam als gottlose und frevelhafte Lehre.

 

Opusculum 19

Untersuchung, daß Muhammad nicht von GOTT gesandt ist.

Bei den heuchlerischen Sarazenen (Muslimen) herrscht die Gewohnheit, wenn sie einen Christen treffen, nicht zu grüßen, sondern gleich zu sagen: „Christ, lege Zeugnis ab, daß der eine und unaussprechliche Gott Muhammad zu seinem Diener und Gesandten bestellt hat!“ Dies fragte auch einmal einer jener Heuchler Abu Qurra.

Der aber gab zur Antwort und sagte: „Reicht es dir nicht, für das Ablegen falschen Zeugnisses belangt zu werden, während du auch noch andere anstiftest, falsches Zeugnis abzulegen?“... Der Christ: „Mein Vater lehrte mich, nur einen Gesandten (Propheten) anzuerkennen, der von alters her vorhergesagt war oder der sich durch Wunderzeichen als glaubwürdig erwiesen hat. Dein Muhammad aber hat keines von beidem aufzuweisen: Denn weder hat ihn ein alter Prophet als Propheten vorhergesagt, noch hat er sich durch Wunderzeichen beglaubigt“...

 

Opusculum 20

Weitere Untersuchung, daß Muhammad ein Feind GOTTES und von einem Dämon besessen war, aufgezeigt an einem Beispiel.

Der verrückte Lügenprophet der Hagarener, Muhammad; man ertappt ihn, wie er sich in seinen eigenen Lügenerzählungen damit brüstet. Er sagte nämlich, von einem Dämon besessen, folgendes: „Gott hat mich gesandt, das Blut derer zu vergießen, die das Göttliche als eine dreifaltige Natur verehren.“

Abu Qurra nimmt Bezug auf die Koranverse:

Ihr Leute der Schrift! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit. Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Allahs und sein Wort. Darum sagt nicht drei. Hört auf damit, so etwas zu sagen! (Sure 4,171)

Ungläubig sind diejenigen, die sagen: Gott ist der Dritte von dreien, wo es doch keinen Gott gibt außer einen einzigen. Wenn sie mit dem, was sie sagen, nicht aufhören, so wird sie eine schmerzhafte Pein treffen (5,73).

Abu Qurra fährt fort:

Denn darin besteht ja die Theologie dieses Verrückten, daß er leugnet, daß der Erzeuger des Lichts, der Hervorbringer der Heiligung, Gott ist. Er brüstet sich, es sei ihm von Gott befohlen worden, die Christen als Schmäher und Verhöhner der Gottheit mit dem Schwert zu bestrafen, in Wahrheit aber hat er, mit Geld erweicht, ihnen gestattet, den zu verhöhnen, der ihn, wie er in seiner Besessenheit glaubte, gesandt hatte. Und damit keiner glaubt, wir würden Falsches behaupten, wenn wir sagen, daß er besessen war, soll er eine bei ihnen bekannte Geschichte lesen, die betitelt ist: „Die Vergebung für A’isha“. Denn diese war seine Frau.

Weil sie im Verdacht stand, Ehebruch getrieben zu haben, schickte er sie zu ihren Eltern zurück. Als er einige Tage bei ihnen verbracht hatte, stürzte er, von einem Dämon besessen, unter Verrenkungen zu Boden, so daß die Hinzukommenden sagten, ein schwerer Fluch sei auf ihn gefallen. Und als er nach kurzer Zeit wieder zu sich gekommen war, wurde er gefragt, was er für ein Gesicht gehabt habe. Er aber sagte: „Es fiel auf mich der Befehl, A’isha zu verzeihen.“ Und da er von einem Engel sicher wußte, daß sie von dem Verdacht rein war, nahm er sie wieder auf...

 

Opusculum 25

Beweis, daß GOTT einen Sohn hat, der wesensgleich, wie Er ohne Anfang und gleich ewig ist.

Die Absicht der Hagarener und ihr ganzes Bemühen zielt darauf ab, die Göttlichkeit des Wortes GOTTES aufzuheben, und von allen Seiten laufen sie dagegen Sturm, indem sie sich bemühen, zu beweisen, daß es weder GOTT noch GOTTES Sohn ist. Denn ihr Lügenprophet, der Hörer bei einem Arianer gewesen war, hat ihnen diese gottlose und frevelhafte Lehre vermittelt. Deshalb fragte einer, der bei ihnen besonders gebildet reden konnte, in einer öffentlichen Versammlung den Bischof mit den Worten: „ Was ist nach deiner Meinung CHRISTUS, Theodoros?“ Der Bischof: „GOTT und GOTTES Sohn.“

5. Der hl. Petrus Venerabilis

um 1092 bis 1156

Während sich die arabisch sprechenden Christen schon sehr früh mit dem Islam auseinandersetzten, war dies der lateinischen Kirche erst nach der Übersetzung des Koran, ins Lateinische intensiver möglich. Die erste Übersetzung aus dem Arabischen ins Lateinische erstellte der Engländer Robert von Ketton, veranlaßt und finanziert von Petrus Venerabilis. Sie blieb 500 Jahre im Gebrauch.

Petrus wurde als Pierre-Maurice de Montboissier um 1092 in der Auvergne, Frankreich, geboren und 1122 zum Abt von Cluny gewählt. Er war eng befreundet mit dem Abt von Clair-vaux, dem hl. Bernhard. Den Titel Venerabilis (der Ehrwürdige) verlieh ihm Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1153.

Petrus hatte GOTT um die Gnade gebeten, an einem Festtag zu sterben. Er wurde erhört und starb am 25. Dezember 1156. Später wurde er heiliggesprochen.

Gegen den Islam schrieb der hl. Petrus die Werke:

Summa totius haeresis Saracenorum - Gesamtdarstellung der Irrlehre der Sarazenen und Contra sectam Saracenorum - Gegen die Sekte der Sarazenen, außerdem einen Brief an Bernhard von Clairvaux, Epistola de translatione sua - Brief über die Übersetzung (des Koran).

Petrus Venerabilis nennt Mohammed in seinen Werken einen elenden, verruchten und gottlosen Menschen, einen Schurken und Saukerl, dessen Leben und Lehre verabscheuungswürdig sind. Im Islam sieht der hl. Petrus den Abschaum aller Häresien, einen gottlosen und verwerflichen Unsinn und eine teuflische Irrlehre, die nur in Zusammenarbeit mit dem Satan von einem Menschen erdichtet werden konnte.

Brief über die Übersetzung des Koran an Bernhard von Clairvaux

Mit besonderer Ehrerbietung und liebevoller Umarmung wünscht Euch, meinem unzertrennlichen Herzensfreund Bernhard, Abt von Clairvaux, Euer geringer Mitbruder Petrus, Abt von Cluny, das ersehnte ewige Heil.

Ich schicke Euch, Teuerster, die neueste Übersetzung einer Schrift, die mit der üblen Häresie dieses Schurken Muhammad abrechnet, und die, als ich neulich in Spanien weilte, auf mein Betreiben hin aus dem Arabischen ins Lateinische angefertigt worden ist...

Bei dieser ganzen Sache war es aber meine Absicht, dem Beispiel der Kirchenväter zu folgen, die niemals irgendeine sogenannte Häresie, die zu ihrer Zeit auftrat, mit Stillschweigen übergangen haben, auch wenn sie noch so geringfügig war, sondern ihr im Gegenteil mit der ganzen Kraft ihres Glaubens widerstanden und sie durch Schriften und Streitgespräche als verabscheuens- und verdammenswert erwiesen haben.

Dies wollte ich nun besonders mit diesem Irrglauben par excellence tun, mit diesem Abschaum aller Häresien, in dem die Überreste aller seit der Ankunft des Heilands entstandenen teuflischen Irrlehren zusammengeflossen sind, damit man erkenne, daß man diesen Irrglauben, ist erst einmal seine Dummheit und Verwerflichkeit aufgedeckt, verfluchen und mit Füßen treten muß, ebenso wie man ja erkennt, daß schon fast die halbe Welt von seinem tödlichen Pesthauch infiziert ist.

Wenn Ihr es selbst lest, werdet Ihr erkennen und, wie ich glaube, berechtigterweise darüber klagen, daß ein so großer Teil des Menschengeschlechts durch so gottlosen und verwerflichen Unsinn getäuscht und von seinem Schöpfer noch nach dem gnadenhaften Kommen des Erlösers durch die frevelhafte Irrlehre dieses Saukerls so leicht abgewendet werden konnte ...

Dennoch ist die Widerlegung der muhammadanischen Häresie, wie mir scheint, auch zur jetzigen Zeit kein müßiges Unterfangen, weil es ja nach dem Apostel Paulus Eure und aller Gelehrten Sache ist, „alles Wissen, das sich aufschwingt gegen die Höhe Gottes“, mit ganzer Kraft durch Wort und Schrift zu bekämpfen, zu zerstören und restlos zu vernichten.

Wenn aber diese verirrten Menschen schon nicht bekehrt werden können, so muß man doch wenigstens für die schwachen Mitglieder der Kirche, die sich schon durch geringfügige Argumente verführen oder insgeheim zum Abfall bringen lassen, wachsam Sorge tragen; ein Gelehrter oder ein Lehrer, der sich eifrig um die Sache der Gerechtigkeit bemüht, darf das nicht vernachlässigen ...

Gegen die Irrlehre der Sarazenen Prolog

Im Begriffe, gegen die gottlose Irrlehre des ruchlosen Muhammad zu schreiben, rufe ich zuerst und vor allem den allmächtigen Geist GOTTES an, damit er, der noch niemals einen im Stich ließ, der gegen seine Feinde und die seiner Kirche schrieb, auch mich nicht im Stich läßt, wenn ich nun gegen die schlimmsten Widersacher beider zu schreiben mich anschicke ...

Der Grund für mich, dies zu schreiben, ist derselbe, der auch viele große Kirchenväter zum Schreiben veranlaßte. Jene konnten keine auch noch so geringe Einbuße an christlichem Glaubensgut ertragen, ebensowenig den krankhaften Wahnsinn der verschiedenartigen Häretiker, der sich gegen die heilsame Lehre (der Christen) richtete.

Sie hüteten sich, stumm zu sein, wo es zu reden galt, weil sie annahmen, vielmehr genau wußten, daß sie beim Jüngsten Gericht auf GOTTES unbestechlicher „Waage“ nicht weniger für unfruchtbares oder sogar, was schlimmer ist, verderbliches Schweigen verurteilt werden würden als für müßiges oder schädliches Reden. Daher haben sie mit Briefen, Büchern und verschiedenen schlagkräftigen Abhandlungen die „Lügenmäuler“ gestopft, und „alle Erhebung“ des Satans - so Paulus – „die sich auftürmt gegen die Erkenntnis Gottes“, konnten sie zu Boden schlagen, mit Füßen treten und vernichten, denn durch sie sprach der Geist GOTTES ...

So hat es GOTTES Kirche immer getan und tut es noch heute: Die Dornen und Disteln, die der Saat des Herrn feindlich sind, reißt sie durch die eifrige Hand ihrer Gärtner mit der Wurzel aus. Nicht ist zu irgendeiner Zeit die unermüdliche Stärke der Heiligen den feindlichen Geschossen gewichen; die Macht der Feinde besiegten sie durch Tugend, ihre List durch Weisheit, „mit dem Schild des Glaubens“ beschützten sie die Ihren vor der Raserei der Feinde, und zu deren Verderben warfen sie mit gewaltigem Schwung blitzende Lanzen. Sie konnten nicht zulassen, daß das Zischen der Giftschlange die himmlischen Stimmen übertönte, noch daß der Weg des rechten Glaubens, der zur ewigen Glückseligkeit führt, auf die verkehrten Pfade des Irrtums zur Hölle gelenkt würde.

Dies, ja dies einzig und allein, sage ich, war der Grund für jene Heiligen zu schreiben; und nicht nur das, es war auch der Grund, weshalb sie die Feinde des christlichen Heils nicht allein mit Wort und Schrift angegriffen haben, sondern auch weder die Ihren noch sich selbst, noch endlich ihr eigenes Leben geschont haben. Das gleiche gilt für mich, und mag ich auch weit geringer sein als jene und ihnen ganz ungleich, so darf ich deshalb nicht weniger eifern für GOTTES Kirche, CHRISTI Braut, als diese, weil mir ebenso wie ihnen „ein Glaube, eine Taufe, ein GOTT“ war und ist, ein ewiges Leben, das jene freilich schon besitzen, während wir noch darauf hoffen ...

Keine Häresie darf man also vernachlässigen, wie die Beispiele dieser Heiligen lehren, keine darf man nach dem Vorbild so großer Lehrer schweigend übergehen. Jede Irrlehre muß ausgemerzt, jedes verkehrte und gegen den Glauben gerichtete Verständnis scharf getadelt und, wenn möglich, korrigiert werden, damit sie von Ihm hören kann: „Du bist vollkommen schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.“

Wenn also keine Häresie, die zu irgendeiner Zeit entstand, ungeschoren bleiben konnte vom „Schwerte des Geistes, das das Wort GOTTES ist“, wird dann etwa die Irrlehre Muhammads vor diesem Schwert sicher sein? Oder wird vielleicht die Zunge des Christen darüber hinweggehen wie über ein Nichts oder Geringes? Oder wird man sie vielleicht wie etwas Unschädliches oder weniger Schädliches verschonen? — Und welche Häresie, mein Leser, hat denn der Kirche GOTTES so sehr geschadet? Welche Irrlehre hat jemals solche Qualen über das christliche Gemeinwesen gebracht? Welche hat so tiefe Breschen in sein Gebiet geschlagen? Welche hat die Zahl der Verdammten so sehr vermehrt? ...

Der Wahnsinn des Muhammad dagegen, der von den arabischen Ismaeliten seinen Ausgang nahm, hat Perser, Meder, Syrer, Armenier, Äthiopier, Inder, die übrigen Reiche des Orient und selbst Asien, den größten der drei Erdteile, fast ganz befallen; indem er diese Völker teils vom Christentum abbrachte, teils von irgendwelchen alten Götzenglauben zur Irrlehre dieses verruchten Menschen bekehrte, entzog er CHRISTUS den Boden unter den Füßen und bereitete dem Teufel eine Heimstatt. Von dort aus unterwarf Muhammad, nachdem er schon, wie gesagt, fast den ganzen Orient, nicht durch friedliche Argumente, sondern durch kriegerische Aktivitäten, in seine Gewalt gebracht hatte, auch Ägypten, Libyen und ganz Afrika dieser gottlosen Religion, und nachdem er so zwei Erdteile unterworfen hatte, hat er jetzt durch sein Eindringen in Spanien nicht einmal den dritten, der Europa genannt wird, CHRISTUS bzw. seinen Anhängern unversehrt überlassen.

Was soll ich dazu noch sagen? Wenn man sämtliche seit CHRISTI Zeit über 1100 Jahre hinweg vom Geist des Teufels erzeugte Häresien zusammenzählte und sie, zugleich versammelt, wie mit einer Waage abwiegen würde, weder könnten sie dann diesen Irrglauben aufwiegen, noch würde man finden, daß alle anderen zusammen so viele Menschen ins ewige Feuer geworfen haben. Wird also die Zunge des Christen, die keine auch noch so unbedeutende Häresie ungeschoren ließ, wird sie also etwa diesen größten aller Irrtümer untätig und stumm übergehen? ...

Doch ob man die Irrlehre des Muhammad „Häresie“ nennen kann und ob seine Anhänger „Häretiker“, oder ob man sie „Heiden“ nennen muß, das erkenne ich noch nicht ganz klar ...

Ob also nun die Irrlehre Muhammads mit dem häßlichen Namen der Häresie belegt oder als heidnisch geschmäht wird — man muß gegen sie vorgehen und gegen sie schreiben ...

Ich war entrüstet, daß die Lateiner den Grund eines solchen Verderbens nicht kannten, und daß durch eben diese Unkenntnis niemand zum Widerstand aufgerüttelt werden konnte. Denn es gab niemanden, der antwortete, weil es niemanden gab, der verstand.

Ich begab mich also zu Kennern jener arabischen Sprache, aus der das tödliche Virus hervorgegangen war und mehr als den halben Erdkreis infiziert hatte. Mit Geld und guten Worten brachte ich sie schließlich dazu, die Schriften über Abkunft, Leben und Lehre dieses verdammungswürdigen Menschen sowie das Gesetzbuch selbst, den Koran, aus dem Arabischen ins Lateinische zu übertragen. Und damit der Übersetzung eine strenge Glaubwürdigkeit nicht fehlte, damit nichts versehentlich unserer Kenntnis vorenthalten werden könne, habe ich den christlichen Übersetzern auch einen Muslim beigegeben ...

Vielleicht kann dieses Buch auch, ist es erst einmal herausgegeben, geheimen Gedanken der Unseren begegnen, durch die sie zum Bösen verführt werden könnten: Indem sie etwa glauben, es gebe auch bei diesen Gottlosen noch eine gewisse Gottesfurcht, bei diesen Dienern der Lüge doch noch ein Fünkchen Wahrheit.

Gesamtdarstellung der Häresie der Sarazenen

Das folgende ist eine zusammenfassende Darstellung der gesamten Häresie und teuflischen Irrlehre der Sarazenen (auch Is-maeliten genannt).

Zuerst und besonders muß man ihren ersten und größten Irrtum verdammen: Daß sie die Dreiheit in der Einheit GOTTES leugnen. Solange sie also nicht an die dreifache Personenzahl im einen göttlichen Wesen glauben, weil sie in der Einheit keine Anzahl zulassen wollen, solange sie, sage ich, die Dreizahl, Ursprung und Ziel aller Wesensformen und damit auch Ursache, Anfang und Ende aller geformten Dinge, nicht anerkennen, solange mögen sie zwar mit dem Munde GOTT bekennen, ihn selbst aber kennen sie überhaupt nicht...

Ebenso leugnen sie in ihrer Verblendung, daß GOTT als Schöpfer zugleich auch Vater ist, weil nach ihrer Meinung keiner ohne geschlechtlichen Verkehr Vater werden könnte. Daher glauben sie auch nicht, daß CHRISTUS, wiewohl vom göttlichen Geist empfangen, GOTTES Sohn oder gar selbst GOTT ist, sondern nur, daß er ein guter Prophet war ...

So nämlich hat es Muhammad sie (die Sarazenen) gelehrt, jener elende und gottlose Mensch, der alle Heilsmittel christlicher Frömmigkeit, durch die doch die Menschen am besten gerettet werden können, ablehnt und schon fast den dritten Teil des Menschengeschlechtes - welch unergründlicher Ratschluß GOTTES! — durch sein unerhörtes Geschwätz und seine Phantastereien dem Teufel und dem ewigen Tode überliefert hat.

Darüber, wer er war und was er lehrte, wird man wohl um derentwillen etwas sagen müssen, die dieses Buch (den Koran) lesen wollen: Sie sollen besser verstehen, was sie lesen, und sie sollen wissen, wie verabscheuungswürdig Leben und Lehre dieses Menschen sind ...

Wie auch die Chronik, die Anastasius, Bibliothekar der römischen Kirche, aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt hat, klar und deutlich berichtet, lebte Muhammad zur Zeit des Kaisers Herakleios - wenig später als Papst Gregor der Große - also vor fast 550 Jahren. Er war ein Araber von niederer Geburt und zunächst ein Anhänger des alten Götzendienstes, wie es auch andere Araber damals noch waren, er war ungebildet und hatte von den Wissenschaften so gut wie keine Ahnung, war jedoch geschäftstüchtig und sehr gewitzt; so kam er von niederer Geburt und Armut zu Reichtum und Ansehen. Durch seinen allmählichen sozialen Aufstieg, dadurch, daß er alle möglichen Leute, besonders aber seine Blutsverwandten durch Intrigen, Raubzüge und persönliche Angriffe häufig in Schrecken versetzte, ja indem er durch Mord, sei es heimlich oder offen, die Angst vor seiner Person schürte, kam es bald so weit, daß er die Herrschaft über sein Volk anstrebte, besonders als sich auch bei beratenden Zusammenkünften öfter seine Überlegenheit herausgestellt hatte ...

Er hatte davon gehört, daß die Propheten GOTTES große Menschen gewesen waren, und nannte sich darum ebenfalls Gottes (Allahs) Prophet; um etwas Gutes vorzutäuschen, versuchte er, sie Stück für Stück vom Götzendienst wegzuführen — doch nicht etwa zum wahren GOTT, sondern zum Trug seiner Häresie, die er schon seit einiger Zeit ausbrütete ...

So hat es dieser Mensch tatsächlich geschafft, christliches wie jüdisches Gesetz gleichsam durch Zustimmung zu verwerfen, indem er nämlich beide über die Maßen lobte, zugleich aber versicherte, man dürfe keines von beiden halten. Daher kommt es, daß er beteuert, Moses sei ein großer Prophet, unser Herr CHRISTUS aber größer als alle anderen gewesen; er nennt ihn Sohn einer Jungfrau, bekennt ihn als Gesandten, Wort und Geist Gottes, versteht jedoch dabei unter „Gesandter“, „Wort“ oder „Geist“ etwas anderes als wir.

Daß man sagt oder glaubt, er sei GOTTES Sohn, darüber macht er sich lustig, und weil dieser Hornochse die ewige Geburt des Gottessohnes am Maßstab menschlicher Fortpflanzung mißt, leugnet und verspottet er mit größtem Nachdruck die Ansicht, daß GOTT zeugen oder gezeugt werden könne.

Die Auferstehung des Fleisches bezeugt er wiederholt, und auch das allgemeine Gericht am Ende der Zeit, das allerdings nicht von CHRISTUS, sondern von Gott (Allah) abgehalten werde, leugnet er nicht. Er spinnt aber, wenn er sagt, daß bei jenem Gericht CHRISTUS, als der größte von allen nach Gott, und er, Muhammad, zur Verteidigung seines Volkes auftreten werden.

Die Höllenqualen beschreibt er, wie es ihm beliebt und wie zu erfinden es wohl einem großen Lügenpropheten ansteht.

Das Paradies besteht für ihn nicht in der Gemeinschaft mit den Engeln, auch nicht in der Schau GOTTES, noch in jenem höchsten Gut, das „kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gedrungen ist“; vielmehr malte er es sich in seinen Wunschträumen als ein Paradies von Fleisch und Blut aus, ja als Abschaum von Fleisch und Blut: genau so, wie er es für sich erhoffte. Dort gebe es Fleisch zu essen und allerlei Früchte, Bäche von Milch und Honig und reinstem Wasser, es gebe wollüstigen Genuß der Liebe mit schönen Frauen und Mädchen: So verspricht er es seinen Anhängern, und in solchen Dingen geht sein Paradies auf.

Unter diesen Lehren befinden sich fast alle schäbigen Überreste alter Häresien, die er vom Teufel eingeflößt bekommen und in sich aufgesogen hatte, und die er nun wiederkäut...

Mit diesen und ähnlichen, nicht heilsamen, sondern verderblichen Lehren erfüllte er das Volk und wandte es völlig von GOTT ab; und damit nicht die Predigt des Evangeliums doch noch einen Platz in ihnen finden könnte, wie alles aus dem Besitz derer, die CHRISTUS und das Evangelium kennen, versperrte er den Zugang zu ihren Herzen mit dem eisernen Riegel der Gottlosigkeit.

Doch damit man ihn nicht für ganz und gar schlecht halten sollte, empfahl er, eifrig Almosen zu geben und bestimmte Werke der Barmherzigkeit zu tun, und befürwortete Gebete: So verband er, in jeder Beziehung widernatürlich, „ein menschliches Haupt mit einem Pferdenacken und Vogelfedern“, wie jener Dichter sagt...

Nachdem er also die Vielgötterei aufgegeben hatte, predigte er die Verehrung eines einzelnen Gottes und schien damit den un-zivilisierten und beschränkten Menschen etwas unerhört Neues zu sagen. Weil diese Predigt bei ihnen auf fruchtbaren Boden fiel, haben sie ihn als erste als einen Propheten Gottes akzeptiert

Im Laufe der Zeit und mit der Ausbreitung des Irrglaubens wurde er dann von ihnen zum König gemacht, worauf er es ja abgesehen hatte. So säte er, Gutes mit Bösem vermischend, Wahres und Falsches vereinend, den Samen des Irrtums, und teilweise schon zu seinen Lebzeiten, hauptsächlich aber nach seinem Tod, ging die gottlose Saat auf, die eigentlich in ewigem Feuer hätte verbrannt werden müssen ...

Wenn ich sie auch Häretiker nenne, weil sie ja ein paar Dinge mit uns gemeinsam glauben, wenn sie auch in den meisten Dingen von uns abweichen, so würde ich sie vielleicht doch richtiger als „Ungläubige“ oder „Heiden“ (was ein stärkerer Ausdruck ist), bezeichnen. Denn mögen sie auch einiges Wahre über den HERRN sagen, meistens predigen sie doch das Falsche; sie erkennen weder die Taufe an, noch das Meßopfer, noch die Beichte oder überhaupt ein christliches Sakrament, was noch kein Häretiker außer ihnen getan hat.

Die Hauptabsicht dieser Häresie aber ist es, den Glauben daran zu verhindern, daß unser HERR CHRISTUS GOTT oder GOTTES Sohn ist...

Dieser Irrglaube ist ja, einst durch die Machenschaften des Teufels entstanden, zuerst von Arius ausgesät, dann durch diesen Satan Muhammad vorangetrieben worden und wird schließlich durch den Antichristen vollendet werden, ganz nach der Absicht des Teufels …

Nichts steht freilich so sehr dem Feinde des Menschengeschlechtes entgegen wie der Glaube an den fleischgewordenen GOTT, der ja besonders die Frömmigkeit in uns erweckt. Erneuert durch die himmlischen Sakramente und das gnadenhafte Wirken des HEILIGEN GEISTES, hoffen wir dorthin wieder zurückzukehren, von wo uns der Teufel vertrieben zu haben sich rühmt: zur Schau des Königs und unserer Heimat. Dies können wir hoffen, eben weil der König und Schöpfer, GOTT selbst, zu uns Verbannten herabgestiegen ist und uns mitleidsvoll zu sich zurückgerufen hat. Diesen frommen Glauben an die göttliche Ordnung, und in gleicher Weise auch die Liebe dazu, bemüht sich der Teufel immer seit Anbeginn in den Herzen der Menschen auszulöschen. Auch als die Kirche gerade im Entstehen begriffen war, versuchte er mit größter Gerissenheit, diesen Glauben auf fast dieselbe Weise, wie er dann später mit Erlaubnis GOTTES jenes unglückliche Volk vom rechten Wege abgeführt hat, samt der Wurzel auszureißen, was ihm auch gelungen wäre, wenn GOTT es ihm damals erlaubt hätte ...

Keineswegs nämlich hätte irgendein sterblicher Mensch, wenn er nicht mit dem leibhaftigen Teufel zusammengearbeitet hätte, solche Märchen, wie sie im Koran aufgeschrieben sind, erdichten können. Durch sie wollte der Satan neben vielen anderen lächerlichen und wahnsinnigen Spinnereien vor allem dies erreichen, daß man nicht an CHRISTUS, den HERRN, GOTTES Sohn und wahren GOTT, Schöpfer und Erlöser des Menschengeschlechts, glaubte.

6. Der selige Papst Urban II. (um 1042 bis 1099) und der erste Kreuzzug

Papst Urban II. leitete die Kirche von 1088 bis 1099. Mit seinen Kreuzzugspredigten auf den Synoden von Piacenza (1095) und Clermont verstand er es, so für den Kreuzzugsgedanken zu begeistern, daß der erste Kreuzzug mit der Eroberung Jerusalems außerordentlich erfolgreich wurde und eine Bewegung von 200 Jahren auslöste.

Vier Chronisten haben seine Kreuzzugspredigt, die er am 27. November 1095 öffentlich in Clermont gehalten hat, in redigierter Fassung überliefert:

Volk der Franken, von GOTT geliebt und auserwählt, wie aus vielen eurer Taten hervorgeht! An euch richtet sich meine Rede und Mahnung. Euch will ich kundtun, welch trauriger Anlaß mich in euer Land geführt hat:

Von Jerusalem und Konstantinopel sind sehr schlimme Nachrichten eingetroffen. Das Volk des Perserreiches (die Seldschu-ken waren allerdings keine Perser, wie der Papst sie nennt, sondern ein türkischer Stamm, der Persien erobert hatte und von dort erobernd weiterzog), ein verworfenes und völlig gottentfremdetes Volk, ist in die Länder jener Christen eingefallen, hat sie durch Schwert, Raub und Brand verwüstet, die Einwohner grausam getötet oder in die Sklaverei weggeführt, die Kirchen GOTTES teils zerstört, teils für den eigenen Kult mißbraucht.

Sie schänden und zerbrechen die Altäre, beschneiden die Christen und gießen das Blut bei der Beschneidung auf die Altäre oder in die Taufgefäße. Denen, die sie mit dem schmählichen Tode bestrafen, zerstechen sie den Nabel, binden sie an Pfähle und peitschen sie, bis die Eingeweide heraushängen. Und was soll ich von der abscheulichen Schändung der Frauen sagen? Man kann nicht davon reden.

Sie haben das griechische Reich bereits verstümmelt und so viel davon abgerissen, daß man diesen Teil nicht in zwei Monaten durchreisen kann; so groß ist er. Wer soll dieses rächen? Wer ihnen alles das wieder entreißen? Eure Aufgabe ist das. Euch hat GOTT vor allen anderen Völkern Tapferkeit, hohen Sinn, Beweglichkeit und Kraft zur Demütigung des Feindes verliehen. Antreiben und bewegen sollen euch dazu die Taten eurer Ahnen, die Tapferkeit und Größe Karls des Großen, seines Sohnes Ludwig und andere Könige, welche die Reiche der Türken zerstörten. Besonders aber soll euch bewegen das heilige Grab unseres Herrn und Erlösers und die heiligen Orte, die jetzt von unreinen Völkern entweiht und beschmutzt werden. Tapfere Krieger! Nachkommen unbesiegter Ahnen! Ihr werdet doch nicht aus der Art schlagen! Ihr werdet doch der Tüchtigkeit eurer Väter eingedenk sein! Schlagt ein den Weg zum Heiligen Grabe und entreißt jenes Land einem abscheulichen Volk!

GOTT selbst hat dieses Land den Söhnen Israels gegeben. Jerusalem ist der Mittelpunkt der Erde, das zweite Paradies. Der Erlöser hat diese Stadt durch seine Ankunft, seinen Wandel, sein Leiden, seinen Tod und sein Begräbnis geheiligt, verherrlicht und für sich erkauft. Diese königliche Stadt inmitten der Welt wird jetzt von Feinden beherrscht, ist zur Sklavin der Gottlosen geworden. Sie ruft und schreit um Befreiung; und besonders von euch verlangt sie Hilfe.

Die Begeisterung des Papstes übertrug sich auf seine Zuhörer. Tausende waren überzeugt: GOTT will es! Und Hunderte ließen sich vom Papst selber sofort das Kreuz aus Tuchstreifen anheften.

Forschungsergebnisse unserer Zeit korrigieren das falsche Bild über den Erfolg des ersten Kreuzzuges in den Geschichtsbüchern:

Anläßlich einer wissenschaftlichen Tagung zum Thema Kreuzzüge Anfang September 1999 in Jerusalem stellte Prof. Walter Brandmüller, Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft, Rom, fest:

Die Eroberung Jerusalems wird von den Geschichtsschreibern als Blutorgie unerhörten Ausmaßes geschildert. Dieses Bild kann so nicht länger aufrechterhalten werden. Es hält der modernen Forschung nicht stand. Das beweisen lateinische, hebräische und islamische Quellen.

Der erste Kreuzzug des französischen, wallonischen, flandrischen und lothringischen Adels unter der geistlichen Leitung von Adhemar, Bischof von Le Puy als päpstlichem Legaten, ist nicht zu verwechseln mit dem militärisch völlig untauglichen Heerhaufen unter dem Einsiedler Peter von Amiens, der bald Opfer von Planlosigkeit, Führungslosigkeit und Disziplinlosigkeit wurde und sich einen unrühmlichen Namen machte mit räuberischen Übergriffen und Ausschreitungen gegenüber Ungarn und jüdischen Gemeinden.

Der dreijährige Marsch des ersten Kreuzzugsheeres verlief diszipliniert und gilt in der Forschung als eine der größten militärischen Leistungen.

Anlaß des ersten Kreuzzuges waren Berichte von Hl. Land-Pilgern über Beraubung, Überfälle, Gefangenschaft und Mord durch Muslime und ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I., der dem Druck der Muslime auf das oströmische Kaiserreich nicht mehr allein gewachsen war und sich an Papst Urban II. gewandt hatte.

Jerusalem wurde verteidigt von Iftikhar ad Daula, der alle Christen aus Jerusalem verjagt hatte.

Bevor die Kreuzfahrer die Stadt stürmten, hatten sie drei Tage gefastet und waren barfuß in einer feierlichen Bittprozession zum Ölberg hinaufgezogen, verspottet von den Muslimen auf der Stadtmauer.

Herausgefordert durch pausenloses griechisches Feuer (Brandsätze) und Beschuß, gelang es Gottfried von Bouillon am 15. Juli 1099 die Tore Jerusalems zu öffnen. Iftikhar ergab sich und konnte Jerusalem mit seinen Soldaten unbelästigt verlassen.

Wilhelm, Erzbischof von Tyrus und Historiker, berichtet 1184 - gestützt auf Augenzeugen-Beobachtungen - in seiner Historia rerum in partibus transmarinis gestarum - Geschichte der Kreuzzüge in 22 Büchern, eines der besten mittelalterlichen Geschichtswerke:

Als nun endlich in der Stadt die Ordnung hergestellt war, legten sie die Waffen von sich, wuschen sich die Hände, zogen reinere Kleider an und begannen demütigen Geistes und zerknirschten Herzens, unter Seufzen und Weinen, mit bloßen Füßen an den ehrwürdigen Orten in größter Andacht umherzuwandeln, die einst der Erlöser durch seine eigene Gegenwart verherrlichte und heiligte.

Von der Kirche des Leidens und der Auferstehung des HERRN zogen die Geistlichkeit und das gläubige Volk, das so viele Jahre hindurch das Joch einer überaus harten und unverschuldeten Knechtschaft getragen hatte, voll Dankes gegen den Erlöser wegen der wiedererlangten Freiheit mit Kreuzen und den Gebeinen der Heiligen den Fürsten entgegen und führten sie unter Hymnen und geistlichen Gesängen in die erwähnte Kirche.

Voll der Glut frommen Eifers wandte man sich in der gesamten Stadt den Werken der Barmherzigkeit zu. Die einen bekannten dem HERRN, was sie Sündhaftes begangen hatten, und gelobten, hinfort nicht mehr zu sündigen. Andere spendeten alle ihre Habe mit verschwenderischer Großmut an gebrechliche Greise und Bedürftige, indem sie es für den höchsten Reichtum erachteten, daß Gott ihnen vergönnt habe, diesen Tag zu erleben.

Das Ziel des ersten Kreuzzuges war erreicht: die heiligen Stätten durch die Christen zurückerobert unter großen Opfern eines gefahrvollen und kostspieligen Unternehmens, das im wesentlichen durch Verkauf von Besitz finanziert worden war.

Papst Urban II. starb am 29. Juli 1099. Die Kunde, daß Jerusalem 14 Tage zuvor erobert worden war, erreichte ihn nicht mehr.

7. Geschichte der Grabeskirche

Die erste Kapelle über dem Grab JESU CHRISTI, dessen Lage historisch gesichert ist, ließ Kaiser Konstantin (288-337) erbauen, um den seligsten Ort der heilbringenden Auferstehung in Jerusalem der Verehrung zu übergeben.

Im Jahre 638 eroberten die Muslime unter Omar, dem 2. Kalifen von Mekka, Jerusalem. Seit dieser Zeit betrachten sie Jerusalem als islamisches Gebiet, das gegen die Nicht-Muslime verteidigt werden muß und dem Islam niemals verlorengehen darf. Immer wieder zerstört und immer wieder aufgebaut, errichteten die Kreuzfahrer im Jahre 1130 einen Bau über dem Grab CHRISTI, der heute noch im wesentlichen steht.

Der Ort der glorreichen Auferstehung JESU CHRISTI von den Toten und damit Beweis-Stätte Seiner Göttlichkeit war immer wieder Ziel muslimischer Schändung und Zerstörung:

Anfang des 10. Jahrhunderts ließen die Muslime eine Moschee im Vorhof der Grabeskirche errichten und eine Inschrift anbringen, die den Christen den Zutritt verbot.

Unter dem Kalifen Ibn Moy stürzte nach einem Brandanschlag am 24. Mai 969 die Kuppel der Grabeskirche ein.

Am 18. Oktober 1009 ließ der Kalif von Ägypten, Hakim Biam-rillah, die wiederhergestellte Grabeskapelle zerstören. Der Benediktinermönch Ademar (gest. um 1034) berichtet:

Da sie nicht imstande waren, den Felsen des Grabmonumentes zu zerschlagen, setzten sie es einem mächtigen Feuer aus. Dann wurde das Grab des HERRN abgebrochen, und zwar am 29. September im Jahre 1010 nach Seiner Menschwerdung.

Über die Steinbank, auf welcher der Leichnam JESU gelegen hatte, berichtet der Chronist Radulf (gest. um 1046):

Die Steinbank versuchten sie mit Axthieben zu zerschlagen, waren es jedoch nicht imstande.

Kaiser Konstantin Monomachus errichtete 1048 auf den Ruinen eine neue Grabeskirche.

Nachdem sie die Stadt Jerusalem erobert hatten, zogen die Kreuzfahrer am 15. Juli 1099 zum hl. Grab. Ein zeitgenössischer Chronist berichtet:

Sie wuschen ihre Hände und Füße, vertauschten ihre Kleider mit neuen Gewändern und betraten barfuß die hl. Stätte.

Als die Muslime im Jahre 1244 Jerusalem eroberten, verwüsteten sie das Grab JESU CHRISTI, rissen die Marmorplatte, die auf der Steinbank angebracht worden war, herunter und schickten die Säulen nach Mekka.

Am 11. Juni 1444 richtet Papst Eugenius IV. ein Schreiben an alle Christen:

Der grausame Herrscher von Kairo wütet in außergewöhnlicher Weise gegen die heilige Stadt Jerusalem und ihre heiligen Orte. Neulich hat er daselbst wohnende Christen mißhandelt und schlagen lassen, ihr Geld und anderes erpreßt.

Man hat eine solche Höhe des Lasters erreicht, daß das hl. Kreuz, die hl. Bilder und die Schmucksachen des hl. Grabes unseres HERRN herabgeworfen und zerbrochen, die hl. Stätten aber mit Kot und jeder Art von Unrat angefüllt wurden.

Im Jahre 1555 erhielten die Franziskaner mit Unterstützung Kaiser Karls V. von Sultan Suleiman II. die Erlaubnis, die baufällige Grabeskirche durch einen Neubau zu ersetzen.

Der Beschreibung dieser Kapelle fügt der Franziskaner E. Hörn im 18. Jahrhundert mit Blick auf die Muslime den Kommentar hinzu:

Wo GOTT seine Kirche hat, baut der Teufel seine Capelle.

8. Der hl. Bernhard von Clairvaux (1090 bis 1153) und der zweite Kreuzzug

Bernhard entstammte burgundischem Hochadel und wurde 1090 auf Schloß Fontaines-Ies-Dijon geboren.

1112 trat er in das Reformkloster Citeaux ein und wurde von dort 1115 zur Gründung eines Zisterzienserklosters nach Clairvaux gesandt.

Hauptanliegen war Bernhard die Reinhaltung der Glaubenslehre. Öffentlich und entschieden tritt er gegen die Irrlehren seiner Zeit auf. Deshalb beauftragte ihn der sei. Papst Eugen III., als Büß- und Kreuzzugsprediger ein Heer zusammenzupredigen zur Verteidigung des bedrohten Jerusalems nach dem Fall Edessas 1144, des christlichen Hauptstützpunktes vor Jerusalem.

Es gelang Bernhard, die Menschen so zu begeistern und wunderwirkend zu überzeugen, daß ein Kreuzzugsheer von über 100.000 Mann im Jahre 1147 die Fahrt ins Hl. Land antrat.

Wo Bernhard nicht persönlich predigen konnte, beauftragte er andere Bußprediger oder schrieb Briefe, mit denen er auch die Engländer, Spanier, Italiener, Böhmen, Mähren, Polen und Dänen gewann.

Bernhard starb am 20. August 1153 in Clairvaux, wurde 1174 heiliggesprochen und 1830 durch Papst Pius VIII. zum Kirchenlehrer erhoben.

Bereits um 1130 schrieb Bernhard auf Bitten Hugo von Payns, erster Großmeister (Ordensoberer) der Tempelherren, eine Ermutigung an die Tempelritter zum Kampf gegen den Islam:

Einmal, zweimal, ja, wenn ich mich nicht täusche, dreimal hast du, verehrter Hugo, gebeten, ich möge für dich und deine Gefährten eine Aufmunterungsschrift verfassen und gegen den feindlichen Tyrannen (den Islam) wenigstens die Feder führen, da ich das Schwert nicht schwingen darf. Du meinst, ich würde auch ohne Waffen nicht wenig unterstützen können, wenn ich durch meine Schriften euch begeistere.

Es ist wahr, ich habe eine Zeitlang gezögert. Der Grund liegt nicht darin, daß ich etwa deine Bitten nicht beachtete, sondern darin, daß ich nicht unüberlegt und voreilig handeln und ohne genügende Vorkenntnis etwas in die Hand nehmen wollte, was ein Gutunterrichteter besser erledigt hätte. Ich hätte diese wichtige Angelegenheit nur in eine ungünstige Lage gebracht.

Da ich jedoch vergebens auf einen anderen wartete, habe ich nach Kräften das Meinige getan ...

Bernhard hat sich demnach intensiv mit der Irrlehre des Islam auseinandergesetzt.

Auf dem Reichstag in Vezelay im Jahre 1146 heftet Bernhard dem französischen König Ludwig VII. persönlich das erste weiße Kreuz an, das Kennzeichen der Kreuzzugsritter, später auch den Fürsten, Bischöfen, Äbten, Priestern, Mönchen und einem Heer einfacher Leute aus dem Volk.

Bernhard reist in Frankreich, Deutschland und Flandern von Ort zu Ort, um zum Kreuzzug aufzurufen. An den Grafen der Bretagne schreibt er:

Der König hat mit vielen Vornehmen und zahlreichem Volk das Kreuz genommen. Die Kunde von diesem Ereignis ist durch das ganze Land gedrungen, und von allen Seiten strömt man herbei, um auf Stirn und Schultern das Zeichen des Heils zu empfangen. ... Laßt euren König, den König der Franken, oder vielmehr den König des Himmels selbst, für den er den mühevollen Zug unternimmt, nicht im Stich ... Verteidigt die Stätten, an denen euer Hand euch erlöste. Die Heiden sollen nicht sagen: Wo ist ihr GOTT?

Zu Siegern auf Erden und Heiligen im Himmel mache euch der Bräutigam der Kirche, der Sohn Mariens, der HERR, unser GOTT.

An Papst Eugen III. berichtet Bernhard:

Ihr habt befohlen, und ich habe gehorcht, und Euer Ansehen hat meinen Gehorsam fruchtbar gemacht. Ich habe den Kreuzzug gepredigt, und die Zahl der Teilnehmer wächst über alle Maßen. Städte und Burgen leeren sich, und schon kommt ein Mann auf sieben Frauen. Allenthalben trifft man Witwen, deren Männer noch leben.

Einstimmig wird Bernhard von der Versammlung in Chalon zum obersten Feldherrn aller Kreuzzugsheere gewählt. Bernhard lehnt ab. Er schreibt an den Papst:

Eure Heiligkeit hat gewiß erfahren, daß die Versammlung von Chalons mich als Haupt des neuen Kreuzzuges ernannt hat. Darüber kann ich mich nicht genug wundern. Glaube mir bitte, daß ich mit dieser Wahl nichts zu tun habe. Sie steht in krassem Gegensatz zu all meinen Wünschen und übersteigt bei weitem meine Kräfte. Bin ich etwa geeignet, an der Spitze einer Armee zu marschieren und im Felde zu befehligen? Du bist zu weise, als daß ich Dir eingeben müßte, was Du von alledem halten sollst. Ich bitte dich nur im Namen der Liebe, die Du mir ja ganz besonders schuldest (Eugen IM. war Zisterzienser und Schüler des hl. Bernhard), mich nicht den Launen und Einfällen der Menschen preiszugeben. Mögest Du das Licht des Himmels herabrufen, wie es Deine Pflicht in dieser Angelegenheit mehr als in jeder anderen ist, und dann dazu beitragen, daß GOTTES Wille auf Erden geschehe, wie er im Himmel geschieht.

Von Frankreich zog Bernhard als Prediger nach Deutschland, um Kaiser Konrad III. (1093-1152) zu gewinnen, ein deutsches Kreuzzugsheer aufzustellen.

Der Kaiser bittet den Heiligen, seine Kreuzzugspredigt auch in Konstanz zu halten. Ihr Inhalt ist überliefert:

Was tut Ihr, tapfere Männer? Was tut Ihr, Diener des Kreuzes? So wollt Ihr das Heiligtum den Hunden und die Perlen den Säuen geben? Wieviele Sünder haben dort im Heiligen Land ihre Sünden mit Tränen gebeichtet und Verzeihung erlangt, seit das Schwert der Väter den Heiden-Unrat hinausgeworfen hat? Der Böse sieht das und schaut scheel darauf; er knirscht mit den Zähnen und erbleicht; er rührt die Gefäße seiner Bosheit und wird gewiß weder Zeichen noch Spur von soviel Frömmigkeit übriglassen, wenn er jemals - GOTT verhüte es - stark genug wird, jenes Allerheiligste zu gewinnen. Das wäre dann für alle künftigen Zeiten ein unheilbarer Schmerz und unersetzlicher Schaden; für dies Geschlecht aber, dies ganz unfromme, wäre es unendliche Scham und allewiger Vorwurf.

Weil Euer Land an tapferen Männern fruchtbar ist und kräftig durch die Fülle seiner Jugend - wie denn durch alle Welt Euer Preis geht und der Ruhm Eures Heldentums die ganze Erde erfüllt hat - so gürtet auch Ihr Euch mannhaft und ergreift die glücklichen Waffen im Eifer für CHRISTI Namen. Enden möge jene Ritterart, nein, Ritterunart von ehedem, nach der Ihr einander zu werfen, einander zu verderben pflegt und einer den andern umbringt. Welch grausame Lust reizt die Unseligen, daß sie mit dem Schwert den Körper ihres Nächsten durchbohren und vielleicht seine Seele mit ins Verderben stürzen!

Auch der Sieger kommt jedoch nicht davon; auch durch seine Seele fährt ein Schwert, wenn er über eines Feindes Tötung sich freut. Wahnsinn ist es, nicht Mut, solch einem Unrecht zu frönen; keiner Kühnheit, sondern nur der Betörtheit soll man es zuschreiben. Du tapferer Ritter, Du Mann des Krieges, jetzt hast Du eine Fehde ohne Gefahr, wo der Sieg Ruhm bringt und der Tod Gewinn ...

Bernhards Predigten waren von zahlreichen Wundern begleitet. Er heilte Blinde, Taube, Lahme durch seinen Segen, das „Zeichen des Lebens“, wie einer seiner Begleiter schrieb, aber auch oft nur durch Berührung mit seinem Stab. Tausende ließen sich das Kreuz anheften. Nur der Kaiser zögerte noch Jmmer, bis ihn Bernhard im Speyerer Dom persönlich ansprach:

Dich, Kaiser Konrad, Dich rufe ich! Dich spreche ich an, im Namen JESU CHRISTI, des Richters der Lebendigen und der Toten! GOTT hat Dir alles gegeben, um was Du ihn gebeten hast und fpehr: Krone und Reichtum, Rat und Kraft der Seele, Gesundheit es Leibes, und Du? Vor Dir steht Dein HERR und Richter, er rieht Dich an: O Mensch, was hätte ich für Dich tun sollen, was ich nicht getan habe? Was er von Dir fordert, ist, daß Du die heilige Erde, auf welcher der Fuß Seines Sohnes gewandelt ist, auf der Er lehrte, starb und auferstand, für alle Zeiten befreist. Diesem Anruf kann sich Kaiser Konrad nicht mehr entziehen: Ich erkenne, daß GOTT große Gnaden an mir getan! Mit der Hilfe des HERRN werde ich mich ihrer nicht unwürdig erweisen. Ich bin bereit, mein Leben dem HERRN zu weihen und mich dahin zu begeben, wohin Er mich ruft!

Bernhard heftete ihm, den Fürsten und dem Volk das Kreuz an und ritt weiter nach Bingen zur hl. Hildegard, die ihm vor einiger Zeit geschrieben hatte mit der Anrede: Ehrwürdiger Vater, der Du mit erhabenem Eifer und glühender Liebe zu JESUS CHRISTUS jetzt Streiter unter die Fahnen des heiligen Kreuzes sammelst! Und nach einer Bitte um sein Gebet das Schreiben mit dem Gruß endete: Lebe wohl! Sei mutig und tapfer im heiligen Kampf!

Im Mai 1147 steht ganz Europa unter Waffen. Mehrere dicke Bände, die die wunderbaren Krankenheilungen des heiligen Bernhard in Verbindung mit seinen Kreuzzugspredigten aufgezeichnet hatten, wurden dem französischen König überreicht. Alle waren sicher, daß GOTT diesen Kreuzzug wollte.

Papst Eugen III. kam selber nach Frankreich, um den Abzug des Heeres zu segnen und dem König den Pilgerstab und die Wandertasche zu überreichen.

Der Sieg im Heiligen Land wurde ihm nicht zuteil. Im Frühjahr 1149 kehrte Kaiser Konrad mit nur einigen hundert Kämpfern als geschlagener Mann nach Deutschland zurück. Die Enttäuschung über den Mißerfolg entlud sich gegen Bernhard: „Falscher Prophet, Lügenheiler, teuflischer Wundertäter, schuldig am Tod Tausender!“ Bernhard selber schwieg - ein Jahr lang gegenüber dem Papst, der ebenfalls ein Jahr lang schwieg, weil auch er den Mißerfolg nicht deuten konnte.

Dann richtet Bernhard die Schrift Über die Betrachtung an den Papst: Wir haben den Frieden verkündigt, und es ist kein Friede. Wir haben Ruhe versprochen und sind in Unruhe. Haben wir also unüberlegt und nach unserem eigenen Willen gehandelt? Haben wir nicht Deine oder vielmehr GOTTES Befehle befolgt, indem wir die Deinen befolgten ...?

Bernhard erinnert daran, daß die Israeliten in der Wüste durch Ihre Sünden umkamen, obgleich sie auf GOTTES Geheiß losgezogen waren. Sünde, Leidenschaft und Raubgier hatten auch das christliche Heer vor GOTTES Augen unwürdig erscheinen lassen und zu Fall gebracht. Bernhard beruft sich auf das Zeugnis seines Gewissens. Er schreibt:

Ich frage nicht viel danach, ob ich von denjenigen verdammt werde, welche das Gute bös, das Böse gut heißen und das Licht für die Finsternis, und die Finsternis für das Licht halten. Wenn notwendig eines von beiden Übeln eintreten muß, so will ich lieber, daß die Menschen gegen mich murren als gegen GOTT. Ich ertrage gern die Lästerungen und die Schimpfreden der Gottlosigkeit, sofern sie sich gegen mich und nicht gegen GOTT richten. Es ist mir eine außerordentliche Ehre, auf diese Art JESUS CHRISTUS ähnlich zu werden.

Bernhard sieht den Ausgang dieses in GOTT begonnenen Heerzuges anders, als irdische Augen ihn sehen. Ihm ging es um die Seelen und die Rettung der Seelen. Wieviele Tausende und Abertausende waren für CHRISTUS aufgebrochen, wollten ehrlichen Herzens ihr Leben für CHRISTUS hingeben, waren für Ihn gefallen und darum ewig gerettet. Hatten sie aber unterwegs gesündigt, so war die Sünde durch ihren Tod gesühnt. Diesen Gedanken hatte Bernhard schon bei der Kreuzzugspredigt vertreten, als er wiederholt gesagt hatte:

Ist es nicht ein wunderbarer Weg des Heils, welchen GOTT den Verbrechern öffnet, da er den Mördern, Räubern, Ehebrechern, Meineidigen, den Übeltätern, welche die Gesellschaft ausstößt, die Mittel darbietet, zu kämpfen und für eine heilige Sache zu sterben?

Bestätigt wurde Bernhard durch einen Brief vom Abt Johannes des Zisterzienserklosters Casa Maria. Er berichtet Bernhard von einer Vision, die er in Bezug auf den Kreuzzug gehabt hatte und schreibt:

Man erzählt mir, daß Du, mein liebenswürdigster Vater, immer noch niedergeschlagen bist wegen der großen Angelegenheit. Ich meine nämlich den Zug nach Jerusalem, der den gehofften Erfolg nicht gehabt hat. Deshalb wage ich es in Demut, Dir zu erklären, was GOTT mir in dieser Hinsicht ins Herz gelegt hat, während ich mich angelegentlich damit beschäftigte, in der Erwägung, daß der HERR bisweilen den Kleinen offenbart, was er den ausgezeichnetsten Menschen verbirgt. Ich denke, mein teuerster Vater, daß der Allmächtige viel Frucht aus diesem Kreuzzug gewonnen hat, obschon nicht auf die Art, wie die Kreuzfahrer es sich vorstellten.

Hätten sie sich als Christen rechtschaffen betragen, so wäre der Erlöser mit ihnen gewesen und hätte ihre Waffen triumphieren lassen. Aber da sie sich dem Verbrechen überließen und GOTT, indem er ihnen diese Unternehmung eingab, die Unordnungen voraussah, in welche sie verfallen würden, so benutzte die Vorsehung gerade diese Ereignisse zu den Absichten ihrer Barmherzigkeit. Sie sandte ihnen Trübsale und Plagen, damit sie, durch das Kreuz gereinigt, in das Himmelreich gelangen können. Viele von denjenigen, welche vom Kreuzzug zurückkehrten, haben uns gestanden, daß sie eine große Anzahl derselben sterben sahen, welche sich ihres Todes freuten, aus Furcht, wieder in ihre Sünden zurückzufallen, wenn sie nach Europa heimkehrten. Damit Dir über das, was ich behaupte, kein Zweifel übrig bleibe, will ich Dir, als meinem geistlichen Vater, unter dem Siegel der Beichte anvertrauen, daß die heiligen Märtyrer Johannes und Paulus, die zwei Patrone unserer Kirche, uns mehr als einmal besucht haben. Und da ich sie unlängst fragte, was man von dem Kreuzzug halten müsse, antworteten sie:

„Eine große Zahl der Christen, die in dem heiligen Kampf starben, sind berufen worden, die Stelle der gefallenen Engel einzunehmen.

Du sollst auch wissen, daß sie von Dir mit großen Beweisen der Achtung sprachen und Dein nahes Ende vorhersagten. Weil nun diese Unternehmung ihren Zweck erreicht hat, allerdings nicht nach der Ansicht der Menschen, aber nach dem Plane GOTTES, so steht es Deiner Weisheit an, Dich in Demjenigen zu trösten, dessen Ruhm Du einzig suchst.

9. Die Tempelritter

1119 bis 1312

Die zunächst nur aus neun französischen Rittern bestehende Gemeinschaft der armen Ritter CHRISTI vom Tempel Salomons - kurz Tempel-Ritter - wurde 1119 von Hugo von Payens in Jerusalem gegründet und auf Veranlassung von Papst Honorius II. 1128 kirchlich anerkannt.

Aufgabe dieses Ritterordens war die Verteidigung des Christentums gegen die Angriffe der Muslime. Zusammen mit den klösterlichen Gelübden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams legten die Ritter ein militärisches Gelübde ab. Die Ordensregel der Tempel-Ritter wurde vom hl. Bernhard von Clairvaux geschrieben, bzw. entscheidend beeinflußt.

Der König von Jerusalem, Balduin II., hatte die Bedeutung der Templer schnell erkannt und verhalf ihnen zu großem Wachstum, damit aus der kleinen Truppe, die zunächst nur eingesetzt wurde, um die Pilger ins Heilige Land vor Überfällen der Muslime zu schützen, eine schlagkräftige Armee im Kampf gegen die Muslime wurde.

Schon im 12. Jahrhundert wurde heftige Kritik an den mit Waffen kämpfenden Mönchen geübt. So schrieb ein englischer Geistlicher um 1150, Walter Mapes:

Das Schwert ergreifen sie zum Schutz der Christenheit, das Petrus zur Verteidigung CHRISTI verboten wurde. Petrus hat damals gelernt, den Frieden durch Erleiden zu suchen; ich weiß nicht, wer das gelehrt hat, den Frieden durch Gewalt zu gewinnen. Sie ergreifen das Schwert, und sie werden durch das Schwert zugrundegehen. Sie sagen, alle Gesetze und alle Rechte erlauben, die Gewalt durch Gewalt zurückzuweisen. Aber dieses Gesetz hat Jener verneint, der, als Petrus zuschlug, den Legionen der Engel nicht gebieten wollte.

Der hl. Bernhard verwandte große Mühe darauf, nachzuweisen, daß das Töten im Verteidigungs-Krieg erlaubt ist. In der Ordensregel sagt er den Laienbrüdern:

Deshalb, ehrwürdige Brüder, ist es eure größte Pflicht, weil ihr versprochen habt, das Licht des jetzigen Lebens und die Qualen eures Körpers gering zu schätzen und aus Liebe zu GOTT die wilde Welt für immer zu verachten: Durch die göttliche Speise gestärkt und gesättigt und in den Geboten des HERRN unterwiesen und gefestigt, soll sich nach Vollzug der göttlichen Mysterien keiner fürchten, in die Schlacht zu ziehen, vielmehr bereit sein für die Krone.

Wie ernst es den Tempel-Rittern war, als Mönche ihre Pflicht zu tun, wird daran deutlich, daß vier bis fünf Stunden eines jeden Tages dem Gottesdienst eingeräumt waren.

Deutlich arbeitet der hl. Bernhard den Unterschied zwischen dem weltlichen und dem geistlichen Ritterdienst in der Ordensregel heraus, wenn er z.B. die Rüstungen der weltlichen Ritter scharf verurteilt mit den Worten:

Ihr bemalt eure Lanzen, Schilde und Sättel; die Zügel und Sporen verziert ihr ringsum mit Gold, Silber und Edelsteinen. Und in diesem pompösen Aufzug habt ihr die unverschämte Narrheit und den bestürzenden Leichtsinn, in den Tod zu ziehen! Sind es militärische Abzeichen, oder ist es Weiberschmuck? Glaubt ihr, das Schwert des Feindes achte das Gold, schone die Gemmen und vermöchte keine Seide zu zerhauen?

Für die Tempelritter dagegen gilt:

Wenn aber die Stunde des Krieges schlägt, panzern sie sich innerlich mit Glauben, äußerlich mit Eisen, nicht mit Vergoldungen. Sie wollen sich bewaffnen und nicht schmücken, sie wollen dem Feind Schrecken einflößen und nicht seine Begehrlichkeit wecken. Sie bemühen sich um kräftige und schnelle Pferde und machen sich nicht die Mühe, sie in allen Farben zu zieren, ziehen sie doch in die Schlacht und nicht zur Parade, trachten nach Sieg und nicht nach eitlem Ruhm. Sie wollen gefürchtet und nicht bewundert werden ...

Wir verbieten durchaus, daß jemals Gold oder Silber, die den Reichtum bezeichnen, am Zaumzeug oder am Brustgeschirr oder an den Sporen oder Satteldecken sichtbar werden, auch ist keinem Ordensbruder erlaubt, das zu kaufen.

Im Militär-Orden der Tempel-Ritter herrschte strenge Disziplin. Die Jagd war verboten. Die Ordensregel sagt dazu:

Da es sich jedem Ordensmann ziemt, bescheiden und gesetzt, ohne zu lachen, einherzugehen, wenige und überlegte Worte zu sagen und kein Geschrei zu machen, legen wir besonders auf und gebieten jedem Ordensbruder, daß er nicht im Wald mit dem Bogen oder der Armbrust zu schießen wage, auch nicht mit jenem, der solches tut, mitgehe, es sei denn aus dem Grund, ihn gegen die ungläubigen Heiden (Muslime) zu schützen. Denn es ist klar, daß ihr besonders beauftragt seid und es eure Pflicht ist, für eure Brüder das Leben einzusetzen und auch die Ungläubigen, die allezeit dem Sohn der Jungfrau feind sind, von der Erde zu vertilgen. Genaue Bestimmungen gab es über die Ordnung im Feld:

Dem Komtur des Ordens, also dem Schatzmeister, war die kostbarste Reliquie der Kirche, das heilige Kreuz, anvertraut. Zehn Ritter mußten Tag und Nacht beim hl. Kreuz Wache stehen und es bei den Kriegszügen begleiten.

Ritter, die sich gegen die Ordensregel verfehlten, wurden hart bestraft:

Das Töten eines Christen, Fahnenflucht aus Angst vor den Muslimen oder gar das Überlaufen zu ihnen zogen den Verlust der Ordenszugehörigkeit nach sich. Die erklärte Absicht, zu den Muslimen überzulaufen und der unerlaubte Angriff auf Muslime führten zum Verlust des Ordenskleides. Bei Reue und entsprechender Buße konnte das Ordenskleid zurückgegeben werden. Es war nach dem Vorbild der Zisterzienser bei den Rittern weiß mit weißem Mantel, bei den Brüdern braun oder schwarz. Als besonderes Abzeichen erhielten die Templer von Papst Eugen III. im Jahre 1147 das rote Kreuz, das auf Brust und Rücken getragen wurde.

Hohe Anforderungen wurden bereits bei der Aufnahme in den Orden gestellt. Der Vorsitzende des Ordens-Kapitels, welches Ober die Aufnahme entschied, gibt zu bedenken:

Lieber Bruder, Ihr sucht etwas sehr Großes; denn von unserem Orden seht ihr nur die äußere Schale, nämlich daß wir schöne Pferde, schöne Rüstungen, gutes Trinken und Essen und schöne Kleider haben, und so scheint es Euch, daß Ihr ein behagliches Leben führen werdet. Doch kennt Ihr nicht die schweren Anforderungen, welche Euer harren; es ist nämlich nichts Leichtes, daß Ihr, der Ihr jetzt Euer eigener Herr seid, Euch zum Knecht eines anderen macht. Denn Ihr werdet kaum jemals etwas tun, was Ihr wollt; man wird Euch, wenn Ihr im Land diesseits des Meeres sein wollt, nach den jenseitigen Gebietsteilen schicken ... Und wenn ihr schlafen wollt, wird man euch wachen lassen, und wenn Ihr manchmal wachen wollt, wird man Euch befehlen, zu Bett zu gehen ... Man wird Euch oft harte Befehle erteilen ... Nun seht zu, mein lieber Bruder, ob Ihr wohl alle diese Unannehmlichkeiten werdet ertragen können ...

Antwortet der Bewerber, daß er sie alle, so GOTT will, ertragen werde, so setzt der Meister oder sein Stellvertreter fort:

Lieber Bruder, Ihr dürft die Mitgliedschaft des Ordens nicht suchen, um Herrschaften oder Reichtümer, um Wohlleben oder Ehre zu erlangen. Vielmehr sollt Ihr sie aus drei Gründen suchen: um die Sünde dieser Welt zu meiden, um unserem HERRN zu dienen, um arm zu sein und in dieser Zeitlichkeit Buße zu tun, also um Eures Seelenheils willen. Wollt Ihr Euer ganzes Leben lang von nun an Knecht und Sklave des Ordens sein, und wollt Ihr Euren eigenen Willen Euer ganzes Leben lang aufgeben, um zu tun, was Euer Vorgesetzter Euch befehlen wird?

Auf die zweimalige Antwort „Ja, Herr, so es GOTT gefällt“ heißt •hn der Meister wieder hinausgehen und befragt erneut das Kapitel, ob es der Aufnahme zustimme.

Dann fordert der Meister vom Aufzunehmenden die folgenden Versprechen vor GOTT und Maria:

·        daß er Gehorsam dem Meister des Tempels und jedem Vorgesetzten gelobe,

·        daß er den Körper vor Unkeuschheit bewahren werde,

·        daß er ohne Besitz bleiben wolle,

·        daß er die guten Sitten und Gebräuche des Ordens halten werde,

·        daß er mit Kräften das Heilige Land schützen und retten und bei der Eroberung von Jerusalem helfen werde,

·        daß er niemals den Orden ohne Erlaubnis verlassen werde,

·        daß er niemals dabei sein werde, wenn ein Christ seiner Habe beraubt wird.

Der Befragte antwortet jedes Mal mit „Ja, Herr, wenn es GOTT gefällt.“ Der Meister sagt darauf:

So nehmen wir Euch im Namen GOTTES, der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Petrus von Rom, im Namen unseres apostolischen Vaters und aller Brüder des Tempels auf zu allen guten Werken des Ordens ... Und auch Ihr gewährt uns Anteil an allen guten Werken, welche Ihr verrichtet habt und noch verrichten werdet. Wir versprechen Euch Brot und Wasser und die schlichte Kleidung des Ordens sowie Mühe und Arbeit in Fülle.

Nach dem Tod des hl. Bernhard von Clairvaux im Jahre 1153 erlebte der Templer-Orden das höchste Ansehen unter den mittelalterlichen Orden und das stärkste politische Gewicht.

Das war der Grund dafür, daß er 1312 nicht durch das Schwert umkam, wie es von Walter Mapes prophezeit worden war, sondern durch eine Intrige König Philipps IV. von Frankreich, d.h. durch Verleumdungen und erpreßte „Geständnisse“ unter Folter und in schändlichen Schauprozessen. Für die Anklage der Templer auf Häresie, Blasphemie oder Unzucht gibt es keinen einzigen Beweis.

Der letzte Großmeister des Ordens, Jakob von Molay, wurde auf Befehl Philipps IV. 1314 verbrannt. Sterbend noch beteuert er die Unschuld der Ordensmitglieder.

Das Vermögen der Templer eignete sich der König an.

10. Der hl. Franziskus von Assisi

1181/82 bis 1226

Franziskus, geb. 1181 oder 1182 in Assisi als Sohn eines reichen Tuchhändlers, war ein lebenshungriger junger Mann. In einer schweren Krankheit erkannte er sein Leben als im Wohlstand vergeudet und betete lange um die Erkenntnis des Willens GOTTES. Dieser offenbarte sich ihm bei einer hl. Messe am 24. Februar 1209, als der Priester die Worte des Evangeliums vortrug:

Und Er sandte sie aus, das Reich GOTTES zu verkünden und die Kranken zu heilen, und sprach zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, weder Stab noch Tasche, weder Brot noch Geld; auch nicht zwei Röcke sollt ihr haben (Lk 9,2f).

Nachdem der Priester diese Worte vorgelesen hatte, rief Franziskus aus: Das ist es, was ich begehre! Das ist es, wonach ich von ganzem Herzen verlange!

In wenigen Jahren hatte Franziskus 5000 Jünger um sich gesammelt, die nach seinem Vorbild als Bettelmönche, sog. Minderbrüder, in Armut, Keuschheit und Gehorsam leben und Menschen zu CHRISTUS führen wollten.

Zwei Jahre vor seinem Tod bat Franziskus CHRISTUS, Er möge ihn an Leib und Seele so vollkommen wie möglich die Schmerzen fühlen lassen, die ER in Seinem bitteren Leiden ausgestanden hat.

GOTT erhörte sein Gebet und prägte ihm die Wundmale CHRISTI an Händen, Füßen und der Seite ein.

Das 16. Kapitel seiner Ordensregel widmet der hl. Franziskus der Missionsarbeit unter den Muslimen. Dort heißt es:

Der Herr sagt: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid daher klug wie Schlangen und einfältig wie Tauben.

Daher soll jeder Bruder, der unter die Sarazenen und andere Ungläubige gehen will, mit der Erlaubnis seines Ministers und Dieners (Ordensobere) gehen. Und der Minister soll ihnen ohne Widerspruch die Erlaubnis geben, wenn er sieht, daß sie tauglich sind, geschickt zu werden ...

Die Brüder aber, die hinausziehen, können in zweifacher Weise unter ihnen geistlich wandeln. Eine Art besteht darin, daß sie weder Zank noch Streit beginnen, sondern um GOTTES willen jeder menschlichen Kreatur Untertan sind und bekennen, daß sie Christen sind. Die andere Art ist die, daß Sie, wenn sie sehen, daß es dem HERRN gefällt, das Wort GOTTES verkünden:

Sie (die Muslime) sollen glauben an den allmächtigen GOTT, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, den Schöpfer aller Dinge, an den Sohn, den Erlöser und Retter, und sie sollen sich taufen lassen und Christen werden; denn wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste, kann er nicht in das Reich GOTTES eingehen ...

Und alle Brüder, wo auch immer sie sind, sollen bedenken, daß sie sich dem HERRN JESUS CHRISTUS übergeben und Ihm ihre Leiber überlassen haben. Und um Seiner Liebe willen müssen sie sich den sichtbaren wie den unsichtbaren Feinden aussetzen; denn der HERR sagt: „Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten zum ewigen Leben.“

Im Jahre 1219 zog Franziskus nach Ägypten zum Oberbefehlshaber des muslimischen Heeres im 5. Kreuzzug, Sultan AI Malek AI Kamil. Der Franziskaner Thomas von Celano, (um 1190-1260), Zeitgenosse und Biograph des hl. Franziskus, schreibt: Im dreizehnten Jahr seiner Bekehrung zog er (Franziskus) nach Syrien, wo täglich heldenhafte und erbitterte Kämpfe zwischen Heiden (Muslimen) und Christen ausbrachen. Er hatte einen Gefährten mitgenommen und fürchtete sich nicht, vor das Antlitz des Sultans der Sarazenen hinzutreten.

Wer könnte schildern, mit welch aufrechter Seelenhaltung er vor ihn hintrat, mit welcher Geisteskraft er zu ihm sprach, mit welcher Beredsamkeit und Zuversicht er denen Rede und Antwort stand, die nur Hohn und Spott hatten für das christliche Gesetz? Denn ehe er zum Sultan vorgelassen wurde, nahmen ihn dessen Leute gefangen, überhäuften ihn mit Schmähungen und mißhandelten ihn mit Schlägen. Doch er ließ sich nicht abschrecken. Man stellte ihm Marterqualen in Aussicht, doch er kannte keine Furcht. Selbst als man ihm mit dem Tode drohte, erschrak er nicht.

Wenn er auch von vielen, die ihm ganz und gar feindselig und ablehnend gegenüberstanden, geschmäht wurde, so wurde er dennoch vom Sultan höchst ehrenvoll empfangen. Er ehrte ihn, wie er nur konnte und ging darauf aus, durch zahlreiche ihm dargebrachte Geschenke sein Herz den Gütern der Welt zugänglich zu machen. Als er jedoch sah, daß er mit großer Entschiedenheit alles wie Kot erachtete, wurde er von höchster Bewunderung erfüllt und betrachtete ihn wie einen Mann, der seinesgleichen auf der Erde nicht hat. Seine Worte machten tiefen Eindruck auf ihn, und er hörte ihm sehr gerne zu.

Bei all dem erfüllte der HERR des Heiligen Wunsch nicht, sparte ihm aber den Vorzug einer einzigartigen Gnade auf.

Im Jahre 1260 beauftragte das Generalkapitel der Franziskaner den hl. Bonaventura, eine neue Lebensbeschreibung des hl. Franziskus zu verfassen. Bonaventura tut dies mit großer Gewissenhaftigkeit.

Er berichtet, daß - auf persönliche Befragung des Bruders llluminatus, der Franziskus zum ägyptischen Sultan begleitet hatte - Franziskus zum Beweis der Wahrheit des christlichen Glaubens dem Sultan die Feuerprobe vorgeschlagen hätte, die Im Mittelalter praktiziert wurde. Wer - so die Auffassung - beim Schreiten zwischen brennenden Holzstößen unverletzt blieb oder seine Hand unverletzt aus dem Feuer zog, der hatte die Wahrheit gesprochen.

Der Sultan lehnte ab mit der Begründung, seine Leute würden ihn dafür steinigen.

Die Aufforderung des Sultans dagegen, mit muslimischen Gelehrten über Glaubensfragen zu dialogisieren, lehnte Franziskus ab mit der Begründung, dies sei zwecklos, weil der christliche Glaube nun einmal nicht mit der Vernunft erfaßbar sei und eine gemeinsame Gesprächsbasis fehle.

Franziskus kehrt erfolglos ins christliche Heerlager zurück.

11. Die ersten Märtyrer des Franziskanerordens

Die ersten Franziskaner-Missionare, die von Muslimen umgebracht wurden, sind die Heiligen Berard, Petrus, Adiutus, Ac-cursius und Otho. Papst Sixtus IV. ordnete das Fest ihres Martyriums im Jahre 1481 für die ganze Kirche an, und zwar für ihren Todestag, den 16. Januar. Der hl. Franziskus selber hatte beim Generalkapitel 1219 diese ersten Missionare ausgewählt und mit folgenden Worten nach Spanien und Marokko in die Muslim-Mission geschickt:

Meine lieben Söhne, man hat mir aufgetragen, euch in das Land der Sarazenen zu senden, damit ihr predigt, den Glauben bekennt und das Gesetz des Mohammed bekämpft. Tragt immer bei euch die Regel und das Brevier. Gehorcht in allem dem Bruder Vitalis als eurem ersten Bruder.

Meine Söhne, ich freue mich über euren guten Willen, aber die Liebe, die ich für euch habe, macht die Trennung von euch bitter. Ich bitte euch, habt immer das Leiden des HERRN vor euren Augen. Es wird euch stärken und euch den Mut geben, mit Ausdauer für ihn zu leiden.

In Sevilla angekommen, begeben sich die Franziskanerbrüder zuerst in die Hauptmoschee, werden von den Muslimen mit Schlägen und Stößen hinausgetrieben, erreichen es, vom Kalifen empfangen zu werden und predigen ihm:

Wir sind Christen und kommen von Rom. Uns schickt der König der Könige, unser GOTT und HERR. Er will das Heil deiner Seele. Verlasse die falsche Lehre Mohammeds, und glaube an den HERRN JESUS CHRISTUS, und empfange die Taufe, denn ohne sie kannst du nicht gerettet werden.

Der Kalif befiehlt, die Mönche zu enthaupten. Die Brüder lassen ich nicht entmutigen:

Unsere Leiber sind in deiner Hand, aber unseren Seelen kannst du nichts anhaben. Schick uns, wohin du willst. Wir sind bereit, für CHRISTUS zu sterben.

Auf Beschluß des Ältestenrates werden sie ins Exil nach Marokko geschickt. Auch hier verkünden sie unerschrocken öffentlich das Evangelium JESU CHRISTI. Der Sultan von Marokko läßt sie ins Gefängnis werfen. Auch dort predigen sie den Häftlingen und Aufsehern den Glauben an JESUS CHRISTUS und verkünden:

Die Wahrheit lautet: Glaubt an den einen GOTT, der Vater, Sohn und Heiliger Geist ist, und glaubt, daß der Sohn Mensch wurde, daß er zum Heil aller gekreuzigt wurde. Diejenigen, die nicht an ihn glauben, sind zum ewigen Feuer verdammt.

Dreißig Muslime foltern die Mönche, schleifen sie gefesselt über den Boden, schlagen sie so heftig, daß die Eingeweide hervortreten, begießen ihre Wunden mit Essig und heißem Öl und ziehen sie über Glasscherben.

Blutig und nackt werden sie dem Sultan vorgeführt. Dieser macht einen letzten Versuch:

Wenn ihr euch zu unserem Glauben bekehrt, gebe ich euch diese Frauen. Dazu noch viel Geld, und ihr sollt in meinem Reich Ehrenposten bekommen.

Die Antwort der Franziskaner:

Behalte deine Frauen und dein Geld. Wir verachten das alles um CHRISTI willen. Unsere Seelen sind in GOTTES Hand.

Mit seinem Säbel spaltet der Sultan persönlich den Mönchen die Köpfe. Seine Frauen werfen diese und die Leichname der Brüder über die Stadtmauer von Marrakesch. Es ist der 16. Januar 1220.

12. Die hl. Klara von Assisi

1193/94 bis 1253

Klara, aus dem mächtigen Adelsgeschlecht der Favarone, wurde 1193 oder 1194 in Assisi geboren. Erschüttert durch eine Bußpredigt des hl. Franziskus, entschloß sie sich, ebenfalls dem Armutsideal zu folgen. Weil ihre Familie diesem Plan aufs härteste widerstand, floh Klara in der Nacht zum 19. März 1212 in die Portiunkula-Kapelle, wo ihr der hl. Franziskus das graue Bußkleid anlegte und sie noch in der Nacht in das Benediktinerinnen-Kloster von Sao Paolo bei Bastia begleitete.

Nachdem sich Agnes, die Schwester Klaras, ebenfalls für das Kloster entschlossen hatte, sandte Franziskus die beiden nach San Damiano zur Gründung des ersten franziskanischen Frauenklosters.

Von 1224 bis zu ihrem Tod im Jahre 1253 lag Klara bettlägerig krank. Zweimal erhielt sie den Besuch von Papst Innozenz IV.

Als Kardinal hatte ihr der spätere Papst Gregor IX. geschrieben:

Ich vertraue Dir meine Seele an und empfehle Dir meinen Geist Am Tag des Gerichtes magst Du mir Rechenschaft geben, wenn Du nicht für mein Heil mit Aufmerksamkeit gesorgt hast.

Papst Innozenz IV. gab ihr auch das letzte Geleit. Zwei Jahre später wurde Klara heiliggesprochen.

Noch heute wird die hl. Klara als Retterin der Städte San Damiano und Assisi verehrt, weil sie auf wunderbare Weise die Muslime vertrieben hatte.

Thomas von Celano, ihr Zeitgenosse und Biograph des hl. Franziskus, berichtet:

Hier sollen wahrheitsgetreu die Großtaten ihrer Gebete erzählt werden; denn so sind sie auch höchst verehrungswürdig. In jenem Sturm, den die Kirche unter Kaiser Friedrich in verschiedenen Teilen der Welt ertragen mußte, bekam das Spoletotal häufiger den Becher des Zornes zu trinken. Dort lagerten auf kaiserlichen Befehl Scharen von Kriegsvolk und sarazenischen Bogenschützen gleich Bienenschwärmen, um Festungen zu zerstören und Städte zu erobern.

Als die Feinde in ihrer Wut sich einmal auf Assisi, die Stadt, die der HERR besonders liebte, stürzten und das Heer sich sogar schon den Stadttoren näherte, drangen die Sarazenen, ein schlimmes Volk, das nach dem Blut der Christen dürstet und jeglichen Frevel schamlos wagt, bei S. Damiano in die Gemarkungen des Ortes ein, ja sogar in das Kloster der Jungfrauen selbst.

Die Frauen vergingen vor Angst, ihre Stimmen erzitterten vor Furcht, und sie brachten ihr Wehklagen zur Mutter hin. Sie aber, die krank darniederlag, ließ sich furchtlos zur Türe führen, vor die Feinde hinlegen und vor sich her ein silbernes, innen mit Elfenbein ausgelegtes Kästchen tragen, in dem der Leib des HEILIGEN der Heiligen andächtigst verehrt wurde.

Als Klara sich im Gebet CHRISTUS, ihrem HERRN, ganz und gar anheimgegeben hatte, sprach sie unter Tränen: „Willst du, mein HERR, deine wehrlosen Mägde, die ich mit deiner Liebe aufgezogen habe, den Händen der Heiden überliefern? Beschirme, HERR, ich bitte dich, diese deine Dienerinnen, die ich eben jetzt nicht mehr beschützen kann.“

Bald hörte sie vom neuen Gnadenthron her eine Stimme wie die eines Knäbleins an ihr Ohr dringen: „Ich werde euch immer behüten.“

„Mein HERR“, sprach sie weiter, „und wenn es dir gefällt, so schütze auch diese Stadt, die uns um deiner Liebe willen ernährt.“ Und CHRISTUS antwortete ihr: „Schwere Heimsuchungen wird sie bestehen müssen, aber durch meinen Schutz wird sie sich behaupten.“ Da erhob die Jungfrau ihr tränenvolles Antlitz und stärkte die weinenden Schwestern, indem sie sagte: „Im Glauben beschwöre ich euch, meine Töchter, kein Leid wird uns geschehen, vertraut nur auf CHRISTUS!“

Siehe, ohne Verzug, sogleich war der Verwegenheit jener Hunde eine Schranke gesetzt, und sie zitterten. Schleunigst flohen sie über die Mauern, die sie bestiegen hatten, und mußten der Macht der Beterin weichen. Sogleich verbot Klara jenen, die die erwähnte Stimme gehört hatten, folgendes, indem sie in strengem Ton sagte: „Hütet euch auf jegliche Weise, liebste Töchter, mit jemandem, solange ich lebe, über jene Stimme zu sprechen!“

13. Dominikaner-Missionare

Wie die Franziskaner so widmeten sich auch die Dominikaner der Muslim-Mission.

Mangelnde Erfolge und anhaltende Verfolgung der Missionare bildeten die Überzeugung heraus, die Muslime seien nahezu unbekehrbar.

Im Jahre 1274 schreibt der Dominikanergeneral Humbert von Romanus in seinem Opus tripartium - Werk in drei Teilen den Muslimen sei einfach nicht beizukommen, da sie jeden, der es wage, gegen Mohammed und seine Lehre zu predigen, umbringen würden.

Auch das gute Beispiel eines frommen Lebenswandels der Christen übe keinerlei Einfluß aus. Menschlich gesehen, bestehe keine Hoffnung auf ihre Bekehrung. In den Jahrhunderten nach Mohammeds Tod seien kaum Muslime getauft worden.

Ähnlich pessimistisch äußert sich Fidentius von Padua in seinem Liber recuperationis Terrae Sanctae - Buch über die Rückeroberung des Heiligen Landes, ein Werk, das er in päpstlichem Auftrag schrieb und in dem er die Irrlehre des Islam schildert und die Grausamkeit der Muslime, ihre Unzucht, Habsucht, Arglist und ihre Verhärtung, die einfach nicht bereit sei, eine Kritik an der Lehre Mohammeds anzunehmen. Alle, die es wagten, Mohammed zu widersprechen, würden umgebracht.

Als bedeutendster Dominikaner-Missionar des 13. Jahrhunderts gilt Ricoldo de Monte Croce, der von 1243 bis 1320 gelebt hat. 1188 vom Papst als Muslim-Missionar in den Orient gesandt, erkannte Ricoldo Bagdad als das intellektuelle Zentrum der islamischen Welt. Sein Ziel war es - nach eigenen Berichten -die Religion Mohammeds zu widerlegen. So entschloß er sich, um den Islam an seinem Mittelpunkt, dort, wo die höchste theologische Schule blühte, zu überwinden, mit maßgebenden Persönlichkeiten in persönlichen Verkehr zu treten.

Ohne Ausnahme wurde er - offenbar heuchlerisch - überaus freundlich empfangen und aufgefordert, „von CHRISTUS zu sprechen“. Jedesmal, wenn Rivoldo diesen Namen aussprach, so berichtet er, fügten die islamischen Gelehrten hinzu: „Christus laudetur ipse - Gelobt sei Christus.“

Bekehrt hat sich niemand.

Den Koran charakterisiert Ricoldo in seinen Schriften wider den Islam als konfus, dunkel, zweideutig, weitschweifig, irrational, gewaltsam und nennt ihn das verlogenste Buch.

Der Dominikanerorden wurde vom hl. Dominikus (um 1170-1221) als Predigerorden zur Rettung der Seelen gegründet. Er hat neben Thomas von Aquin andere große Heilige hervorgebracht.

Der hl. Raimund von Penafort wurde um 1175 auf Schloß Penafort nahe Barcelona geboren. Er starb etwa hundertjährig am 6. Januar 1275.

Im Jahre 1222 war Raimund dem Orden der Dominikaner beigetreten, im Jahre 1233 rief ihn Papst Gregor IX. nach Rom und machte ihn zu seinem persönlichen Beichtvater und Reisebegleiter.

Auf Bitten des hl. Petrus Nolascus schrieb der hl. Raimund die Ordensregel der Mercedarier.

Raimund predigte leidenschaftlich gegen den Islam und förderte zugleich die Muslim-Mission in Spanien und Nordafrika. Im Jahre 1259 erreichte er, daß das Generalkapitel der Dominikaner das Studium arabicum allen Ordensmitgliedern vorschrieb. Als Hilfe bei der Mauren-Mission bat Raimund den hl. Thomas von Aquin, die Summa contra gentiles - die Summe gegen die Heiden zu schreiben.

Raimund wurde 1601 durch Klemens VIII. heiliggesprochen.

14. Loskauf der Gefangenen

In den Kriegen zwischen Mauren (in Spanien lebende Muslime) und den spanischen Staaten gerieten viele Christen in muslimische Gefangenschaft, ebenso bei den Raubzügen der Muslime an den Küsten des Mittelmeeres, die dem Zweck dienten, Gefangene zu machen, um sie als Sklaven zu verkaufen.

Die Trinitarier

Der erste, der sich der christlichen Sklaven annahm, war der hl. Johannes von Matha (1160 bis 1213).

Er schaute bei seiner Primizmesse einen Engel, gekleidet in ein weißes Gewand, auf der Brust mit einem blauen und roten Kreuz verziert, seine Hände schützend über einige gefesselte Sklaven ausbreitend. Johannes erkannte diese Vision als Aufforderung, Christen-Sklaven zu befreien.

Zusammen mit dem hl. Felix von Valois gründete er den Orden der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zum Loskauf von Christensklaven, kurz Trinitarier oder Brüder vom Loskauf.

Papst Innozenz III. bestätigt die Ordensregel der Trinitarier im Jahre 1198.

Die „Erlöser“ der Sklaven waren hauptsächlich in Marokko, Algier und Tunis tätig, kauften aber noch im 18. Jahrhundert Sklaven aus den Händen der Türken frei.

Im Triumphzug kehrten sie mit den erlösten Gefangenen zurück, empfangen von Prozessionen. Die Befreiten wurden entweder mit Spendengeldern und Geschenken in ihre Heimat zurückbegleitet oder - wenn sie nicht mehr arbeitsfähig waren - in ordenseigenen „Häusern der Barmherzigkeit“ aufgenommen.

Zahlreiche Trinitarier starben den Martyrertod oder ließen sich selber in Fesseln legen, um Sklaven zu befreien. Als Lösegeld für einen Sklaven mußten ungefähr 4.800 Mark durch Betteln aufgebracht werden. Insgesamt sollen 900.000 Christen-Sklaven freigekauft worden sein. Der berühmteste Gefangene, den die Trinitarier befreien konnten, war der spanische Dichter Cervantes, der sich aus Dankbarkeit dem Orden als Laie anschloß.

Die Mercedarier

Durch eine Marienerscheinung im Jahre 1218 ermutigt, gründe-’ te der hl. Petrus Nolascus (1182-1256) in Barcelona den Orden B. Mariae Virginis de Mercede Redemptionis Captivorum - den Orden der hl. Jungfrau Maria von der Barmherzigkeit zum Loskauf der Gefangenen, kurz Mercedarier. Die Regel entwarf der hl. Raimund von Peñafort.

Sie enthielt neben den drei gewöhnlichen Ordensgelübden ein viertes: Ich will auch in der Gewalt der Sarazenen als Pfand verbleiben, wenn dieses zur Erlösung der Gläubigen notwendig sein sollte. Eine solche Notwendigkeit lag vor, wenn nach Erschöpfung der mitgebrachten Geldmittel auch nur ein einziger Gefangener angetroffen wird, für dessen Standhaftigkeit im Glauben man fürchten muß, falls er sich noch länger in den Händen der Ungläubigen befindet.

Unterstützt von König Jakob I. von Aragonien konnte der Orden schon im ersten Jahrhundert seines Bestehens 26.000 Christensklaven aus der Hand der Muslime loskaufen. Der hl. Petrus befreite allein 850. Er selbst mußte einmal zusammen mit seinem Begleiter ausgelöst werden, als sie auf hoher See Gefangengenommen und in einem Kahn ausgesetzt worden waren.

Petrus starb am Weihnachtsfest des Jahres 1256 während des Psalmverses: „Erlösung hat er seinem Volk gesandt.“

Aus dem Orden der Mercedarier gingen zahlreiche Märtyrer und Heilige hervor, so auch der hl. Raimundus Nonnatus, der in Erfüllung der 4. Ordensregel acht Monate freiwillige Gefangenschaft auf sich nahm, im Kerker den Muslimen predigte und daran gehindert wurde, indem ihm die Lippen mit einem glühenden Eisen durchbohrt und ein Schloß daran gehängt wurde.

Noch während seiner Gefangenschaft ernannte ihn Papst Gregor IX. zum Kardinal. Der hl. Raimundus starb mit 36 Jahren (1240) auf dem Weg nach Rom.

15. Papstschreiben an Sultane und Emire

Seit Papst Alexander III. (12. Jhdt.) erkannten viele Päpste ihre heilige Pflicht, durch offizielle Schreiben an die islamischen Herrscher ihrer Zeit die Christen zu schützen und die Muslime zur Bekehrung aufzurufen:

Im Jahr 1219 bittet Papst Honorius IM. den Sultan von Marokko dringend, die Christen nicht an der Ausübung ihrer religiösen Pflichten zu hindern. Der Sultan zwang z.B. Christen, an ihren Fasttagen Fleisch zu essen.

Im Jahre 1233 ließ Papst Gregor IX. den Sultanen von Damaskus, Ikonium, Aleppo, Marokko und Bagdad ein Schreiben überbringen, in dem er kurz die christliche Heilslehre darstellt, verbunden mit einer Einladung, den christlichen Glauben anzunehmen. Der Papst erklärt z.B. dem Sultan von Marokko, er «ende Mönche zu ihm, um ihn zur Erkenntnis des wahren Lichtes und zur Teilnahme an unserer Hoffnung einzuladen. Er möge die Mönche als Seelenärzte betrachten, ihnen die gebührende Bhre erweisen und sie als Verkünder der rechten Wahrheit hören. Der Messias habe durch Wunder seine Göttlichkeit bewiesen und sei für das Heil der Welt gekreuzigt worden.

Die Päpste hätten als Nachfolger Petri die Verantwortung für das Heil aller Völker. Würden die Muslime die durch so viele Wunder bestätigte Lehre nicht annehmen, gäbe es für sie am Tag des Gerichtes keine Entschuldigung. Der Sultan möge seinem Volk mit gutem Beispiel vorangehen.

Im Jahre 1246 schreibt Papst Innozenz IV. an den Sultan El Murtada von Marokko die Bitte, den christlichen Glauben anzunehmen und die Christen zu schützen. Vier Jahre später antwortet der Sultan, er wolle nichts mit Trinitariern, Götzendienern und Atheisten gemein haben. Er könne nicht begreifen, wie Allah einen Sohn haben und Vater heißen könne.

In der Regel beantworteten die muslimischen Herrscher die Papstschreiben mit höflicher Überlegenheit, indem sie die Vorzüge des Islam priesen und ihn als dem Christentum überlegen erklärten. Belehrungen der Päpste würden sich also erübrigen.

Alle Papstschreiben blieben ohne Erfolg. Die Höflichkeit der Sultane waren immer politisch oder wirtschaftlich motiviert. Versprachen sie sich Vorteile oder Hilfe von den Christen in politischen Auseinandersetzungen, antworteten sie mit geheuchelter Freundlichkeit, waren sie in starker Position, zeigten sie stolz ihre Intoleranz bis zu grausamer Verfolgung.

16. Der sei. Raimundus Lullus

1232 bis 1316

Ramon Lull, lateinisch Raimundus Lullus, wurde 1232 in Palma, Mallorca, geboren. Er war Laientheologe, verheiratet und hatte zwei Kinder.

In seiner Autobiographie berichtet der Mystiker Raimundus von mehreren Visionen des gekreuzigten CHRISTUS, die ihn so erschütterten, daß er sein Leben der Missionierung von Muslimen, Juden und Mongolen widmete.

Zur Vorbereitung seines Dienstes an den Muslimen studierte er die islamische Lehre und die arabische Sprache, die er so beherrschte, daß er Bücher in arabischer Sprache verfaßte. Seine Pläne zur Bekehrung der Muslime legte er Päpsten und europäischen Fürsten vor und erhielt ihre Unterstützung, Sprachenklöster zu gründen, in denen die arabische Sprache und Missionstheologie studiert wurden.

Er selber reiste als Missionar in islamische Länder, geriet in Konflikt mit islamischen Behörden, wurde eingekerkert und starb an den Folgen einer Steinigung auf der Heimreise von seiner letzten Mission.

Gegen den Islam schrieb er vor allem die Werke: Liber de quin-que sapientibus - Das Buch der fünf Weisen und Disputatio Raymundi christiani et Hamar saraceni - Streitgespräch zwischen dem Christen Raimundus und dem Sarazenen Hamar.

Die Disputatio faßt Gespräche zusammen, die Lullus im Gefängnis von Bugia, Nordafrika, mit islamischen Gelehrten führte. Lullus war eingekerkert worden, nachdem er auf einem öffentlichen Platz gepredigt hatte: Das christliche Gesetz ist das wahrhaftige. Es ist heilig und GOTT gefällig. Das Gesetz der Sarazenen hingegen ist falsch - und ich bin bereit, es zu beweisen.

Vom Mufti von Bugia zum Tode verurteilt, wurde Raimundus von Halid I., Herrscher von Bugia, aber begnadigt und ausgewiesen.

In der Disputatio fordert der Muslim „Hamar“ Lullus auf, den Islam anzunehmen und verspricht ihm im Namen Halids I. und des Mufti schöne und edle Mädchen, ein großes Haus und alle Arten von Reichtümern.

Raimundus antwortet:

Du hast mir ein schlechtes Geschäft vorgeschlagen, denn zum ewigen Ruhm gelangt man nicht mit diesen Gütern.

Meinerseits verspreche ich Dir, daß, wenn Du dein falsches teuflisches Gesetz aufgibst, das durch Schwert und Gewalt bekanntgemacht wurde, und das meine annimmst, Du das ewige Leben erlangen wirst, denn die Ausbreitung meines Gesetzes begann mit der Predigt und dem Blut der Märtyrer und dauert so noch an.

Lullus klärt den Muslim vor allem über das unmoralische Leben Muhammads und über die Paradies-Vorstellungen des Koran auf, wonach jeder Auserwählte nicht nur jungfräuliche Mädchen, sondern sogar Männer „verbrauchen“ kann. Das Buch schließt mit der Bemerkung:

Als der Muslim diese Gründe gehört hatte, dachte er lange darüber nach, seufzte, entfernte sich schließlich von dem Christen und gab auf.

Der sei. Raimundus Lullus gilt als der größte Muslim-Missionar des Mittelalters. So sehr er sich um die Muslime bemühte und bereit war, für ihre Bekehrung sein Leben zu opfern, so konsequent bekämpfte er die islamische Gefahr.

In einem Schreiben aus Rom aus dem Jahre 1292 fordert er heilige und ergebene Ordensmänner, die an einem Ort oder an mehreren Orten unentwegt verschiedene Sprachen lernen, nämlich arabisch, persisch, skytisch, seldschukisch (oder türkisch) und andere schismatische Sprachen. Diese Männer, kundig der Theologie und Philosophie, sollen zugleich so ergeben sein, daß sie GOTTES wegen zu sterben und das Wort GOTTES in aller Welt zu predigen bereit sind.

Sie sollen auch hierfür geeignete Bücher besitzen, in denen notwendige Beweisgründe zur Unschädlichmachung aller Einwände seitens der Ungläubigen stehen, wodurch auch Stellungnahmen möglich werden, die die Ungläubigen nicht niederreißen können. Solche Stellungnahmen können (im apologetischen Gespräch) sicherlich bezogen werden ...

Mit vereinten Kräften aller Christen können alle Sarazenen leicht zunichte gemacht werden. Gar sehr muß man auf der Hut sein, daß nicht etwa die Tataren das Gesetz annehmen, wie es Mohammed aufstellte, der fast die Hälfte der Christen zunichte machte. Denn wenn sie (die Tataren) dies Gesetz aus sich heraus annehmen oder wenn die Sarazenen sie zu ihrer Sekte bringen, wird die gesamte Christenheit in große Gefahr geraten.

Ein Magister der Theologie möge den Auftrag geben, daß die Sarazenen erfahren, auf welche Weise wir an die göttliche Dreieinigkeit und an die Menschwerdung (CHRISTI) glauben; denn sie selbst meinen, wir glaubten an drei Götter, die von Natur und Wesenheit nicht einfach wären, indem der ausgehende Sohn in Zeit und Zahl und Ort gezeugt sei und ähnlicherweise der Heilige Geist. Ferner meinen sie, wir glaubten an einen durch die Menschwerdung veränderten Gott und (glaubten), daß GOTT (selbst) in der Passion Christi gelitten hätte. Und vieles andere meinen sie, daß wir es glauben, was wir aber nicht glauben. Wenn daher eben diese Sarazenen unsere Glaubensweise wüßten, so könnten viele zum Glauben kommen, besonders die, die unter ihnen selbst Magister in der Wissenschaft sind; denn diese glauben nicht an den Glauben Mohammeds, weil sie dessen Irrtum wohl bemerken ...

Dazu mögen der Herr Papst und die Kardinäle den Kirchenzehnten bis zur Erlangung des Heiligen Landes freigeben. Und einer der Kardinäle sei Legat, der mit dem Magister des vorgenannten Ordens in das vorbesagte Grenzland gehe und jenen Sold (den Zehnten) übergebe, wodurch er eine gewisse Anzahl von Rittern, Fußsoldaten und Galeeren unterhalte. Dann wird der Kirchenzehnte reichste Frucht bringen; denn wenn der Zehnte einigen Großen hierzulande gegeben wird, halten sie nicht, was sie versprechen. Wenn jedoch der ganze Zehnte zu vorgenannten Unternehmen im Augenblick nicht gegeben werden kann, so gebe man von ihm einen solchen Teil, wie es möglich ist, und zur rechten Zeit werde der ganze Zehnte für dies Unternehmen verordnet.

Die Sarazenen haben beim Krieg gegen die Christen einen Vorteil; denn sie können vorrücken und sich zurückziehen. Die Christen (können dies) wegen zu schwerer Bewaffnung nicht. Doch haben die Christen gegenüber den Sarazenen einen Vorteil, wenn sie im Lager bleiben. Darum sollen die Christen eine doppelte Kampfweise entfalten, so daß sie in ihrem Heere in Kampfweise und Rüstung den Sarazenen ähnlich sind; und wenn sie die Sarazenen in die Flucht schlagen, können sie dann zu jenen zurückkehren, die das Lager halten.

Auf diese Weise können die Sarazenen aus ihrem Lager vertrieben werden. Die Krieger aber, die - wie gesagt wurde - zum Vorgehen und zum Rückzug (bestimmt sind), können als Söldnertruppen von den Griechen, Armeniern, Tataren und Jorianern (Jordaniern?) genommen und unterhalten werden.

Weiter haben die Sarazenen den Christen gegenüber durch ihre Heeresordnung einen Vorteil; denn sie stellen einen Anführer über zehn Mann auf, einen andern über hundert, einen andern über tausend und so der Reihe nach. Wenn einer von diesen ungehorsam ist, so wird eben dieser Führer bestraft. Ähnlicherweise könnten auch die Christen verfahren.

Wenn solche Heeresordnung eingeführt wird und wenn ein großes Heer im besagten Grenzland steht und der Sultan (nun) mit großem Heere gegen sie vorginge, könnte man (zugleich) mit einer großen Flotte nach Alexandrien fahren. Es könnte die Insel Rachid, noch bevor der Sultan zu jenem Ort wieder zurückgekommen wäre, eingenommen werden. Auf diese vorgenannte Weise (also) könnten die Christen das Heilige Land wiedergewinnen.

Wenn aber diese hier dargelegte Heeresordnung in kurzer Zeit nicht eingeführt, noch eine andere allgemeinere als diese hier, die wir (nämlich) im nachfolgenden (Tractatus de modo convertendi infideles, d.i. in der Abhandlung über die Weise, die Ungläubigen zu bekehren) ausführen, so ist zu befürchten, daß die Tataren oder die Sarazenen (das Land der) Griechen gewinnen und dann Nachbarn werden. Das aber sei ferne für die Lateiner; denn es wäre eine große Gefahr.

Die genannte Heeresordnung ist leicht und möglich. Und wenn die Kirche solche Ordnung einführt, wird sie den Laien ein gutes Beispiel geben, und diese werden (dadurch) zum Guten gar sehr , ermuntert, und es wird für alle Christen zum großen Nutzen sein. Und weil (dann) die Kirche ihre Pflicht und ihr Können in die Tat umsetzte, so würde GOTT genannten Unternehmen Gnade und Segen zufließen lassen, und es würden Haltungsweise und Ergebenheit zurückkehren, durch welche die Kirche (dereinst) von heiligen Männern und Märtyrern erhoben wurde, die die Ungläubigen zum Weg der Wahrheit durch ihr Blutvergießen bekehrten. Gegeben zu Rom im Jahr der Geburt des Herrn 1292.

Lullus war begeistert von der Idee, die von den Muslimen eroberten Gebiete Afrikas und Kleinasiens für CHRISTUS zurückzugewinnen und legte Papst Nikolaus IV. Kreuzzugspläne mit allen militärischen und wirtschaftspolitischen Einzelheiten vor.

Lullus war fest davon überzeugt, von GOTT als Prokurator der Ungläubigen, wie er sich selber gern nannte, berufen zu sein. im Cant de Ramon dichtet er:

Ein neues Wissen ich erfand, wodurch die Wahrheit wird erkannt nd Falschheit gänzlich ausgebrannt; bekehrt wird der Muslimen Land, auch Jude, manch Tatarenfant durchs Wissen, das mir GOTT gesandt.

Lullus blieb ein einsamer Rufer. Er hat darunter gelitten:

Hab keinen Freund, der gab mir freundlichen Empfang, als nur Dich, HERR, allein - für den ich wirkt’ und rang und fiel und stand.

17. Der hl. Thomas von Aquin

um 1226 bis 1274

Thomas von Aquin wurde um 1226 in der Lombardei geboren. Er trat in den Orden der Dominikaner ein, lehrte als Professor der Theologie in Paris und Neapel und wurde als Lehrer an den päpstlichen Hof unter den Päpsten Urban IV. und Klemens IV. bestellt. Im Jahre 1323 sprach ihn Papst Johannes XXII. heilig, 1567 erhob ihn Pius V. zum Kirchenvater und 1880 Leo XIII. zum Patron aller katholischen Hochschulen.

Sein geniales und in besonderer Weise katholisches theologisch-philoso­phi­sches Werk machte Thomas als doctor angelicus, als „engelgleichen Lehrer“, bekannt.

Mit dem Islam setzt sich Thomas von Aquin in der Summa contra gentiles - Summe gegen die Heiden auseinander, die er auf Bitten des hl. Raimund von Penafort verfaßte mit Blick auf die Muslim-Mission in Spanien. Thomas beurteilt den Islam als heidnische Religion.

Er erklärt, daß Mohammed für die Richtigkeit seiner Lehre keine Beweise erbracht habe, eher könnte man sagen, daß er das Wahre, das er gelehrt hat, mit vielen Fabeleien und völlig falschen Lehren vermischt hat.

Seine kleine Schrift De rationibus fidei - Zur Begründung des Glaubens schreibt Thomas - seiner Summa contra gentiles eng angelehnt, ebenfalls als Lehrbuch für die Muslim-Mission. Er sagt darin u.a.:

Der christliche Glaube besteht hauptsächlich im Bekenntnis zur Heiligen Dreifaltigkeit, und besonders rühmt er sich des Kreuzes unseres Herrn JESUS CHRISTUS, denn das Wort des Kreuzes ist, wie Paulus sagt, wenn es auch für die, die verloren gehen, eine Torheit ist, doch für die, die gerettet werden, das sind wir, eine Gotteskraft. Unsere Hoffnung besteht ferner in zweierlei, nämlich darin, was man nach dem Tod erwartet, und in der Hilfe GOTTES uns in diesem Leben durch Werke des freien Willens zukünftige Glückseligkeit zu erwerben.

Dies ist es ja, was von den Ungläubigen bekämpft und verspottet wird: Die Sarazenen spotten nämlich darüber, daß wir CHRISTUS als Sohn GOTTES bezeichnen, wo doch GOTT keine Frau habe. Und sie betrachten uns als verrückt, weil wir uns zu drei Personen in GOTT bekennen; denn sie glauben, daß wir uns dadurch zu drei Göttern bekennen. Sie spotten auch darüber, daß wir behaupten, CHRISTUS, der Sohn GOTTES, sei zur Erlösung des Menschengeschlechts gekreuzigt worden, weil wenn GOTT allmächtig sei, er das Menschengeschlecht ohne das Leiden seines Sohnes hatte erlösen können; er hätte den Menschen auch gleich so erschaffen können, daß er nicht sündigen könne ...

Als erstes muß bedacht werden, daß der Spott, mit dem uns die Sarazenen verfolgen, weil wir CHRISTUS als Sohn GOTTES betrachten, als ob GOTT eine Frau gehabt habe, seinerseits lächerlich ist: denn weil sie selbst dem Irdischen verhaftet sind, können sie sich nur Dinge vorstellen, die aus Fleisch und Blut bestehen. …

GOTT aber besitzt keine körperliche Natur, so daß er einer Frau bedürfte, mit der er sich zur Zeugung eines Nachkommen vereinigen müßte; er besitzt vielmehr eine geistige bzw. vernunftgemäße Natur, ja sogar eine, die über alle Vernunft hinausgeht; daher ist bei Ihm die Zeugung gemäß dem zu verstehen, was einer geistigen Natur angemessen ist...

In gleicher Verblendung ihres Geistes verspotten die Sarazenen den christlichen Glauben, wonach CHRISTUS, der Sohn GOTTES, gestorben ist, denn die Tiefe dieses so großen Mysteriums können sie nicht begreifen.

Thomas erklärt den christlichen Glauben unter dem Leitsatz des hl. Apostels Paulus: Seid immer bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der von euch Rechenschaft fordert über das, was an Hoffnung und Glauben in euch ist.

18. Dante Alighieri

1265 bis 1321

Durante - kurz Dante - Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Er studierte Philosophie, vor allem die des Thomas von Aquin bei den Dominikanern, war Mitglied der Ärzte- und Apothekerzunft und als einer der sechs Prioren politisch in seiner Stadt tätig.

Aus politischen Gründen von Florenz verbannt und mit dem Feuertod bedroht, irrt er viele Jahre bettelnd umher, bis er sich in seinen letzten Lebensjahren in Ravenna niederläßt und dort den größten Teil seiner Divina Commedia - Göttliche Komödie dichtet. Dante stirbt am 14. September 1321.

50 Jahre nach seinem Tod errichtet Florenz einen Lehrstuhl zur Erläuterung der Göttlichen Komödie, die bis heute zu den großen Werken der Weltliteratur zählt. Der Lehrstuhl wird besetzt mit dem genialen Novellisten Boccaccio, der das Epos Dantes ehrfurchtsvoll göttlich nennt. Dante selber hatte es bescheiden nur La Commedia - Die Komödie benannt; Komödie nicht im heutigen Sinne, sondern im Mittelalter eine Bezeichnung von Werken, die in der Volkssprache geschrieben waren und einen heiteren Ausgang hatten.

In seinem Epos schildert Dante eine visionäre Reise durch die Hölle, das Fegfeuer - den „Läuterungsberg“ - und den Himmel. Sein Hauptanliegen ist die Bekehrung der durch Sünde vom rechten Weg abgeirrten Seelen, die, geläutert durch den Anblick höllischer Strafen, über den Berg der Läuterung zur ewigen Seligkeit emporsteigen sollen.

Als Führer durch die Hölle wählt Dante den Dichter Vergil.

Die drei Reiche sind in Cantica-Gesänge behandelt, untergliedert in 33 canti, so daß sich zusammen mit dem einleitenden „Gesang“ 100 „Gesänge“ ergeben.

Streng wie die Form gliedert Dante auch den Inhalt:

Die Hölle umfaßt außer dem Vorhof neun Höllenkreise, die wie ein Trichter im Mittelpunkt der Erde zusammenlaufen, dem Sitz Luzifers.

Je tiefer die Seelen der Verdammten, umso größer ihre Verfehlungen und umso größer auch ihre Strafen.

Dantes Mahnungen und Warnungen stehen in vollem Einklang mit der Lehre der Kirche, der er sich als Autorität immer unterworfen hat. Grunddogma ist für ihn der Glaube an die Dreieinigkeit GOTTES.

Mohammed, den Dante als Irrlehrer, sittenlos und gewalttätig, beurteilt, der das Böse wollte und sich darin verhärtete, befindet sich im 9. „Schlund“ der Hölle.

Der Eingang der Hölle trägt die Inschrift:

„Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!“
Mit dunkler Farbe dieser Spruch voll Schauer
steht angeschrieben ob der Eingangspforte
zum Schlund, der in sich birgt endlose Trauer
des Volks, das GOTT entsagt und Seinem Worte.

Mohammed erleidet in der Hölle das, was er im Koran den Nicht-Muslimen, den sog. Ungläubigen androht:

Die, welche nicht (an den Islam) glauben, werden Bewohner des Höllenfeuers sein und darin verbleiben (Sure 2,40).

AIlahs Fluch daher auf diese Ungläubigen! (2,91).

Die, welche nicht an den Koran glauben, werden in Höllenflammen braten und sooft ihre Haut verbrannt ist, geben wir ihnen eine andere Haut, damit sie umso peinlichere Strafe fühlen, denn Allah ist allmächtig und allweise (4,57).

Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer bereitet, und siedendes Wasser soll über ihren Häuptern gegossen werden, wodurch sich ihre Eingeweide und ihre Haut auslösen. Geschlagen sollen sie werden mit eisernen Keulen (22,10f)

Das Feuer wird ihr Gesicht verbrennen, und aus Angst werden sie den Mund verzerren und ihr Leib wird schrumpfen (22,105f).

Ketten haben wir ihnen um den Hals gelegt, welche bis an das Kinn reichen, so daß sie ihre Köpfe in die Höhe gestreckt halten müssen (36,9).

In über 200 Suren-Versen des Koran droht Allah den NichtMuslimen irdische und ewige Strafen an.

Dante begegnet Mohammed, Mahom genannt, im tiefsten Höllenschlund. Er klagt sich selber an, seinen gerechten Lohn erhalten zu haben.

Aus dem 28. Gesang der Hölle:

Ein Faß, von welchem Reif und Dauben weichen,
Ist nicht durchlöchert, wie hier einer (Mohammed) ging,
Zerfetzt vom Kinn bis zu Gesäß und Weichen,
Dem aus dem Bauch herunter im Geschling
 Gedärm und Eingeweid, wo sich die Speise
In Kot verwandelt, samt dem Magen hing.
Ich schaut ihn an und er mich gleicherweise,
Dann riß er mit der Hand die Brust sich auf,
Und sprach zu mir: „Sieh, wie ich mich zerreiße!
Sieh hier das Ziel von Mahoms Lebenslauf!
Vor mir geht Ali1 das Gesicht gespalten
Vom Kinn bis zu dem Scheitelhaar hinauf.
Sieh alle, die, da sie auf Erden wallten,
Dort Ärgernis und Trennung ausgesät,
Zerfetzt hier unten ihren Lohn erhalten.
Ein wilder Teufel, der dort hinten steht,
Er ist’s, der jeglichen zerfetzt und schändet
Mit scharfem Schwert, der dort vorübergeht,
Wenn wir den wehevollen Kreis vollendet;
Weil jede Wunde heilt, wie weit sie klafft,
Eh unser Lauf zu ihm zurück sich wendet.
Doch wer bist du, der dort hernieder gafft?
Weil du noch zögernd über diesen Schlünden,
Wohin Geständnis dich und Urteil schafft?“
„Er ist nicht tot, noch hergeführt von Sünden“,
So sprach mein Meister
(Vergil) drauf zu Mahoms Pein,
„Doch soll er, was die Höll umfaßt, ergründen,
Und ich, der tot bin, soll sein Führer sein.
Drum führ ich ihn hinab von Rund zu Runde,
Und Glauben kannst du meinem Wort verleihn.“
Jetzt blieben hundert wohl im tiefen Grunde,
Nach mir hinblickend, stillverwundert stehn,
Vergessend ihre Qual bei dieser Kunde.
„Du wirst vielleicht die Sonn in kurzem sehn,
Dann sage dem Dolcin2, er soll mit Speisen,
Eh ihn der Schnee belagert, sich versehn,
Wenn er nicht Lust hat, bald mir nachzureisen.
Allein vollbringt er, was ich riet, so muß
Novaras Heer ihn lang umsonst umkreisen.“
Zum Weitergehn erhoben einen Fuß,
Rief dieses Wort mir zu des Mahom Seele,
Und setzt ihn hin und ging dann voll Verdruß.

1) Sein Schwiegersohn und Kalif: Unter ihm spalteten sich die Muslime in Sunniten und Schiiten.

2) Dolcino (gestorben 1307) forderte, daß die Frauen allen gehören sollten. Auf der Flucht vor Verfolgung wurde er von Schnee und Hunger hart bedrängt. Er nannte sich Frater, war aber kein Mönch.

19. Wilhelm von Tripolis

13. Jahrhundert

Wilhelm von Tripolis hat in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert gelebt. Sein Geburts- und Todesjahr sind unbekannt.

Gesichert ist, daß er als Dominikaner in den Bullen des Papstes Urban IV. im Jahr 1264 Anweisungen erhielt, als päpstlicher Nuntius in den Kreuzfahrerstaaten zu wirken. Wilhelm war einer der gelehrtesten Dominikaner seiner Zeit.

Über den Islam schrieb Wilhelm von Tripolis die Werke:

Notitia de Machometo et de Libro Legis qui dicitur Alkoran et de Continentia eius et quid dicut de fide Domini nostri JESU CHRISTI - Denkschrift über Muhammad und sein Gesetzbuch, den Koran, über dessen Inhalt und darüber, was er vom Glauben unseres HERRN JESUS CHRISTUS sagt. Und

De statu Sarracenorum et de Machometo Pseudopropheta eorum et de ipsa gente et eorum lege - Über die Lage der Sarazenen und über Muhammad, ihren falschen Propheten, über das Volk selbst und sein Gesetz.

Den Islam nennt Wilhelm schauderhafte, von Teufeln und geistesgestörten Menschen erdachte Erfindung und Irrlehre und Mohammed charakterisiert er als Wüstling, Trunkenbold, Mörder, Räuber und Tyrann.

Denkschrift über Muhammad und sein Gesetzbuch,
den Koran, über dessen Inhalt und darüber,
was er vom Glauben unseres HERRN JESUS CHRISTUS sagt.

Alle Sarazenen hoffen auf das Paradies, von dem sie behaupten, es sei größer als der Himmel und die Erde zusammen. Die Glückseligkeit des Paradieses liegt, so sagen sie, im höchsten Genuß von Essen, Trinken und Beischlaf. Dieser (Koran) verspricht nämlich, es gebe dort eine reichhaltige Menge aller erdenklichen Früchte, die der Boden hervorbringt, auf dem die Bäume immer (mit Früchten) überladen sind; und das ganze , Jahr hindurch sei es dort immer Erntezeit. Es ist nicht notwendig, daß man die Hand nach einer Frucht zum Ast hinstreckt, weil in seiner Vollkommenheit der Ast selbst die gewünschte Frucht dem Mund darbieten wird, ohne (daß man sich) Mühe (geben müßte); es gibt keinerlei Mangel, noch ein Ausscheiden von Exkrementen, und dies ist ein göttliches Geschenk.

Außerdem verspricht (der Koran), es werde dort vier Paradiesflüsse geben, welche unterhalb und um die Seligen herum fließen: einer wird voll Wein sein, der zweite voll Wasser, der dritte voll Milch und der vierte voll Honig, gemäß jener Verkündigung, die Moses zuteil wurde: „Ich werde dir ein Land geben, in dem Milch und Honig fließen.“

Außerdem verspricht (der Koran) jedem Seligen 99 Jungfrauen zum himmlischen Genuß; und zu jeder Stunde erscheinen sie durch Gottes Wirken erneut als Jungfrauen ohne den geringsten Makel. Und das, so sagen die Gelehrten der Sarazenen, offenbarte der Engel Gabriel dem Propheten Muhammad.

Als nämlich einmal eine feindliche Stadt erobert, besetzt und geplündert worden war und anschließend die Beute aufgeteilt wurde, da fiel dem Propheten Muhammad als Anteil genau diese Zahl von Jungfrauen zu, die er alle in der folgenden Nacht erkannte.

Am nächsten Morgen unterhielten sich die Gefährten darüber, wieviele Mädchen jeder von ihnen erkannt hatte. Da sagte Muhammad: „Ich habe zugunsten eurer Glückseligkeit alle die Meinen erkannt, weil der Engel Gabriel neben mir stand und mir versicherte, daß jeder von euch im Paradies ebensoviel Jungfrauen als Geliebte besitzen wird.“

Von solchen schauderhaften, von Teufeln und geistesgestörten lenschen erdachten Erfindungen und Irrlehren handelt das erahnte Buch, wo es um (den Sarazenen) eigene (Lehren) geht. Auch waren alle Propheten heilig und gerecht; keiner war ein Wüstling, Trunkenbold, Mörder, Räuber und Tyrann wie dieser, der alle Menschen zwang, ihn einen Propheten zu nennen oder durch sein Schwert zu sterben. Das sagen nämlich alle Sarazenen auf der Welt, daß der Glaube der Sarazenen - wenn man ihn überhaupt Glauben nennen soll und nicht Schrecken - sich durch nichts erhob und verbreitete als durch die Kraft und die Grausamkeit des Schwertes Muhammads und durch das Schwert auch sein Ende finden muß. Wie kannst du also behaupten, Sarazene, dein Prophet Muhammad sei ein Prophet GOTTES und seine Lehre stamme von GOTT? ...

Dann, wie kann dieses Buch ‚Lehre der Wahrheit’ genannt werden, das von Maria, der Mutter JESU CHRISTI, an einer Stelle sagt, sie sei die Schwester des Aaron und die Tochter Amrams gewesen. Dieser Amram hatte drei Kinder von seiner Frau Jochebed: Moses, Aaron und Maria. (Die Sarazenen) wissen nun nicht, daß zwischen Maria, der Mutter des HERRN, und Maria, der Schwester des Moses ein Unterschied besteht und zwischen beiden ein großer Zeitraum von etwa 2000 Jahren oder mehr liegt! Und so sagte (der Koran), als ob er Maria, die Mutter CHRISTI, nicht kenne, daß sie die Schwester des Moses sei oder gewesen sei.

Sag mir auch, Sarazene, ob das Buch deines Propheten, oder vielmehr Utmäns, in sich irgendeine Wahrheit birgt. Sag, welche das sein soll? Denn in Wirklichkeit findet man, (selbst) wenn man das ganze Buch aufmerksam liest, nichts vom wahren Glauben

Gegen diese schrecklichen Irrlehren müssen unsere Theologen und Rechtsgelehrten, Leute, die eifrig diskutieren und sich um alle Seelen bemühen, sich erheben; sie sollen ihre Pfeile schärfen und abschießen, (den Sarazenen) diese (Irrlehren) austreiben und die unglücklichen Seelen den Fallstricken des Teufels entreißen und im Netz CHRISTI fangen und sie schließlich auf jede erdenkliche Weise in den Hafen des Seelenheils bringen.

Ober die Lage der Sarazenen und über Muhammad, ihren falschen Propheten, über das Volk selbst und sein Gesetz

Daher, so sagt man übereinstimmend, sei besagtes Buch (der Koran) einer Krähe sehr ähnlich, die sich die verschiedenfarbigen Federn der übrigen Vögel borgte. Damit herausgeputzt besuchte sie eine Versammlung aller Vögel, auf der sie als ein himmlisch (schöner) Vogel angesehen wurde, der vom Himmel herabgestiegen sei. Als man aber entdeckte, daß sie nur eine Krähe war, die sich mit fremden Federn geschmückt hatte, und als sie ihres Schmucks beraubt war, rief sie nur noch Gelächter hervor.

Und so ist das vorgenannte Buch (wie die) schwarze Krähe, denn es enthält nichts von Muhammad außer Schwärze und Häßlichkeit. Weil es aber durch Einfügung schöner und glänzender Zeugnisse aus den heiligen Schriften ausgeschmückt wurde, scheint es göttlicher Herkunft zu sein und wird bewundert und gerühmt...

20. Papst Calixtus III.

1378 bis 1458

Alonso de Borja, geboren am 31.12.1378 in Spanien, wurde 1455 im Alter von 77 Jahren zum Papst gewählt. Seine größte Sorge galt der Abwehr der islamischen Gefahr, die nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 täglich wuchs.

Kurz nach seiner Wahl erklärt Calixtus in einem feierlichen Manifest, das in hoher Auflage in allen christlichen Ländern verbreitet wurde:

Ich, Papst Calixt III., erkläre und schwöre, müßte ich auch mein eigenes Blut vergießen, nach Maßgabe meiner Kräfte und im Wettstreit mit meinen verehrungswürdigen Glaubensbrüdern, mein möglichstes zu tun, um Konstantinopel zurückzuerobern, das zur Strafe der Sünden der Menschheit eingenommen und zerstört wurde vom Feind unseres gekreuzigten HERRN, von dem Teufelssohn Mehmet, dem Fürsten der Türken; mein möglichstes zu tun, um die Christen zu befreien, die in der Sklaverei schmachten, um wieder den rechten Glauben aufzurichten und um im Orient die teuflische Sekte des ruchlosen und niederträchtigen Mehmet zu vernichten ...

Werde ich dein je vergessen, Jerusalem, so soll mir die rechte Hand erlahmen. So soll die Lähmung über die Zunge in meinem Munde kommen, wenn ich mich deiner nicht mehr erinnere, Jerusalem, wenn du nicht mehr Anbeginn meines Jubels bist. GOTT stehe mir hilfreich zur Seite und sein Heiliges Evangelium! Amen. Zusammen mit seinem Manifest ordnet Calixtus eine Sondersteuer an, den „Türkenzehnt“, und läßt Kardinäle, Bischöfe und Priester zum Kreuzzug aufrufen. Die Ordensoberen der Augustiner verpflichtet er unter Androhung des Kirchenbannes, ihre Priester zur Kreuzzugspredigt anzuhalten.

Zu den Steuergeldern kam der Erlös aus dem Verkauf päpstlicher Wertgegenstände, von Ländereien und Schlössern. Selbst das silberne Tischgeschirr läßt er abräumen:

„Nehmt das, nehmt mir das fort für die Türken. Irdenes Geschirr tut es mir genauso.“

Am 31. Mai 1456 befestigt Calixtus selber das Kreuz auf dem Rücken des Admirals der päpstlichen Flotte, Kardinal Luigi Skarampo.

Verraten und alleingelassen von allen Fürsten, die ihre Versprechungen, den Kreuzzug zu unterstützen, nicht hielten, klagt Calixtus: „Überall Feiglinge, die die Gefahren fürchten“, läßt sich aber nicht entmutigen.

Seit Juni 1456 hatte Mehmet II. Belgrad eingeschlossen. Am 21. Juli können der Franziskaner, Wundertäter und Kreuzzugsprediger Johannes von Capestrano und Kardinal Juan Carvajal Belgrad befreien.

Ein Jahr später vernichtet der albanische Nationalheld Skanderberg die türkische Armee in Tomornitza.

21. Papst Pius II.

1405 bis 1464

Silvio Enea, aus dem Adelsgeschlecht der Piccolomini, wurde am 18.10.1405 in Corsignano bei Siena geboren.

Als Papst Pius II. leitete er die Kirche von 1458 bis zu seinem öd im Jahre 1464. Hauptsorge seines Pontifikates war der Kampf gegen die Islamisierung Europas. Pius II. rief die christlichen Fürsten zum Widerstand auf und versuchte, sie für einen „Kreuzzug“ zu gewinnen. Als ihm dies nicht gelang, plante er, selber das Heer anzuführen, starb aber, während sich die Flotte sammelte.

Schon vor dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 hatte Silvio Enea die große islamische Gefahr für das christliche Abendland erkannt. In vielen Reden beschwor er die Fürsten, zu beraten, wie man den Feinden des heiligen Kreuzes, den Widersachern CHRISTI, Einhalt gebiete.

Seine erste Kreuzzugspredigt hielt Enea in Rom 1452 vor Papst Nikolaus V., dem deutschen Kaiser und dem König von Ungarn.

Nachdem er die traurige Lage des Hl. Landes geschildert hat, klagt er:

Selbst an den Küsten von Italien machen die Barbaren häufig Einfälle und schleppen Christen fort. O über unsere entsetzliche Lässigkeit, o Zeiten, o Sitten! Welche Schmach!

Größer ist der Eifer der Sarazenen in ihrem Unglauben als der unsrige im Glauben! Da die Kaiser noch Heiden waren und Götzenanbeter, wuchs die Zahl der Gläubigen von Tag zu Tag; nun, da die Kaiser, Könige und Herzoge Christen sind, ist Christi Anbetung, die schon fast den ganzen Erdkreis erfüllt hatte, in einen Winkel Europas zurückgedrängt. Afrika und Asien haben wir verloren, von Europa haben wir kaum noch die Hälfte inne ...

Es gibt sehr viele Leute, Heiligster Vater, welche, wenn sie das Wort ,Kreuzzug’ nennen hören, ausrufen: Da haben wir wieder das Traumgebilde aus alter Zeit, den nie auszurottenden Wahnwitz, die alten und unhaltbaren Fabeleien!...

Aber wenn auch der Ausgang aller Kriege zweifelhaft ist, so darf man doch niemals einen Kampf ohne einigermaßen gesicherte Hoffnung auf den Sieg beginnen, damit man nicht, wie ein Wort des Augustus lautet, den Leuten gleicht, die mit goldenen Angelhaken fischen, bei denen die Einbuße höher als der Gewinn sein dürfte. In der Tat scheint es zunächst schwierig, die Christen, die unter sich uneins sind und in offenem Haß gegeneinander entbrennen, zu einem einheitlichen Entschluß bezüglich eines Kreuzzugs zu bringen. Allein, was viele als einem Kreuzzuge hinderlich ansehen, das fördert ihn vielmehr, wie der Kaiser in seiner weisen Einsicht urteilt Denn wenn friedliche Ruhe die Christen gefesselt hielte, dann würde man die rastenden Fürsten und die in Untätigkeit erschlafften Völker umsonst aufbieten. Es würden sich keine ‘kriegstauglichen Scharen finden; in ihrer Weichlichkeit würden sie vor dem Anblick des Eisens schaudern und weder Signalruf noch Trompetenschall zu ertragen vermögen. So wie aber jetzt die Verhältnisse liegen, dürften sich die im Krieg geübten Schafen aus freien Stücken anbieten; denn aus dem Kriegszustand läßt sich der Soldat zum Kriege leichter aufrufen als aus dem Zustand der Ruhe ...

Wo gibt es Christen, die, wenn es einmal zu kämpfen gilt, nicht lieber gegen den äußeren Feind des Glaubens ziehen als gegen Landsleute? ... Vielleicht ist der Aufruf zum Kreuzzug der einzige Weg, die Christen zu versöhnen ...

Ein halbes Jahr später, am 29. Mai 1453 wurde Konstantinopel, ehemals Byzanz, das Bollwerk der Christenheit gegen den Islam, von den Türken erobert.

Noch im selben Jahr rief Papst Nikolaus V. mit einer Bulle die gesamte Christenheit zum Kreuzzug auf. Vom deutschen Kaiser war keine Hilfe zu erwarten. Friedrich III. hatte resigniert und am Rathaus in Aachen in goldenen Lettern anbringen lassen, was er zuvor dem Magistrat verkündete:

Unwiderrufliche Sachen tut man am besten vergessen.

In einem Brief an einen Freund in Siena klagt Enea:

Geiz, Habsucht und Trägheit beherrschen alles. Und ihr glaubt, daß man mit solchen Eigenschaften die Heerscharen der Türken zugrunde richten könne?

In Frankfurt ruft Enea die Deutschen zum Widerstand auf und preist das deutsche Volk als ein Volk von Religion und Tapferkeit, selbständig im Denken, nicht leicht beeinflußbar, als biedere Männer, die Treue halten und denen die Ehre über alles geht. Als seine Bemühungen keine Frucht bringen, schreibt Enea an den Bußprediger und Wundertäter, den hl. Johannes von Capestrano:

Noch schwanken, wie ich sehe, die Gemüter der Fürsten, noch leben die Könige in ihrer Lauheit, die Völker in ihrer Gleichgültigkeit dahin. Der Fischerkahn, durch zu große Stürme hinausgeworfen, geht mitten im Meer beinahe zu Grunde ... Wie betäubt überlassen wir uns alle dem Sturm.

Wir brauchen Deine Reden, Deinen Sporn, Dein Feuer; wir müssen aufgerüttelt, entflammt, getrieben werden; denn werden wir nicht mit Gewalt gezwungen, Gutes zu tun, so denken wir aus eigenem Antrieb nicht an das allgemeine Beste; und möchten wir doch wenigstens aufgereizt noch einmal erwachen ...

Denn das sind die drei gefährlichen Seuchen, die unsern Glauben dem Schwert der Türken zu unterwerfen drohen: Die einen hält der Hochmut zurück; sie wollen niemandem gehorchen. Die andern sind in Federn groß geworden und in Lüsten gebadet; Trägheit hält sie daheim, sie können weder Hunger noch Durst noch Mühsal ertragen. Wieder andern genügt nicht, was sie besitzen; ihr einziges Streben ist, zu rauben und alles an sich zu ziehen, was auf der Erde und dem Meere ist. Nie handeln sie großartig und erhaben; jedes Geldstück drehen sie mehrmals in der Hand herum und glauben, immer schon zu viel zu tun.

In nur wenigen Monaten hatte der hl. Johannes ein Heer von mehreren zehntausend Deutschen, Ungarn, Siebenbürgen, Serben und Walachen zusammengepredigt. Es hatte die Kraft, Belgrad zu retten.

Schon einen Tag nach seiner Wahl als Papst beginnt Pius II. mit der Vorbereitung eines Kongresses in der oberitalienischen Stadt Mantua. Er sollte am 1. Juni 1459 beginnen. Trotz sorgfältiger Einladungen war keiner der Geladenen angereist. Pius II. klagt in seiner Predigt am selben Tag:

Wir sind voller Hoffnung hierher gekommen und müssen sie nun als eitel beklagen. Wir schämen uns, daß die Lauheit der Christen so groß ist ... Beseelt uns nicht ein anderer Geist, so werden wir in kurzem untergehen!

Pius II. gibt nicht auf. Vier Monate lang schreibt er Briefe an die Fürsten Europas. Das Werk gelingt. Der Kongreß tagt im September 1459. Pius II. hält seine berühmt gewordene Türkenrede von über zwei Stunden:

Nicht unsere Väter, sondern wir haben Konstantinopel, die Hauptstadt des Ostens, von den Türken erobern lassen, und während wir in träger Ruhe daheim sitzen, dringen die Waffen dieser Barbaren bis an die Donau und die Save ...

Um kleiner Ursachen willen ergreifen die Christen die Waffen und schlagen blutige Schlachten. Gegen die Türken, die unsern GOTT lästern, unsere Kirchen zerstören, den christlichen Glauben ganz auszurotten trachten, will niemand die Hand erheben …

Gebt diesen Glauben nur auf; Mohammed II. wird nie anders denn als Sieger oder gänzlich Besiegter die Waffen niederlegen, Jeder Sieg wird ihm die Stufe zu einem neuen sein, bis er nach Bezwingung aller Könige des Abendlandes das Evangelium CHRISTI gestürzt und aller Welt das Gesetz seines falschen Propheten auferlegt haben wird ...

O wenn sie jetzt da wären, Gottfried, Balduin, Eustach, Hugo, Boemund, Tankred und die anderen tapferen Männer, die einst Jerusalem, mitten durch die Scharen dringend, mit den Waffen wiedererobert haben! Wahrlich, sie ließen Uns nicht so viele Worte machen; sie ständen auf und riefen, wie einst vor Urban II., Unserem Vorgänger, mit feuriger Stimme: GOTT will es! Ihr aber erwartet schweigend das Ende der Rede, und Unsere Ermahnungen scheinen euch nicht zu bewegen.

Und vielleicht sind einige unter euch, die da sagen: „Dieser Papst spricht viel, um uns in die Schlacht zu schicken und unsere Leiber den Schwertern der Feinde vorzuwerfen; das ist Sitte der Priester: andern bürden sie die schwersten Lasten auf, die sie selbst mit keinem Finger anrühren wollen.“ Glaubt das nicht, meine Söhne! Niemand hat, soweit eure Väter denken, auf diesem Stuhl gesessen, der mehr für den Glauben CHRISTI getan, als Wir mit eurer Hilfe und mit des HERRN Gnade tun wollen ... O hätten Wir noch jetzt die jugendlichen Kräfte von ehemals, so solltet ihr nicht ohne Uns in den Krieg gehen, nicht ohne Uns in die Gefahr. Wir selbst würden vor dem Feldzeichen einhergehen, Wir selbst würden das Kreuz des HERRN tragen, Wir selbst die Fahne CHRISTI den ungläubigen Feinden entgegenhalten und Uns glücklich schätzen, für JESUS zu sterben. Und auch jetzt, wenn ihr es gut findet, werden Wir nicht verweigern, Unsern kranken Körper und Unsere müde Seele CHRISTUS, dem HERRN, für diesen glücklichen Zug zu weihen.

Der Kongreß beschließt den Krieg gegen die Türken als gerechten Verteidigungskrieg, da alle friedlichen Mittel erschöpft sind:

Zusammen mit Kardinal Nikolaus von Kues hatte Pius II. zuvor einen Brief vom Umfang eines Buches an den Sultan Mohammed II. gesandt mit der Bitte, zum Christentum überzutreten. Dieser Sultan zeigte dem Christentum gegenüber großes Interesse und ließ sich eine Zusammenfassung der christlichen Lehre anfertigen, erfüllte aber die Hoffnungen des Papstes nicht.

Weil dem Kongreß in Mantua so gut wie nichts folgte, Mohammed II. aber - entschlossen, Europa für den Islam zu gewinnen, die Christen weiter blutig herausforderte, reifte 1462 in Pius II. der Entschluß, sich selber als geistlicher Führer an die Spitze des Kreuzzuges zu stellen. Im geheimen Konsistorium 1463 trägt er ihn den Kardinälen vor:

Wer sollte seine Hilfe versagen, wenn der römische Bischof seinen eigenen Leib darbietet? ... Wir hoffen, daß die Kundgebung dieses Entschlusses wie ein mächtiger Donner die Völker aus dem Schlafe schrecken und die Gemüter der Gläubigen zum Schutz der Religion anfeuern wird.

Und er fügte hinzu, was ihm besonders auf der Seele brannte: Wir werden den Krieg zu Wasser und zu Land mit Leichtigkeit führen, sobald es eine ausgemachte Sache ist, daß der Papst von Rom mit dem heiligen Senat auf geradem Weg das allgemeine Heil suchen und daß der kein fremdes Geld für sich begehrt, welcher nicht bloß sein eigenes Geld, sondern selbst seinen Körper für CHRISTI Namen preisgeben will ...

Wenn wir nicht dem Feind entgegenziehen, so ist es nach Unserer Meinung um die Religion geschehen, so werden wir unter den Türken leben ...

Wir lebten in Freuden, sagen sie, sammelten Gelder, dienten der Hoffart, säßen auf fetten Eseln und edlen Rossen, schleppten die Fransen der Mäntel nach, gingen mit vollen Backen unter dem roten Hut und der weiten Kapuze durch die Stadt, hielten Hunde zur Jagd, schenkten viel an Schauspieler und Schmarotzer, nichts aber zur Verteidigung des Glaubens. Und das ist nicht völlig erlogen: es sind mehrere unter den Kardinälen, die es so treiben. Die Wahrheit zu sagen, der Luxus und das Gepränge unserer Kurie sind zu groß. Darum sind wir dem Volke so verhaßt, daß man nicht auf uns hört, auch wenn wir aufrichtig sprechen.

Wie meint ihr nun, was ist in solcher Schmach zu tun? ... Enthaltsamkeit, Unschuld, Glaubenseifer, Glut der Religion, Verachtung des Todes, Sehnsucht nach dem Martyrium haben die römische Kirche über den ganzen Erdkreis erhoben. Sie kann sich nicht erhalten, wenn wir nicht unsern Vorgängern nachstreben, die das Reich der Kirche gegründet. Es genügt nicht, Bekenner zu sein, den Völkern zu predigen, auf die Laster zu donnern, die Tugenden in den Himmel zu erheben. Jenen müssen wir uns nähern, die für das Testament des HERRN ihre Leiber hingaben. Alles müssen wir für das Heil der uns anvertrauten Herde dulden. Und sollten wir auch das Leben hingeben ...

Wenn dieser Weg die Christen nicht zum Kriege ladet, so wissen Wir keinen andern. Wir verhehlen Uns nicht, daß die Sache für Unser Alter bedenklich ist, daß Wir sozusagen dem sichern Tod entgegengehen. Wir scheuen ihn nicht...

Wir meinen, es geschehe wohl mit Uns, wenn es GOTT gefallen sollte, daß Wir in seinem Dienste Unsere Tage endigen ... Wir ziehen nicht aus, um zu kämpfen, da Unser Körper gebrechlich ist und Wir das Priesteramt verwalten, dessen Amt es nicht ist, das Schwert zu tragen ... Hoch auf dem Schiffe werden Wir stehen oder auf einem Bergesgipfel; und die heilige Eucharistie, das heißt unsern HERRN JESUS CHRISTUS, vor Augen, werden Wir von Ihm Heil und Sieg für unsere Kämpfenden erflehen ...So weihen Wir denn dieses graue Haupt und diesen schwachen Körper der Barmherzigkeit GOTTES. Er wird Unser eingedenk sein ...

Am 22. Oktober 1463 läßt Pius II. allen Christen durch eine Bulle verkünden:

Wenn du ein Mensch bist, so laß dich durch das menschliche Gefühl bestimmen, denen Hilfe zu bringen, die das Unwürdigste erdulden müssen; wenn du ein Christ bist, so gehorche der evangelischen Wahrheit, die dir befiehlt, den Bruder wie dich selbst zu lieben.

Betrachte das Elend der Gläubigen, gegen welche die Türken wüten: Söhne sind aus den Armen der Väter, Kinder vom Schoß der Mütter gerissen, Gattinnen vor den Augen ihrer Männer entehrt, Jünglinge gleich dem Vieh vor die Pflugschar gespannt. Erbarme dich deiner Brüder, und wenn du dich ihrer nicht erbarmst, so erbarme dich deiner selbst; denn dir selbst kann ein ähnliches Los beschieden sein; und wenn du dich derer nicht annimmst, die vor dir wohnen, so werden dich auch die verlassen, die hinter dir sind.

Ihr Deutschen, die ihr den Ungarn nicht beisteht, hoffet nicht auf die Hilfe der Franzosen, und ihr Franzosen, rechnet nicht auf die Hilfe der Spanier, wofern ihr den Deutschen nicht helft! Mit dem Maß, womit ihr messet, wird man wieder messen!

Pius II. stirbt nicht den Martyrertod. Geschwächt von jahrelangem Gicht- und Steinleiden, segelt er im Juni 1464 fiebernd nach Ancona, wo am 12. August die Kreuzfahrerflotte anlegt.

Am 15. August, am Fest Maria Himmelfahrt, stirbt Pius II. Eines seiner letzten Worte ist: Wehe euch, wehe euch, wenn ihr die Sache GOTTES versäumt!

Der Kreuzzug kam nicht zustande. Die Flotte kehrt nach Venedig zurück.

Erst im 17. Jahrhundert können die Türken am Kahlenberg bei Wien entscheidend geschlagen werden. Konstantinopel, heute Istanbul, blieb bis 1923 die Hauptstadt des Osmanischen Reiches.

22. Nikolaus von Kues

1401 bis 1464

Nikolaus, 1401 in Kues an der Mosel geboren, war Jurist, Philosoph, Astronom, Geograph, Mathematiker, Kardinal und Päpstlicher Legat bei den Reichstagen.

Sein Werk Cribratio Alkorani - Sichtung des Koran schrieb er 1460. Mit dieser Schrift wollte er über den Islam informieren, vor allem aber die Muslime missionieren, indem er den Koran auf Gesprächshilfen untersuchte, die Muslimen eine Brücke zur wahren Religion des Christentums bauen könnten.

Die islamische Lehre nennt Nikolaus Phantastereien, die aus böser Absicht hervorgegangen sind, da Mohammed nicht die Ehre GOTTES und das Heil der Menschen suchte, sondern seine eigene Ehre ...

Mohammed verstößt blindlings gegen die Gebote GOTTES, wenn er CHRISTUS in den Christen verfolgt und das Ziel des Koran ist die eigene Erhöhung.

Nikolaus teilt seine Cribratio Alkorani in drei Bücher:

Im ersten Buch stellt er heraus, daß der verständige Muslim die Gottheit CHRISTI und die Trinität GOTTES aus dem Koran erkennen kann; im zweiten Buch entwickelt er die christliche Erlösungslehre und im dritten deckt er zahlreiche Widersprüche des Koran auf.

Den Büchern fügt Nikolaus zwei Briefe hinzu, einen an den Sultan von Babylon und einen an den Kalifen von Bagdad. Am Ende des ersten Briefes fordert er den Sultan leidenschaftlich auf: Kommen muß die Zeit, wo nur der Glaube CHRISTI besteht. Mache du den Anfang zum Übertritt, und es folgen dir alle Fürsten jener Sekte! Dann wird man sagen: Siehe, GOTT hat Böses zugelassen, damit Gutes daraus hervorgehe. Der Glaube des Evangeliums war allenthalben von den orientalischen Götzendienern verachtet; da kam das arabische Gesetzbuch, scheinbar abgeneigt, jenem beizustimmen, und führte die Araber zur Anbetung des Einen GOTTES, jedoch mit heimlicher Billigung des Evangeliums. Jetzt gefällt es GOTT, daß das so bestätigte Evangelium, das jedoch noch von vielen Torheiten des Korans überdeckt ist, ans Tageslicht hervorkomme. So werden die, welche anfangs den stärksten Widerstand leisteten, vom arabischen Glauben zum Evangelium geführt werden zur Ehre des großen GOTTES, des Königs der Könige, des Schöpfers und HERRN der Welt.

Aus dem 1. Buch:

Im Buch (Koran) selbst steht im ersten Kapitel folgendes: „Jeder Gegner Gabriels, der durch den Schöpfer dieses Buch deinem Herzen eingibt, und es nach göttlicher Vorschrift dir in die Hände .gegeben hat,“ usw. Dies sollen Worte GOTTES an Muhammad ; sein, und derselbe Satz wird sehr oft in dem Buch wiederholt, wonach allein GOTT, der Schöpfer, Urheber des Buches ist. Doch wie die klügeren Araber und die authentischen Geschichtsdarstellungen sagen, und wie es auch das Buch selbst und sein Name Koran zeigen, ist es eine Sammlung gewisser Vorschriften, die als solche keineswegs auf den wahren GOTT zurückgeführt werden kann ...

Ein anderer als der wahre GOTT wird daher sein Urheber sein; und das kann nur der „Gott dieser Welt“ sein. Dieser „Gott“ nämlich ist es, der „den Sinn der Ungläubigen verblendet, damit ihnen nicht erstrahle das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit CHRISTI, der da ist das Bild GOTTES“, des Unsichtbaren; weil ihnen das Evangelium verschlossen ist, gehen sie verloren, wie der Apostel an die Korinther schreibt.

Dieser „Gott“ oder „Fürst dieser Welt“, der ein „Lügner ist von Anbeginn“, hat durch einen seiner Engel, der die Gestalt des Lichtes und vielleicht den Namen Gabriel annahm, den verlogenen Koran zusammengestellt; dabei bediente er sich vor allem Muhammads und seiner Nachfolger. Jenen fand er hierfür am geeignetsten, war er doch ein Heide und Venusverehrer, jemand, der alles, was von dieser Welt ist, begehrte; ihm stellte er häretische Christen und böswillige Juden als geeignete Ratgeber zur Seite.

So wissen es zuverlässige Quellen bei den Arabern zu berichten. Und wenn der Koran auch viele Stellen zum Lob der Thora und des Evangeliums sowie der Propheten Abraham, Moses und vor allem JESUS CHRISTUS, des Sohns der Jungfrau Maria, zu enthalten scheint, so wird man dennoch davon ausgehen können, daß diese Lobhudeleien vielmehr ein Täuschungsmanöver sind, widerspricht er doch all dem, was dem wahren Heil dient, wie weiter unten klar werden wird ...

Diejenigen, die durch GOTTES Gnade die Vollkommenheit erlangt haben, bemerken, daß der Koran unter dem Vorwand der Ausrottung des Heidentums <die Behauptung> aufstellt, CHRISTUS sei weder GOTTES Sohn gewesen noch sei er gekreuzigt worden, und daß dieser Zusatz offenbar die <eigentliche> Intention des ganzen Buches ist, nämlich davon zu überzeugen, daß CHRISTUS, d.h. der Messias, weder GOTTES Sohn gewesen noch gekreuzigt worden sei; denn allein der Glaube daran, daß CHRISTUS tatsächlich der Sohn GOTTES ist und tatsächlich den Kreuzestod erlitten hat, vermag den Teufel und die Welt zu überwinden; er allein ist der wahre und vollkommene Glaube, und keiner außer ihm kann dem Teufel widerstehen und dem Gläubigen Sieg und unsterbliches Leben im geistigen und unvergänglichen Himmelreich verleihen. Daher versucht der Satan auf diese Weise den Glauben an das Evangelium gänzlich auszurotten. So sehen wir, daß schon viele <vormals> christliche Gebiete vom wahren Glauben an CHRISTUS abgefallen sind und das Gesetz der Araber angenommen haben. Wir wissen aber sowohl aus dem Evangelium als auch aus dem Koran, daß Muhammad nicht die Übermacht gewinnen kann, sondern daß CHRISTUS am Ende siegt...

Den Einsichtigen also, jenen nämlich, die sich vom Geist CHRISTI leiten lassen, scheint der Glanz des Evangeliums im Koran auf, auch wenn sein Verfasser es nicht so wollte, nicht aber dem unsteten Muhammad selbst und jenen Antichristen, die diese Welt der zukünftigen vorziehen und nichts für gut erachten, was nicht dieser Welt und ihren eigenen Begierden entspricht. Diese Leute meinen, Gott, als der Urheber des Korans, bestätige ihre verdorbenen Wünsche, wobei sie nicht beachten, daß nichts im Koran wahr sein kann, was dem Evangelium widerspricht.

Aus dem 2. Buch:

Nachdem ich also dies alles gelesen hatte, da mußte ich darüber staunen, daß der Koran so oft über Mädchen und ihre Brüste und über schweinischen Beischlaf im Paradies spricht, wobei es obendrein im 87. Kapitel heißt, dies sei die schönste Belohnung Gottes für die Gläubigen, und da schämte ich mich, derart Schmutziges zu lesen, und sagte bei mir:

Wenn Muhammad dieses Buch, das voller Schmutz ist, Gott zuschreibt oder aber es selbst geschrieben hat und Gott die Urheberschaft zuweist, dann muß ich mich wundern, daß weise, keusche und tugendhafte Araber, Mauren, Ägypter, Perser, Afrikaner und Türken, von denen man sagt, daß sie diesem Gesetz folgen, Muhammad für einen Propheten halten können, dessen Lebenswandel doch niemand nacheifern kann, der nach dem Himmelreich verlangt, wo man nicht heiratet, sondern den Engeln gleich ist, wie CHRISTUS gelehrt hat. Denn niemand sagt so schmutzige Dinge in so schmutziger Art und Weise, der nicht selbst voll von all solchem Schmutz ist, denn „wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund“. Daß dem wirklich so ist, erhellt aus dem 42. Kapitel, wo Muhammad sagt, Gott habe ihm sogar Umgang mit Frauen erlaubt, der anderen nach dem Schlußteil des 7. Korankapitels verboten war, ja er habe ihm überhaupt Umgang mit allen Frauen erlaubt, die dazu bereit waren; auch habe er ihm geboten, den von ihm, <Gott>, erlaubten Schwur, nicht mit der jakobitischen Christin Maria Ehebruch zu treiben, aufzuheben, wovon er am Anfang des 75. Kapitels spricht, was im Widerspruch steht zu dem, was er anderswo über die Verurteilung der Ehebrecher und Meineidigen sagt. Er selbst nämlich behauptet im 77. Kapitel, daß die Meineidigen, die, nur um ihre Haut zu retten, geschworen hätten, verdammt seien.

Daß er sich nicht scheut, GOTT zu lästern, indem er ihm zuschreibt, einen Meineid angeordnet zu haben, damit er fortgesetzt Ehebruch treiben konnte!? Als Beleg dafür kann auch vieles angeführt werden, was er in bezug auf ihre Frauen erlaubt hat, wie jene Stelle im 3. Kapitel: „Bereitet euch die Frauen, die euch untergeben sind, ganz so, wie immer und wo immer ihr wollt.“ Und im 8. Kapitel erlaubt er so viele Frauen, wie ein jeder unter dem Joch oder in Zucht halten kann ...

Wenn jenes Licht aber fehlt, das von sich sagt: Ich bin das Licht der Welt, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt, damit, wer mir nachfolgt, nicht in Finsternis wandle, dann ist alles, was gesagt und geschrieben wird, unklar, verworren, dunkel, tödlich und der vernunftbegabten Natur widerwärtig, mag es auch dem Tierischen und Animalischen, das von dieser sinnlichen Welt ist, schmackhaft erscheinen.

Aus dem 3. Buch:

Gott sagt, was Muhammad selbst sich zu sagen scheint; er ist das Bindeglied zwischen Muhammad und seinen Frauen, er leistet glühendem Verlangen nach schmutziger Lust Sklavendienste, wenn er, um Muhammad willfährig zu sein, ihn deswegen von einem zuvor erlaubten Schwur, von Gesetzen und Versprechungen dispensiert und so Schande, Schuld und Sünde auf sich nimmt, damit Muhammad selbst nicht Ruf und Ansehen verliere. Da sieht man, wie Muhammad GOTT zu seinem Sklaven macht! Dies kann man von allen Seiten belegen ...

Der Gott des Koran ist also nicht jener große GOTT, an den zu glauben jedes vernunftbegabte Geschöpf gehalten ist, - ist er doch der Schöpfer aller Dinge -, sondern dein eigener Gott, der durch dich das sagt, was du erfindest. Alles also, was sich als Wort Gottes im Koran findet, ist - ob wahr oder falsch - allein der Erfindung Muhammads zuzuschreiben ...

Nikolaus greift Muhammad an: Die Christen waren schon vor dir da, und CHRISTUS besaß in seinen Gläubigen einen großen Teil dieser Welt dadurch, daß unzählige Märtyrer GOTT ihren unverbrüchlichen Gehorsam bis zum Tod bezeugten. Warum verfolgen deine Anhänger CHRISTUS, um ihm das Volk, das er sich erworben hat, abspenstig zu machen? ...

Du aber scheinst mir, Muhammad, unter dem Deckmantel der Religion Macht und Herrschaft erstrebt zu haben; denn alles löst du mit dem Schwert, und mit dem Schwert strebst du danach, mindestens in den Genuß von Tributzahlungen zu kommen. Zunächst warst du davon überzeugt, daß jeder durch sein eigenes Gesetz gerettet werden könne und daß Gott die Standfestigkeit der Gläubigen liebe, keineswegs aber die Wankelmütigen. Dann aber greifst du zum Schwert, als ob du diejenigen zur Wankelmütigkeit treiben wolltest, die du zuvor veranlaßt hattest, standhaft zu bleiben, läßt ihnen aber nur die Wahl, entweder zu konvertieren oder Tribut zu entrichten.

Wer sieht da nicht, daß das Ziel deiner Religion und der Eifer im rituellen Vollzug deines Gesetzes nur dahin geht, daß du herrschen kannst? Denn wer könnte durch Entrichtung von Tribut Gott und dich zufriedenstellen? Deine Absicht war keine andere als die, mit Hilfe Gottes und der Religion emporzukommen. Niemals hast du für wahr gehalten, was du als Gottes Gebote ausgibst, da du sie nicht gehalten hast.

23. Papst Hadrian VI.

1459 bis 1523

Hadrian wurde 1459 in Utrecht geboren, das damals zum Habsburger Reich gehörte. Er war der letzte deutsche Papst. Verkannt und verachtet, konnte sein heiligmäßiges Wirken erst durch Forschungen des 19. Jahrhunderts bestätigt werden.

Hadrian war Erzieher Karls V. und der Königinnen von Frankreich, Portugal und Ungarn-Böhmen. In seine kurze Regentschaft fielen politische Ereignisse von weltweiter Bedeutung. Seine Rede, die er am 1. September 1522 in seinem ersten Konsistorium hielt, nennt als Hauptanliegen die Reform der römischen Kurie und die Einigung der christlichen Fürsten zur Bekämpfung der Türken.

Sultan Suleiman II. hatte 1521 Belgrad erobert und bot alles auf, auch die Insel Rhodos, das letzte Bollwerk der Christenheit im Süden, unter seine Macht zu bekommen. Hadrian ruft auf zum Widerstand. Am 16. Oktober schreibt er an Karl V.:

Wir sind äußerst erstaunt, daß der König von England darauf besteht, mit dem König von Frankreich weder Frieden noch Waffenstillstand zu wollen, während die ganze Christenheit, vor allem das Königreich Ungarn, die Insel Rhodos und mehrere andere Gebiete der Christenheit, sogar die Königreiche Neapel und Sizilien, so großer Gefahr ausgesetzt sind infolge der Zwi-stigkeiten, die seit so langer Zeit zwischen Euch bestehen, die Ihr die Häupter derselben Christenheit seid, Zwistigkeiten, durch die der furchtbare türkische Tyrann eine mächtigere Hilfe findet, als wenn wir ihm eine Armee von vielen tausend Mann zur Verfügung stellten ...

Wahrlich, die Makkabäer verteidigten ihre Religion und das Gesetz GOTTES mit einem anderen Eifer, einer anderen Glut als wir, in denen, wie es scheint, nichts mehr als nur der Name von Christen noch übrig ist und sehr wenig von der Tugend, die dieser Name fordert; denn wir sind mehr darum besorgt, an unseren eigenen Feinden Rache zu üben als an denen GOTTES und Seines heiligen Glaubens, und bringen, um die ganze zeitliche Begierde zu erfüllen, die ganze Christenheit in die Gefahr des Untergangs.

Hadrian blieb erfolglos. Rhodos, von den Johannitern tapfer verteidigt, fiel 1522 in die Hände der Muslime. Als der venetianische Gesandte die Nachricht Hadrian überbringt, bricht dieser in Tränen aus: Ich würde zufriedener sterben, wenn ich die Fürsten zum Widerstand geeint hätte.

Den Kardinälen erklärt er, daß nunmehr alle Einkünfte ausschließlich zum Schutz der Christenheit verwendet, alle Werte verkauft werden müßten und er sich notfalls mit einer „linnenen Mitra“ begnügen wolle.

Als die Türken sich rüsten, gegen Rom zu marschieren und viele Römer bereits ihre Flucht vorbereiten, schreibt Hadrian an Kaiser Karl V. und die Fürsten:

Wehe den Fürsten, wenn sie ihre von GOTT empfangene Herrschaft nicht zu Seinem Ruhm und zur Verteidigung des auserwählten Volkes, sondern zu gegenseitigem Verderben mißbrauchen.

Mit seiner Bulle vom 11. März 1523 legt Hadrian dem gesamten Klerus und allen Beamten des Kirchenstaates für zwei Jahre eine Sondersteuer, den Türkenzehnten auf. Mit diesen Geldern hoffte er, eine schlagkräftige Armee aufstellen zu können.

Die Römer widersetzen sich der Steuer, die Pest bricht aus. Hadrian stirbt im 2. Jahr seines Pontifikates, am 14. Oktober 1523, nachdem er verfügt hatte, all sein privates Eigentum den Armen zu schenken und für sein Begräbnis nicht mehr als 25 Dukaten auszugeben.

24. Der hl. Papst Pius V.

1504 bis 1572

Pius V. regierte die Kirche von 1566 bis 1572. Hauptsorge seines Pontifikates war die Abwendung der „Türkengefahr“, die im Jahre 1570 mit der Eroberung Cyperns, des letzten christlichen Stützpunkts im Mittelmeer, die Christenheit bedrohte.

Unermüdlich und in zähen Verhandlungen bemühte sich Pius, alle europäischen Staaten zu einer Liga gegen die türkischen Eroberer zu einen. Vergebens, weil - so der Kommentar des Historikers Ludwig Frhr. v. Pastor: nur der Heilige Stuhl volles Verständnis für die der Christenheit und der abendländischen Zivilisation drohende Gefahr hatte und wirklich selbstlose Politik verfolgte, indem er mit größtem Eifer die Liga betrieb.

Im Mai 1571 gelang es Pius V, wenigstens Spanien und Venedig zu gewinnen. Am 7. Oktober 1571 konnte die türkische Mittelmeerflotte von dieser Liga bei Lepanto geschlagen werden. Neben seinen politischen Bemühungen hatte der Papst, der die irdischen Schlachten als übernatürlichen Kampf des Halbmondes gegen das Kreuz begriff, die gesamte Christenheit zu einem Gebetssturm mit dem Rosenkranz aufgerufen, selber drei Tage in der Woche gefastet, viele Stunden Tag und Nacht gebetet, die Klöster zu außerordentlichen Gebeten verpflichtet, Bittprozessionen gehalten, den Kardinälen einen Fasttag in der Woche verordnet und sich selber strenge Bußübungen auferlegt, um die Hilfe GOTTES zu erflehen.

Die ältesten Biographen des Papstes, Catena und Gabutius, berichten, daß in der Stunde der Entscheidungsschlacht bei Lepanto Pius V. Verhandlungen mit seinem Schatzmeister B. Bussoti plötzlich unterbrach, ans Fenster eilte, dort lange versunken stehenblieb und dann ausrief: Jetzt ist keine Zeit mehr zu Geschäften; eilet, dem HERRN zu danken, denn unsere Armada hat in dieser Stunde über die Türken gesiegt!

Nach der Siegesmeldung dankte der Papst GOTT unter Tränen: Nun entlassest Du Deinen Diener in Frieden.

Pius läßt eine Gedenkmünze prägen mit dem Psalmwort: Die Rechte des HERRN hat Großes getan, vom HERRN ist das geschehen.

Der venezianische Senat setzte zum Dank an Maria unter das Schlachten-Bild am Dogenpalast die Worte: Weder Macht und Waffen noch Führer, sondern Maria vom Rosenkranz hat uns zum Sieg verholten.

Viele Städte nahmen das Bild Maria, auf dem Halbmond stehend (Apk 12,1), in ihr Wappen auf. Weil die türkische Flotte am 7. Oktober 1571 geschlagen worden war, ordnete Pius V. für diesen Tag alljährlich ein Dankfest an zu Ehren unserer lieben Frau vom Siege. Sein Nachfolger Gregor XIII. wandelte dieses Fest um in das Rosenkranzfest.

Im Jahre 1712 wurde Pius V. heiliggesprochen.

Das Angelusläuten

Bereits Papst Urban II. hatte im 11. Jhdt. ein Friedensgebet für die Kreuzfahrer angeordnet, das beim Läuten der Glocke morgens und abends zu beten war.

Papst Gregor IX. erneuerte im 13. Jahrhundert das Friedensgebet durch Einführung des Engel-des-Herrn-Gebetes (Angelus). Zusätzlich zum Morgen- und Abendläuten führte Papst Calix-tus III. 1456 das Angelusläuten zur Mittagsstunde ein, weil nach dem Fall Konstantinopels das Abendland aufs höchste bedroht war. Im selben Jahr konnte Belgrad gerettet werden.

Papst Pius V. gab in einer Bulle genaue Anweisungen, wie der Angelus zu beten sei. In dieser Form wird er bis heute morgens, mittags und abends beim Läuten der Glocke gebetet.

Der ursprüngliche Sinn des Angelusläutens als Schutz- und Sturmgebet der Christen gegen die islamische Gefahr wird heute kaum noch erinnert.

Im „Engel-des-Herrn“-Gebet wird das Wunder der Menschwerdung GOTTES aus Maria, der Jungfrau, betrachtet, verbunden mit dem biblischen Gruß an die GOTTES-Mutter.

25. Der hl. Franz von Sales

1567 bis 1622

Der hl. Franz wurde 1567 auf dem Schloß der Familie Sales in Savoyen geboren, war Doktor der Jurisprudenz und Bischof von Genf. 1610 stiftete er zusammen mit der hl. Johanna Franziska von Chantal den Orden der Salesianerinnen. Franz starb 1622, wurde 1665 heiliggesprochen, 1877 zum Kirchenlehrer erhoben und 1923 zum Patron der Schriftsteller und der katholischen Presse erklärt.

Franz hinterließ ein umfassendes schriftstellerisches Werk. In seinen Kontrovers-Schriften nimmt er Stellung zum gerechten Krieg gegen die Muslime und verwirft die Behauptung Martin Luthers, man dürfe nicht gegen die Türken kämpfen, als Häresie:

... Die dritte Behauptung, ebenfalls von Luther (Jena 11,310), heißt: „Gegen die Türken kämpfen, heißt GOTT widerstehen, der durch sie unsere Missetaten bestraft.“ Was kann Dümmeres als diese Behauptung gesagt werden, ich beschwöre euch; was ist ungerechter und geeigneter, den ganzen christlichen Staat zu zerstören? Demnach dürfte kein Fürst gegen Wegelagerer vorgehen, gegen Verwüster der Felder, Brandstifter, schließlich gegen Feinde, die von innen und von außen angreifen? Es ist ja sicher, daß verruchte Menschen, die die Guten bedrücken, mit GOTTES Zulassung so handeln, damit die Guten durch ihre Mißhandlung von GOTT heimgesucht und gebessert werden. Dürfen also die Ärzte nicht gegen eine Seuche kämpfen, darf man keine Vorsorge für Getreide und Nahrungsmittel gegen den Hunger treffen, so daß also GOTT uns durch solche Betrübnisse nicht nur heimsucht und züchtigt, sondern sie auch billigt, gutheißt und bewirkt? Warum trägt also der Fürst das Schwert, warum tragen die Soldaten Waffen, wenn nicht dazu, um eindringende Feinde zurückzuschlagen und Angriffe auf den Staat abzuwehren?

Daher ist es nicht verwunderlich, daß die Soldaten auch im Evangelium (Mt 8,10; Lk 7,4f.9) gelobt werden, weil sie auch gerecht sein können wie jener vornehme Hauptmann Cornelius, von dem in der Apostelgeschichte (10,1 f) berichtet wird; daß sie ferner auch von Johannes dem Täufer anerkannt werden, nicht wenn sie den Kriegsdienst aufgeben, sondern wenn sie niemand bedrücken, kein Unrecht verüben und mit ihrem Sold zufrieden sind (Lk 3,14). Der König, sagt Paulus (Rom 13,4), „trägt das Schwert nicht umsonst, er ist ja Diener GOTTES, um rächend zu strafen“.

Der hl. Franz bezieht sich auf die Worte Martin Luthers:

Der Türke ist darum auch GOTTES Rute und des Teufels Diener, das hat keinen Zweifel ... Wie wollten wir die Türken angreifen, ehe wir uns nicht selbst gebessert hätten ... denn das wollte ich keinem Heiden, Türken oder gar Christen raten, Krieg anzufangen ... wenn wir nicht zuvor fromm werden wollten ... Die Türken laßt nur glauben und leben, was sie wollen ... Darum halte nur fest und sei sicher, daß der Türke gewißlich sei der letzte und ärgste Zorn GOTTES wider CHRISTUS, damit er dem Faß den Boden ausstößt und seinen Grimm ganz ausschüttet wider Christi Reich.

Und Luther betet: So komm nun HERR vom Himmel mit deinem Jüngsten Gericht und schlag sie beide, die Türken und alle Tyrannen und Gottlosen, und erlöse uns von allen Sünden. Amen. Im Jahre 1542 übersetzt Luther die „Confutatio Alcoran - Widerlegung des Koran“ von Ricoldo da Monte di Cruce (Richard aus Florenz) und bemerkt dazu: Ich habe es einfach nicht glauben können, was der Dominikanermönch Richard über den Islam schreibt. Und so habe ich jetzt endlich den Koran im Original gelesen.

Luther war der erste, der ihn drucken läßt mit der Begründung: Man soll den Mohammedanern und allen gottlosen Leuten den Koran vorhalten, daß sie ihr lästerliches Leben darin wiedererkennen, ob sie sich wohl bessern wollten ... Wenn die Türken und Sarazenen solchem Buch des Mohammeds, dem Koran, mit Ernst glaubten, so sind sie es nicht wert, daß sie noch Menschen hießen ... und jeglicher Vernunft beraubt, nicht besser als Stein und Klotz ...

Sind sie aber noch Menschen und bei Vernunft und glauben gleichwohl dem Koran wissentlich und willig, ist niemand dann noch an ihrer Verdammnis schuldig ... denn er hat es ihnen öffentlich bekannt, daß er sie Lügen lehren wollte ... wie wenn mein Pfarrer mir erklärte, er wollte jetzt drei Viertel Wahrheit und ein Viertel Lügen predigen; denn womit sollte ich ihn dann noch verklagen. Der Teufel würde jedenfalls triumphieren und sagen können: ich habe dich nicht betrogen; ich hatte dir zuvor gesagt, daß ich dir nicht die ganze Wahrheit zeigen werde.

Und Luther hofft: Die Türken sind zum Teil ja auch Menschen und glauben darum in Wahrheit gar nicht an den Koran.

26. Äbtissin Maria von Agreda

1602 bis 1665

Die am 2. April 1602 in Agreda, Nordspanien, geborene Mystikerin und Äbtissin Maria von Jesus schrieb das große Werk Die Geistliche Stadt GOTTES - das Leben der heiligsten Jungfrau und Gottesmutter, geoffenbart an Maria von Agreda.

Inzwischen in 25 Sprachen übersetzt, begutachtet von den Universitäten von Toulouse, Salamanca, Alcala und Löwen, besonders empfohlen von mehreren Päpsten, erhielt das Werk den besonderen Segen Pius XL: Wir spenden den Lesern und Vertreibern dieses Werkes den apostolischen Segen.

Die Geistliche Stadt GOTTES wurde Maria von Agreda geoffenbart als Werkzeug in der Hand GOTTES und Dolmetscherin meiner Worte.

Zwei Jahre nach ihrem Tod am Pfingstsonntag 1665 ließ König Karl IV. von Spanien ihren Sarg öffnen. Ihr Leichnam war unverwest. Noch mehrere Male wurde ihr Grab geöffnet im Zusammenhang mit dem Seligsprechungsprozeß, den Papst Clemens X. 1673 einleitete.

Über den Islam wurde Maria von Agreda geoffenbart:

Luzifer teilte verschiedene Ämter unter die Teufel aus, damit alle mit erhöhter Schlauheit und in geordneten Scharen vorgehen. Diese Scharen sollten den verschiedenen Lastern entsprechen, zu denen sie die Menschen versuchen wollen.

Der Götzendienst sollte in der Welt erhalten bleiben. Sollte er aber verschwinden, so sollten sie neue Sekten und Ketzereien in der Welt aufbringen.

Es sollten Menschen ausgesucht werden, die ganz und gar schlecht und von verkehrten Neigungen beherrscht sind. Diese würden die Ketzereien annehmen und die Lehrmeister und Anführer der Irrtümer werden. In der Hölle also, in der Brust dieser giftigen Schlangen, wurden die Lehren des Mohammed ... und alle anderen Irrlehren ... ausgebrütet.

Dieses teuflische Gutachten hat Luzifer gutgeheißen, weil es der göttlichen Wahrheit entgegentritt und das Fundament des menschlichen Heiles, den Glauben, zerstört. Jenen Dämonen, die es übernommen hatten, zur Stiftung von Irrlehren gottlose Menschen aufzusuchen, spendete Luzifer sein Lob, er zeigte ihnen seine Huld und setzte sie an seine Stelle.

27. Der sel. Marco d’Aviano (1631 bis 1699) und seine Siege über die Türken

Carlo Domenico Cristofori, wie Pater Marco vor seinem Klostereintritt hieß, wurde am 17.11.1631 in Aviano, Venetien, geboren. Mit 16 Jahren beschloß er, die türkischen Muslime zu bekehren und den Martyrertod zu sterben:

Er verließ nachts heimlich das Internat Görz und marschierte in Richtung Süd-Osten, wo er irgendwo auf die Türken zu stoßen hoffte. Nach zwei Tagen Fußmarsch klopfte er völlig erschöpft bei den Kapuzinern in Capodistria an. Die Patres konnten ihn davon überzeugen, daß es für die Zukunft der Christenheit besser sei, wenn er erst einmal wieder ins Internat zurückginge, um seine Studien abzuschließen.

Mit 17 Jahren trat Domenico in den Orden der Kapuziner ein und wurde mit 25 Jahren zum Priester geweiht.

Mit 45 Jahren wirkte er in Padua das erste Wunder, als am 8. September durch seinen Segen eine bettlägerige Ordensfrau gesund wurde. Nach einer zweiten wunderbaren Heilung einer Ordensfrau in Venedig war der Zulauf so groß, daß ihm der Patriarch verbot, das Volk weiter zu segnen. Ab da begannen die Einladungen von Bischöfen und Klöstern, in den Kirchen zu predigen und das Volk anschließend zu segnen.

Pater Marco hielt Mission in Italien, Süddeutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Er war ein harter und kompromißloser Bußprediger und bekehrte Tausende, obwohl im Ausland seine Predigten in italienischer Sprache überhaupt nicht verstanden wurden.

Wenn er nach seinen Predigten den Segen gab, ereigneten sich zahllose Wunder:

Er trieb Dämonen aus, heilte Blinde, Lahme, Taube und bekehrte Sünder. „Wohin er kam“, so berichten Zeitgenossen, „war alles schier augenblicklich voll von Menschen, die ihn sehen, hören oder berühren wollten.“ Pater Marco kam nicht zur Ruhe.

In den Nächten betete er bis vier Uhr morgens im Chorraum schlief dann zwei Stunden stehend, und nahm um sechs Uhr wieder am Chorgebet teil, in dem er „wie verzückt in Ekstase stand“.

Sein Seligsprechungsprozeß war bereits 1918 abgeschlossen, aber erst seit dem Jahr 2000 darf er als Seliger angerufen werden.

Pater Marco war Freund und Berater Kaiser Leopolds in Wien. Politik war für den Kaiser eine religiöse Angelegenheit. Auf dem Weg zum Priestertum mußte er nach der Diakon-Weihe die Regentschaft über das „Hl. Römische Reich“ übernehmen, weil sein Bruder Ferdinand früh verstarb.

Bei jeder Meldung von der Front im Osten und Süden, wo die Türken vorwärtsstürmten, legte die kaiserliche Familie einen Bußtag bei Wasser und Brot ein. Kara Mustafa wollte über Wien, „die Stadt des goldenen Apfels“, Rom erobern und damit die katholische Kirche.

Der sel. Papst Innozenz XI. sah diese Gefahr ganz klar und unterstützte deshalb den „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches“ finanziell und indem er der Bitte des Kaisers entsprach, Pater Marco an die Spitze des Heeres gegen die Muslime zu stellen, und zwar als päpstlichen Legaten. In dieser Eigenschaft erteilte Pater Marco den Truppen unter Voraussetzung der bekannten Bedingungen (Beichte, Kommunion und Gebet) den vollkommenen Ablaß.

Am 14. August 1683 schrieb Pater Marco aus Padua an den Kaiser: Gelobt sei GOTT und Maria. Ich habe Auftrag, mich zu Eurer Majestät zu begeben, ausgestattet mit allen Vollmachten. Wir werden Wien retten!

Am 1. September traf Marco d’Aviano in Linz ein und stellte nach zweitägiger Beratung mit dem Kaiser die Forderung, Leopold solle sich selber nicht an der Schlacht beteiligen, weil die prestigebedingten protokollarischen Probleme nur stören würden. Es war Pater Marco klar, daß Wien nur noch durch ein Wunder gerettet werden konnte. Die Muslime hatten bereits die Wiener Stadtmauer ganz vermint und am 11. September 1683 einen Teil gesprengt.

Kaiser Leopold und seine Gemahlin Eleonore pilgerten vor der Entscheidungsschacht täglich in Passau den Mariahilfberg hinauf, um Marias Hilfe zu erflehen. Daran erinnert noch heute das Passauer Maria-hilf-Lied:

Groß war die Not, so ernst die Zeit:/ vor Wien der Türke stand:/ ,Maria, hilf der Christenheit!“/ schrie auf das ganze Land./ Und Volk und Kaiser zog hinauf/ zu Passaus heil’gem Bild:/ Maria, halt die Türken auf,/ sei du uns Schutz und Schild!/ - Und wie in jener schweren Zeit/ den Sieg Maria gab,/ so schaut sie auch auf unser Leid/ mit Mutterlieb herab./ Vertrauend zieh’n auch wir hinauf/ zu Passaus heil’gem Bild:/ Maria, halt den Satan auf/ und bleibe unser Schild!

Die Schlacht am Kahlenberg

Am 11. September 1683 schrieb Marco d’Aviano vom Kahlenberg, Wien vor Augen, an den Kaiser:

Es ist jetzt alles gut geordnet, und bei allen Heerführern herrschen durchweg Eintracht und gute Beziehungen ... Jetzt sind wir nur mehr eine Stunde von Wien entfernt. Wenn es GOTT gefällt, wird morgen der Angriff stattfinden.

Am Morgen des 12. September, feierte Pater Marco am Kahlenberg die hl. Messe, bevor die Truppen mit dem Ruf JESUS, Maria in die Entscheidungsschlacht stürmten.

Zur gleichen Zeit schrieb der muslimische Schlachtenschreiber in sein Tagebuch:

Am frühen Morgen kam die Meldung, daß die Truppen der unseligen Giauren (türkischer Schimpfname für die Christen) in Stärke von 200.000 Mann über den Berg am Donauufer anrücken. Und später berichtet die muslimische Chronik, daß ein Mönch mit hocherhobenem Kreuz in der Hand die muslimischen Heere so in Angst und Schrecken versetzt hatte, daß ganze Regimenter die Flucht ergriffen.

Alle hätten nur auf das Stück Holz in der Hand Pater Marcos geschaut und seien geflohen, weil der Pater im Kampf so hoch gewachsen sei, daß er bis zum Himmel reichte.

In Wirklichkeit war Marco d’Aviano klein von Gestalt, ging immer sehr gebückt und hinkte leicht.

Allgemein wurde die Rettung Wiens als Wunder gedeutet.

In den Wochen vor der Entscheidungsschlacht hatte der sei. Papst Innozenz XI. die gesamte Christenheit zu einem Gebetssturm aufgerufen. Nach dem wunderbaren Sieg führte er als Dank an Maria, die Siegerin in allen Schlachten GOTTES, das Fest Maria Namen am 12. September ein.

Das Bündnis von Kaiser Leopold und dem polnischen König Jan Sobieski „gegen den Halbmond“ hatte Innozenz unter das Zeichen der apokalyptischen Frau mit der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren Füßen, gestellt (Apk. 12,1).

Auf die Gedenkmünze an den Sieg über die Türken bei Wien ließ er prägen: Deine Rechte, o HERR, hat den Feind geschlagen.

Siegreiche Folgeschlachten

Pater Marco gab sich mit dem Sieg über die Türken nicht zufrieden. Er betrachtete ihn als Verpflichtung zu weiteren Siegen, und so machte er all seinen Einfluß geltend, daß die geschlagenen Muslime verfolgt wurden, um zu verhindern, daß sie sich in der Nähe Wiens einwinterten.

Schon am 18. September 1683 setzte sich das kaiserliche Heer nach Ungarn in Bewegung.

Pater Marco wollte sich in die Stille des Klosters zurückziehen, gehorchte aber dem Papst, auch in den folgenden Schlachten das Heer mit dem Kreuz und seinem Segen zu begleiten.

1684 wurden wichtige Städte in Ungarn und 1686, nach 145 Jahren türkischer Herrschaft, Budapest zurückerobert. Mit der gewonnenen Schlacht 1687 bei Mohacs begann für die Habsburger das Zeitalter der Großmacht.

Pater Marco siegte in allen Schlachten. Im Mai 1688 beklagt er in einem Brief an den Kaiser die mangelhafte Ordnung im Heer: Der Mensch kann sich dann auf GOTT verlassen und Wunder erhoffen, wenn er sein Teil mit allem Fleiß vollbracht hat. Wenn man aber Wunder erwartet, ohne daß der Mensch das Seine dazu beiträgt, dann ist es überflüssig, mit solch gewaltigen Kosten überhaupt ein Heer aufzustellen, denn ein solches Beginnen wird immer verdammt.

Am 6. September 1688 war Belgrad zurückerobert. Pater Marco schreibt an den Kaiser:

GOTT hat stets mit Seinem Beistand unsere Siege zustandegebracht, die als Wunder bezeichnet wurden. Beim letzten Feldzug war ja die ganze Hölle versammelt, um die Einnahme von Belgrad zu verhindern. Ich allein habe mich allen Gegnern widersetzt.

Und Pater Marco klagt darüber, daß das Heer nach der Rückeroberung von Belgrad nicht bereit sei, weiterzuziehen, sonst, so schreibt er, wären heute Serbien, Bulgarien, die Moldau und die Walachei Eurer Majestät Herrschaft unterworfen. Und dringend empfiehlt er dem Kaiser, zuzupacken, damit er Herr auch des Orients werde.

Ab 1695 schien sich das Blatt zu wenden. Mustafa II. kam in Istanbul zur Macht. Er war fest entschlossen, die Größe des Osmanenreiches wiederherzustellen. Anfang August bewegte sich seine Armee bereits auf Belgrad zu.

Seit 1691 war Papst Innozenz XII. an der Macht. Im Unterschied zu seinem Vorgänger unterstützte er den Kaiser gegen die Muslime nicht. Pater Marco klagt:

Unser hl. Vater muß durch eigene Neigung oder durch menschliche Bosheit davon abgebracht worden sein, die nötige Sorgfalt zum Wohl der Christenheit anzuwenden.

Im November 1696 begann im ungarischen Dorf Poes (Pötsch) eine Marienikone einen Monat lang zu weinen. Pater Marco sah in den Tränen die Antwort des Himmels auf die Sünden der Menschen.

Er beschwor den Kaiser, die Ikone nach Wien zu holen. In Bußprozessionen wanderte sie durch alle Pfarreien und wurde dann im Stephansdom endgültig aufgestellt. Für Pater Marco war die 2. große Stunde gekommen, Wien zum Sieg zu führen:

1697 besiegte Prinz Eugen bei Zenta die osmanische Armee. 1699 konnte mit den Türken der Friede geschlossen werden. In diesem Jahr stirbt Pater Marco am 13. August.

28. Die erste deutsche Koranübersetzung

Die erste Koranübersetzung aus dem Arabischen ins Deutsche erstellte M.D. Friedrich Megerlin. Vorher gab es nur Übersetzungen von Übersetzungen.

Ihr Titel lautet: Die türkische Bibel oder des Korans allererste teutsche Übersetzung aus der arabischen Urschrift, herausgegeben 1772 in Leipzig.

Einleitend fragt Megerlin:

Wie nun? Ist’s recht und erlaubt, den Koran unter die Menschen zu bringen, und bey den Christen so gemein zu machen, daß ihn jederman im Teutschen lesen und verstehen kan? Gibt das nicht Aergernis und Verwirrung? Da man dieses Lügenbuch, als eine Verläugnung des Mittlers JESU, und der Dreyeinigkeit, und Verfälschung der Hl. Schrift vielmehr verbrennen und verbannen sollte, und gar ausrotten; wie man es vor diesem mit dem Koran und Talmud schon gemacht; da diese Bücher unter die verbotenen gerechnet, und nicht erlaubt gewesen.

Hält nicht der Verfasser selbst den Mahomed für den grossen Antichrist, und den Koran für das Zeichen des Thiers und des falschen Propheten? Wie kan er dann, mit gutem Gewissen, ein so gottloses Buch selbst teutsch übersetzen, mit grosser Mühe, aus dem Arabischen, und der Welt vor Augen legen, als nötig und nützlich zu lesen? Das sind widersprechende Dinge. Ich antworte kürzlich, und verantworte mich gewiß mit Überzeugung:

1. Es ist wahr, mein Zeugnis liegt am Tag..., daß Mahomed das in der Apokalypse 13 angezeigte Thier, der falsche Prophet und größte Antichrist seye ...

Allein 2. ... je greßlicher seine Gestalt, je mehr man sich davor zu hüten, und je näher sein prophezeites, und durch gewisse auch gelehrte und geistliche Mittel zu beförderndes Ende ist; je mehr und je richtiger solle man dieses Fabelbuch auch kennen, und sich von seiner Falschheit überzeugen lernen ...

29. John Henry Kardinal Newman

1801 bis 1890

John Henry Newman gilt als größter religiöser Genius des 19. Jahrhunderts.

1801 in London geboren, 1824 zum anglikanischen Geistlichen ordiniert, konvertiert Newman 1845 zur katholischen Kirche, die er als die wahre, von CHRISTUS gegründete Kirche erkannte, nachdem er sie früher als eine „Stiftung des Antichristen“ verworfen hatte.

1847 wird er in Rom zum Priester geweiht und 1879 von Papst Leo XIII. zum Kardinal erhoben.

Newman starb 1890 in Birmingham, wo er ein Oratorium des hl. Philipp Neri gegründet und geleitet hat.

In seinem umfangreichen schriftstellerischen Werk beschäftigt er sich immer wieder mit dem Islam, den er Aberglaube und Rebellion gegen das Christentum nennt, gepredigt von Mohammed mit einer Armee als Unterstützung.

Er nennt die Muslime fanatisch und beschuldigt Mohammed, daß seine späteren Offenbarungen den früheren widersprechen, so daß sich 150 widersprüchliche Surenverse ergeben, die sich gegenseitig aufheben.

Gemeinsamkeiten gibt es nach Newman zwischen Islam und Christentum nicht, da beide verschiedener Herkunft sind und dieselben Worte im Munde eines Muslim und eines Christen ganz verschiedene Bedeutungen haben.

Prophetisch geht Newman mit denen ins Gericht, die - wie in unseren Tagen - den Islam als Offenbarung GOTTES verkünden. Sie schließen sich selber aus der Kirche aus:

Die Kirche, wenn es ihre Pflicht ist, als „der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit“ zu handeln, ist offenbar gebunden, von Zeit zu Zeit und bis zum Ende der Zeiten Meinungen öffentlich anzuprangern, die mit jener Wahrheit unvereinbar sind, wann immer fähige und subtile Geister ihrer Gemeinschaft solche Meinungen zu veröffentlichen wagen. Nehmen wir an, bestimmte Bischöfe und Priester unserer Tage begännen zu lehren, der Islam oder der Buddhismus seien eine direkte und unmittelbare Offenbarung von GOTT, so wäre die Kirche verpflichtet, die Autorität zu gebrauchen, die GOTT ihr gegeben hat, und zu erklären, daß ein solcher Satz mit dem Christentum nicht vereinbar ist, und daß die, die ihn halten, nicht zu ihr gehören.

Und sie wäre verpflichtet, eine solche Erklärung eben jener Gruppe von Personen aufzuerlegen, die sich dem neuen Satz überlassen hatte, damit sie, wenn sie nicht widerrufen wollte, von ihrer Gemeinschaft ausgesondert werden könnte, wie sie sich von ihrem Glauben schon selbst ausgesondert hatte.

30. Zeugnis ehemaliger Muslime im 20. Jahrhundert

Der HERR sagt: Seht, Ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe! (Mt 10,16). Erfahren im Islam-Apostolat hatte der hl. Franziskus seine Ordensbrüder mit dieser biblischen Mahnung zu den Muslimen gesandt. Er wollte damit die Muslim-Mission als gefahrvollen und opferreichen Einsatz charakterisieren, der die Bereitschaft zum Martyrium voraussetzt.

CHRISTUS selber hat die Ungläubigen blutige Wölfe genannt, weil sie IHM und Seinen Jüngern feindlich sind: Haben sie Mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen! (Joh 15,20). Bis heute sind nur wenige Missionserfolge unter den Muslimen zu verzeichnen.

Seit dem frühen Mittelalter hat man versucht, den Islam mit logischen Beweisen zu widerlegen, ihn wissenschaftlich, philosophisch und theologisch zu überwinden. Ohne Erfolg. Die Missionare aller Jahrhunderte mußten erfahren, daß sich die Muslime der Wahrheit nicht öffnen, sie zurückweisen und ihre Verkünder verfolgen, treu den Anweisungen des Koran:

Gläubige! Schließt keine Freundschaft mit solchen, die nicht zu eurer Religion gehören. Sie lassen nicht ab, euch zu verführen (Koran 3,119).

Der Lohn derer, welche sich wider Allah und seinen Gesandten empören und sich bestreben, nur Verderben auf der Erde anzurichten, wird sein, daß sie getötet oder gekreuzigt oder ihnen die Hände und Füße an entgegengesetzten Seiten abgehauen oder daß sie aus dem Lande verjagt werden (5,34).

Und Allah offenbart:

In die Herzen der Ungläubigen will ich Furcht bringen; darum haut ihnen die Köpfe ab und haut ihnen alle Enden ihrer Finger ab (8,13).

O Gläubige, bekämpft die Ungläubigen, die in eurer Nachbarschaft wohnen; laßt sie eure ganze Strenge fühlen (9,3ff).

Die Ungläubigen hat Allah verflucht und für sie das Höllenfeuer bereitet (33,65). Und viele ähnliche andere Koran-Verse.

Muslime, die den Islam verlassen, werden mit der Todesstrafe bedroht:

Wenn sie sich abkehren, dann greift und tötet sie, wo immer ihr sie findet! (4,89).

Unter das islamische Apostasie-Gesetz fällt, wer Allah lästert, den Koran kritisiert, Mohammed beschimpft, seine islamischen Pflichten nicht erfüllt, die Speisevorschriften des Islam mißachtet oder zu einem anderen Glauben wechselt.

Um Muslime aus der Umklammerung der dämonischen Irrlehre des Islam zu befreien, geht GOTT auch außergewöhnliche Wege:

Mehr als hunderttausend Muslime bezeugen, 1968/69 in Zeitoun, Kairo, die Gottes-Mutter Maria über der koptischen Marienkirche gesehen zu haben. Mehrere tausend Menschen wurden auf wunderbare Weise geheilt.

Während der Erscheinungen versammelten sich 30.000 bis 40.000 Zeugen täglich, die meisten von ihnen Muslime.

Mohammed Hassan und Sheheta Mansour z.B., beide Angestellte der Optischen Vertriebsgesellschaft in Kairo, berichten, daß sie nach Zeitoun gegangen waren in der Überzeugung, nichts Außergewöhnliches dort zu erleben. Gegen drei Uhr morgens erschien ihnen plötzlich eine Gestalt, in glänzendes Weiß gekleidet. Sie schwebte oberhalb des Kirchendaches zwischen zwei Kuppeln. Dreimal hatten sie dieses Erlebnis:

Es waren keine Schatten, keine Spiegelung, nichts Künstliches. Es war wirklich die Heiligste Jungfrau. Sie bewegte sich und die Leute haben ihr zugerufen:

„Wir geben Zeugnis von Dir! Wir glauben an Dich, Heilige Maria!“

Offiziell bekannten sich zur Echtheit der Erscheinungen der koptische Patriarch Kyrillus VI., der katholische Patriarch Stephanus I., der Leiter der evangelischen Kirche in Kairo, Dr. Ibrahim Said, ja selbst die ägyptische Regierung:

Die Untersuchungen ergaben, daß die Heiligste Jungfrau bisher 27 Male in den verschiedensten, hellstrahlenden Formen erschienen ist. Zu gewissen Zeiten gingen diesen Erscheinungen hellstrahlende Tauben entweder voraus, begleiteten sie oder folgten denselben nach.

Der Direktor der Abteilung für Information und Anklage, Kairo.

31. Nahed Metwalli,

Begegnung mit Maria und CHRISTUS

Ebenfalls in Kairo erschien Maria 1987 der Muslima Nahed M. Metwalli, Dekanin der Schülerinnen am Helmeyyer-el-Zaitoun-Mädchen­gymna­sium, Kairo. Sie haßte die christlichen Schülerinnen:

Daß ich die Christen haßte, tat ich nur deshalb, weil sie nicht den Gott liebten, den ich liebte. Sie beteten ihn nicht so an wie ich. Sie waren im Irrtum, von Allah Abgeirrte, und deswegen mußte ich sie hassen.

Metwalli verbreitet eine Welle von Panik und Furcht an der Schule:

Ich war stolz auf mich. Und fortan verfolgte ich jeden, und nichts konnte mich davon abhalten.

Die Wende im Leben Metwallis beginnt mit der Einstellung einer Christin als Sekretärin.

Mit der Zeit mochte ich Samiah, und es entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis.

Am 25. November 1987 fällt Metwallis Blick auf eine Ikone hinter einem Lederkreuz am Hals der koptischen Christin.

Oh, wie dumm und einfältig doch diese Christen sind! ... Kaum hatte ich meine Gedanken zu Ende gesprochen, als ich ein helles Licht vor mir sah und den Duft von brennendem Weihrauch wahrnahm, so stark, wie wenn da eine Rauchsäule gewesen wäre. Durch dies hindurch sah ich eine wunderschöne Dame von heller, sehr heller Hautfarbe mit freundlichen Gesichtszügen vor mir stehen. Sie war in ein himmlisches Gewand gekleidet, und ihre Hände waren zu mir ausgestreckt. Sie sah mich an. Ich murmelte unwillkürlich: „Die Jungfrau Maria!“

Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Aber ich hatte sie gesehen.

Als ich meine Fassung wiedererlangte, waren Samiahs Augen voller Tränen und meine ebenfalls. Ich entdeckte, daß ich die Dumme war und sie die Wahrheit hatte. Und zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich vernichtet.

Metwalli beginnt zu beten: „Bitte, Gott, zeig mir die Wahrheit. Wie kann ich zu Dir gelangen?“ Und plötzlich erscheint ihr CHRISTUS.

Er sah mich an. Ich konnte seinem Blick nicht standhalten und fiel auf mein Gesicht. Oh mein Gott, was sah ich! Was für Augen! Es war mir, als würde ich sterben oder ohnmächtig werden von dem, was ich sah. Seine Augen waren groß und mächtige Strahlen entstömten ihnen, gleich Sonnenstrahlen. In der Iris seiner Augen hätte der ganze Erdball Platz gefunden. Ihre Farbe war ein reines Blau, blau wie der klare Himmel, oder wie reines Wasser mit einer Spur von grün. Was waren das für Strahlen, die da auf mich fielen und meinen Körper wie elektrischer Strom durchfluteten?

Nicht für einen einzigen Augenblick konnte ich ihn betrachten. Aber ich wollte ihn kennenlernen, ich liebte ihn und wollte ihn anschauen. Also nahm ich all meine Kraft zusammen, ihn wenigstens noch ein einziges Mal zu schauen. Ja, ich erhob meinen Kopf und schaute ihn an. Oh, welches Wunder! Er blickte geradewegs auf mich. Und sein Antlitz, es kam nun näher mit einem Ausdruck, der voll Liebe, freundlich und sanft war.

N. Metwalli konvertiert zur koptischen Kirche.

Das islamische Apostasie-Gesetz verurteilt Metwalli zum Tode. Es gelingt ihr die Flucht nach Holland. Heute nennt sie sich Fibi Abdel Missih Saleeb.

32. Der Schleier zerriß

Als jüngste Tochter einer moslemischen Sayed-Familie, direkter Nachkomme des Propheten Mohammed durch die Linie seiner Tochter Fatima, hatte ich, Gulshan Fatima, bis jetzt ein ausgesprochen ruhiges, zurückgezogenes Leben in Panjab, einem Staat meines Heimatlandes Pakistan, geführt.

Das lag nicht nur daran, daß ich seit meinem siebten Lebensjahr nach dem „purda“, dem streng orthodoxen, islamischen Gesetz der Schiiten, erzogen worden war, sondern hatte auch damit zu tun, daß ich ein Krüppel war, der nicht einmal das Zimmer ohne fremde Hilfe verlassen konnte.

Medizinisch konnte nicht geholfen werden. Da stößt Gulshan auf den Koran-Vers:

Ich will heilen den Mutterblinden und Aussätzigen und will die Toten lebendig machen mit Allahs Erlaubnis.

Wie alle Muslime glaubt Gulshan an Jesus, der, wie diese Sure es sagte, ein geschaffenes Wesen war, ein Gebilde aus Staub wie Adam, und der trotzdem durch die Macht Allahs alle diese Wunder vollbringen konnte.

Gulshan beginnt, zu Jesus zu beten.

Wieder wartete ich vergeblich auf Antwort. Da schrie ich in einer Aufwallung von plötzlichem Schmerz laut aus: „ Wenn du kannst, dann heile mich - wenn nicht, dann sag es mir!“ Ich wußte nicht mehr ein noch aus.

Es fällt mir nicht leicht, das, was als nächstes geschah, in Worte zu fassen. Der ganze Raum war plötzlich mit Licht erfüllt. Das Licht wurde stärker und nahm an Intensität zu, bis es heller leuchtete als die Sonne. Ich bedeckte mein Gesicht mit dem Schal, so sehr fürchtete ich mich ...

Plötzlich hörte ich eine Stimme sagen: „Steh auf! Dies ist der Weg, den du immer gesucht hast. Ich bin JESUS, der Sohn der Maria, zu dem du gebetet hast. Jetzt stehe ich vor dir. Steh auf und komm zu MIR!“

Noch zweimal wiederholt JESUS den Befehl: „Steh auf und komm zu MIR!“

In diesem Augenblick fühlte ich, Gulshan Fatima, die neunzehn Jahre als Krüppel im Bett zugebracht hatte, neue Kraft in meine verdorrten Glieder hineinfließen. Ich streckte meine Beine aus dem Bett und stand auf. Dann machte ich ein paar Schritte und fiel der himmlischen Erscheinung zu Füßen ... JESUS legte mir Seine Hand auf den Kopf, und ich bemerkte ein Loch in der Hand, von dem ein Lichtstrahl auf mein Gewand fiel, so daß das grüne Kleid weiß aussah.

Er sprach: „Ich bin JESUS, ich bin IMMANUEL. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich lebe und werde bald wiederkommen.

Von diesem Tag an bist du mein Zeuge. Was du mit deinen Augen gesehen hast, sollst du meinem Volk weitersagen. Mein Volk ist dein Volk, und du sollst treu sein und dieses Geschehen an mein Volk weitergeben.“

Gulshan läßt sich taufen, wird von ihrer Familie mit dem Tod bedroht, ihres Erbes beraubt und verstoßen. Heute lebt sie in England.

33. Zeugnis verfolgter Christen im 20. Jahrhundert

Seit der Gründung des Islam durch Mohammed, der selber 66 Kriege gegen Nicht-Muslime geführt hat, wurden Christen von Muslimen unterdrückt, verfolgt, getötet.

Höhepunkt der Verfolgung ist das „Jahrhundert der Märtyrer“, das 20. Jahrhundert. Niemals in der Geschichte hat es so viele Menschen gegeben, die umgebracht wurden, nur weil sie Christen sind.

Hanna Aydin, Abt des syrisch-orthodoxen Klosters in Warburg, mußte die Türkei verlassen, weil er Mitglied der syrischorthodoxen Kirche ist. Sie nennt sich selbst „leidende Kirche“, weil sie vom Islam ununterbrochen verfolgt wurde. Bis auf eine kleine Zahl sind in der Türkei alle syrisch-orthodoxen Christen umgebracht oder zur Flucht gezwungen worden.

Auf die Frage, ob seine Kirche überhaupt noch eine Zukunft habe, antwortet Bischof H. Dolaponu: Das Ende unserer Kirche wird nicht kommen. Wenn die Sonne der Syrer in der Türkei untergeht, wird sie irgendwo in der Welt wieder aufgehen.

In seinem Buch Die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien (1990) schreibt Abt Hanna Aydin über die Situation christlicher Gemeinden in der Türkei:

Es ist nicht mehr möglich, ihnen einen Pfarrer zu senden, um die Pastoralen Bedürfnisse zu erfüllen. Es ist ja sicher, daß der Geistliche von den Moslemen umgebracht wird, und die türkische Regierung duldet dies. Denn die türkischen Beamten sind scharf gegen die christliche Religion eingestellt.

Ebenso wurde der christliche Religionsunterricht in der Türkei offiziell verboten, dadurch wurden die zwei Priesterseminare der syrischen Kirche im Kloster St. Gabriel und Kloster Zafaran verriegelt und die wichtigsten historischen und liturgischen Bücher, die auf Pergament geschrieben sind, vom Staat registriert (beschlagnahmt).

Dagegen wurden für die Moslemen aber überall Moscheen und Koranschulen aufgebaut. Heute spricht man von der Re-Islamisierung der Türkei. Das Staatsgrundgesetz von Atatürk ist heute dem radikal religiös gesinnten türkischen Moslem nicht mehr akzeptabel ...

Die gewaltsame Unterdrückung anderer Religionsgemeinschaften durch den Islam ist nach dessen eigenen Vorschriften eine sehr gute Tat, durch welche der gläubige Muslim den Willen Allahs erfüllen kann. Durch die Androhung von Gewaltmaßnahmen erlangt der muslimische Herrscher eine politische und soziale Machtstellung und kann von seinen Untertanen Steuern fordern, soviel er will, da es keine festen Bestimmungen darüber gibt.

Für die Muslime gibt es die Würde des Menschen nur im Bereich der islamischen Glaubensgemeinschaften. Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften besitzen jedoch keine menschliche Würde. Sie sind nur dem äußeren Anschein nach Menschen und gleichzeitig Geschöpfe, die Allah zum Nutzen der muslimischen Gläubigen erschaffen hat.

Noch konkreter gesagt: Die Menschen außerhalb der muslimischen Glaubensgemeinschaft sind nur dem Äußeren nach Menschen, in Wirklichkeit stehen sie auf derselben Stufe wie Tiere. Sie sind Geschöpfe wie diese und produzieren Lebensmittel für den Islam (Volk Allahs), wie auch die Tiere Nahrungslieferanten für den Menschen sind. Solche islamischen Vorstellungen sind für den rational denkenden Europäer unvorstellbar.

Ein gläubiger Muslim denkt z.B., daß alles, was der Christ besitzt, sein Hab und Gut bis hin zu seiner Frau, gleichzeitig ihm gehört, und daß er alles damit machen dürfe, was er wolle. Wenn ein Muslim einen unschuldigen Christen umgebracht hat, so ist dies nicht gut, wohl aber keine Sünde. Aber wenn der Muslim ihn zu bekehren versuchte, und der Christ dies ablehnte, dann darf ihn der Muslim nicht nur umbringen, sondern er ist vom Koran her dazu verpflichtet. Die Muslime nennen diese Tat ,Kesk’ oder ,Gaset’, d.h. waschen:

Nach der Tötung muß der Muslim seine Hände mit dem Blut des Umgebrachten waschen, damit sie im Paradies bei Allah leuchten können, weil er für seine Religion jemanden, der Allah ablehnte, umgebracht hat.

Warum denken die Muslime noch so, obwohl es im Gegensatz zum heutigen Weltverständnis steht, wo man sich um den Frieden der Welt, die Gerechtigkeit, Menschenrechte, Brüderlichkeit, Gewissensfreiheit, Emanzipation usw. bemüht?

Im Koran, dem heiligen Buch des Islam, und im Seriat (Rechtsbuch) steht als Pflicht für jeden Muslim, andere Religionen zu bekämpfen, bis auf der ganzen Welt nur Allah verehrt wird.

Im Koran stehen in 13 Suren 79 Kriegsverse (Gihad), die für jeden Muslim vorgeschrieben sind, ,kutiba alaikum’, d.h. es ist euch vorgeschrieben, nämlich, daß ihr andere Religionen bekämpfen müßt, bis sie sich zum Islam bekennen ...

In der 5. Sure gibt es 21 Verse mit Ermahnungen für die Muslime, keine Freundschaften mit Menschen aus anderen Religionsgemeinschaften zu schließen ...

Aus den Kriegsversen wird ersichtlich, daß der Krieg im Islam gegen die Ungläubigen (Christen und Juden) immer willkommen ist. Er macht nur unter 2 Bedingungen halt:

a) Unterwerfung durch Steuerabgabe

b) Bekehrung zum Islam.

Sonst wird die Welt für die Muslime in zwei Kategorien aufgeteilt: nämlich in ,Dar-al-lslam’, d.h. Haus des Islam und in ,Dar-al-Harb’, d.h. Haus des Krieges. Dar-al-lslam basiert auf folgendem Grundsatz: Wie es nur einen Gott im Himmel gibt, kann es auch nur einen Herrscher und ein Gesetz auf Erden geben. Deshalb kann der muslimische Staat ein anderes Gemeinwesen außerhalb des Islam nicht anerkennen ...

Das Besondere beim Islam ist die Art der Verpflichtung, der man nachgeben muß, es handelt sich um den dynamischen Begriff des .Gihad’, des Heiligen Krieges. Einen Friedensvertrag gibt es nicht im Islam, denn der Krieg darf nicht beendet werden ...

Gihad ist wichtiger als Gebet, ist eine Pflicht für die Sache Allahs. Der gläubige Muslim stützt sich auf die Verheißungen der Schrift (Koran), göttlichen Lohn für den heiligen Krieg zu erhalten. Demjenigen, der im Glaubenskrieg fällt, stehen die Tore zum Paradies offen. Dem freiwilligen Kämpfersteht die Beute zur Verfügung. Der staatliche heilige Krieg und der individuelle heilige Kampf ergänzen sich gegenseitig.

Die Ideologie des Gihads ist keine Sache vergangener Jahrhunderte.

34. Revolution der Apostaten

Nach dem Zeugnis von Heiligen und Bekennern aller Jahrhunderte ist der Islam:

Glaube des Tieres (Bischof Johannes Nikiu; M.D.F. Megerlin), Vorläufer des Antichristen (hl. Johannes von Damaskus), eine gottlose und frevelhafte Irrlehre (Bischof Abu Qurra), der große Antichrist (M.D.F. Megerlin), Abschaum aller Häresien, verab-scheuungswürdig, verdammenswert, der größte aller Irrtümer, gottlos und ein tödlicher Virus. Eine verderbliche Lehre, deren Hauptabsicht darin besteht, den Glauben an den wahren GOTT-Menschen CHRISTUS, den Schöpfer und Erlöser des Menschengeschlechts, zu verhindern (hl. Petrus Venerabilis), eine heidnische Religion (hl. Bernhard von Clairvaux; hl. Klara von Assisi; hl. Thomas von Aquin), ein falsches, teuflisches Gesetz, das durch Schwert und Gewalt bekanntgemacht wurde (sei. Raimundus Lullus), eine schauderhafte, von Teufeln und geistesgestörten Menschen erdachte Erfindung, ein Schrecken, der nur durch die Kraft des Schwertes hochkam und durch die Grausamkeit Mohammeds verbreitet wurde (Wilhelm von Tripolis), eine Irrlehre, die in der Hölle ausgebrütet wurde (Äbtissin Maria von Agreda), Aberglaube und Rebellion gegen das Christentum (Kardinal J.H. Newman).

Nach dem Zeugnis von Heiligen und Bekennern aller Jahrhunderte ist Mohammed:

ein Lügenprophet, der von einem Dämon besessen war (Bischof Abu Qurra), ein elender, verruchter und gottloser Mensch, der schlimmste Widersacher der Kirche und der heilsamen Lehre JESU CHRISTI, ein verdammungswürdiger Mensch, der ein verabscheuungswürdiges Leben lebte, ungebildet, geschäftstüchtig und gewitzt, der durch Intrigen, Raubzüge und Mord die Leute in Schrecken versetzte und die Angst gegen seine Person schürte, ein Satan, der mit dem leibhaftigen Teufel zusammengearbeitet hat (hl. Petrus Venerabilis), ein falscher Prophet (Wilhelm von Tripolis), ein Feind des Kreuzes und Widersacher CHRISTI (Papst Pius II.), ein Werkzeug Satans, des Vaters der Lüge und des Fürsten dieser Welt, ein Gotteslästerer und Ehebrecher, der unter dem Deckmantel der Religion Ehren, Macht und Herrschaft erstrebte (Kardinal Nikolaus von Kues), ein ganz und gar schlechter, von verkehrten Neigungen beherrschter Mensch (Äbtissin Maria von Agreda).

Nach dem Zeugnis von Heiligen und Bekennern aller Jahrhunderte ist der Koran:

eine Märchenerzählung, voller absurder Geschichten (hl. Johannes von Damaskus), eine Lügenerzählung (Bischof Abu Qurra), ein Lügenbuch (M.D.F. Megerlin), unerhörtes Geschwätz und Phantasterei (hl. Petrus Venerabilis), ein Buch mit vielen Fabeleien und völlig falschen Lehren (hl. Thomas von Aquin), voller Schwärze und Häßlichkeit (Wilhelm von Tripolis), ein Buch voller Widersprüche und Torheiten, das allem widerspricht, was dem wahren Heil dient, ein Buch voller Schmutz, unklar, verworren, dunkel, tödlich. Sein Urheber ist der „Lügner von Anbeginn“, der „Fürst dieser Welt“, der die Gestalt des Lichtes und den Namen Gabriel annahm (Kardinal Nikolaus von Kues), ein gottloses Buch und Zeichen des Tieres (M.D.F. Megerlin).

Prophetisch nimmt J.H. Newman die Situation des ausgehenden 20. Jahrhunderts vorweg:

Nehmen wir an, bestimmte Bischöfe und Priester lehrten, der Islam sei eine direkte und unmittelbare Offenbarung von GOTT, so wäre die Kirche verpflichtet ... zu erklären, daß ein solcher Satz mit dem Christentum nicht vereinbar ist, und daß die, die ihn halten, nicht zu ihr gehören.

Und sie wäre verpflichtet, eine solche Gruppe von Personen.... wenn sie nicht widerrufen wollte, von ihrer Gemeinschaft auszuschließen.

Am 21. November 1964 verabschiedeten die Konzilsväter des II. Vatikanischen Konzils, das sich als pastorales Konzil definierte, die Dogmatische Konstitution über die Kirche - Lumen gentium, ein nicht dogmatisiertes Dokument, in dem es u.a. heißt: Der Heilswille umfaßt aber auch die, die den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen GOTT anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird (Kap. 16).

Für die Formulierung die mit uns den einen GOTT anbeten (im lat. Original „nobiscum“) ist Pater Robert Caspar aus dem Orden der Weißen Väter, Tunis, verantwortlich. Er wollte damit ausdrücklich feststellen, Allah und GOTT seien identisch.

Am 25. Oktober 1965 verabschiedeten die Konzilsväter des II. Vatikanischen Konzils die Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen - Nostra aetate, ebenfalls nicht dogmatisiert und ebenfalls in der von Robert Caspar überarbeiteten Fassung, in der es u.a. heißt:

Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen GOTT anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat (Art. 3). Diese Dokumente sind ein Bruch mit der katholischen Kirche, Häresie und stehen im Gegensatz zu den Zeugnissen aller Heiligen und Bekenner aller Jahrhunderte.

Um die neuen Irrlehren durchzusetzen, scheut man sich überdies nicht, ahnungslosen Christen falsche Übersetzungen der lateinischen Originaltexte vorzulegen. So heißt es z.B. in der deutschen Übersetzung von Nostra aetate Nr. 2, §2:

Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen (nichtchristlichen) Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl der Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.

Das lateinische Original schreibt in multis, d.h. in vielen Punkten, wo die deutsche Übersetzung in manchem lautet.

Beten die Muslime mit uns den einen GOTT an?

Der Islam leugnet die Göttlichkeit CHRISTI (Koran-Sure 5,72; 9,30), die Dreifaltigkeit GOTTES (4,171; 5,73), die Erlösung des Menschen durch CHRISTUS am Kreuz (4,157-158), Seine Auferstehung (ebd.) und die Sendung des HEILIGEN GEISTES (61,6).

Ausdrücklich betont der Koran, JESUS sei ein Geschöpf Allahs (3,59). Er habe sich bei Allah entschuldigt, denn er habe nie gesagt, daß er göttlich sei, dazu habe er kein Recht (5,116).

Dagegen sagt CHRISTUS: „Niemand kommt zum Vater als nur durch MICH“ (Jo 14,6). „Wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht!“ (1 Jo 2,23).

Wer CHRISTUS nicht hat, hat GOTT nicht. Der Islam hat CHRISTUS nicht, also hat er GOTT nicht.

Beten die Muslime mit uns den einen GOTT an?

Beten die Muslime den lebendigen und in sich seienden GOTT an?

Da Allah nicht GOTT ist, muß er ein Götze sein. Alle Götzen aber sind nach der Heiligen Schrift Dämonen: „Alle Götter der Heiden sind Dämonen“ (Psalm 95,5). „Was sie opfern, opfern sie Dämonen und nicht GOTT“ (1 Kor. 10,20).

Durch Götzendienst kann niemand mit GOTT in Verbindung treten: „Die Dämonen, die sich Gottähnlichkeit anmaßen, ergötzen sich an der Gesinnung des Flehenden, dessen Täuschung und Unterwürfigkeit es ihnen ermöglicht, ihn zu beherrschen.“ (Hl. Augustinus).

Beten die Muslime den barmherzigen GOTT an?

Allah ist barmherzig gegen alle, die sich ihm unterwerfen: „Jene, die glauben und ausziehen, um für die Religion Allahs zu kämpfen, die dürfen Allahs Barmherzigkeit gewärtig sein“ (Sure 2,219).

Alle, die sich Allah nicht unterwerfen, verfolgt er mit seinem Fluch, seiner Rache, seinem Haß: „Die Ungläubigen hat Allah verflucht und für sie das Höllenfeuer bereitet“ (33,65). „Allah ist der Ungläubigen Feind“ (2,100). „Wir werden Rache an ihnen nehmen“ (43,42). „Der Haß Allahs gegen euch ist noch schwerer als der Haß, in welchem ihr euch untereinander haßtet“ (40,11).

Allah sät Feindschaft und Haß (5,15) und befiehlt Gewalt: „Haut den Ungläubigen die Köpfe ab und haut ihnen alle Enden ihrer Finger ab“ (8,13). „Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer bereitet und siedendes Wasser soll über ihre Häupter gegossen werden, wodurch sich ihre Eingeweide und ihre Haut auflösen. Geschlagen sollen sie werden mit eisernen Keulen“ (22, 20-22).

„Und hackt dem Dieb und der Diebin die Hände ab zur Vergeltung für das, was sie erworben haben; dies als abschreckende Strafe von Seiten Allahs“ (5,38).

Frauen sind - so will es Allah - dem Mann unterworfen, sie dürfen gezüchtigt und geschlagen werden: „Ermahnt die Frauen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie!“ (4,34).

Allah läßt keinen los, der sich ihm unterworfen hat. Wer den Islam verläßt, muß getötet werden: „Wenn sie sich abkehren, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet“ (4,89).

Allah befiehlt den Religionskrieg: „Kämpft gegen diejenigen die nicht an Allah glauben“ (9,29). „Bekämpft sie, bis alle Versuchung aufhört und die Religion Allahs allgemein verbreitet ist“ (8,40). Allah kennt kein Erbarmen mit den Christen: „Die Christen sagen, CHRISTUS ist der Sohn GOTTES ... Allah schlage sie tot. Wie sind sie verstandeslos“ (9,30).

Allah gebietet, die Feinde zu hassen: „Seid nicht mild gegen eure Feinde und ladet sie nicht zum Frieden ein. Ihr sollt die Mächtigen sein!“ (47,36).

Allahs Barmherzigkeit erlaubt Mohammed, mit allen Frauen Sexualverkehr zu haben, die dazu bereit sind: „Dir, o Prophet, erlauben wir ... jede gläubige Frau, die sich dem Propheten überlassen und die derselbe heiraten will.

Diese Freiheit sollst nur du haben vor den übrigen Gläubigen ... Du begehst kein Verbrechen, wenn du Gebrauch von dieser Freiheit machst; denn Allah ist versöhnend und barmherzig. Du kannst zurücksetzen, wen du willst, und zu dir nehmen, wen du willst, ja selbst die, welche du früher verstoßen hast, wenn du jetzt Verlangen nach ihr hast; dies alles soll kein Verbrechen für dich sein - denn Allah ist allgütig“ (33,51-52). Allah herrscht als Despot: „Allah entläßt in Irrtum, wen er will, und leitet recht, wen er will“ (74,32). „Wen Allah in die Irre entläßt, der findet keinen, welcher ihn zurechtweist“ (40,34).

Beten die Muslime den barmherzigen GOTT an?

Beten die Muslime den Schöpfer Himmels und der Erde an?

Nach dem Koran hat Allah sieben Himmel und ein Paradies sinnlicher Genüsse geschaffen. Paradies-Jungfrauen, die niemals altern und ewig schön bleiben, stehen den Männern in den „Gärten der Wonne“ zur Verfügung (55,71-72). „Jungfrauen mit großen schwarzen Augen, gleich Perlen, die noch in ihren Muscheln verborgen sind, bekommen die Seligen als Lohn ihres Tuns“ (56,26).

Grüne Seidenkissen laden zur Ruhe ein. Paradies-Knaben reichen randvoll gefüllte silberne Gefäße mit Wein, der aus Bächen geschöpft wird, die neben Bächen aus Honig, Milch und niemals verderbendem Wasser das Paradies durchfließen. „Fleisch und Geflügel“ ist stets zu haben (56,21).

Allah hat das Paradies nur für die Muslime geschaffen. Alle, die den Islam nicht annehmen, sind für die ewige Hölle bestimmt. Nach der islamischen Überlieferung, dem Hadith, durfte Mohammed in einer „Himmelsvision“ die Himmel und das Paradies schauen. Er erzählt: Nachdem ich in Jerusalem gebetet hatte, wurde mir eine Leiter gebracht... auf die die Todgeweihten ihre Augen richten, wenn das Ende naht. Gabriel ließ mich auf ihr hinaufsteigen, bis er mich zu einem Himmelstore brachte, das man das Hütertor nennt. Es wird bewacht von einem Engel namens Isma’il, dem zwölftausend Engel unterstehen, von denen einem jedem wiederum zwölftausend Engel gehorchen ... Ich trat in den untersten Himmel ein und sah dort einen Mann sitzen, an dem die Seelen der verstorbenen Menschen vorüberzogen. Gabriel erklärt, daß dieser Mann „Vater Adam“ sei, der die Seelen der Gläubigen und Ungläubigen als gut und schlecht beurteile. Dann erblickte ich Männer mit Lippen wie von Kamelen. In ihren Händen hatten sie faustgroße glühende Steine, die sie sich in den Mund warfen und die an ihrem Gesäß wieder herauskamen. Gabriel erklärt: Das sind jene, die den Besitz der Waisen ohne Recht aufgezehrt haben.

Sodann - berichtet Mohammed weiter - erblickte ich Männer in der Art der Familie des Pharao mit Bäuchen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Über sie zogen Wesen hin wie vor Durst schmachtende Kamele, wenn sie dem Feuer ausgesetzt werden. Sie traten auf die Männer, ohne daß sich diese von ihrer Stelle bewegen konnten. Gabriel erklärt, wofür diese und andere im ersten Himmel zu leiden hätten.

Sodann brachte er mich hinauf in den zweiten Himmel, und siehe, da waren die beiden Vettern: Jesus, der Sohn der Maria, und Johannes, der Sohn des Zacharias. So durchwandert Mohammed alle sieben Himmel. Und er brachte mich in den siebten Himmel. Dort sah ich einen Mann in reifem Alter auf einem Stuhl am Tore des Paradieses sitzen ... Nie habe ich einen Mann gesehen, der mir ähnlicher war. Und Gabriel sprach: „Dies ist dein Vater Abraham!“ (überliefert von Abu Sa’id al-Chudri).

Beten die Muslime den Schöpfer Himmels und der Erde an?

Bekennen sich die Muslime zum Glauben Abrahams?

Was Mohammed im Koran über Abraham berichtet, hat er aus Erzählungen jüdischer und christlicher Zeitgenossen. Diese Berichte ergänzte er mit unbiblischen Behauptungen: Abraham sei der erste Muslim gewesen, der mit seinem Sohn Ismael die Kaaba in Mekka gegründet hätte, jenen Wallfahrtsort, in dem zur Zeit Mohammeds über 360 Götter und Göttinnen verehrt wurden.

Mohammed behauptet weiter, aus dem Geschlecht Ismaels als einziger Prophet hervorgegangen zu sein. Über Ismael aber prophezeit GOTT in der Bibel: Ein Wildesel-Mensch wird er sein. Seine Hand wird gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn sein. Allen seinen Brüdern entgegengesetzt wird er wohnen (Gen. 16,12).

Ausdrücklich betont GOTT: Meinen Bund will ich mit Isaak schließen (Gen. 17,21). Nur wer von Isaak stammt, trägt deinen (Abrahams) Namen! (Gen. 21,12). Ausdrücklich darf Ismael den Namen Abrahams nicht tragen. Seine Nachfahren sind keine „Söhne Abrahams“.

Auch der Koran verwirft eine Gemeinsamkeit mit den Christen im abrahamitischen Glauben: Wir folgen der Glaubensrichtung Abrahams als Anhänger des reinen Glaubens; und er gehört nicht zu den Polytheisten (den Christen, die drei Götter anbeten) (2,135).

Sind wir Christen mit den Muslimen im abrahamitischen Glauben verbunden?

Beten die Muslime GOTT an, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird?

Ausdrücklich betont die Bibel, daß CHRISTUS das Gericht über die Menschen vom Vater übergeben ist. CHRISTUS aber wird als GOTT von den Muslimen verleugnet. Nach dem Koran ist CHRISTUS nicht am Kreuz gestorben, sondern wurde durch eine List Allahs entrückt (4,157).

Er wird nach der islamischen Überlieferung zur Erde zurückkommen, aber nicht, um Gericht zu halten, sondern um 40 Jahre zu leben, zu heiraten, alle Kreuze zu zerschlagen, alle Schweine zu vernichten und alle Christen zum Islam zu bekehren. Nach seinem Tod werde er neben Mohammed in Medina begraben. Am Jüngsten Tag hat Jesus nach dem Koran die Aufgabe, gegen die Christen und Juden Zeuge zu sein (4,161). Um den Muslimen, die als einzige ins Paradies gelangen können, diesen Weg zu erleichtern, wird Mohammed für sie Fürsprecher bei Allah sein: Ich bin der Herrscher der Kinder Adams am Tag der Auferstehung und der erste, dessen Fürsprache erhört wird (nach Abu Dawud und Muslim).

Beten die Muslime CHRISTUS an, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird?

Beten die Muslime GOTT an, der zu den Menschen gesprochen hat?

Mohammed behauptet, den Koran durch den Engel Gabriel von Allah geoffenbart bekommen zu haben: Als ich schlief, trat der Engel Gabriel zu mir mit einem Tuch wie aus Brokat, worauf etwas geschrieben stand und sprach: ,Lies!’ Dreimal forderte Gabriel auf, zu lesen, aber Mohammed, der Analphabet, weist dieses Ansinnen zurück. Da preßte er das Tuch auf mich, so daß ich dachte, es wäre mein Tod (Koran 96, 1-5).

Nach dieser ersten Vision irrte Mohammed drei Jahre lang, von Entsetzen erfüllt, umher. Er war davon überzeugt, das Opfer eines Dämons zu sein. Seine Ängste steigerten sich zu Depressionen und Selbstmordgedanken. Als er gerade daran war, sich von einem Berg in die Tiefe zu stürzen, überkam ihn die zweite Vision. Nach dieser Erscheinung folgten die Visionen häufiger.

Und Gabriel offenbart, CHRISTUS sei nicht GOTT, GOTT sei nicht dreifaltig, CHRISTUS sei nicht am Kreuz gestorben und nicht auferstanden.

Alle Visionen waren mit außergewöhnlichen körperlichen Zuständen verbunden. Mohammed selber erklärt: Ich höre ein Getöse, und bei diesem Getöse werde ich vom Schlag getroffen. Niemals kommt die Offenbarung zu mir, ohne daß ich glaube, meine Seele würde von mir genommen. Bei den Visionen war Mohammed in Schweiß gebadet, fieberte, wurde durch eine geheimnisvolle Macht zu Boden geworfen und lag wie ein Betrunkener. Überkam ihn die Erscheinung, während er mit seinem Kamel unterwegs war, wurde auch das Tier außergewöhnlich unruhig und stand mit gespreizten Beinen steif, als müssten sie brechen.

Schon die Zeitgenossen Mohammeds deuteten die körperlichen Begleiterscheinungen als Beweis seiner Besessenheit: Und sie sagen: O du, auf den die Ermahnung herabgesandt sein soll, du bist ja besessen! (Koran 15,69).

Hat GOTT zu Mohammed gesprochen? Beten die Muslime mit uns Christen den einen GOTT an, den lebendigen und in sich seienden, den barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat, die CHRISTUS am Jüngsten Tag richten wird?

Nein zum Dialog - Ja zur Mission

Andere, von den Ideologen des interreligiösen Dialogs verbreitete Häresien sind nicht neu. Sie wurden bereits von den Päpsten der vorkonziliaren Zeit zurückgewiesen.

Verwerflich ist die Zielsetzung des christlich-islamischen Dialogs, der ausdrücklich die Muslime nicht missionieren will:

Die Kirche führt den Dialog nicht, um Menschen an sich zu ziehen, (L. Fitzgerald, Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, in: CIBEDO, Frankfurt, 2/1999).

Der Dialog darf nicht mißbraucht werden durch Anwendung von Methoden und Mitteln jeder Art, die auf die Bekehrung des Gesprächspartners abzielt und von daher motiviert ist (Werner Wanzura, Referat für den Interreligiösen Dialog der Erzdiözese Köln, in „Lebendiges Zeugnis“, 11/1977).

Richtig dagegen ist:

Die katholische Lehre zeigt uns aber, daß die erste Pflicht der Nächstenliebe nicht in der Toleranz gegenüber irrigen Überzeugungen besteht, so aufrichtig dieselben auch sein mögen, auch nicht in der theoretischen oder praktischen Indifferenz gegenüber dem Irrtum und dem Laster, wohin wir unsere Brüder gestürzt sehen, sondern sie besteht in dem Eifer, sie geistig und moralisch zu bessern, nicht weniger als in der Sorge für ihr materielles Wohlergehen.

Die gleiche katholische Lehre zeigt uns auch, daß die Quelle der Nächstenliebe sich in der Liebe zu GOTT befindet, dem gemeinsamen Vater und gemeinsamen Ziel der ganzen Menschheitsfamilie, und in der Liebe zu JESUS CHRISTUS, dessen Glieder wir in einer Weise sind, daß die Hilfe für einen Unglücklichen, eine JESUS CHRISTUS selbst erwiesene Wohltat ist. Jede andere Liebe ist eine Illusion oder ein unfruchtbares, vergängliches Gefühl. Der hl. Papst Pius X. in: Unser Apostolisches Amt, 1910

Der vorrangige Gegenstand der Fürsorge der römischen Bischöfe muß ganz offensichtlich darin bestehen, für das ewige Heil der Seelen tätig zu sein, dadurch daß sie das Königreich JESU CHRISTI über die ganze Welt ausbreiten, entsprechend der Anordnung, welche der göttliche Gründer der Kirche seinen Aposteln gegeben hat: „Gehet hin und lehret alle Völker! Predigt das Evangelium allen Geschöpfen.“

So nahm auch Unser berühmter Vorgänger Gregor XV. mit Recht an - wie es auch in seinen Akten berichtet wird - daß nämlich „die erste Pflicht des Hirten in der Verbreitung des christlichen Glaubens besteht“ und gründete die Heilige Kongregation für die Verbreitung des Glaubens mit der Absicht, in wirksamerer Weise das immense Werk des Apostolates unter den Ungläubigen zu fördern.

Pius XI. in: Motuproprio „Romanorum pontificium“, 1922

Die Kirche, welche von ihrem göttlichen Gründer den Auftrag erhalten hat: „Wie mich mein Vater gesandt, so sende ich auch euch. Gehet in alle Welt und predigt das Evangelium allen Geschöpfen“, setzt die Mission CHRISTI auf der Erde fort, wobei sie nichts anderes sucht, als das gesamte Menschengeschlecht zur Erkenntnis von JESUS CHRISTUS zu führen und es durch die Beobachtung des Evangeliums zur himmlischen Herrlichkeit zu geleiten. Das heißt, JESUS CHRISTUS zu verkündigen, die Völker zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen, sie auf dem Weg zur ewigen Seligkeit zu unterweisen und das Königreich GOTTES weiter auszubreiten.

Wer sich auch nur teilweise von diesem göttlichen Ziel entfernt, sich anstrengt, irdische Pläne zu verwirklichen, indem er sich vornimmt, irgendeine andere Sache, so ehrenwert sie auch in sich sein mag, zu erhalten, der wird die erhabene Vorzüglichkeit der Mission nicht erbrennen sehen und den Auftrag nicht erfüllen, der ihm anvertraut wurde und den er angenommen hat.

Ansprache Pius XI. am 21.11.1919

ICH allein bin der Weg

Eine Häresie ist die Behauptung der Dialog-Ideologen, die nichtchristlichen Religionen - und damit auch der Islam - seien außerordentliche Wege zum Heil. Richtig dagegen ist, daß ohne JESUS CHRISTUS kein Mensch zu GOTT gelangen kann:

Indem man die häretischen Sekten und ihre Religionsdiener beschützt und begünstigt, duldet man und begünstigt man nicht nur ihre Personen, sondern auch ihre Irrtümer. Das ist implizit die unglückselige und auf ewig bedauernswerte Häresie, wie sie der Hl. Augustinus in folgenden Worten wiedergibt:

„Sie bestätigt, daß alle Häresien auf dem rechten Weg seien und die Wahrheit sagen, eine so widernatürliche Ungereimtheit, daß ich nicht glaube, daß eine Sekte sie wirklich als wahr hinstellen kann.“

Pius VII. in: Post Farn diuturnas, 1814

Daher ist eine derartige Freiheit, welche die Wahrheit und den Irrtum, den Glauben und die Häresie auf die gleiche Stufe stellt, welche die Kirche JESU CHRISTI wie irgend eine menschliche Institution betrachtet, eine beklagenswerte und verderbliche Trennung von der menschlichen Gesellschaft und GOTT, ihrem Urheber. Das endet entweder in den traurigen Folgen des Indifferentismus (Gleichgültigkeit) des Staates in religiösen Belangen, oder, was auf dasselbe herauskommt, im Atheismus.

Leo XIII. in: Brief an den Kaiser von Brasilien, 1889

Die einen sagen es etwas dunkel, andere verfechten es völlig offen: alle Religionen seien wahr ...

Ganz besonders bestürzend ist es, daß es Katholiken und Priester geben kann, welche - so wollen Wir zu ihren Gunsten lieber annehmen - solche Ungeheuerlichkeiten zwar verabscheuen, welche aber doch so handeln, als fänden dieselben ihre volle Billigung. Denn die Lehrer dieser Irrtümer werden von ihnen derartig gelobt, und sie erweisen ihnen öffentlich derartige Ehren, daß man leicht zur Ansicht kommen könnte, die Anerkennung gelte weniger den Männern, die ja in irgendeinem Teilbereich nicht ohne persönliche Verdienste sein mögen, als vielmehr den Irrtümern, die sie sich offen zu eigen machen und mit aller Kraft unter das Volk zu bringen suchen. Hl. Pius X. in: Pascendi, 1907

Der Apostolische Stuhl (hat) niemals die Teilnahme der Seinigen an den Konferenzen der Nichtkatholiken zugelassen.

Derartige Versuche können von den Katholiken in keiner Weise gebilligt werden. Sie gehen ja von der falschen Meinung jener aus, die da glauben, alle Religionen seien gleich gut und lobenswert.

Pius XI. in: Mortalium animos, 1928

Kein Friede ohne CHRISTUS

Falsch ist die Lehre der Dialog-Ideologen, es könne keinen Frieden unter den Nationen geben ohne den Frieden unter den Religionen.

Richtig dagegen ist, daß es keinen Frieden geben kann ohne JESUS CHRISTUS:

Durch die Erkenntnis der Tatsache, daß es nur sehr wenige Menschen gibt, denen jeder religiöse Sinn abgeht, glauben sie sich zu der Hoffnung berechtigt, es werde sich bei aller Verschiedenheit der Völker bezüglich der religiösen Ansichten doch ohne Schwierigkeit eine brüderliche Übereinstimmung im Bekenntnis gewisser Wahrheiten als gemeinsame Grundlage des religiösen Lebens erreichen lassen. Zu diesem Zweck halten sie vor einer zahlreichen Zuhörerschaft Konferenzen, Versammlungen und Vorträge, zu denen sie alle, ohne jeden Unterschied, zur Aussprache einladen: Heiden jeder Art und Christen, und endlich auch jene, die unseligerweise von Christus abgefallen sind oder die seine göttliche Natur und seine göttliche Sendung erbittert und hartnäckig bekämpfen.

Derartige Versuche können von den Katholiken in keiner Weise gebilligt werden. Sie gehen ja von der falschen Meinung jener aus, die da glauben, alle Religionen seien gleich gut und lobenswert, weil alle, wenn auch in verschiedenen Formen, doch gleichermaßen dem uns angeborenen und natürlichen Sinn Ausdruckgeben, durch den wir nach GOTT verlangen und uns seiner Oberherrschaft gehorsam unterwerfen.

Die Vertreter solcher Ansichten sind nun nicht nur in Irrtum und Selbsttäuschung befangen, sondern sie lehnen auch die wahre Religion ab, indem sie ihren Begriff verfälschen. Auf diese Weise kommen sie Schritt für Schritt zum Naturalismus und Atheismus.

Daraus ergibt sich dann ganz klar die Folgerung, daß jeder, der solchen Ansichten und Bemühungen beipflichtet, den Boden der von GOTT geoffenbarten Religion vollständig verläßt.

Pius XI. in: Mortalium Animos, 1928

Aber noch mehr befremdend, erschreckend und betrübend zugleich, sind die Verwegenheit und die geistige Leichtfertigkeit von Männern, die sich Katholiken nennen, und die davon träumen, unter derartigen Bedingungen die Gesellschaft umzugestalten, und auf Erden, über die katholische Kirche hinweg, das Reich der Gerechtigkeit und der Liebe zu errichten, mit von allen Richtungen hergekommenen Arbeitern aus allen Religionen oder ohne Religion, mit oder ohne Glaubensüberzeugungen, vorausgesetzt nur, daß sie das vergessen, was sie trennt: ihre religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen, und daß sie das einsetzen, was sie eint: einen großmütigen Idealismus sowie moralische Kräfte, von dort her genommen, wo sie können. Wir befürchten, daß es noch schlimmer kommt. Das Endergebnis dieses bunten Durcheinanders in der Arbeitsweise der Nutznießer dieser gemischten sozialen Aktivität kann nur eine Religion sein, die universaler als die katholische Kirche ist, die alle Menschen, die endlich Brüder und Genossen geworden sind, im „Reich GOTTES“ vereinigt.

Man arbeitet nicht für die Kirche, man arbeitet für die Menschheit.

Hl. Pius X. in: Unser Apostolisches Amt, 1910

Es zeigt sich noch eine andere Gefahr, die umso schwerwiegender ist, als sie sich noch mehr in den Schleier der Tugend hüllt. Zahlreich sind nämlich jene, die in ihrem Verdruß über die Uneinigkeit der Menschen und über die Verwirrung der Geister sowie unter dem Antrieb eines unklugen Seeleneifers den mächtigen Drang und das glühende Verlangen in sich spüren, die Schranken niederzureißen, wodurch rechtschaffene und anständige Menschen voneinander geschieden sind.

Sie huldigen dermaßen dem Irenismus (Friedensliebe), dass sie, ohne die trennenden Probleme zu berücksichtigen, nicht nur darauf bedacht sind, den Ansturm des Atheismus mit vereinten Kräften niederzuschlagen, sondern auch die Gegensätze in dogmatischen Fragen zu überbrücken.

Pius XII. in: Humani generis, 1950

Wie zu allen Zeiten, so kann es auch heute nur darum gehen, da die Konflikte unvermeidlich sind, und die Geschichte zeigt, daß es sie immer gegeben hat, daß es sie heute gibt und daß es sie gemäß dem Wort des HERRN bis ans Ende der Zeiten geben wird ... die Kirche ist vor die Entscheidung gestellt, entweder den Götzen Weihrauch zu streuen oder für CHRISTUS das Leben hinzugeben.

Pius XII. am 6.12.1953

35. Zeugnis der Konzilien

Alle in dieser Dokumentation zitierten Theologen, Bekenner, Heiligen und Märtyrer früherer Jahrhunderte waren davon überzeugt, daß der Islam gegründet wurde, um CHRISTUS die Göttlichkeit abzusprechen: ein Stoß in die Herzmitte des christlichen Glaubens.

Denn der in den Christen, Seinen Gliedern, geheimnisvoll fortlebende CHRISTUS (1 Kor 12,12) erhebt den Anspruch, an IHN, als den GOTT-Menschen, zu glauben. Gerettet wird der Mensch, der an CHRISTUS glaubt und sich taufen läßt (Mk 16,16).

Schon die ersten großen Kirchenversammlungen der Christenheit, die Konzilien, haben dieses Entscheidendste und alles Durchdringende des christlichen Glaubens bezeugt. Hier liegt die tiefste Gemeinsamkeit aller Christen: ihr Lebensprinzip. Die Orthodoxen erkennen die ersten sieben, die Reformatoren die ersten vier Konzilien als bindend an. So steht das feierliche Zeugnis der gesamten Christenheit - gegen die Leugnung der Göttlichkeit CHRISTI durch den Islam - das CHRISTUS-Be-kenntnis, schon Jahrhunderte vor Mohammed (570 bis 632) urkundlich bekräftigt:

325 zu Nizäa, 381 zu Konstantinopel, 431 zu Ephesus und 451 zu Chalzedon.

Diese alle Christen verpflichtenden Dokumente erinnern an die biblisch überlieferte Lehre CHRISTI, an Sein Selbstzeugnis:

„Ehe Abraham ward, BIN ICH“ (Joh 5,58).

„... damit alle den SOHN ehren, wie sie den VATER ehren!“ (Joh 5,23).

„Wer an den SOHN glaubt, hat ewiges Leben. Wer nicht glaubt, wird das Leben nicht schauen. GOTTES Zorn lastet vielmehr auf ihm“ (Joh 3,36).

„Wer an MICH glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist“ (Joh 11,26).

„Wie der VATER Tote auferweckt und lebendig macht, so macht auch der SOHN lebendig, wen ER will“ (Joh 5,21).

Schon die Urkirche setzt dieses Bekenntnis fort:

„CHRISTUS, der da ist über allem, GOTT, hochgelobt in Ewigkeit“ (Rom 9,5).

„... zu harren auf die glorreiche Erscheinung unseres großen GOTTES und Heilandes CHRISTUS JESUS“ (Tit 2,13).

Während Bischof Ignatius von Antiochien im Jahr 107 zum Martyrium nach Rom geschleppt wird, schreibt er in einem Brief an die Gemeinde in Rom:

„Laßt mich teilhaben an den Leiden meines GOTTES!“

Aus der Fülle weiterer Zeugnisse ragt ein Brief des Papstes Dionysius an Bischof Dionysius von Alexandrien hervor, eine Verteidigung CHRISTI, die um das Jahr 260 niedergeschrieben worden ist:

Man darf weder die bewundernswerte und göttliche Einheit in drei Gottheiten spalten, noch die Würde und alles überragende Größe des HERRN durch den Ausdruck „Geschöpf“ verringern. Sondern man muß glauben an GOTT, den allmächtigen Vater, und an CHRISTUS JESUS seinen Sohn, und an den HEILIGEN GEIST. (Man muß ferner glauben), daß das WORT (Logos) mit dem GOTT aller Dinge vereinigt sei. Denn ER (das WORT) sagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30) und „Ich bin im Vater und der Vater ist in mir“ (Joh 14,10). Auf diese Weise wird sowohl die göttliche Dreifaltigkeit als auch die heilige Lehre der Einheit gewahrt ...

Das Glaubensbekenntnis des ersten ökumenischen Konzils (325 in Nizäa), das erste nach der großen Verfolgungszeit, nennt JESUS „wesenseins mit dem Vater“ und „gezeugt vom Vater, das heißt aus der Wesenheit des Vaters“ und bleibt damit dem in der Christenheit bereits bekannten Apostolischen Glaubensbekenntnis treu. Als Glaubenssatz, also als Dogma, wird 325 in Nizäa streng verdeutlicht: „Diejenigen, die sagen, es habe eine Zeit gegeben, da der Sohn GOTTES nicht war, und er sei nicht gewesen, bevor er gezeugt wurde, und er sei aus nichts geworden oder aus einer anderen Substanz oder Wesenheit oder der Sohn GOTTES sei wandelbar oder veränderlich, diese schließt die apostolische und katholische Kirche aus.“

Schon der Apostel Johannes hat seinem Evangelium einen Prolog vorangestellt, in dem er die Mitte des Glaubens bezeugt und dabei JESUS das WORT (logos) nennt:

„Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei GOTT und das WORT war GOTT. Im Anfang war es bei GOTT. Alles ist durch das WORT geworden, und ohne das WORT wurde nichts, was geworden.“

In Nizäa wird die Irrlehre des Arius und der Arianer, wonach JESUS nur ein Geschöpf sei, verurteilt. Im Glaubensbekenntnis dieses ersten Konzils wird bezeugt: „GOTT von GOTT, Licht vom Lichte, wahrer GOTT vom wahren GOTT, gezeugt, nicht geschaffen, wesenseins mit dem VATER.“

Das berühmte, bis heute auch in der Liturgie gebetete oder gesungene Credo des zweiten Konzils (381), genannt das Nizäno-Konstantinopolitanische Credo, stellt über den HEILIGEN GEIST fest:

„Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater (und vom Sohne) ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht. Er hat gesprochen durch die Propheten. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Weltzeit. Amen.“

Schon ein Jahr später bekräftigt die römische Kirchenversammlung unter Papst Damasus I. (382) in ihrer 10. Lehrentscheidung: Wer nicht bekennt, daß immer der Vater ist und immer der Sohn und immer der Heilige Geist, irrt im Glauben.

Bei der allgemeinen Kirchenversammlung zu Ephesus, dem dritten weltweiten Konzil (431), wird gleich in der ersten Sitzung der zweite Brief Cyrills, des Bischofs von Alexandrien, feierlich als rechtgläubig anerkannt. Dieser Brief wendet sich gegen Nestorius und die Nestorianer, die Maria den Titel „GOT-TES-Gebärerin“ absprechen wollten: Sie habe nur den Menschen Christus geboren, mit dem sich die Person des WORTES verbunden habe. Die Bischöfe des Konzils dagegen bekräftigen:

Wir behaupten, daß das Wort das durch eine vernünftige Seele beseelte Fleisch in unaussprechlicher und unbegreiflicher Weise mit sich selbst der Person nach geeint hat und so Mensch geworden ist und Menschensohn genannt worden ist.

Obgleich die Naturen, die zu einer wirklichen Einheit verbunden wurden, verschiedene sind, so ist aus ihnen doch ein CHRISTUS und Sohn geworden. Nicht, wie wenn die Verschiedenheit der Naturen um der Einigung willen aufgehoben worden wäre, sondern so, daß Gottheit und Menschheit zusammen uns den einen HERRN und CHRISTUS und Sohn gebildet haben, vermöge einer unaussprechlichen und geheimnisvollen Verbindung zu einer Einheit.

Denn es ist nicht zuerst ein gewöhnlicher Mensch aus der heiligen Jungfrau geboren worden und auf diesen dann das Wort herabgestiegen, sondern aus dem Mutterschoße selbst ist er geeint hervorgegangen.

Das vierte ökumenische Konzil, Chalzedon (451), äußert zur Lehre über CHRISTUS:

Dieser immerwährende Einziggeborene des immerwährenden Vaters ist vom Heiligen Geist und der Jungfrau Maria geboren worden. Diese zeitliche Geburt hat der göttlichen und immerwährenden Geburt nichts genommen, aber auch nichts hinzugefügt. Ihr alleiniger Zweck war die Erlösung des überlisteten Menschen.

Denn wir hätten den Urheber der Sünde und des Todes nicht überwinden können, wenn nicht er, den weder die Sünde beflecken noch der Tod festhalten konnte, unsere Natur angenommen und zu der seinigen gemacht hätte ...Um unsere Schuld zu tilgen, vereinigte sich die unverletzbare Natur mit der leidensfähigen, damit, wie es unsere Rettung forderte, „ein“ und derselbe „Mittler zwischen GOTT und den Menschen, der Mensch JESUS CHRISTUS (1 Tim 2,5), sowohl einerseits sterben, wie anderseits nicht sterben könne.

Er steigt herab von seinem himmlischen Thronsitz und verläßt doch nicht die Herrlichkeit des Vaters ... Der Unbegreifliche wollte begriffen werden.

Alle diese Konzils-Aussagen, die alten Urkunden der Lehrverkündigung, sind dogmatisch bindend - im Gegensatz zum Selbstverständnis des II. Vatikanums (1962 bis 1965), des 21. und bisher letzten Konzils, das als Pastoral-Konzil keinen absolut verpflichtenden Charakter hat.

Sein Selbstzeugnis hat CHRISTUS Seinen Aposteln und deren Nachfolgern anvertraut: „Wer euch hört, hört MICH!“ (Lk 10,16). Nur wer sich dieser Vollmacht zum Dienen unterordnet, darf sich Christ nennen, Nachfolger CHRISTI.

In den 20 Jahrhunderten der Heilsgeschichte seit CHRISTUS ist dieser Glaube bewahrt, umkämpft und weitergegeben worden, besiegelt mit dem Blut unzähliger Märtyrer. Glaubenszeuge zu sein, ist bleibende Aufgabe der Christen in jeder Zeit. An IHM, dem „Eckstein“, werden alle CHRISTUS in Seiner Göttlichkeit leugnenden Bewegungen zerbrechen (1 Petr 2,7).

Pfr. Winfried Pietrek

36. Literatur- und Quellenverzeichnis

Lexikon für Theologie und Kirche in 10 Bänden, Freiburg 1931

Ludwig Frhr. von Pastor, Geschichte der Päpste in 16 Bänden, Freiburg, 192014

Peter Manns, Die Heiligen in ihrer Zeit in 2 Bänden, Mainz 1966

Al-Qur’an Al-Karim, Islamische Bibliothek, Köln, 19957, Übersetzung von Abu-r-Rida’ Muhammad Ibn Ahmad Ibn Rassoul

Kapitel

3 Johannes Damaskenos und Theodor Abu Qurra, Schriften zum Islam. Kommentierte griechisch-deutsche Textausgabe von R. Glei und AT. Khoury, Altenberge, 1995

4 a.a.O. und A. Mez, Die Renaissance des Islams, Heidelberg, 1922

5 Petrus Venerabilis, Schriften zum Islam. Ediert, ins Deutsche übersetzt und kommentiert von R. Glei, Altenberge, 1985

6 Konrad Algermissen, Kirchengeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Celle, 19562;

Prof. Dr. Walter Brandmüller, Kreuzzug ins Heilige Land, in: Monatszeitung „Der 13.“, Nr. 2, 1996, Kleinzell, Österreich

7 Gerhard Kroll, Auf den Spuren JESU, Leipzig, 1980

8 Dr. PH. Höver, Der Heilige Bernhard, Heft 24 aus „Religiöse Quellenschriften“, Düsseldorf, 1926

E. v. Schmidt-Pauli, Bernhard von Clairvaux, Düsseldorf, 1953

9 H. Roth und A. Großmann, Bernhard von Clairvaux an die Tempelritter, die Speerspitze der Kreuzzüge, Sinzig, 1990

10 O. van der Vat, Die Anfänge der Franziskanermissionen und ihre Weiterentwicklung im nahen Orient und in den mohammedanischen Ländern während des 13. Jhdts., Werl, 1934-Thomas Celano, Leben und Wundertaten des hl. Franz von Assisi, München, 1925

11 Dr. PL. Lemmens, Die Heidenmission des Spätmittelalters, Münster, 1919; H. Holzapfel, Handbuch der Geschichte des Franziskanerordens, Freiburg, 1909

12 E. Grau, Leben und Schriften der Heiligen Klara, Werl, 1997

13 Dr. B. Altaner, Die Dominikanermissionen des 13. Jhdts., Habel-Schwerdt, 1924

14 Dr. Max Heimbucher, Die Orden und Kongregationen der kath. Kirche, Paderborn, 1965

15 L. Frhr. v. Pastor, a.a.O.

16 E.W. Platzeck, Das Leben des sei. Raimund Lull, Düsseldorf, 1964; W.A. Euler, Unitas et Pax, Religionsvergleich bei Raimundus Lullus und Nikolaus von Kues, Würzburg, 1995

17 Thomas von Aquin, De rationibus fidei. Kommentierte lateinisch-deutsche Textausgabe von L Hagemann und R. Glei, Altenberge, 1987; Thomas von Aquin, Summe gegen die Heiden, übersetzt von K. Albert und P. Engelhardt, Darmstadt, 1974

18 Dante, Göttliche Komödie in der Übersetzung von K. Streckfuß. Berlin, o.J.;

J.M. Nielen, Christliche Gestalten, Freiburg, 1965

19 Wilhelm von Tripolis, Notitia de Machometo. De statu Sarra-cenorum, lateinisch-deutsche Textausgabe von Peter Engels, Würzburg, 1992

20 Ivan Cloulas, Die Borgias, Zürich, 19933

21 E. Hocks, Pius II. und der Halbmond, Freiburg, 1941

22 Nikolaus von Kues, Sichtung des Koran, Hamburg, 1989; W.A. Euler, a.a.O.

23 Johann Posner, Der deutsche Papst Adrian VI., Recklinghausen, 1962

24 L. Frhr. von Pastor, a.a.O.; P. Manns, a.a.O.

25 Franz von Sales, Kontroversschriften, Band 11, Eichstätt 1991; Walchsche Lutherausgabe (1880 -1910), Bd. XX (1986)

26 Maria von Agreda, Leben der Jungfrau und Gottesmutter Maria, Band 3, Gosheim 1980

27 Erich Feigl, Halbmond und Kreuz, Marco d’Aviano und die Rettung Europas, Wien, 1993

29 J.H. Kardinal Newman, Entwurf einer Zustimmungslehre, Neuausgabe der Übersetzung v. Theodor Haecker, Mainz, 1961

30 P.J. Palmer, Zeitoun, Die Frau kehrt nach Ägypten zurück, Würzburg, 1970; Bekehrungsbericht von Nahed Metwalli, aufgezeichnet auf einer Video-Kassette anläßlich der Islam-Tagung der CHRISTLICHEN MITTE im Kopten-Zentrum Waldsolms, 1994; Fibi, Meine Begegnung mit CHRISTUS, Jestetten, 1995; Gulshan Ester, Der Schleier zerriß, Hamburg, 19949

31 Hanna Aydin, Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochi-en, Glane-Losser, Holland, 1990

32 Das Leben Mohammeds nach Ibn Ishak, übersetzt von Dr. G. Weil, Stuttgart, 1864

33 Josef Neuner und Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, Regensburg, 1948